Hallo liebe SCM Aktionäre,
ganz frisch liegen die Antworten von SCM vor. Sicherlich wieder einige interessante Antworten gerade hinsichtlich der Wachstumsstrategie von SCM dabei, aber lest selbst:
Sehr geehrter Herr Rohaly,
ich möchte Ihnen heute im Namen vieler Kleinaktionäre, die zusammen eine hohe 6-stellige Aktienanzahl an SCM Aktien halten, wieder einige Fragen zu SCM und deren Geschäftsaussichten stellen. Besonders nach der Ankündigung im aktuellen Quartalsbericht keinen weiteren Ausblick zu veröffentlichen, ist es wichtig auf unsere Fragen ehrliche Antworten direkt von SCM zu erhalten!
Die Fragen und Ihre Antworten werden im Internet in verschiedenen Börsenforen veröffentlicht.
1. Viele SCM Aktionäre haben für die Fusion mit der Firma Hirsch gestimmt und dabei die Zahlen aus dem Formular S-4 als Grundlage herangezogen.
Kann man die Zahlen und Prognosen der Firma SCM und Hirsch, die im Formular S-4 für die nächsten Jahre aufgestellt wurden und die auch die Wirtschaftskrise berücksichtigten immer noch als aktuell einstufen, oder hat sich seitdem zuviel verändert, so dass man die Zahlen aktualisieren müsste?
SCM: Die Daten fĂĽr den S-4 wurden bereits Anfang des Jahres erstellt und sind demzufolge nicht mehr ganz aktuell.
Aufgrund der weltweit ungewissen wirtschaftlichen Lage veröffentlicht SCM seit zwei Quartalen keinen Ausblick mehr und wird dies erst wieder tun, wenn die Geschäftsaussichten und das gesamtwirtschaftliche Umfeld eine zuverlässige Aussage zulassen. Allerdings sind wir wie viele andere Unternehmen auch vom weltweiten Konjunkturrückgang betroffen.
2. Aus dem Formular Sec S-4 kann man ersehen, dass Hirsch einen Cash Bestand von ca. 5 Millionen Dollar hat. Wird dieses Geld mit der Fusion dem Cash Bestand von SCM zugefĂĽhrt?
SCM: Da die Transaktion am 30.April abgeschlossen wurde, wird der Cash-Bestand von Hirsch Electronics zum 30.April 2009 in den Cash-Bestand von SCM übernommen. Die genauen Zahlen werden in den offiziellen Q2-Ergebnissen am 14.August veröffentlicht.
3. Laut den Prognosen im Formular S-4 sollte SCM + Hirsch zusammen einen Umsatz fĂĽr das Jahr 2009 von 60-70 Millionen Dollar erwirtschaften. Ist dies ĂĽberhaupt noch aufgrund des sehr schlechten ersten Quartals 2009 zu realisieren?
SCM: Da die Transaktion am 30.April abgeschlossen wurde, werden wir die Ergebnisse erst ab Mai 2009 konsolidieren und die Ergebnisse von Hirsch nur fĂĽr die verbleibenden 8 Monate einbeziehen. Dies hat natĂĽrlich Einfluss auf das Ergebnis.
4. Am 18.03.2009 gab es eine Klage von Secure Keyboards, Ltd. und zwei seiner Gesellschafter gegen die Fusion von SCM und Hirsch. Warum musste es zu solch einer Klage kommen die den Aktienkurs von
SCM wieder zurĂĽckgeworfen hat? War SCM nicht gut genug informiert, um so etwas rechtzeitig abzuwenden?
SCM: Es ist allgemein schwierig, den Aktienverlauf mit bestimmten Ereignissen in Zusammenhang zu bringen.
Wir sind froh, dass so schnell eine einvernehmliche Lösung gefunden wurde.
5. Im 1. Quartalsbericht 2009 standen 1,4 Mio. Dollar Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Fusion Hirsch. Wer hat dieses großzügige „Beraterhonorar“ bekommen und warum?
SCM: In Transaktionen dieser Art sind immer eine Vielzahl von Beratern involviert. Da SCM sowohl in den USA als auch in Deutschland gelistet ist, müssen wir deutsches und US-Recht befolgen. Neben den Honoraren für die begleitenden Investment Banken schlagen bei US-Unternehmen insbesondere die Anwaltskosten auf beiden Seiten zu Buche. Bei länderübergreifenden Transaktionen besteht generell ein höherer Beraterbedarf.
6. Allgemein war das 1. Quartal 2009 für SCM vom Ergebnis her eine große Enttäuschung. Es war nichts davon zu spüren, dass viel Geld in den Vertrieb investiert und die Produktpalette ausgebaut wurde! Gab es außer der Wirtschaftkrise noch andere Faktoren für diesen Einbruch?
SCM: Der Zeitraum von der Entscheidung, neue Produkte zu entwickeln bis zur Großserienfertigung umfasst bei Chipkartenlesegeräten mehrere Monate. In diesem Zeitraum werden keine Umsätze mit dem Produkt erzielt, im Gegenteil es entstehen Kosten. Aus unterschiedlichen Veröffentlichungen ist aber ersichtlich, dass wir einige neue Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht haben. Nichtsdestotrotz ist aufgrund der Wirtschaftskrise aber auch genau zu überlegen, welche Produkte auf den Markt gebracht werden.
7. Falls weiter Verluste generiert werden, sind die liquiden Mittel von SCM bald aufgebraucht. Wird es spätestens dann eine Kapitalerhöhung geben, oder was plant SCM in diesem Fall?
SCM: Wir sind uns bewusst, dass die liquiden Mittel des Unternehmens durch die Transaktion deutlich gesunken sind. Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung werden durch das Management laufend evaluiert.
8. Der Cashbestand von SCM (20,6 Mio US Dollar) hat sich innerhalb des 1. Quartals 2009 trotz Ausweisung von einem operativen Verlust nicht verringert – Warum?
SCM: SCM ist es in den letzten Quartalen wiederholt gelungen, sein Working-Capital-Management zu verbessern. So reduzierte das Unternehmen bereits drei Quartale hintereinander seine Fixkosten. Einmalige Aufwendungen wie Kosten für Abfindungen und Transaktionskosten wurden teilweise von einem Gewinn aus dem Verkauf nicht-strategischer Patente sowie verringerten Ausgaben in Forschung und Entwicklung kompensiert. Daneben wurde zum Ende des ersten Quartals 2009 weniger Cash durch Umlaufvermögen gebunden. So war es möglich, die liquiden Mittel relativ stabil zu halten.
9. Im Jahr 2008 hat SCM 2,5 Millionen Dollar in die Firma TranZfinity investiert. Was hat sich bisher aus diesem Investment ergeben? Mit welchen Produkten konnte man welche Umsätze verbuchen?
