- Analysten identifizieren günstige KI-Unternehmen.
- Power Solutions hat ein KGV von 14,5.
- Impro Precision wird mit einem KGV von 14,2 bewertet.
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KI-Zug abgefahren? Hier noch nicht!
Die hohen Unternehmensbewertungen im Bereich KI halten Anlegerinnen und Anleger zunehmend davon ab, sich hier weiter zu engagieren. Vor allem für spät an den Markt gekommene Investoren scheint der Zug bei Titeln bei Nvidia, Palantir und anderen Vorzeigewerten der Branche bereits abgefahren.
Daher haben es sich Analystinnen und Analysten des Finanzdienstleisters und Research-Hauses Jefferies zur Aufgabe gemacht, noch günstig bewertete KI-Gewinner zu identifizieren. Tatsächlich haben sie zwei Werte aufspüren können und diese in einer am Montag veröffentlichten Studie vorgestellt.
Zwei Nachzügler aus dem Bereich KI-Ausbau
Die zugrundeliegende Annahme ihrer Untersuchung war, dass die Investitionen großer Hyperscaler wie Microsoft, Alphabet und Oracle im kommenden Jahr weiter ansteigen werden. Jefferies rechnet mit einem Plus von 28 Prozent nach um 74 Prozent gestiegenen Ausgaben in diesem Jahr.
Besonders große Chancen liegen den Expertinnen und Experten zufolge daher bei Werten, die von steigenden KI-Infrastrukturausgaben profitieren. Als eine Angebotslücke haben sie angesichts der stetig steigenden Leistungsaufnahme von Rechenzentren, die inzwischen in den Bereich mehrerer 100 Megawatt geht, Notstromaggregate und Generatoren identifiziert.
In dieser Nische haben bekannte Unternehmen wie Caterpillar, Cummins und mtu (Rolls-Royce) bereits kräftig profitiert. Jefferies vermutet daher, dass es bei weniger bekannten Wettbewerbern zu Auf- und Nachholeffekten kommen könnte. Diesbezüglich sind ihnen Power Solutions und Impro Precision Industries aufgefallen.
Power Solutions ist im US-Bundesstaat Illinois beheimatet und stellt vor allem Dieselmotoren zum Betrieb von Stromgeneratoren her. Einige der Motoren können aber auch mit Propan oder Erdgas betrieben werden, das in den USA reichlich und günstig vorhanden ist.
Hinter den Anteilen liegt eine in diesem Jahr bereits steile Rallye mit Kursgewinnen von 65,8 Prozent gegenüber dem Stand vor 12 Monaten und einer zwischenzeitlichen Verachtfachung der Anteile. Trotzdem ist die Unternehmensbewertung überschaubar geblieben, erst recht nach der Korrektur in den vergangenen Wochen.
Für das laufende Geschäftsjahr ist Power Solutions mit einem KGV von 14,5 bewertet. Dieses soll aufgrund eines Gewinnanstieges im kommenden Jahr auf 11,8 sinken – gegenüber einem Branchendurchschnitt von 20,5.
Auch bei anderen Kennziffern handelt das Unternehmen noch unter dem Wert seiner Mitbewerber, so zum Beispiel beim EV/EBIT-Verhältnis, wo der Abschlag bei 24,1 Prozent liegt. Nicht überzeugen kann Power Solutions dagegen bei den Zuflüssen, die mit einer Cashflow-Rendite von 4 Prozent gering ausfallen.

Als zweiten, günstig bewerteten Investitionsgewinner haben die Expertinnen und Experten Impro Precision identifiziert. Das zwar in Hongkong beheimatete und gelistete, aber weltweit agierende Unternehmen (mit zwei Standorten auch in Deutschland) produziert einerseits Maschinenenteile, andererseits aber auch Anlagen zur Herstellung von Maschinenteilen. Innerhalb der Lieferkette ist Impro Precision also noch einen Schritt vor Power Solutions anzusiedeln.
Auch diese Aktie ist mit einem Plus von fast 162 Prozent in 12 Monaten bereits hervorragend gelaufen, handelte in den vergangenen Jahren aber deutlich unter einem Wert, der als fair anzunehmen ist. So ist die Bewertung auch hier überschaubar geblieben.
Für 2025 steht ein KGV von 14,2 zu Buche, das in 2026 auf 12,4 herabsinken soll. Dabei wird das Kurs-Gewinnwachstumsverhältnis (PEG) mit 0,9 unter dem Wert von 1,0 liegen, der in der Fundamentalanalyse als günstig gilt. Gleichzeitig bietet Impro Precision mit 3,5 Prozent für dieses und 4,1 Prozent für das kommende Jahr eine überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite.
Zu bemängeln ist auch hier lediglich die geringe Cashflow-Rendite von derzeit 2,0 Prozent, die aber nicht zuletzt eine Folge verstärkter Investitionstätigkeiten des Unternehmens ist.
Fazit: Großes Potenzial, aber nicht zu unterschätzende Risiken
Mit Power Solutions und Impro Precision haben die Analystinnen und Analysten von Jefferies zwei noch vergleichsweise günstige Profiteure des rasanten Ausbaus von KI-Rechenzentren identifiziert. Beide Aktien bieten trotz bereits starker Rallyes aus fundamentaler Perspektive weiteres Aufwärtspotenzial. Die Story ist mit Blick auf die Kursentwicklung von Vorreitern wie Caterpillar (Caterpillar Aktie) und Rolls-Royce durchaus überzeugend.
Allerdings gilt wie bei allen Profiteuren der inzwischen in die Billion gehenden KI-Infrastrukturausgaben auch hier das Risiko, dass eine Verlangsamung der Nachfrage nach Rechenkapazitäten (zum Beispiel aufgrund effizienterer Trainings- und Inferenz-Algorithmen) zu einer Implosion der Investitionen führen könnte – mit entsprechenden Folgen für Unternehmensbewertungen und Aktienkurse.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross
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