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Sarah Nazari Sarah Nazari
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Mein Name ist Sarah Nazari und ich arbeite als Redakteurin bei ARIVA.DE. Besonders interessiere ich mich für die Analyse von Wirtschaftstrends und die Verknüpfung globaler Ereignisse mit ihren Auswirkungen auf die Börsen. Es ist mir wichtig, komplexe Finanzthemen verständlich aufzubereiten und unserer Community fundierte, gut recherchierte Informationen zu bieten.

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Deutsche Bank übertrifft Erwartungen: Höchster Quartalsgewinn seit 14 Jahren

Die Deutsche Bank erzielt im ersten Quartal 2025 einen Gewinnsprung und übertrifft die Prognosen deutlich. Besonders das Investmentbanking und die Fondstochter DWS treiben das Ergebnis.
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Deutsche Bank übertrifft Prognosen deutlich – Rückkehr zur Ertragsstärke in allen Segmenten

Frankfurt – Die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) startet das Geschäftsjahr 2025 mit einem historischen Ergebnis. Im ersten Quartal verbuchte das größte deutsche Geldhaus einen Gewinn nach Steuern von 1,78 Milliarden Euro – der höchste Quartalsgewinn seit dem Jahr 2010. Damit übertraf das Institut die Analystenerwartungen klar: Diese hatten im Schnitt lediglich mit einem Überschuss von 1,64 Milliarden Euro gerechnet. Der Vorsteuergewinn stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 39 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.

Vorstandschef Christian Sewing bezeichnete die Ergebnisse als Beleg für die starke operative Entwicklung der Bank. „Durch Ertragswachstum und geringere Kosten haben wir den höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren erreicht“, erklärte er. Die Bank sieht sich auf einem guten Weg, die mittelfristigen Ziele für 2025 zu erreichen. Bereits jetzt liegt man bei zentralen Kennzahlen über den anvisierten Zielwerten.

Deutlich verbesserte Kostenstruktur

Die Deutsche Bank profitierte neben gestiegenen Erträgen vor allem von einer verbesserten Kostenkontrolle. Die operativen Aufwendungen sanken um zwei Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Dies führte zu einem verbesserten Aufwand-Ertrag-Verhältnis von 61,2 Prozent – im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 68 Prozent. Für jeden Euro Ertrag gab das Institut somit rund sieben Cent weniger aus als im Vorjahresquartal.

Die Bank hatte zu Jahresbeginn angekündigt, rund 2000 Stellen im laufenden Jahr abzubauen. Gleichzeitig wurde das Filialnetz weiter reduziert – im Jahr 2024 wurden bereits 125 Standorte geschlossen. Ende März beschäftigte das Institut noch 89.687 Vollzeitkräfte, 636 weniger als im Vorjahr.

Die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche materielle Eigenkapital – eine zentrale Rentabilitätskennzahl im Bankensektor – stieg auf 11,9 Prozent und übertrifft damit das angestrebte Ziel von über zehn Prozent für das Gesamtjahr 2025 deutlich.

Investmentbank liefert Hauptbeitrag zum Gewinn

Wichtigster Ergebnistreiber war erneut das Geschäft der Investmentbank. Hier erzielte das Institut einen Vorsteuergewinn von 1,5 Milliarden Euro – ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders das Segment „Fixed Income & Currencies“ (FIC), das den Handel mit Zinsprodukten und Devisen umfasst, entwickelte sich überdurchschnittlich. Laut Unternehmensangaben trugen stabile Handelsvolumina und gute Margen zur positiven Entwicklung bei.

Auch die Privatkundenbank steigerte ihren Vorsteuergewinn um 43 Prozent auf 490 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss erhöhte sich leicht um zwei Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, der Provisionsüberschuss legte um fünf Prozent auf 832 Millionen Euro zu. Die Erträge in diesem Segment erreichten insgesamt 8,5 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Rückläufige Risikovorsorge und stabile Kreditqualität

Ein weiterer positiver Faktor war die um fast 30 Prozent gesunkene Risikovorsorge für notleidende Kredite. Die Bank geht davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Quartalen fortsetzen wird – ein Indikator für die aktuell stabile wirtschaftliche Lage und Kreditqualität im Kundenportfolio.

Trotz dieser positiven Zahlen warnte Sewing vor anhaltenden geopolitischen Risiken. „Das Schreckgespenst eines globalen Handelskrieges schwebt immer noch über den Märkten“, so der Vorstandsvorsitzende. Auch wenn kurzfristig keine Eskalation zu erwarten sei, bleibe die Unsicherheit hoch.