SCM: Bei der Investition in das Start-up-Unternehmen TranZfinity haben wir nicht sofort mit zusätzlichen Umsätzen gerechnet. Eines der ersten Produkte „Myztro“ wurde erst kürzlich von uns vorgestellt, doch selbst hier rechnen wir nicht vor Ende des Jahres mit ersten Umsätzen, da zunächst Pilotprojekte ausgestattet werden.
10. Wie werden die neuen @MAXX Produkte vom Markt akzeptiert? Welche Umsätze sind hier bereits zustande gekommen?
SCM: Die @MAXX®-Produkte kommen in verschiedenen Pilotprojekten zum Einsatz. Aussagen zum Umsatz können wir - wie auch zu allen anderen Produktgruppen - nicht machen.
11. Wie hat sich der Cashbestand von SCM nach der Fusion mit Hirsch verändert?
SCM: SCM hat für Hirsch 14,1 Mio. US-Dollar gezahlt, hinzu kamen die Transaktionskosten. Diese Ausgaben haben Auswirkungen auf der Cash-Bestand von SCM. Die Ergebnisse des zweiten Quartals werden am 14. August veröffentlicht, aus diesen können Sie den genauen Cash-Bestand entnehmen.
12. Wie viele SCM Aktien gibt es nun nach der Fusion?
SCM: Nach der Fusion gibt es 25 134 985 Aktien (Stand: 07.05.2009).
Den aktuellen Stand können Sie immer unter www.scmmicro.com/de/investor-relations/scm-aktie/frag… einsehen.
13. Das Programm HSPD-12 läuft zur Zeit noch - im November 2008 hatten Sie einen Auftrag von über 400.000 Lesegeräten bekannt gegeben. Wie viele dieser Geräte sind schon ausgeliefert und abgerechnet worden und wann werden die nächsten Geräte geliefert und abgerechnet?
SCM: Die im vergangenen Jahr angekündigten Aufträge wurden in Q3 und Q4 2008 ausgeliefert. Die Programme im Rahmen von HSPD-12, FIPS 201 etc. laufen natürlich weiter. Das erste Halbjahr war „saisonbedingt“ schwach im US-Government-Geschäft. In Q3 und Q4 erwarten wir einen deutlichen Anstieg der Verkäufe in den USA – alleine schon bedingt durch das Fiscal-Year-End bei den Regierungsbehörden.
14. SCM hat für die Programme CAC und HSPD-12 bereits über 2 Millionen Lesegeräte in den USA ausgeliefert. Können Sie das restliche Potenzial von HSPD-12 absehen?
SCM: Das HSPD-12-Programm der US-Regierung wird auch in den nächsten Jahren noch weitergeführt werden. SCM liefert jedes Quartal Lesegeräte im Rahmen dieses Programms, die Lieferung ist Bestandteil unseres laufenden Geschäfts in den USA. Gerade nach dem Zusammenschluss mit Hirsch sind wir in diesem Bereich noch besser aufgestellt. Genau gesagt, haben wir im Rahmen des HSPD-12-Programms sogar schon knapp 3 Millionen Leser geliefert!
15. Wird das Programm HSPD-12 auch unter dem neuen Präsidenten Obama fortgeführt bzw. erweitert, oder haben Sie unter der neuen Regierung in den USA mehr Probleme ihre Lesegeräte zu verkaufen?
SCM: Die neue Regierung hält an dem Programm fest. Wir sind optimistisch, unseren Marktanteil halten zu können – vor allem nach der Fusion mit Hirsch Electronics.
16. Eines der Wahlversprechen von der U.S Regierung Obama lautet die Reform der Krankenversicherungspolitik in Amerika. Sehen Sie hier Potenzial für SCM? Hat man schon Kontakt in dieser Beziehung mit der U.S. Regierung aufgebaut? Wenn ja, wann könnte man hier erste Umsätze verbuchen?
SCM: Wir pflegen unsere langjährigen Beziehungen zur US-Regierung unter anderem auch durch die aktive Mitarbeit in der „Security Industry Association“ und der „Smart Card Alliance“, in denen wir auch einflussreiche Positionen begleiten. Die US-Regierung ist derzeit noch in der Evaluierungsphase über den Nutzen von Chipkarten in privatwirtschaftlichen Anwendungen und es ist noch viel Aufklärungsarbeit notwendig.
Der Fokus liegt derzeit auf der Patientenakte und deren zentraler Speicherung mit sicherem Zugang – also ein reines Softwarethema. Mit einem signifikanten kurz- und mittelfristigem Projektgeschäft rechnen wir hier daher nicht.
17. Gibt diese Meldung ( www.heise.de/newsticker/Microsoft-Intel-und-Cisco-wer… ) von Heise Online auch Hoffnung für SCM, oder heißt dies, dass sich nur die Großen der Branche das Geschäft teilen? Wird sich SCM auch der „EHR Stimulus Alliance“ anschließen?
SCM: Software ist nicht unser Kernthema. Thema der „EHR Stimulus Alliance“ ist die breitenwirksame Aufklärungsarbeit. Diese ist zeitaufwendig und kostenintensiv. Wir werden uns bis auf Weiteres dieser Allianz nicht anschließen, da wir wie bereits erwähnt nicht mit signifikantem kurz- und mittelfristigem Projektgeschäft rechnen können.
18. Wie am 01.07.2009 in den Medien bekannt gegeben wurde, beteiligen die Privaten Krankenkassen sich vorerst nicht bei der EinfĂĽhrung der Elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland. Wie ist dies zu werten?
SCM: Die gesetzlichen Krankenkassen haben entschieden, ab 1. Oktober 2009 elektronische Gesundheitskarten in der Region Nordrhein auszugeben:
Der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ist es gelungen, die Krankenkassen auf Landes- und Bundesebene von einer Verlängerung der Finanzierungsvereinbarung bis zum 31. Oktober 2009 zu überzeugen. ( www.kvno.de/importiert/newsletter/it_praxis_newslette… )
Damit kommen die Ärzte in dieser Region in Zugzwang und werden das – für sie durch die Subvention kostenlose – Gerät bis zum 31.10. beschaffen.
Ob der Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) elektronische Gesundheitskarten ausgibt oder nicht, ist für unser Geschäft nicht relevant, da alle Ärzte mit Kassenzulassung BCS-Terminals benötigen, da sie neben Privatpatienten auch gesetzlich Versicherte mit eGK zu behandeln haben.
19. Bei der nächsten Bundestagswahl könnten evtl. CDU/CSU und FDP die Regierung bilden. Wie wird sich die Bundestagswahl, Ihrer Meinung nach, auf die Gesundheitskarte auswirken? Könnten CDU + FDP die Gesundheitskarte noch kippen?
