sollte es Anzeichen geben, dass ein Unternehmen Zahlungsunfähig ist, wird ein Antrag gestellt auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens.
Ab Datum des Antrags sind Finanztransaktionen jeglicher Art streng zu überwachen und mit äußerster Vorsicht zu tätigen bzw. gar einzufrieren unter Umständen, je nach Geschäftsart. Hierunter würden Ausschüttungen von Dividenden, Begleichungen von Verbindlichkeiten etc. fallen.
Wird dem Antrag entsprochen, wird ein Insolvenzverwalter einberufen, es wird eine Bestandsaufnahme gemacht und sich ein Überblick verschafft über die Ausgangssituation. Dann wird ein Sanierungsplan für den Zeitraum von 5 Jahren erstellt und darüber unter Umständen gerichtlich entschieden ob sich eine Sanierung lohnt. Bei Steinhoff steht das außer Frage, denn Steinhoff ist operativ sehr gut unterwegs, es besteht lediglich das Problem mit der Fälligkeit und fragwürdiger Zinsgestaltung. Hier wird also die Aufgabe des Insolvenzverwalters sein im Grunde genommen Step 3 zu erzwingen. Und hier hat er schon mehr Spielraum als Vorstände, denn u.U. kann Insolvenzverwalter auch ein Schuldenschnitt erzwingen mit Abschlag 25%-50%-75% je nach Fall. An der Stelle eine Frage an dich Influ: Glaubst du Gläubiger wollen auf 25-50-75% von Ihren 10 Mrd verzichten? Ich meine nicht. Es wird in ihrem Interesse sein lieber die volle 10 Mrd als Forderung zu behalten und dabei auf eine Laufzeitverlängerung einzugehen. Auch der Zinssatz kann vom Insolvenzverwalter in Frage gestellt werden, sogar rückwirkend, unter Umständen die zu viel berechneten Zinsen sogar zurück zu fordern und auch einen angemessenen Zinssatz für die Laufzeitverlängerung mit den Gläubigern festzulegen.
Nach Ablauf der 5 Jahre die für den Sanierungsplan i.d.R. vorgesehen sind, was würde passieren? Hier mal ein realistisches Szenario:
Insolvenzverwalter erzwingt Laufzeitverlängerung der 10 Mrd um 5 Jahre, mit angemessenem Zinssatz von 6-7% (schlimmstenfalls). Bereits dieses Jahr liefert allein Pepco 1 MRD EBIT, die 600-700 Mio Zinslast per anum scheinen zwar hoch, aber bei EBIT über 1 MRD ist sogar ein Jahresüberschuss von 300 Mio + übrig. Damit ist bereits eine sehr gute Basis geschaffen in den 5 Jahren der Sanierung die Schulden deutlich zu reduzieren zum einen (mindestens um 1,5-3 Mrd.) zum anderen hat Steinhoff weitere 5 Jahre Zeit zu expandieren, sich aufzuhübschen um zu refinanzieren nach Ablauf dieser 5 Jahre wenn die Gläubiger dann nicht verlängern wollen. Lange Rede kurzer Sinn, Steinhoff in ein Insolvenzverfahren laufen zu lassen würde sogar mehr nutzen und nicht wie die meisten "EXPERTEN" hier seit Jahren abtrünnig von Pleite schwärmen, schaden.
@Alsteck: Aktionäre verlieren alles, das ist klar. Aber glaubst du dass sie mehr verlieren als die Gläubiger? Wer mehr verliert dürfte dir klar sein. Ich als Aktionär verschmerze mein Verlust. Ob Glüubiger aber mit Abschlag von 25-50% von den 10 Mrd. besser klar kommen? hmmmm