July 14, 2025, Bandung, West Java, Indonesia: In this photo illustration, the Contemporary Amperex Technology Co. (CATL) logo is seen displayed on a smartphone screen with Flag of China in the background. (Credit Image: © Algi Febri Sugita/ZUMA Press Wire
Quelle: - picture alliance / ZUMAPRESS.com | Algi Febri Sugita
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Vom Tesla-Zulieferer zum Tech-Imperium: CATL zündet nächste Batterie-Stufe!

Der chinesische Batterieriese Contemporary Amperex Technology, kurz CATL, will sich vom klassischen Zulieferer hin zum digitalen Ökosystemanbieter entwickeln. Analysten von Morgan Stanley erwarten, dass das Unternehmen künftig nicht nur Hardware produziert, sondern über KI-gestützte Überwachungstools auch Softwaredienste mit Mehrwert anbietet.
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"Wir glauben, dass CATL nicht nur ein Hardware-Hersteller ist, sondern auch ein Anbieter von Software-Ökosystemen“, so das Analystenteam. Vor allem die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) werde laut Morgan Stanley dafür sorgen, dass CATL seinen Kunden in Zukunft verstärkt sicherheitsrelevante Softwarelösungen und datengetriebene Services bieten könne. Das erhöhe nicht nur die Attraktivität des Angebots, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit.

Morgan Stanley hob sein Kursziel für die in Hongkong gelistete Aktie um 14 Prozent auf 445 Hongkong-Dollar an – das entspricht 56,69 US-Dollar. Damit liegt die neue Zielmarke fast 20 Prozent über dem Schlusskurs. Die CATL-Aktie hatte am Donnerstag ein Tageshoch von 395 Hongkong-Dollar erreicht – der höchste Stand seit dem spektakulären Börsengang im Mai, der bislang als größter IPO des Jahres 2025 gilt.

Zusätzliche Fantasie liefert die geplante Lizenzpartnerschaft mit Ford. Der US-Autobauer will in Michigan gemeinsam mit CATL eine Batteriefabrik aufbauen. Trotz US-Prüfungen betonte Ford zuletzt, dass der sogenannte BlueOval Battery Park weiterhin auf Kurs sei und ab 2026 Lithium-Eisenphosphat-Batterien produzieren werde. Zwar erwähnte das Unternehmen CATL dabei nicht explizit, doch Analysten wie Eugene Hsiao und Fergus Kwan von Macquarie werten dies als positives Signal. Die stille Zustimmung zur Lizenzstruktur könnte laut Macquarie einen wesentlichen Belastungsfaktor für die Aktie entschärfen.

Laut Schätzungen könnte CATL bei voller Auslastung der US-Fabrik ab 2027 Lizenzgebühren in Höhe von 181 Millionen US-Dollar jährlich einnehmen. Die Macquarie-Experten sehen das Kursziel für CATL dennoch vorsichtiger bei 360 Hongkong-Dollar.

Trotz der Fortschritte bleibt CATL in den USA politisch unter Druck. Das Pentagon setzte den Konzern Anfang des Jahres auf eine Liste chinesischer Militärunternehmen, wodurch US-Behörden ab 2026 keine Produkte mehr von CATL kaufen dürfen. Das Unternehmen wies die Einstufung als "Fehler" zurück und betonte, keinerlei militärische Aktivitäten zu betreiben.

Macquarie relativiert: "Wir glauben, dass das geopolitische Risiko zwischen China und den USA bereits im Kurs eingepreist ist." Die Analysten verweisen auf solide Fundamentaldaten, steigende Marktanteile in Europa und stabile Aktionärsrenditen als Basis für eine Neubewertung. Ein Großteil der beim Hongkong-Börsengang eingenommenen Mittel – rund 90 Prozent – soll in die Europa-Expansion fließen, insbesondere in die bald fertiggestellte Fabrik in Ungarn.

Auch in Asien treibt CATL seine internationale Expansion voran. In Indonesien hat eine Tochtergesellschaft ein Sechs-Milliarden-Dollar-Projekt aufgesetzt, das Nickelabbau, Batteriefertigung und Recycling umfasst.

Die Bank of America (Bank of America Aktie) bleibt ebenfalls bullish. In einem aktuellen Bericht bekräftigten die Analysten um Ming Hsun Lee ihre Kaufempfehlung und setzten das Kursziel auf 400 Hongkong-Dollar. CATL verfüge über branchenführende Technologie, eine starke Produktstrategie und Kostenvorteile, die auch künftig hohe Margen sichern sollen.

Besonders im chinesischen Heimatmarkt könnte CATL durch Partnerschaften mit Xiaomi und Zeekr weiter Marktanteile gewinnen. So soll der beliebte Xiaomi-SUV YU7 mit CATL-Batterien ausgeliefert werden, und das Elektroauto-Start-up Zeekr wird seine Hybridfahrzeuge mit dem neuen "Freevoy Super Hybrid Battery"-System von CATL ausstatten.

CATL positioniert sich damit strategisch in einem sich wandelnden Markt – mit starkem Rückenwind von Technologie, internationalen Partnerschaften und einem breiten Zukunftsportfolio.

CATL genießt eine starke Analystenstimmung mit klarer Kaufempfehlung. Das mittlere Kursziel liegt gut ein Viertel über dem aktuellen Kurs, was deutliches Kurspotenzial signalisiert. Die Bandbreite der Prognosen zeigt allerdings auch ein signifikantes Risiko- und Volatilitätsprofil.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/neb


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