Guten Morgen!
Nun ist sie also da, die vermutete Senkung der Prognose. Für 2024 wird nunmehr der untere Rand der Prognose ins Auge gefasst - das wären dann 245 Mio Euro Umsatz bei einer Ebitmarge von 5,5 %.
Und für 2025 wird die Prognose gleich ganz einkassiert. Nehmen wir hier mal die Mitte der Schätzung, kommt Technotrans in 2025 bei einem Umsatz von 255 Mio Euro raus. Die Marge soll dann (wieder in der Mitte der Prognose) bei 8 % liegen. Wobei es eigentlich unseriös ist, die Mitte der Prognose als Vergleichsmaßstab heranzuziehen, denn Technotrans hat inzwischen eine eher unschöne Tradition darin, die Prognosen zu korrigieren bzw. korrigieren zu müssen. 2023 hat man die Margenprognose um 1,2 % reduziert, nun geht man mit der Prognose an den unteren Rand und für das nächste Jahr senkt man die Margenschätzung um gleich 2 %.
Wenn man mal die Ergebnisse seit 2022 miteinander vergleicht, kommt Technotrans da nicht so wirklich entscheidend voran. 2022 lag das EBIT bei 14,3 Mio Euro, 2023 bei 14,2 Mio Euro und in diesem Jahr voraussichtlich (unteres Ende der Prognose) bei 13,5 Mio Euro.
Auch der Umsatz stagniert - von 238 Mio Euro in 2022 ging es über 262 Mio Euro in 2023 min auf wohl ca. 245 Mio Euro (und im nächsten Jahr soll der Umsatz ja auch nicht wirklich groß wachsen).
Natürlich leider die Technotrans wie viele andere Unternehmen in Deutschland auch unter den schlechten Rahmenbedingungen. Aber die Tatsache, dass bei Technotrans Umsatz und Ergebnis schon etwas länger stagnieren, deutet auch auf strukturelle Probleme hin. Deshalb wäre es mMn tatsächlich auch sinnvoll, wenn sich Technotrans nicht in allzu viele Märkte verzettelt sondern auch auf die drei Hauptmärkte (Druck, Kunststoff, Laser) konzentriert und hinzu noch den Wachstumsmarkt Energy bearbeitet. Mal schauen was das Unternehmen hierzu mitteilen kann.
Mit ist schon klar, dass Herr Finger wohl nicht seinen Posten räumt - allerdings ist er mMn in gewisser Weise verbrannt. Er hat so oft mit den Prognosen deutlich über den Ergebnissen gelegen, dass man seine Prognosefähigkeit schon in Zweifel ziehen kann. Bis zuletzt hat er auch auf Nachfragen von Analysten immer ausdrücklich an der Prognose für 2025 festgehalten. Nun so zu tun als ob die anhaltende Konjunkturschwäche plötzlich über uns gekommen ist und seine schönen Ziele stört, ist mMn schon ziemlich schwach. Es wurde ja hier schon zurecht darauf verwiesen, dass selbst die Analysten die wundersame Ergebnisverbesserung 2025 nicht geglaubt haben. Wie gesagt, als CEO sollte einem das zu denken geben. Zudem ist es doch auch unglaubwürdig, wenn (jeweils in der Mitte der Prognose) ein leicht geringerer Umsatz ((20 Mio Euro oder nur 7% weniger als ursprünglich geplant) gleich zu einem Ergebnisrückgang von fast 30% verursacht (ursprünglich 28,9 Mio Euro Ebit, nun 20,4 Mio Euro geplant) - da kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Ist die Aktie denn nun günstig oder teuer? Als Wachstumsunternehmen wird die Technotrans nach den letzten Zahlen ja nun nicht mehr angesehen werden können. Bis zum Beweis des Gegenteils sind daher mMn auch keine hohen Multiple mehr gerechtfertigt.
Rein rechnerisch dürften wir in diesem Jahr bei einem Ergebnis von 13,5 Mio Euro rauskommen, mithin dürfte der Gewinn niedriger als 2022 und 2023 liegen und ungefähr (rechnerisch) für ein Ergebnis von 1,18 Euro reichen. Das KGV würde damit bei 12,7 liegen. Sicher nicht furchtbar teuer aber auch nicht total unterbewertet. Im nächsten Jahr soll es dann ja besser werden und sofern die Prognose erreicht wird, wäre die Aktie auch bei 15 Euro interessant (selbst am unteren Rand der korrigierten Prognose würde man ein EBIT von 245 Mio Euro Umsatz x 7 % Marge = 17,15 Mio Euro erzielen, rein rechnerisch etwa 1,50 Euro EpS) aber leider gibt es da wie gesagt diese unschöne Tradition der Prognosekorrektur bei Technotrans.
Wie schon häufiger geschrieben (und ich bleibe dabei): Der Kurs der Technotransaktie wird erst dann merkbar anziehen, wenn der Vorstand der Technotrans andere, bessere Zahlen vorlegen kann - und dazu reichen eben schöne Prognosen, die dann letztendlich doch wieder relativiert oder korrigiert werden müssen, nicht aus.Ich
Mal schauen wie der Markt auf die Rücknahme der Prognose 2025 reagiert. Aus meiner Sicht bleibt Technotrans erst einmal weiter eine Halteposition.
Ein schönes Wochenende allerseits.
