- Präsident al-Sisi plant US-Besuch mit Gas-Deal.
- Ägypten ist stark von Gaslieferungen aus Israel abhängig.
- Israel und Ägypten arbeiten trotz historischer Konflikte zusammen.
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Eine Begegnung al-Sisis und Netanjahus käme sehr überraschend und schien wegen des Kriegs im Gazastreifen, der an Israel und Ägypten grenzt, eigentlich undenkbar. Die beiden Länder sind in einer ganzen Reihe von Fragen zu Gaza tief gespalten, darunter etwa der Betrieb des ägyptischen Grenzübergangs Rafah, die Lage im gemeinsamen Grenzgebiet und der Status der Palästinenser.
Entsprechend hat sich das Verhältnis zwischen al-Sisi und Netanjahu seit Kriegsbeginn vor mehr als zwei Jahren deutlich verschlechtert. Seitdem sollen die beiden auch keinen direkten Kontakt miteinander gehabt haben. Zuvor trafen sie sich etwa am Rande der UN-Generaldebatte in New York.
Ein gewaltiger Gas-Deal als Lockmittel?
Nun könnte es den USA und Israel gelingen, al-Sisi mit Hilfe eines gewaltigen Gas-Deals im Wert von umgerechnet 30 Milliarden Euro zu dem Treffen zu bewegen. Netanjahu verkündete den Deal gestern am Abend und versprach "riesige Gewinne" für Israel, das Gas aus dem Leviathan-Feld im Mittelmeer nach Ägypten exportieren will.
Berichten zufolge sollen die USA auf den Deal gedrängt haben, um den Weg zu einem Dreiertreffen zwischen Trump, al-Sisi und Netanjahu bis Jahresende zu ebnen. Ägypten ist schon jetzt stark abhängig von Gaslieferungen aus Israel, um seine Wirtschaft durch eine schwere Krise zu bringen.
Die Nachbarländer Ägypten und Israel hatten sich über Jahrzehnte mehrere Kriege und Konflikte geliefert, ehe sie 1979 formell Frieden schlossen. Dieser ist für beide Länder strategisch unverzichtbar, weshalb sie auch in Sicherheitsfragen zusammenarbeiten. Ägypten ist zusammen mit den USA und Katar auch ein Vermittler im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas. Bei der ägyptischen Bevölkerung bleibt Israel aber zutiefst unbeliebt.
Al-Sisi hat das israelische Vorgehen im Krieg immer wieder scharf kritisiert und Netanjahu vor einigen Monaten sogar als "Feind" bezeichnet. Die ägyptische Seite habe im Vorfeld des möglichen Treffens in den USA nun eine Reihe von Verstößen Israels vorgelegt, hieß es aus informierten Kreisen in Kairo. Ägypten fordere unter anderem einen sofortigen Truppenabzug Israels aus Gaza und die Wiederöffnung des Grenzübergangs Rafah in beide Richtungen, der von Ägypten aus in den Gazastreifen führt./jot/DP/stw
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