SCM: Die FDP wirbt um Wählerstimmen in der Ärzteschaft und versucht, den "gläsernen Arzt" zu verhindern. Nachdem sicherheitsrelevante Themen in Bezug auf die Karte selbst (Datensicherheit, Bild) wirkungslos verpufft sind, greift man nun das nächste Thema auf: den Online-Betrieb. Da die Online-Phase nicht vor 2011 geplant ist, sind die Inhalte (zum Beispiel das elektronische Rezept) derzeit auch noch in der Diskussion und Abstimmung. Die Notwendigkeit der Karte selbst steht nicht unmittelbar in der politischen Diskussion.
Wir haben daher berechtigten Grund zu der Annahme, dass der Basis-Roll-out wie geplant stattfindet und sich im Zuge dessen jeder Leistungserbringer ein eGK-fähiges Terminal beschaffen wird.
20. Hat SCM auch ein Scheitern der eGK als „Worst Case“ eingeplant?
SCM: Wir sind uns bewusst, dass das Projekt von verschiedenen politischen Einflüssen abhängt und dass es Faktoren gibt, die von uns nicht beeinflusst werden können. Aus diesem Grund kommt es bei der Planung auch zu einer Gewichtung der Umsätze, die die Wahrscheinlichkeit des Eintretens bestimmter Faktoren einschließt.
21. Für den Fall eines Scheiterns der eGK, ist die GEMATIK schadensersatzpflichtig (-bereit)? Gibt es irgendeine Entschädigung, die den Fortbestand der kleinen Unternehmen sichert?
SCM: Schadenersatzforderungen können nur an Auftraggeber gerichtet werden. Die gematik ist eine Betreibergesellschaft, aber nicht Auftraggeber für Terminalentwicklung. Diese Entwicklungskosten gehen auf das Risiko der Industrie.
22. Wenn SCM vom Start der eGK und vom Verkauf von ca. 150.000 Lesegeräten überzeugt ist, warum finden sich die Umsätze nicht in den Financial Projections 2009-2011 wider?
SCM: Wie bereits mehrfach – auch in anderen Interviews – klargestellt, liegt der Gesamtmarkt für die Terminals bei 150.000 Lesegeräten. SCM geht von einem Marktanteil von ca. 25 bis 30% aus. Die verbleibenden Terminals werden von unseren Wettbewerbern geliefert.
23. SCM wollte ein eigenes Portfolio an FeliCa Produkten für Unternehmen wie Sony, sowie den mobilen und den Finanzmarkt entwickeln. Zunächst SCM PACT Terminals . Weitere Geschäfte waren im Gespräch. Man hört nichts mehr von der Entwicklung / Vermarktung von PACT Geräten für SONY. Ist das Projekt tot, insbesondere auch wegen des Weggangs von Sour Chhor, der ein wichtiger Partner für die Partnerschaft mit SONY war?
SCM: SCM und Sony arbeiten auch weiterhin miteinander, das gute Verhältnis besteht vor allem durch unseren CEO Felix Marx. Herr Chhor war in der Zusammenarbeit mit Sony nicht involviert, deshalb hat sein Weggang keinerlei Auswirkungen auf die ausgezeichneten Beziehungen zwischen SCM und Sony.
24. SCM hatte hochtrabende Erwartungen in Sachen E-Passport. Dauerhafte signifikante Umsatzbeiträge brachte es nicht. Wie ist der Auslieferungsstand hier? Was wird hier noch kommen?
SCM: Elektronische Reisepässe sind nicht so verbreitet, wie Personalausweise oder Führerscheine. Zukünftig konzentrieren wir uns verstärkt auf den Bereich e-ID (E-ID, E-Health, elektronischer Führerschein).
Nichtsdestotrotz finden sich unsere Lesegeräte in allen Ausgabestellen für Reisepässe. In vielen Ländern werden die Reisepässe allerdings von einer zentralen Stelle ausgegeben (nicht wie in Deutschland von den verschiedenen Meldebehörden), damit ist der Markt deutlich kleiner.
25. EPA/ E-ID: Heise online 08.04.2009:
“Die Bundesregierung will an frühe Nutzer des EPA über 1 Mio. IT Sicherheitskits im Wert von 30 Mio € ausgeben.“ Ist SCM hier mit im Boot?
SCM: Gemäß EU-Recht werden derartige Aufträge vom Bundesbeschaffungsamt nach vorhergehender öffentlicher Ausschreibung vergeben. Unsere Produkte SDI010 und SCL010 eignen sich hervorragend für einen sicheren Betrieb mit dem ePA.
Für den aufmerksamen Leser möchten wir das folgende Bild aus einem öffentlichen Auftritt des Innenministeriums beilegen. (Bild zeigt ein Bundesministerium Plakat mit SCM EPA Leser)
Bei sehr vielen Produktvorführungen (z. B.: 3. nationaler IT-Gipfel, CeBIT 09, ...) wurde der ePA meist ausschließlich in Verbindung mit SCM-Lesegeräten gezeigt.
26. Welche Fortschritte macht die Entwicklung des Elektronischen Personalausweises? Muss man hier ähnlich wie bei dem „Drama“ Gesundheitskarte eine verzögerte Einführung befürchten, oder meinen Sie dieses Projekt wird pünktlich zum Nov. 2010 starten?
SCM: Nach Gesprächen am 1.07.2009 mit dem Innenministerium in Berlin wollen alle wesentlichen Parteien den ePA zeitnah einführen. Konkrete Pläne werden derzeit für eine breite Öffentlichkeitsarbeit zur Nutzenargumentation mit privatwirtschaftlichen Anwendungen vorbereitet. Die Mittel dafür sind schon bereitgestellt, um im Einklang mit den zentral koordinierten Anwendungstests ab 1.10. 09 medienwirksam zu beginnen.
Wir rechnen zwar damit, dass die Datenschützer ihr demokratisches Grundrecht auf freie Meinungsäußerung ausüben werden, dies aber zu keiner Verzögerung führen wird.
27. Was will SCM wann innerhalb des EPA Projektes verkaufen, bzw. in welchen Segmenten / Geschäftsbereichen will SCM Produkte anbieten? (Behörden, Unternehmen / ELENA Infrastruktur).
SCM: Der kontaktlose Leser SCL010 und der Dual-Interface-Leser SDI010 eignen sich für Endkunden zur privatwirtschaftlichen Nutzung hervorragend als Basisleser für einen sicheren Betrieb mit dem ePA. Darüber hinaus befinden sich Komfortleser für qualifizierte digitale Signaturen für die Zielgruppen Endkunde und Industrie in der Entwicklung sowie Myztro™ als Lesegerät für mobile Kommunikationsendgeräte.
Das Ziel der Bundesregierung ist es, in den ersten 5 Jahren mehr als 70% Flächendeckung für den ePA zu erreichen – je interessanter die privatwirtschaftlichen Anwendungen sind und je mehr Vorteile der Bürger dadurch hat, desto schneller wird sich der ePA ausbreiten.
