Nach 173 Jahren gibt die schwäbische Industriellenfamilie Schuler den Einfluss auf ihr Unternehmen auf. Neuer Großaktionär des Metallpressenherstellers wird der österreichische Konzern Andritz. Die Schuler-Aktie macht einen kräftigen Satz.
Stuttgart/Wien - Andritz ist neuer Großaktionär des schwäbischen Metallpressenherstellers Schuler. Der österreichische Anlagenbauer löst die Gründerfamilie als größten Anteilseigner ab. Ihr hat Andritz das Aktienpaket von 38,5 Prozent abgekauft. Darüber hinaus bieten die Österreicher den anderen Aktionären die Übernahme aller Aktien zu je 20 Euro an, teilte der Industrieausrüster für die Wasserkraft- und die Papierindustrie mit Sitz in Graz am Dienstag mit.
An die Nachfahren des Gründers zahlen die Österreicher knapp 229 Millionen Euro. Insgesamt bewertet die Übernahmeofferte Schuler Chart zeigen mit fast 600 Millionen Euro.
Der auf einer prall gefüllten Kasse sitzende Grazer Konzern mit einem Börsenwert von 4,2 Milliarden Euro ist auch mit einer Minderheitsbeteiligung an Schuler zufrieden: Der Einstieg sei nicht an den Erfolg der freiwillig abgegebenen Übernahmeofferte gekoppelt, sagte ein Sprecher. Einzige Bedingung für das Übernahmeangebot sei die kartellrechtliche Freigabe, teilte Andritz mit.
Ende des Autobooms macht Andritz keine Sorgen
Knapp 43 Prozent der Schuler-Aktien sind im Streubesitz, große Pakete halten die Süddeutsche Beteiligung GmbH mit 12,5 Prozent, die Kreisparkasse Biberach mit 6,2 Prozent und LBBW Asset Management mit 5 Prozent.
Mit 17.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt mehr als 4,4 Milliarden Euro hatte Andritz per Ende März 2012 Barmittel von rund 1,3 Milliarden Euro in der Kasse. Damit kann die vollständige Übernahme des vor allem für die Automobilindustrie tätigen Schuler-Konzerns mit einem Börsenwert von zuletzt 470 Millionen Euro und rund 5200 Mitarbeitern ohne Kredite finanziert werden.
"Der geplante Erwerb von Schuler stellt eine attraktive Verbreiterung der bestehenden Geschäftsaktivitäten dar", begründete Andritz die Kaufofferte. Schuler könne innerhalb des Andritz-Konzerns "gute Voraussetzungen zur Fortsetzung des bisherigen Wachstums finden".
Ein Standbein von Andritz ist die Metallverarbeitung, in der auch Schuler tätig ist. Der Einstieg bei den Schwaben sei "als langfristiges Investment" gedacht, sagte ein Andritz-Sprecher. Dies gelte auch, wenn der Boom in der Autoindustrie abflaue.
Quelle: www.manager-magazin.de/unternehmen/...ie/0,2828,835763,00.html
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