Schlechte Noten für Finanzaktien

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Nassie:

Schlechte Noten für Finanzaktien

 
06.04.03 13:46
Aktien von Banken und Versicherungen haben ihren Nimbus verloren. Sie sind viel unsicherere Anlagen als bisher angenommen.  

Allianz

Im Jahr 2000 kostete die Aktie rund 400 Euro. Jetzt liegt sie bei 50 Euro. Allein im März 2003 hat die Allianz 31 Prozent eingebüßt. Ein Schnäppchen ist der Titel dennoch nicht. "Man darf sich die Kurse der Vergangenheit nicht anschauen - nur die Zukunft zählt", sagt Ralf Dibbern, Analyst bei M. M. Warburg. Das Versicherungsgeschäft der Allianz hat sich zwar erholt, weil der Konzern die Prämien für Versicherungspolicen deutlich erhöht hat. "Das Problem mit der defizitären Dresdner Bank bleibt aber bestehen. Hier muß das Kreditportfolio aufgeräumt werden, auch eine Trennung vom Investmentbanking scheint angesagt", sagt Dibbern. Auch die anstehende Kapitalerhöhung der Allianz von zunächst 3,5 Milliarden Euro werde weiter Druck auf den Kurs ausüben. "Zudem ist die Abhängigkeit der Allianz vom Gesamtmarkt nicht zu unterschätzen, obwohl die Aktienquote im Portfolio gesenkt wurde", sagt Wolfgang Schrage, Analyst der BW-Bank. Die Aktienquote der Allianz liegt jetzt bei rund 20 Prozent. Viel mehr wird der Konzern nicht abstoßen, um sich nicht der Chancen bei einem möglichen Aufschwung zu berauben.  

Münchener Rück

Die Experten sind auch hier verunsichert. Die Aktie brach im vergangenen Monat um rund 37 Prozent ein. Wegen schwindender Reserven haben die Rating-Agenturen die Bonität der Münchener Rück herabgestuft. Moody's reduzierte die Bewertung der Finanzstärke am Freitag von Aa3 auf Aa1. Fitch beließ das Rating, reduzierte aber den Ausblick auf negativ. "Der Konzern hat ähnlich wie die Allianz wahrscheinlich auch eine Kapitalerhöhung von rund zwei Milliarden Euro nötig", schätzt Schrage. Ein solcher Schritt würde den Kurs weiter unter Druck setzen. Vielleicht geht es ja auch anders: "Zur Zeit versucht der weltweit größte Rückversicherer, den Investoren eine Anleihe schmackhaft zu machen, die demnächst plaziert werden soll", sagt Dibbern. Das Volumen sei noch nicht bekannt. Als positiv bewerten die Analysten, daß Münchener Rück und Allianz ihre gegenseitigen Überkreuzbeteiligungen von 20 auf 15 Prozent reduzieren. Dadurch fällt die Konsolidierung in der Bilanz weg. Für eine Kaufempfehlung reicht es dennoch nicht, auch wenn die Konkurrenz in Amerika deutlich höher bewertet ist. Dort lag die Aktienquote im Beteiligungsportfolio aber auch entsprechend niedriger - was die Abhängigkeit von der Marktentwicklung reduzierte.  

Deutsche Bank

Die Lage der Banken ist nicht viel attraktiver. Die Analysten sind sich einig, daß der Marktführer am besten dasteht. "Allerdings ist das Geschäftsmodell mit einem starken Fokus auf die Bereiche Investmentbanking, Asset Management und Private Banking sehr kapitalmarktlastig", sagt Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler. Die Abhängigkeit von derMarktentwicklung ist offenbar. Große Sprünge sind nicht zu erwarten, zumal auch die Deutsche nicht als billig gilt. "Halten", lautet die Empfehlung. "Bei einem Anlagehorizont von mindestens sechs Monaten kann ich zur Zeit keine Engagements empfehlen", sagt Konrad Becker von Merck Finck zur Lage der deutschen Banken.

Hypo-Vereinsbank

Abrupte Kursausschläge nach oben bezeichnet Becker bei der Münchner Konkurrenz als technische Reaktion. Das finanziell angeschlagene Institut will nun mit einem Teilbörsengang der Tochter Bank Austria-Creditanstalt nötiges Kapital einholen. Dies überraschte, nachdem lange über eine Pflichtwandelanleihe spekuliert worden war. "Es besteht das Risiko, daß die Anteile der Bank Austria am Markt nicht oder zumindest nicht zum gewünschten Preis plaziert werden können", warnt Hoymann. Er empfiehlt vorerst, die Finger von der HVB-Aktie zu lassen. "Bei der Hypo-Vereinsbank, aber auch der Commerzbank ist bisher nicht deutlich geworden, daß sie den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft haben", sagt Becker.