28. Muss SCM beim EPA befürchten dass sich Großunternehmen wie z.B. Siemens das Hauptgeschäft unter den Nagel reißen?
SCM: SCM bietet ePA-Leser für die Privatwirtschaft an, aber auch OEM-Versionen des Lesers. Im Zuge der Ausgabe der elektronischen Reisepässe war SCM der Zulieferer für kontaktlose Lesertechnologie für hoheitliche Anwendungen. Diese Geräte werden auch für die Ausgabe des ePA benutzt werden.
Großunternehmen haben keine eigenen Leserentwicklungen und fokussieren sich auf eCard-System-Lösungsarchitekturen. Dies schließt jedoch nicht aus, dass auch Großunternehmen Lösungen unter Einbeziehung von SCM-Lesern anbieten werden.
29. Kommt bei der Entwicklung der EPA Lesegeräte zum Aufbau der ELENA Infrastruktur auch das generische STT200 (wie auch in Belgien) zum Einsatz oder werden komplett neue Lesegeräte entwickelt?
SCM: Sowohl ePA als auch ELENA erfordern keine "Card-to-Card"-Authentisierung, sondern eine (qualifizierte) digitale Signatur. Hierfür ist ein Gerät wie das STT200 nicht erforderlich.
30. Hat SCM überhaupt die Ressourcen ein weiteres EPA Produktportfolio nach der eGK aufzubauen, ohne NFC und Hirsch / Konvergenz zu vernachlässigen?
SCM: Wie bereits erläutert, verfügen wir bereits heute über ein erstklassiges Leser-Portfolio für ePA und eGK, welches nun nur noch leicht abgerundet wird. Dadurch werden die anderen Themen nicht vernachlässigt.
31. Ist NFC Myztro nur ein Ăśbergangsprodukt bis die Handyindustrie einen entsprechenden Chip fĂĽr das Innenleben entwickelt hat?
SCM: Myztro™ macht uns unabhängig von der Innovationsgeschwindigkeit der Hersteller mobiler Kommunikationsendgeräte. Das Gerät eröffnet komplett neue Geschäftsfelder – nicht nur im Markt der mobilen Kommunikationsendgeräte. Der Chip für die Handyindustrie ist längst entwickelt, dennoch gibt es bis dato nur wenige NFC_fähige Modelle. Selbst in den kühnsten Prognosen werden vor 2012 nur wenige Prozent der Mobiltelefone damit ausgestattet sein. Myztro™ ist somit kein kurzfristiges Übergangsprodukt!
32. Gibt es das Netcards Projekt mit Teilnahme von SCM noch?
SCM: Ja.
33. Arbeitet die Firma Reiner SCT und SCM weiterhin zusammen? Könnte man auch hier über eine Fusion beider Firmen nachdenken, oder ist man sich in vielen Geschäftsbereichen doch zu ähnlich?
SCM: SCM und Reiner SCT arbeiten weiterhin zusammen.
Weitergehende strategische MaĂźnahmen sind Bestandteil unserer Wachstumsstrategie. Konkrete Angaben werden wir allerdings erst dazu herausgeben, wenn die Projekte definitiv beschlossen sind und damit offiziell bekannt gegeben werden dĂĽrfen.
34. SCM hat nun mit Close Brothers Seydler zumindest wieder ein Analystenhaus, welches sich ernsthaft mit SCM beschäftigt. Was kann SCM von sich aus tun, um weitere Analystenhäuser auf sich aufmerksam zu machen und damit auch das Handelsvolumen von SCM Aktien zu erhöhen?
SCM: Neben Close Brothers Seydler wird SCM auch durch die WestLB gecovered. Natürlich ist es auch in unserem Interesse, die Coverage weiter auszubreiten. Gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt zeigt sich, dass das Interesse nach der Transaktion mit Hirsch gewachsen ist.
35. Close Brothers Seydler rechnet damit, dass SCM im Jahr 2010 wieder Gewinne schreiben wird - wir Aktionäre erwarten schon ab der Fusion mit Hirsch in Q2 2009, dass Gewinne geschrieben werden. Können Sie die Erwartungen erfüllen?
SCM: Wie bereits erläutert wurde die Transaktion erst im zweiten Quartal 2009 abgeschlossen, das heißt, in diesem Quartal ist noch mit Transaktionskosten zu rechnen. Wir gehen davon aus, mit Hirsch schneller die Gewinnschwelle zu erreichen, zum Zeitpunkt können wir aber keine Aussage machen.
36. Der Fair Value fĂĽr die SCM Aktie liegt laut Close Brothers Seydler bei 3,25 US Dollar, wo liegt der faire Wert laut Ihrer Meinung?
SCM: Hierzu können wir keine Aussage machen.
37. Besteht die Möglichkeit, dass SCM die Referate von Holger Kunkat „Bridging the gap“ (Hagenberg 2009 ) +“ NFC in Physical and Logical Access“ (WIMA 2009) und von Stephan Rasch „MAXX-the multifunctional token family“ auf der eigenen Webseite veröffentlicht?
SCM: Danke für diese Anregung, diese Möglichkeit besteht in unserer Website. Wir prüfen gerade, ob es sinnvoll ist, die Beiträge von SCM auf Kongressen in dieser Form zu veröffentlichen.
38. Herr Felix Marx sagte man spricht schon mit bestehenden Kunden über die Produkte der nächsten Generation. Kann SCM dies etwas genauer spezifizieren?
SCM: Zum jetzigen Zeitpunkt können keine weiteren Aussagen gemacht werden.
39. In unserem letzten Stockholders Call von Okt. 2008 sahen Sie folgende SCM Produkte für das Jahr 2009 als Umsatzbringer: eHealth200, @MAXX-Produktlinie, sowie verschiedene Modelle der Klasse-1-SmartCard-Leser. Hat sich hier etwas verändert, oder möchten Sie etwas hinzufügen?
SCM: Auch weiterhin sind die Klasse-1-Leser für unser Geschäft sehr wichtig. Von den neuen Produkten erwarten wir uns zukünftig einen höheren Umsatzanteil.
40. Vielleicht zum Abschluss noch eine Einschätzung von Ihnen - wird SCM in den nächsten Jahren weiterhin ein kleiner Nischenanbieter bleiben, oder hat SCM tatsächlich höhere realistische Ziele und möchte z.B. wieder in den TecDax aufgenommen werden?
SCM: SCM wird weiterhin seine Wachstumsstrategie verfolgen – sowohl organisch als auch anorganisch; die Akquisition von Hirsch war dabei der erste Schritt. Natürlich möchten wir in der Zukunft wieder im TecDax aufgenommen werden; ob und wann dies aber letztendlich sein wird, können wir nicht sagen.