Nun ist sie also da, die vermutete Senkung der Prognose. Für 2024 wird nunmehr der untere Rand der Prognose ins Auge gefasst - das wären dann 245 Mio Euro Umsatz bei einer Ebitmarge von 5,5 %.
Und für 2025 wird die Prognose gleich ganz einkassiert. Nehmen wir hier mal die Mitte der Schätzung, kommt Technotrans in 2025 bei einem Umsatz von 255 Mio Euro raus. Die Marge soll dann (wieder in der Mitte der Prognose) bei 8 % liegen. Wobei es eigentlich unseriös ist, die Mitte der Prognose als Vergleichsmaßstab heranzuziehen, denn Technotrans hat inzwischen eine eher unschöne Tradition darin, die Prognosen zu korrigieren bzw. korrigieren zu müssen. 2023 hat man die Margenprognose um 1,2 % reduziert, nun geht man mit der Prognose an den unteren Rand und für das nächste Jahr senkt man die Margenschätzung um gleich 2 %.
Wenn man mal die Ergebnisse seit 2022 miteinander vergleicht, kommt Technotrans da nicht so wirklich entscheidend voran. 2022 lag das EBIT bei 14,3 Mio Euro, 2023 bei 14,2 Mio Euro und in diesem Jahr voraussichtlich (unteres Ende der Prognose) bei 13,5 Mio Euro.
Auch der Umsatz stagniert - von 238 Mio Euro in 2022 ging es über 262 Mio Euro in 2023 min auf wohl ca. 245 Mio Euro (und im nächsten Jahr soll der Umsatz ja auch nicht wirklich groß wachsen).
Natürlich leider die Technotrans wie viele andere Unternehmen in Deutschland auch unter den schlechten Rahmenbedingungen. Aber die Tatsache, dass bei Technotrans Umsatz und Ergebnis schon etwas länger stagnieren, deutet auch auf strukturelle Probleme hin. Deshalb wäre es mMn tatsächlich auch sinnvoll, wenn sich Technotrans nicht in allzu viele Märkte verzettelt sondern auch auf die drei Hauptmärkte (Druck, Kunststoff, Laser) konzentriert und hinzu noch den Wachstumsmarkt Energy bearbeitet. Mal schauen was das Unternehmen hierzu mitteilen kann.
Mit ist schon klar, dass Herr Finger wohl nicht seinen Posten räumt - allerdings ist er mMn in gewisser Weise verbrannt. Er hat so oft mit den Prognosen deutlich über den Ergebnissen gelegen, dass man seine Prognosefähigkeit schon in Zweifel ziehen kann. Bis zuletzt hat er auch auf Nachfragen von Analysten immer ausdrücklich an der Prognose für 2025 festgehalten. Nun so zu tun als ob die anhaltende Konjunkturschwäche plötzlich über uns gekommen ist und seine schönen Ziele stört, ist mMn schon ziemlich schwach. Es wurde ja hier schon zurecht darauf verwiesen, dass selbst die Analysten die wundersame Ergebnisverbesserung 2025 nicht geglaubt haben. Wie gesagt, als CEO sollte einem das zu denken geben. Zudem ist es doch auch unglaubwürdig, wenn (jeweils in der Mitte der Prognose) ein leicht geringerer Umsatz ((20 Mio Euro oder nur 7% weniger als ursprünglich geplant) gleich zu einem Ergebnisrückgang von fast 30% verursacht (ursprünglich 28,9 Mio Euro Ebit, nun 20,4 Mio Euro geplant) - da kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Ist die Aktie denn nun günstig oder teuer? Als Wachstumsunternehmen wird die Technotrans nach den letzten Zahlen ja nun nicht mehr angesehen werden können. Bis zum Beweis des Gegenteils sind daher mMn auch keine hohen Multiple mehr gerechtfertigt.
Rein rechnerisch dürften wir in diesem Jahr bei einem Ergebnis von 13,5 Mio Euro rauskommen, mithin dürfte der Gewinn niedriger als 2022 und 2023 liegen und ungefähr (rechnerisch) für ein Ergebnis von 1,18 Euro reichen. Das KGV würde damit bei 12,7 liegen. Sicher nicht furchtbar teuer aber auch nicht total unterbewertet. Im nächsten Jahr soll es dann ja besser werden und sofern die Prognose erreicht wird, wäre die Aktie auch bei 15 Euro interessant (selbst am unteren Rand der korrigierten Prognose würde man ein EBIT von 245 Mio Euro Umsatz x 7 % Marge = 17,15 Mio Euro erzielen, rein rechnerisch etwa 1,50 Euro EpS) aber leider gibt es da wie gesagt diese unschöne Tradition der Prognosekorrektur bei Technotrans.
Wie schon häufiger geschrieben (und ich bleibe dabei): Der Kurs der Technotransaktie wird erst dann merkbar anziehen, wenn der Vorstand der Technotrans andere, bessere Zahlen vorlegen kann - und dazu reichen eben schöne Prognosen, die dann letztendlich doch wieder relativiert oder korrigiert werden müssen, nicht aus.Ich
Mal schauen wie der Markt auf die Rücknahme der Prognose 2025 reagiert. Aus meiner Sicht bleibt Technotrans erst einmal weiter eine Halteposition.
Ein schönes Wochenende allerseits.