Das Headquarter der Commerzbank in Frankfurt am Main.
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ROUNDUP 3: Commerzbank überrascht mit Gewinnsprung - Aktie auf Jahreshoch

(neu: Aussage des neuen Bundesfinanzministers Lars Klingbeil, aktualisierte Kursreaktion)

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank (Commerzbank Aktie) hat während ihres Abwehrkampfs gegen die Unicredit einen überraschend starken Jahresstart hingelegt. 834 Millionen Euro Gewinn bedeuteten das beste Quartalsergebnis seit Anfang 2011, wie das Frankfurter Geldhaus am Freitag mitteilte. Das war auch deutlich mehr als von Analysten gedacht. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Dass sich die neue Bundesregierung ebenso gegen eine Übernahme durch die Italiener stellt wie die vorherige, tat dem keinen Abbruch.

Die Commerzbank-Aktie legte am Morgen zeitweise um dreieinhalb Prozent auf 25,16 Euro zu. Am Nachmittag lag sie noch mit gut zwei Prozent im Plus. Sie gehörte aber weiterhin zu den stärksten Titeln im Dax , der zuvor selbst auf ein Rekordhoch geklettert war. Seit dem Jahreswechsel hat das Commerzbank-Papier inzwischen fast 60 Prozent gewonnen.

Vor allem das Interesse der italienischen Großbank Unicredit an einer Übernahme trieb den Aktienkurs des Frankfurter Geldhauses in den vergangenen Monaten nach oben. Die Commerzbank wehrt sich gegen eine Übernahme. Konzernchefin Bettina Orlopp will die Rendite in den kommenden Jahren weiter nach oben treiben. Dies soll das Institut so attraktiv für seine Aktionäre machen, dass sie ihre Anteile nicht an die Unicredit verkaufen.

Im ersten Quartal lief das Geschäft der Commerzbank besser als gedacht. Die gesamten Erträge stiegen im Jahresvergleich um knapp zwölf Prozent auf fast 3,1 Milliarden Euro und übertrafen die Erwartungen von Analysten. Zwar sank der Zinsüberschuss wegen der gesunkenen Leitzinsen um auf knapp 2,1 Milliarden Euro, doch ein gestiegener Provisionsüberschuss glich den Rückgang aus.

Die höheren Einnahmen aus dem Tagesgeschäft halfen der Bank, Belastungen durch den Abbau Tausender Stellen und gestiegene Personalkosten wettzumachen. Unter dem Strich stieg der Gewinn im Jahresvergleich um knapp zwölf Prozent.

Für das Gesamtjahr peilt Orlopp weiterhin einen Gewinn von rund 2,4 Milliarden Euro an. Rechnet man die Sonderbelastungen aus dem angekündigten Stellenabbau heraus, sollen es 2,8 Milliarden Euro werden. Im Gesamtjahr 2024 hatte die Commerzbank einen Rekordgewinn von knapp 2,7 Milliarden Euro erzielt. Für das Jahr 2028 hat sich Orlopp einen weiteren Anstieg auf 4,2 Milliarden vorgenommen.

Um dies zu erreichen, streicht die Bank bis Ende 2027 etwa 3.900 Vollzeitstellen, 3.300 davon in Deutschland. Weil zugleich bei der polnischen Tochter mBank und an Niedriglohnstandorten in Asien Stellen geschaffen werden, soll der Personalbestand im Konzern weitgehend konstant bei weltweit 36.700 Vollzeitkräften bleiben.

Die Commerzbank versucht, sinkende Zinseinnahmen vermehrt mit höheren Erträgen aus Provisionen und Gebühren auszugleichen. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun mit einem Zinsüberschuss von rund 7,8 Milliarden Euro und liegt damit in der Mitte der im Februar genannten Zielspanne. Analysten hatten jedoch zuletzt schon mit fast 8 Milliarden Euro gerechnet. Der Provisionsüberschuss soll nach Orlopps Plänen im Vergleich zu 2024 weiterhin um 7 Prozent steigen.

Der Abwehrkampf gegen Unicredit geht weiter. Die Großbank aus Mailand hatte im September den Teilausstieg des Bundes bei der seit der Finanzkrise 2008/2009 teilverstaatlichten Commerzbank genutzt und war im großen Stil bei Deutschlands zweitgrößter Privatbank eingestiegen. Unicredit-Chef Andrea Orcel wirbt seit Monaten dafür, die Commerzbank zu einem Teil des italienischen Finanzkonzerns zu machen.

Ob die Übernahme tatsächlich kommt, ist allerdings ungewiss: Sowohl die Commerzbank-Spitze als die Arbeitnehmervertreter wehren sich vehement gegen das aus ihrer Sicht "feindliche" Ansinnen Orcels.

Auch bei der neuen Bundesregierung beißen die Italiener auf Granit - wie schon bei der vorherigen. "Wir setzen auf die Eigenständigkeit der Commerzbank", sagte Finanzminister Lars Klingbeil am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Ein unfreundliches Vorgehen wie das der Unicredit ist inakzeptabel. Das gilt besonders, wenn es sich um eine systemrelevante Bank wie die Commerzbank handelt."

Der Bund hält noch etwas mehr als zwölf Prozent der Commerzbank-Aktien. Orlopp sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, es gebe zum Thema Unicredit nichts Neues. Die Commerzbank fokussiere sich auf ihre "Stand-alone-Strategie".

Bei der Commerzbank-Hauptversammlung am kommenden Donnerstag (15. Mai) in Wiesbaden wollen der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft Verdi ihren Protest gegen eine Übernahme untermauern./stw/ben/tam/he

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besten Dank für diese Ausführung
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17.05.2025 - 22:42 Uhr
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Versteuerung deutsche Dividenden in Österreich
In den meisten DBA ist für die Quellenbesteuerung von Dividenden durch den ausländischen Herkunftsstaat der Dividenden ein 15 % Quellensteuersatz vereinbart. Österreich verpflichtet sich damit, bis zu 15 % ausländische Quellensteuer auf die inländische Einkommensteuerbelastung anzurechnen. Dividenden Österreich vollzieht das ihm vom DBA zugewiesene Besteuerungsrecht wie folgt: Dividendenempfänger ist eine natürliche Person Deutschland darf aus seinem Staat stammende Dividenden an in Österreich ansässige Personen mit insgesamt 15% besteuern. Werden die aus Deutschland stammenden Dividenden nicht über ein inländisches Kreditinstitut ausbezahlt (inländische auszahlende Stelle), müssen Sie im Rahmen der Einkommensteuererklärung in Österreich mit dem Sondersteuersatz von 27,5% versteuert werden. Gibt es eine inländische Zahlstelle, führt diese einen Kapitalertragsteuer (KESt)-Abzug in Höhe von 27,5% durch. Damit ist die Einkommenssteuer abgegolten. Eine dem Doppelbesteuerungsabkommen entsprechende deutsche Abzugsteuer 15 % wird angerechnet. Lächelt - kein Grund für einen Wechsel der Staatsbürgerschaft. Im Ergebnis ist die Steuerbelastung in Österreich ähnlich hoch wie in Deutschland.
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