Mit freundlichem GruĂź
"Lynx"
ganz frisch liegen die Antworten von SCM vor. Sicherlich wieder einige interessante Antworten gerade hinsichtlich der Wachstumsstrategie von SCM dabei, aber lest selbst:
Sehr geehrter Herr Rohaly,
ich möchte Ihnen heute im Namen vieler Kleinaktionäre, die zusammen eine hohe 6-stellige Aktienanzahl an SCM Aktien halten, wieder einige Fragen zu SCM und deren Geschäftsaussichten stellen. Besonders nach der Ankündigung im aktuellen Quartalsbericht keinen weiteren Ausblick zu veröffentlichen, ist es wichtig auf unsere Fragen ehrliche Antworten direkt von SCM zu erhalten!
Die Fragen und Ihre Antworten werden im Internet in verschiedenen Börsenforen veröffentlicht.
1. Viele SCM Aktionäre haben für die Fusion mit der Firma Hirsch gestimmt und dabei die Zahlen aus dem Formular S-4 als Grundlage herangezogen.
Kann man die Zahlen und Prognosen der Firma SCM und Hirsch, die im Formular S-4 für die nächsten Jahre aufgestellt wurden und die auch die Wirtschaftskrise berücksichtigten immer noch als aktuell einstufen, oder hat sich seitdem zuviel verändert, so dass man die Zahlen aktualisieren müsste?
SCM: Die Daten fĂĽr den S-4 wurden bereits Anfang des Jahres erstellt und sind demzufolge nicht mehr ganz aktuell.
Aufgrund der weltweit ungewissen wirtschaftlichen Lage veröffentlicht SCM seit zwei Quartalen keinen Ausblick mehr und wird dies erst wieder tun, wenn die Geschäftsaussichten und das gesamtwirtschaftliche Umfeld eine zuverlässige Aussage zulassen. Allerdings sind wir wie viele andere Unternehmen auch vom weltweiten Konjunkturrückgang betroffen.
2. Aus dem Formular Sec S-4 kann man ersehen, dass Hirsch einen Cash Bestand von ca. 5 Millionen Dollar hat. Wird dieses Geld mit der Fusion dem Cash Bestand von SCM zugefĂĽhrt?
SCM: Da die Transaktion am 30.April abgeschlossen wurde, wird der Cash-Bestand von Hirsch Electronics zum 30.April 2009 in den Cash-Bestand von SCM übernommen. Die genauen Zahlen werden in den offiziellen Q2-Ergebnissen am 14.August veröffentlicht.
3. Laut den Prognosen im Formular S-4 sollte SCM + Hirsch zusammen einen Umsatz fĂĽr das Jahr 2009 von 60-70 Millionen Dollar erwirtschaften. Ist dies ĂĽberhaupt noch aufgrund des sehr schlechten ersten Quartals 2009 zu realisieren?
SCM: Da die Transaktion am 30.April abgeschlossen wurde, werden wir die Ergebnisse erst ab Mai 2009 konsolidieren und die Ergebnisse von Hirsch nur fĂĽr die verbleibenden 8 Monate einbeziehen. Dies hat natĂĽrlich Einfluss auf das Ergebnis.
4. Am 18.03.2009 gab es eine Klage von Secure Keyboards, Ltd. und zwei seiner Gesellschafter gegen die Fusion von SCM und Hirsch. Warum musste es zu solch einer Klage kommen die den Aktienkurs von
SCM wieder zurĂĽckgeworfen hat? War SCM nicht gut genug informiert, um so etwas rechtzeitig abzuwenden?
SCM: Es ist allgemein schwierig, den Aktienverlauf mit bestimmten Ereignissen in Zusammenhang zu bringen.
Wir sind froh, dass so schnell eine einvernehmliche Lösung gefunden wurde.
5. Im 1. Quartalsbericht 2009 standen 1,4 Mio. Dollar Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Fusion Hirsch. Wer hat dieses großzügige „Beraterhonorar“ bekommen und warum?
SCM: In Transaktionen dieser Art sind immer eine Vielzahl von Beratern involviert. Da SCM sowohl in den USA als auch in Deutschland gelistet ist, müssen wir deutsches und US-Recht befolgen. Neben den Honoraren für die begleitenden Investment Banken schlagen bei US-Unternehmen insbesondere die Anwaltskosten auf beiden Seiten zu Buche. Bei länderübergreifenden Transaktionen besteht generell ein höherer Beraterbedarf.
6. Allgemein war das 1. Quartal 2009 für SCM vom Ergebnis her eine große Enttäuschung. Es war nichts davon zu spüren, dass viel Geld in den Vertrieb investiert und die Produktpalette ausgebaut wurde! Gab es außer der Wirtschaftkrise noch andere Faktoren für diesen Einbruch?
SCM: Der Zeitraum von der Entscheidung, neue Produkte zu entwickeln bis zur Großserienfertigung umfasst bei Chipkartenlesegeräten mehrere Monate. In diesem Zeitraum werden keine Umsätze mit dem Produkt erzielt, im Gegenteil es entstehen Kosten. Aus unterschiedlichen Veröffentlichungen ist aber ersichtlich, dass wir einige neue Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht haben. Nichtsdestotrotz ist aufgrund der Wirtschaftskrise aber auch genau zu überlegen, welche Produkte auf den Markt gebracht werden.
7. Falls weiter Verluste generiert werden, sind die liquiden Mittel von SCM bald aufgebraucht. Wird es spätestens dann eine Kapitalerhöhung geben, oder was plant SCM in diesem Fall?
SCM: Wir sind uns bewusst, dass die liquiden Mittel des Unternehmens durch die Transaktion deutlich gesunken sind. Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung werden durch das Management laufend evaluiert.
8. Der Cashbestand von SCM (20,6 Mio US Dollar) hat sich innerhalb des 1. Quartals 2009 trotz Ausweisung von einem operativen Verlust nicht verringert – Warum?
SCM: SCM ist es in den letzten Quartalen wiederholt gelungen, sein Working-Capital-Management zu verbessern. So reduzierte das Unternehmen bereits drei Quartale hintereinander seine Fixkosten. Einmalige Aufwendungen wie Kosten für Abfindungen und Transaktionskosten wurden teilweise von einem Gewinn aus dem Verkauf nicht-strategischer Patente sowie verringerten Ausgaben in Forschung und Entwicklung kompensiert. Daneben wurde zum Ende des ersten Quartals 2009 weniger Cash durch Umlaufvermögen gebunden. So war es möglich, die liquiden Mittel relativ stabil zu halten.
9. Im Jahr 2008 hat SCM 2,5 Millionen Dollar in die Firma TranZfinity investiert. Was hat sich bisher aus diesem Investment ergeben? Mit welchen Produkten konnte man welche Umsätze verbuchen?
