Freitag 11. März 2005, 11:08 Uhr
Walter Bau verliert nach Insolvenz Aufträge über 550 Millionen Euro
München (AP) Der Baukonzern Walter Bau hat seit der Insolvenz Anfang Februar Aufträge in Höhe von 550 Millionen Euro verloren. Insolvenzverwalter Werner Schneider sagte der «Süddeutschen Zeitung», vor der Pleite der AG habe ein Auftragsbestand von 800 Millionen Euro vorgelegen, der jetzt auf 250 Millionen Euro zusammen geschrumpft sei. Das Volumen solle der Unternehmensbereich Dywidag übernehmen.
Schneider erläuterte, die stornierten Aufträge beträfen nur die AG, also die insolvente Konzernmutter. Bei den großen Tochtergesellschaften wie dem Verkehrswegebau (Walter Heilit) liefen die Geschäfte normal weiter.
Das schrumpfende Auftragsvolumen belastet dem Bericht zufolge die Rettungsversuche für den Großteil der Arbeitsplätze. Nach Abschluss des Kaufvertrages mit der österreichischen Strabag hatte Walter Bau erklärt, 6.000 der ursprünglich 9.400 Stellen im Konzern und den Tochtergesellschaften sollten erhalten bleiben, davon 4.100 durch den Verkauf von Konzernteilen an Strabag.
Hans Peter Haselsteiner, Vorstandschef der Bauholding Strabag, sagte dagegen der «SZ», er könne nur noch gut 3.000 Jobs retten, weil die Auftragszahl laufend sinke. «Wir können nur so viele Arbeitsplätze bieten, wie Baustellen vorhanden sind.»