Commerzbank

Das Sparprogramm rief keine Reaktionen hervor. "Die Commerzbank scheint sich zu stabilisieren. Das erste Quartal lief gut, was aber nicht zu überschätzen ist, da dies traditionell eines der stärksten im Bankgewerbe ist", sagt Hoymann. Auch hier sollte der Investor abwarten. Denn ein weiteres Problem stehe an, befürchtet Becker: "Angesichts der sich verschlechternden konjunkturellen Lage könnten sich die Hoffnungen der Großbanken auf eine niedrigere Risikovorsorge in diesem Jahr zerschlagen."

volvic:

nassie ich meine jetzt nicht dich

 
06.04.03 14:12
du stellst die texte ja hier nur rein, ich weiss das sich deine meinung damit nicht immer 100% dekt.

aber ich finds aberlustig wie jetzt auf einmal wieder alle wissen wie es um die allianz und co steht. gehen wir doch mal 2 jahre zurück. da wurde von den optimisten zum einstieg geraten, von den pessimisten zum "reduzieren". und wie waren die kursziele? genau, wie immer +/- 25% vom aktuellen kurs. nichtmal die ärgsten kritiker haben vor 12 monaten einen kurs von unter 100 euro genannt, von unter 50 gar nicht zu reden.

und egal wohin die kurse gehen. es wird immer drei fraktionen geben. alle drei können genau begründen warum es so gekommen ist, haben die weissheit mit löffeln gefressen und können die zukunkt exakt vorhersagen, und die sieht so aus:

a) allianz wird weiter fallen, weil alles so furtchbar schlimm ist
b) allianz wird seitwärts tendieren weil jetzt die luft raus ist, aber auch keine dynamik drin
c) allianz wird jetzt kräftig steigen, weil alles negative eingepreisst ist

aha! kann ich da nur sagen.

99% der analysten warnen vor der negativen korelation allianz/müRü zum dax. schöne sache. aber sagt auch einer was mit den beiden titeln passiert wenn der DAX auf 3800 punkte steigt? jein, das sagen sie einem schon, aber nicht jetzt. sondern dann wenn der DAX bei 3800 ist. dann haben sie ne super erklärung für alles!

ich favorisiere - wie immer - titel die operativ möglichst gut dastehen und bei beruhigung des marktes die besten chancen haben. ich wünschte die allianz hätte sich die dresdner nicht angetan. jedenfalls sehe ich commerzbank und hypo als die schlusslichter. deutsche bank neutral. allianz (trotz dresdner) und mürü als die grössten gewinner einer erholung.
und es kann natürlich noch ein bischen schlimmer kommen. aber die chancen sind jetzt denkbar gut. man schaue sich mal alle möglichen historischen bewertungskennziffern an. ignoriere dabei die aktuelle stimmung. die meisten von uns sind viel zu jung um solche börsen jemeils live erlebt zu haben.

ich kaufe. nicht gleich morgen, aber in den nächsten monaten.

volvic
calexa:

Bin ganz Deiner Meinung volvic

 
06.04.03 14:26
So long,
Calexa
www.investorweb.de
baanbruch:

Das für mich Entscheidenste ist,

 
06.04.03 18:21


daß solche Dünnschiß-Analysen von ähnlichen Flaschen fabriziert werden,
wie in den Chefetagen der Dt. Bank , Allianz und Co sitzen.
Nicht nur Banken und Vers. haben ihren Nimbus verloren, sondern
vor allem die selbsternannten "Experten" des Kapitalmarkts.

Ich sage es immer wieder gerne: Nie mehr wird irgendein Drecks-Fondsmanager
von mir Geld erhalten. Die größte Mehrheit dieser Flaschen hat kein bißchen mehr
Weitblick gehabt als wir Arivaner mit unseren Fehlgriffen.

Und Experten mit ihrem immer unsäglicher werdenden Analzysten-Geschwafel
haben die Telekom-Milliarden in USA versenkt, haben bei der Allianz den
Dresdener Schrott gekauft und haben bei einem Kurs von über Hundert
eine Kap.erhöh. bei der Allianz vehement abgestritten, um jetzt die Firma zu 35 Euro
zu verschenken.
Ob die Experten bei Allianz, MüRück oder bei dem Unrealist Breuer auf der Lohnliste
stehen/standen oder ob sie sich unabhängig erklären, die große Mehrheit hat Null
Ahnung.
Was ich meine, aus den letzten 3 Jahren gelernt zu haben, ist u.a. folgendes.
1) Wird von Barron's was verkündet => alles steh'n und liegen lassen und sich
   intensiv damit befassen.
2) Wird von deutschen Experten etwas verkündet => abschütteln wie lästige Insekten.
    Das Leben ist zu kurz um Zeit mit deren Dünnschiß zu vergeuden.
3) Übernimmt eine deutsche AG irgendetwas, was nicht schnell genug weglaufen konnte,
    intensivst nach langlaufenden Puts auf die übernehmende AG suchen.

Ich kann mit Worten gar nicht mehr beschreiben, wie sehr mich die überbezahlten Flaschen
und Versager in Deutschlands Chef-Etagen ankotzen. Die sind nämlich gefährlich.
Die Dünnschiß-Analysten sind dagegen nur lächerlich.
volvic:

nette darstellung baanbruch

 
06.04.03 18:27
kann ich mich nur anschliessen. das traurige daran ist, dass dich (wie auch mich) diese erkenntnis wohl einiges an geld gekostet hat oder?

ich habe wahrlich nicht gross gezockt. bin bei den aktien verhältnismässig zurückhaltend rangegangen. aber wenn selbst "blue-chips" aus dem DAX über 80% verlieren, dann geht natürlich auch das letzte solide LONG depot baden.

was am allerschlimmsten an der lektion ist: dafür kannst du dir erstmal nix kaufen. das geld das weg ist ist WEG. und die flaschen werden weiter an der spitze sitzen und kohle absaugen, während wir beide mehr oder minder doch scheisse wenig verdienen - egal obs jetzt 2000, 4000 oder gar 8000 euro brutto im monat sind.

volvic

baanbruch:

Haargenau so isses, volvic ! o. T.

 
06.04.03 20:24
calexa:

Hier herrscht ganz schön

 
07.04.03 10:57
Trübsal.

So long,
Calexa
www.investorweb.de
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