SCM: Bei der Investition in das Start-up-Unternehmen TranZfinity haben wir nicht sofort mit zusätzlichen Umsätzen gerechnet. Eines der ersten Produkte „Myztro“ wurde erst kürzlich von uns vorgestellt, doch selbst hier rechnen wir nicht vor Ende des Jahres mit ersten Umsätzen, da zunächst Pilotprojekte ausgestattet werden.
10. Wie werden die neuen @MAXX Produkte vom Markt akzeptiert? Welche Umsätze sind hier bereits zustande gekommen?
SCM: Die @MAXX®-Produkte kommen in verschiedenen Pilotprojekten zum Einsatz. Aussagen zum Umsatz können wir - wie auch zu allen anderen Produktgruppen - nicht machen.
11. Wie hat sich der Cashbestand von SCM nach der Fusion mit Hirsch verändert?
SCM: SCM hat für Hirsch 14,1 Mio. US-Dollar gezahlt, hinzu kamen die Transaktionskosten. Diese Ausgaben haben Auswirkungen auf der Cash-Bestand von SCM. Die Ergebnisse des zweiten Quartals werden am 14. August veröffentlicht, aus diesen können Sie den genauen Cash-Bestand entnehmen.
12. Wie viele SCM Aktien gibt es nun nach der Fusion?
SCM: Nach der Fusion gibt es 25 134 985 Aktien (Stand: 07.05.2009).
Den aktuellen Stand können Sie immer unter www.scmmicro.com/de/investor-relations/scm-aktie/frag… einsehen.
13. Das Programm HSPD-12 läuft zur Zeit noch - im November 2008 hatten Sie einen Auftrag von über 400.000 Lesegeräten bekannt gegeben. Wie viele dieser Geräte sind schon ausgeliefert und abgerechnet worden und wann werden die nächsten Geräte geliefert und abgerechnet?
SCM: Die im vergangenen Jahr angekündigten Aufträge wurden in Q3 und Q4 2008 ausgeliefert. Die Programme im Rahmen von HSPD-12, FIPS 201 etc. laufen natürlich weiter. Das erste Halbjahr war „saisonbedingt“ schwach im US-Government-Geschäft. In Q3 und Q4 erwarten wir einen deutlichen Anstieg der Verkäufe in den USA – alleine schon bedingt durch das Fiscal-Year-End bei den Regierungsbehörden.
14. SCM hat für die Programme CAC und HSPD-12 bereits über 2 Millionen Lesegeräte in den USA ausgeliefert. Können Sie das restliche Potenzial von HSPD-12 absehen?
SCM: Das HSPD-12-Programm der US-Regierung wird auch in den nächsten Jahren noch weitergeführt werden. SCM liefert jedes Quartal Lesegeräte im Rahmen dieses Programms, die Lieferung ist Bestandteil unseres laufenden Geschäfts in den USA. Gerade nach dem Zusammenschluss mit Hirsch sind wir in diesem Bereich noch besser aufgestellt. Genau gesagt, haben wir im Rahmen des HSPD-12-Programms sogar schon knapp 3 Millionen Leser geliefert!
15. Wird das Programm HSPD-12 auch unter dem neuen Präsidenten Obama fortgeführt bzw. erweitert, oder haben Sie unter der neuen Regierung in den USA mehr Probleme ihre Lesegeräte zu verkaufen?
SCM: Die neue Regierung hält an dem Programm fest. Wir sind optimistisch, unseren Marktanteil halten zu können – vor allem nach der Fusion mit Hirsch Electronics.
16. Eines der Wahlversprechen von der U.S Regierung Obama lautet die Reform der Krankenversicherungspolitik in Amerika. Sehen Sie hier Potenzial für SCM? Hat man schon Kontakt in dieser Beziehung mit der U.S. Regierung aufgebaut? Wenn ja, wann könnte man hier erste Umsätze verbuchen?
SCM: Wir pflegen unsere langjährigen Beziehungen zur US-Regierung unter anderem auch durch die aktive Mitarbeit in der „Security Industry Association“ und der „Smart Card Alliance“, in denen wir auch einflussreiche Positionen begleiten. Die US-Regierung ist derzeit noch in der Evaluierungsphase über den Nutzen von Chipkarten in privatwirtschaftlichen Anwendungen und es ist noch viel Aufklärungsarbeit notwendig.
Der Fokus liegt derzeit auf der Patientenakte und deren zentraler Speicherung mit sicherem Zugang – also ein reines Softwarethema. Mit einem signifikanten kurz- und mittelfristigem Projektgeschäft rechnen wir hier daher nicht.
17. Gibt diese Meldung ( www.heise.de/newsticker/Microsoft-Intel-und-Cisco-wer… ) von Heise Online auch Hoffnung für SCM, oder heißt dies, dass sich nur die Großen der Branche das Geschäft teilen? Wird sich SCM auch der „EHR Stimulus Alliance“ anschließen?
SCM: Software ist nicht unser Kernthema. Thema der „EHR Stimulus Alliance“ ist die breitenwirksame Aufklärungsarbeit. Diese ist zeitaufwendig und kostenintensiv. Wir werden uns bis auf Weiteres dieser Allianz nicht anschließen, da wir wie bereits erwähnt nicht mit signifikantem kurz- und mittelfristigem Projektgeschäft rechnen können.
18. Wie am 01.07.2009 in den Medien bekannt gegeben wurde, beteiligen die Privaten Krankenkassen sich vorerst nicht bei der EinfĂĽhrung der Elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland. Wie ist dies zu werten?
SCM: Die gesetzlichen Krankenkassen haben entschieden, ab 1. Oktober 2009 elektronische Gesundheitskarten in der Region Nordrhein auszugeben:
Der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ist es gelungen, die Krankenkassen auf Landes- und Bundesebene von einer Verlängerung der Finanzierungsvereinbarung bis zum 31. Oktober 2009 zu überzeugen. ( www.kvno.de/importiert/newsletter/it_praxis_newslette… )
Damit kommen die Ärzte in dieser Region in Zugzwang und werden das – für sie durch die Subvention kostenlose – Gerät bis zum 31.10. beschaffen.
Ob der Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) elektronische Gesundheitskarten ausgibt oder nicht, ist für unser Geschäft nicht relevant, da alle Ärzte mit Kassenzulassung BCS-Terminals benötigen, da sie neben Privatpatienten auch gesetzlich Versicherte mit eGK zu behandeln haben.
19. Bei der nächsten Bundestagswahl könnten evtl. CDU/CSU und FDP die Regierung bilden. Wie wird sich die Bundestagswahl, Ihrer Meinung nach, auf die Gesundheitskarte auswirken? Könnten CDU + FDP die Gesundheitskarte noch kippen?
