Kreise: Commerzbank-Konsortium hat gute Chancen bei KirchMedia
München (vwd) - Das Konsortium um die Commerzbank AG, Frankfurt, hat im Bieterwettstreit für die insolvente KirchMedia nach Einschätzung aus Kreisen offenbar gute Karten. In die Endrunde der Kandidaten dürfte auch die Bietergemeinschaft, bestehend aus den Verlagen Axel Springer, Heinrich Bauer und Spiegel sowie der HypoVereinsbank AG, München, gelangen. Als dritter Bieter im Bunde kommt laut Kreisen das US-Medienunternehmen Viacom in Frage Eine Entscheidung über die endgültige Kandidatenliste solle noch in dieser Woche fallen Gute Chancen in dem Rennen dürfte den Kreisen zufolge jedoch insbesondere die Commerzbank haben, die gemeinsam mit dem US-Filmstudio Columbia Tristar ihr Interesse an einer Übernahme der KirchMedia angemeldet hat. Das Frankfurter Kreditinstitut will sich angeblich mit rund 25 Prozent engagieren, das zu Sony gehörende US-Studio Columbia Tristar mit 20 Prozent Die beiden Unternehmen sind jedoch offenbar noch auf der Suche nach einem weiteren Investor für das Konsortium.
Falls die Commerzbank und das Filmstudio bei dem Bieterwettstreit tatsächlich die Nase vorn haben sollten, ist nach Einschätzung der Kreise ein Delisting der ProSiebenSAT1 Media AG, Unterföhring, das wahrscheinlichste Szenzario. Ein erneuter Börsengang sei zu einem späteren Zeitpunkt jedoch wieder denkbar. Die Commerzbank mache auf diesem Wege "zweimal ein Geschäft" und beschäftige dadurch ihre Investmentbanker, trage aber nur 25 Prozent der Kosten, ist aus Kreisen zu hören Commerzbank-Vorstand Wolfgang Hartmann sitzt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender seit Anfang Juli im Aufsichtrat der ProSiebenSAT1 Media.
Columbia Tristar wolle sich durch einen Einstieg bei KirchMedia, die Mehrheitseignerin der ProSiebenSAT1 Media AG ist, einen Absatzkanal für ihre Filme in Deutschland sicher. Denn der in der Boomphase der Medienbranche übliche Verkauf von ganzen Filmpaketen, die neben Blockbustern auch so genannte C und D Filme enthielten, sei angesichts der Flaute in der Branche schwierig geworden, begründeten dKreise das Interesse des Studios. +++Marion Brucker
vwd/12/8.8.2002/mbu/ip
08.08.2002 - 10:05 Uhr