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Deutsche Bank schreibt Verlust im zweiten Quartal: Postbank-Übernahme hinterlässt Spuren

Die Deutsche Bank verzeichnet im zweiten Quartal einen Verlust von 143 Millionen Euro aufgrund einer Rückstellung für Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der Postbank-Übernahme. Trotz dieser Belastung zeigt sich Bankchef Christian Sewing optimistisch.
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Die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) hat für das zweite Quartal 2024 einen Verlust von 143 Millionen Euro gemeldet. Dieser Verlust resultiert hauptsächlich aus einer milliardenschweren Rückstellung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der Übernahme der Postbank im Jahr 2010. Ohne diese Rückstellung hätte das Institut einen Vorsteuergewinn von 1,7 Milliarden Euro erzielt, was einem Anstieg gegenüber den 1,4 Milliarden Euro im Vorjahresquartal entspricht.

Im operativen Geschäft konnte die Deutsche Bank dennoch überzeugen. Insbesondere das Investmentbanking zeigte starke Ergebnisse mit einem Ertragszuwachs von zehn Prozent auf 2,6 Milliarden Euro im Vergleich zum zweiten Quartal 2023. Bankchef Christian Sewing betonte, dass das Institut auf Kurs sei, die Ziele für 2025 zu erreichen und kündigte eine mögliche Ausschüttung an die Aktionäre an.

Trotz des Verlusts, der geringer ausfiel als von Analysten befürchtet, unterbrach die Bank damit eine Serie von 15 profitablen Quartalen. Christian Sewing und Finanzchef James von Moltke haben in der Vergangenheit erfolgreich die Kosten gesenkt und betonen weiterhin die Notwendigkeit weiterer Einsparungen. Laut von Moltke bieten die Fortschritte im operativen Effizienzprogramm zusätzlichen Spielraum für Investitionen. Sewing ergänzte, dass jeder Schritt zur Effizienzsteigerung das Institut weiter voranbringe.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Quartalsbericht ist die Ankündigung einer höheren Risikovorsorge. Für das Jahr 2024 erwartet die Deutsche Bank nun, dass die Risikovorsorge leicht über 30 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditbuchs liegen wird. Im zweiten Quartal stieg die Risikovorsorge im Kreditgeschäft auf 476 Millionen Euro, verglichen mit 401 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Aktien der Deutschen Bank fielen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz um 1,5 Prozent. Ein Händler bezeichnete die Quartalszahlen als gemischt und verwies auf die höhere Risikovorsorge, während der Ausblick für 2025 bekräftigt wurde.

Investmentbanking als Wachstumstreiber

Die Erfolge im Investmentbanking spiegeln einen allgemeinen Trend wider, der auch bei vielen US-Banken zu beobachten ist. US-Institute wie JP Morgan und Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie) profitierten ebenfalls von einer Belebung im Geschäft mit Übernahmen und Kapitalmaßnahmen. Analysten erwarten, dass das Investmentbanking bis 2026 ein wesentlicher Wachstumstreiber für die Deutsche Bank bleiben wird.

Rechtsstreit um Postbank-Übernahme

Die Übernahme der Postbank, die 2008 eingeleitet und 2010 abgeschlossen wurde, könnte sich jedoch als kostspielig erweisen. Ein laufender Rechtsstreit vor dem Oberlandesgericht Köln deutet darauf hin, dass den Postbank-Aktionären möglicherweise ein höherer Preis zugestanden haben könnte. Eine Nachzahlung von bis zu 700 Millionen Euro sowie Zinsen in Höhe von rund 600 Millionen Euro könnten auf die Deutsche Bank zukommen. Das Gericht hat Vergleichsverhandlungen angeregt, die von der Bank „sorgfältig“ geprüft werden. Sollte keine außergerichtliche Einigung erzielt werden, wird eine Entscheidung des OLG am 21. August erwartet.

Die Übernahme der Postbank sollte ursprünglich dazu dienen, die Kundenbasis der Deutschen Bank zu erweitern und das Geschäft weniger abhängig vom Investmentbanking zu machen. Die Integration der Postbank-IT im letzten Jahr führte jedoch zu erheblichen Problemen, die sogar die Finanzaufsicht BaFin auf den Plan riefen.

Quelle: manager-magazin.de


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