SCM: Die FDP wirbt um Wählerstimmen in der Ärzteschaft und versucht, den "gläsernen Arzt" zu verhindern. Nachdem sicherheitsrelevante Themen in Bezug auf die Karte selbst (Datensicherheit, Bild) wirkungslos verpufft sind, greift man nun das nächste Thema auf: den Online-Betrieb. Da die Online-Phase nicht vor 2011 geplant ist, sind die Inhalte (zum Beispiel das elektronische Rezept) derzeit auch noch in der Diskussion und Abstimmung. Die Notwendigkeit der Karte selbst steht nicht unmittelbar in der politischen Diskussion.
Wir haben daher berechtigten Grund zu der Annahme, dass der Basis-Roll-out wie geplant stattfindet und sich im Zuge dessen jeder Leistungserbringer ein eGK-fähiges Terminal beschaffen wird.
20. Hat SCM auch ein Scheitern der eGK als „Worst Case“ eingeplant?
SCM: Wir sind uns bewusst, dass das Projekt von verschiedenen politischen Einflüssen abhängt und dass es Faktoren gibt, die von uns nicht beeinflusst werden können. Aus diesem Grund kommt es bei der Planung auch zu einer Gewichtung der Umsätze, die die Wahrscheinlichkeit des Eintretens bestimmter Faktoren einschließt.
21. Für den Fall eines Scheiterns der eGK, ist die GEMATIK schadensersatzpflichtig (-bereit)? Gibt es irgendeine Entschädigung, die den Fortbestand der kleinen Unternehmen sichert?
SCM: Schadenersatzforderungen können nur an Auftraggeber gerichtet werden. Die gematik ist eine Betreibergesellschaft, aber nicht Auftraggeber für Terminalentwicklung. Diese Entwicklungskosten gehen auf das Risiko der Industrie.
22. Wenn SCM vom Start der eGK und vom Verkauf von ca. 150.000 Lesegeräten überzeugt ist, warum finden sich die Umsätze nicht in den Financial Projections 2009-2011 wider?
SCM: Wie bereits mehrfach – auch in anderen Interviews – klargestellt, liegt der Gesamtmarkt für die Terminals bei 150.000 Lesegeräten. SCM geht von einem Marktanteil von ca. 25 bis 30% aus. Die verbleibenden Terminals werden von unseren Wettbewerbern geliefert.
23. SCM wollte ein eigenes Portfolio an FeliCa Produkten für Unternehmen wie Sony, sowie den mobilen und den Finanzmarkt entwickeln. Zunächst SCM PACT Terminals . Weitere Geschäfte waren im Gespräch. Man hört nichts mehr von der Entwicklung / Vermarktung von PACT Geräten für SONY. Ist das Projekt tot, insbesondere auch wegen des Weggangs von Sour Chhor, der ein wichtiger Partner für die Partnerschaft mit SONY war?
SCM: SCM und Sony arbeiten auch weiterhin miteinander, das gute Verhältnis besteht vor allem durch unseren CEO Felix Marx. Herr Chhor war in der Zusammenarbeit mit Sony nicht involviert, deshalb hat sein Weggang keinerlei Auswirkungen auf die ausgezeichneten Beziehungen zwischen SCM und Sony.
24. SCM hatte hochtrabende Erwartungen in Sachen E-Passport. Dauerhafte signifikante Umsatzbeiträge brachte es nicht. Wie ist der Auslieferungsstand hier? Was wird hier noch kommen?
SCM: Elektronische Reisepässe sind nicht so verbreitet, wie Personalausweise oder Führerscheine. Zukünftig konzentrieren wir uns verstärkt auf den Bereich e-ID (E-ID, E-Health, elektronischer Führerschein).
Nichtsdestotrotz finden sich unsere Lesegeräte in allen Ausgabestellen für Reisepässe. In vielen Ländern werden die Reisepässe allerdings von einer zentralen Stelle ausgegeben (nicht wie in Deutschland von den verschiedenen Meldebehörden), damit ist der Markt deutlich kleiner.
25. EPA/ E-ID: Heise online 08.04.2009:
“Die Bundesregierung will an frühe Nutzer des EPA über 1 Mio. IT Sicherheitskits im Wert von 30 Mio € ausgeben.“ Ist SCM hier mit im Boot?
SCM: Gemäß EU-Recht werden derartige Aufträge vom Bundesbeschaffungsamt nach vorhergehender öffentlicher Ausschreibung vergeben. Unsere Produkte SDI010 und SCL010 eignen sich hervorragend für einen sicheren Betrieb mit dem ePA.
Für den aufmerksamen Leser möchten wir das folgende Bild aus einem öffentlichen Auftritt des Innenministeriums beilegen. (Bild zeigt ein Bundesministerium Plakat mit SCM EPA Leser)
Bei sehr vielen Produktvorführungen (z. B.: 3. nationaler IT-Gipfel, CeBIT 09, ...) wurde der ePA meist ausschließlich in Verbindung mit SCM-Lesegeräten gezeigt.
26. Welche Fortschritte macht die Entwicklung des Elektronischen Personalausweises? Muss man hier ähnlich wie bei dem „Drama“ Gesundheitskarte eine verzögerte Einführung befürchten, oder meinen Sie dieses Projekt wird pünktlich zum Nov. 2010 starten?
SCM: Nach Gesprächen am 1.07.2009 mit dem Innenministerium in Berlin wollen alle wesentlichen Parteien den ePA zeitnah einführen. Konkrete Pläne werden derzeit für eine breite Öffentlichkeitsarbeit zur Nutzenargumentation mit privatwirtschaftlichen Anwendungen vorbereitet. Die Mittel dafür sind schon bereitgestellt, um im Einklang mit den zentral koordinierten Anwendungstests ab 1.10. 09 medienwirksam zu beginnen.
Wir rechnen zwar damit, dass die Datenschützer ihr demokratisches Grundrecht auf freie Meinungsäußerung ausüben werden, dies aber zu keiner Verzögerung führen wird.
27. Was will SCM wann innerhalb des EPA Projektes verkaufen, bzw. in welchen Segmenten / Geschäftsbereichen will SCM Produkte anbieten? (Behörden, Unternehmen / ELENA Infrastruktur).
SCM: Der kontaktlose Leser SCL010 und der Dual-Interface-Leser SDI010 eignen sich für Endkunden zur privatwirtschaftlichen Nutzung hervorragend als Basisleser für einen sicheren Betrieb mit dem ePA. Darüber hinaus befinden sich Komfortleser für qualifizierte digitale Signaturen für die Zielgruppen Endkunde und Industrie in der Entwicklung sowie Myztro™ als Lesegerät für mobile Kommunikationsendgeräte.
Das Ziel der Bundesregierung ist es, in den ersten 5 Jahren mehr als 70% Flächendeckung für den ePA zu erreichen – je interessanter die privatwirtschaftlichen Anwendungen sind und je mehr Vorteile der Bürger dadurch hat, desto schneller wird sich der ePA ausbreiten.
