Erstens: Der doch zumindest sehr ungewöhnliche Auftritt von Kevin Hassett bei FOX News rund eine halbe Stunde vor der Verkündigung der Fed-Zinsentscheidung. Denn nicht nur war es vor nicht allzu langer Zeit noch sehr ungewöhnlich, dass sich ein Mitglied der Regierung zu einer Fed-Entscheidung äußert. Kevin Hassett wird von den meisten Prognosemärkten auch noch immer als der Top-Kandidat für die Nachfolge von Jerome Powell gehandelt. Der Auftritt hatte somit schon ein bisschen was von einer “Schatten-Fed Sitzung” die auf FOX News stattfand. Hassett verkündete, dass er von einem “kleinen” Schritt in die richtige Richtung ausgehe, nur um nachzuschieben, dass die Fed bereits viel zu lange gewartet hätte, um die Zinsen zu senken. Zudem gäbe es gute Argumente für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte. Oder sogar für einen noch größeren Schritt. Man müsse nur die “richtigen” Daten anschauen, um dies zu begründen. Welche die richtigen sind, sagte er natürlich nicht.
Zum zweiten war die taubenhafte Reaktion des Marktes auf die Aussage von Jerome Powell erstaunlich, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen in den letzten Monaten wohl rund 60 Tausend Stellen pro Monat niedriger ausfiel, als die bisher veröffentlichten Daten dies andeuten. Denn sowohl wir als auch andere Analysten haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen momentan wenig Bedeutung hat. Da man aufgrund der US-Einwanderungspolitik nämlich nicht wissen kann, wie viele neu geschaffene Stellen benötigt werden, um den Arbeitsmarkt im Gleichgewicht zu halten. Quoten wie die Arbeitslosenquote sind daher das bessere Maß.
Und dies bringt mich zum dritten Punkt: dem JOLTS Report vom Dienstag. Zwar war dies der Report für den Oktober, allerdings sind aufgrund verschiedener Erhebungszeiträume die Daten vom Oktober JOLTS Report nur rund zwei Wochen älter, als vom November Arbeitsmarktbericht. Sie sind so gesehen etwas aktueller, als man oft glaubt. Und laut JOLTS-Report fallen die Kündigungs- und Einstellungsquoten zwar weiterhin. Allerdings kühlt sich der Arbeitsmarkt eben auch nur sehr langsam ab. Die Quote der offenen Stellen war im Oktober sogar gestiegen. Die Aussage, dass die Fed zu lange mit Zinssenkungen gewartet hätte, lässt sich hieraus also nicht ablesen.
Aber genau das ist eben vielleicht auch der Punkt. Zumindest der, der für den US-Dollar im nächsten Jahr entscheidend werden könnte. Es wird eben nicht mehr so sehr auf die Daten ankommen. Und wenn, dann wird man schon irgendwo die Daten finden, die zur gewollten Meinung passen. Kevin Hassett wird sich jedenfalls nicht von Fakten davon abbringen lassen, die Zinssenkungen zu liefern, die sein Chef sehen will. Und der USD wird es dann ausbaden müssen.
| WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
|---|---|---|---|
| SH8JA6 | Call | EUR/USD | Hebel: 4,9 |
| SB7FCY | Put | EUR/USD | Hebel: 5,6 |
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Stablecoins sind digitale Token, die auf einer Blockchain laufen. Ihr Wert ist direkt an weltweit akzeptierte Hartwährungen wie den US-Dollar gebunden. Im Unterschied zu Kryptowährungen wie Bitcoin versprechen sie damit eine weitgehende Preisstabilität. Lesen Sie hier, wie Stablecoins funktionieren und wer die Technologie bereits nutzt.
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