Fondstochter DWS mit zweithöchstem Quartalsgewinn der Firmengeschichte

Auch die Fondsgesellschaft DWS, die seit kurzem im MDAX notiert ist, legte starke Zahlen für das erste Quartal vor. Mit einem Quartalsgewinn von 199 Millionen Euro nach Steuern erzielte die DWS das zweitbeste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht das einem Anstieg um 37 Prozent, gegenüber dem Vorquartal immerhin 13 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) stieg um zehn Prozent auf 284 Millionen Euro.

ETF-Geschäft als Wachstumstreiber

Besonders erfolgreich war die DWS im Bereich börsengehandelter Indexfonds (ETFs), insbesondere mit ihrer Marke Xtrackers. Hier konnte neues Anlegerkapital eingesammelt werden. Insgesamt verzeichnete die DWS im ersten Quartal Nettozuflüsse in Höhe von rund 20 Milliarden Euro. Dennoch blieb das verwaltete Vermögen mit 1,01 Billionen Euro auf Vorquartalsniveau, da Wechselkursveränderungen und Marktschwankungen einen Teil der Zuflüsse neutralisierten.

Die Erträge stiegen im Quartalsvergleich um drei Prozent auf 753 Millionen Euro. Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis verbesserte sich auf 62,2 Prozent (Vorquartal: 64,5 Prozent). Die Gesellschaft verfolgt das Ziel, diesen Wert bis 2025 auf 61,5 Prozent zu senken.

Ausbau des Private-Credit-Geschäfts durch Kooperation mit der Deutschen Bank

Ein strategisch bedeutender Schritt für die DWS ist die Ausweitung der Kooperation mit der Deutschen Bank im Bereich „Private Credit“. Künftig arbeitet die DWS nicht nur mit der Investmentbank, sondern auch mit dem Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank zusammen. Damit erhält sie privilegierten Zugang zur Kreditpipeline – insbesondere bei Asset-Based-Finance-Produkten, bei denen Unternehmenswerte als Sicherheiten dienen.

DWS-Chef Stefan Hoops sieht hierin ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. „Wir bekommen nun privilegierten Zugang zur Kreditpipeline der Investment- und Corporate-Bank – ein wirklich differenzierendes Angebot“, so Hoops. Eine Abnahmeverpflichtung gebe es zwar nicht, doch fließt ein Teil der Managementgebühren an die Deutsche Bank zurück. Die DWS setzt bereits seit Längerem auf ein strategisches Wachstum im Private-Credit-Bereich – einem Markt, der vor allem institutionelle Anleger adressiert.


Ausblick: Deutsche Bank und DWS mit Zuversicht, aber unter geopolitischer Beobachtung

Beide Unternehmen blicken trotz geopolitischer Unsicherheiten zuversichtlich auf das Geschäftsjahr. Die Deutsche Bank ist auf einem guten Weg, die Ertragsziele von 32 Milliarden Euro bis 2025 zu erreichen, während die DWS ihre operative Effizienz weiter steigern und im Bereich Private Credit neue Märkte erschließen will. Analysten hatten zuletzt ihre Erwartungen an die DWS angesichts der Marktbedingungen leicht reduziert, doch die jüngsten Zahlen könnten hier für neue Impulse sorgen.

Mit Blick auf die kommenden Quartale wird entscheidend sein, inwiefern sich die makroökonomischen Unsicherheiten – darunter Inflation, Zinsentwicklungen und geopolitische Spannungen – auf das operative Geschäft auswirken. Die solide Kapitalausstattung, das wachsende Geschäft in margenstarken Segmenten sowie eine weiterhin disziplinierte Kostenkontrolle sprechen jedoch dafür, dass die Deutsche Bank und ihre Tochter DWS derzeit über ein stabiles Fundament verfügen.


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10.05.2025 - 11:46 Uhr
mexel
Tja
wie im Focus online News heute morgen zu lesen ist : Finanzminister Bessent warnt , das die USA ggfs. im August pleite gehen könnte. Selbstverständlich versehen mit all den falls , wenn und u.U. . Aber die Option ist gegeben. Damit hat Hr. Sinn mit seiner Warnung auf der Luzerner Wirtschaftskonferenz durch aus Recht , als er darauf hinwies. Die andere Seite : Die USA nervt zunehmend in allen Bereichen Unsicherheit zu generieren. Man könnte fast meinen mit Instabilität Ruhe , Frieden und Zusagen erzwingen zu wollen. Was für ein Irrsinn.
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30.04.2025 - 09:46 Uhr
Highländer49
Deutsche Bank
Die Deutsche Bank-Aktie meldet sich nach dem Kurseinbruch mit alter Stärke zurück. Dieser Einbruch basierte auf den Turbulenzen wegen der US-Zölle. Nach dem gestrigen starken Anstieg beginnt der Titel am Mittwoch den Handel mit einem leichten Gewinn und steht aktuell bei 23,60 €. Was ist jetzt zu erwarten? https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2025-04/65258077-deutsche-bank-aktie-rebound-gelungen-was-nun-486.htm
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