28. Muss SCM beim EPA befürchten dass sich Großunternehmen wie z.B. Siemens das Hauptgeschäft unter den Nagel reißen?
SCM: SCM bietet ePA-Leser für die Privatwirtschaft an, aber auch OEM-Versionen des Lesers. Im Zuge der Ausgabe der elektronischen Reisepässe war SCM der Zulieferer für kontaktlose Lesertechnologie für hoheitliche Anwendungen. Diese Geräte werden auch für die Ausgabe des ePA benutzt werden.
Großunternehmen haben keine eigenen Leserentwicklungen und fokussieren sich auf eCard-System-Lösungsarchitekturen. Dies schließt jedoch nicht aus, dass auch Großunternehmen Lösungen unter Einbeziehung von SCM-Lesern anbieten werden.
29. Kommt bei der Entwicklung der EPA Lesegeräte zum Aufbau der ELENA Infrastruktur auch das generische STT200 (wie auch in Belgien) zum Einsatz oder werden komplett neue Lesegeräte entwickelt?
SCM: Sowohl ePA als auch ELENA erfordern keine "Card-to-Card"-Authentisierung, sondern eine (qualifizierte) digitale Signatur. Hierfür ist ein Gerät wie das STT200 nicht erforderlich.
30. Hat SCM überhaupt die Ressourcen ein weiteres EPA Produktportfolio nach der eGK aufzubauen, ohne NFC und Hirsch / Konvergenz zu vernachlässigen?
SCM: Wie bereits erläutert, verfügen wir bereits heute über ein erstklassiges Leser-Portfolio für ePA und eGK, welches nun nur noch leicht abgerundet wird. Dadurch werden die anderen Themen nicht vernachlässigt.
31. Ist NFC Myztro nur ein Ăśbergangsprodukt bis die Handyindustrie einen entsprechenden Chip fĂĽr das Innenleben entwickelt hat?
SCM: Myztro™ macht uns unabhängig von der Innovationsgeschwindigkeit der Hersteller mobiler Kommunikationsendgeräte. Das Gerät eröffnet komplett neue Geschäftsfelder – nicht nur im Markt der mobilen Kommunikationsendgeräte. Der Chip für die Handyindustrie ist längst entwickelt, dennoch gibt es bis dato nur wenige NFC_fähige Modelle. Selbst in den kühnsten Prognosen werden vor 2012 nur wenige Prozent der Mobiltelefone damit ausgestattet sein. Myztro™ ist somit kein kurzfristiges Übergangsprodukt!
32. Gibt es das Netcards Projekt mit Teilnahme von SCM noch?
SCM: Ja.
33. Arbeitet die Firma Reiner SCT und SCM weiterhin zusammen? Könnte man auch hier über eine Fusion beider Firmen nachdenken, oder ist man sich in vielen Geschäftsbereichen doch zu ähnlich?
SCM: SCM und Reiner SCT arbeiten weiterhin zusammen.
Weitergehende strategische MaĂźnahmen sind Bestandteil unserer Wachstumsstrategie. Konkrete Angaben werden wir allerdings erst dazu herausgeben, wenn die Projekte definitiv beschlossen sind und damit offiziell bekannt gegeben werden dĂĽrfen.
34. SCM hat nun mit Close Brothers Seydler zumindest wieder ein Analystenhaus, welches sich ernsthaft mit SCM beschäftigt. Was kann SCM von sich aus tun, um weitere Analystenhäuser auf sich aufmerksam zu machen und damit auch das Handelsvolumen von SCM Aktien zu erhöhen?
SCM: Neben Close Brothers Seydler wird SCM auch durch die WestLB gecovered. Natürlich ist es auch in unserem Interesse, die Coverage weiter auszubreiten. Gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt zeigt sich, dass das Interesse nach der Transaktion mit Hirsch gewachsen ist.
35. Close Brothers Seydler rechnet damit, dass SCM im Jahr 2010 wieder Gewinne schreiben wird - wir Aktionäre erwarten schon ab der Fusion mit Hirsch in Q2 2009, dass Gewinne geschrieben werden. Können Sie die Erwartungen erfüllen?
SCM: Wie bereits erläutert wurde die Transaktion erst im zweiten Quartal 2009 abgeschlossen, das heißt, in diesem Quartal ist noch mit Transaktionskosten zu rechnen. Wir gehen davon aus, mit Hirsch schneller die Gewinnschwelle zu erreichen, zum Zeitpunkt können wir aber keine Aussage machen.
36. Der Fair Value fĂĽr die SCM Aktie liegt laut Close Brothers Seydler bei 3,25 US Dollar, wo liegt der faire Wert laut Ihrer Meinung?
SCM: Hierzu können wir keine Aussage machen.
37. Besteht die Möglichkeit, dass SCM die Referate von Holger Kunkat „Bridging the gap“ (Hagenberg 2009 ) +“ NFC in Physical and Logical Access“ (WIMA 2009) und von Stephan Rasch „MAXX-the multifunctional token family“ auf der eigenen Webseite veröffentlicht?
SCM: Danke für diese Anregung, diese Möglichkeit besteht in unserer Website. Wir prüfen gerade, ob es sinnvoll ist, die Beiträge von SCM auf Kongressen in dieser Form zu veröffentlichen.
38. Herr Felix Marx sagte man spricht schon mit bestehenden Kunden über die Produkte der nächsten Generation. Kann SCM dies etwas genauer spezifizieren?
SCM: Zum jetzigen Zeitpunkt können keine weiteren Aussagen gemacht werden.
39. In unserem letzten Stockholders Call von Okt. 2008 sahen Sie folgende SCM Produkte für das Jahr 2009 als Umsatzbringer: eHealth200, @MAXX-Produktlinie, sowie verschiedene Modelle der Klasse-1-SmartCard-Leser. Hat sich hier etwas verändert, oder möchten Sie etwas hinzufügen?
SCM: Auch weiterhin sind die Klasse-1-Leser für unser Geschäft sehr wichtig. Von den neuen Produkten erwarten wir uns zukünftig einen höheren Umsatzanteil.
40. Vielleicht zum Abschluss noch eine Einschätzung von Ihnen - wird SCM in den nächsten Jahren weiterhin ein kleiner Nischenanbieter bleiben, oder hat SCM tatsächlich höhere realistische Ziele und möchte z.B. wieder in den TecDax aufgenommen werden?
SCM: SCM wird weiterhin seine Wachstumsstrategie verfolgen – sowohl organisch als auch anorganisch; die Akquisition von Hirsch war dabei der erste Schritt. Natürlich möchten wir in der Zukunft wieder im TecDax aufgenommen werden; ob und wann dies aber letztendlich sein wird, können wir nicht sagen.
Mit freundlichem GruĂź
"Lynx"
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