>>> SAP AG (716 460)

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Hartkore_Diab.:

>>> SAP AG (716 460)

 
20.07.01 23:56
>>> SAP AG (716 460):

1. Akkumulieren
2. Outperformer
3. Buy

1. Der Hersteller von Unternehmenssoftware konnte mit seinen guten Quartalzahlen die Erwartungen der Analysten der Berenberg Bank leicht uebertreffen. Insbesondere das operative Ergebnis lag mit einer Steigerung von 72 Prozent deutlich ueber den allgemeinen Markterwartungen. Auch der deutliche Anstieg der operativen Marge war erfreulich. Mit seinem Ausblick fuer das Gesamtjahr lag das Unternehmen zudem ueber den Prognosen der Experten. Vor diesem Hintergrund erwarten sie, dass SAP auch weiterhin der schwachen Konjunktur trotzen kann und stufen die Aktie unveraendert mit "akkumulieren" ein. Auf Sicht von zwoelf Monaten sehen sie ein Kursziel fuer den Wert von 185 Euro.

2. Die gestern vorgelegten Geschaeftszahlen des Walldorfer Softwareunternehmens SAP haben die Analysten der Landesbank Baden-Wuerttemberg positiv ueberrascht. Besonders bemerkenswert ist, dass auch der Ausblick, den der Konzern im ersten Quartal noch fuer die ersten neun Monate gegeben hat, nun fuer das Gesamtjahr gilt. Auch viele Marktteilnehmer haben mit diesen Prognosen nicht gerechnet. Daher sind die Experten zuversichtlich, dass sich die SAP-Aktie zumindestens teilweise der schlechten Boersenstimmung entziehen kann und stufen sie weiterhin mit "outperformer" ein.

3. Die Analysten der amerikanischen Investmentbank JP Morgan haben im Anschluss an die Veroeffentlichung der Quartalszahlen des Walldorfer Softwareunternehmens SAP ihre "buy" Einstufung fuer den Wert bestaetigt. Die vorgelegten Zahlen waren sehr gut und auch der Ausblick des Unternehmens auf die Entwicklung im Gesamtjahr stimmt die Experten optimistisch. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn je Aktie lagen deutlich ueber den Prognosen.
Hartkore_Diab.:

Das Kapital: Wie lange kann SAP Widerstand leisten

 
22.07.01 21:34
Aus der FTD vom 20.7.2001  
Das Kapital: Wie lange kann SAP Widerstand leisten?

Wir befinden uns im Jahre 2001. Alle Software-Unternehmen leiden unter der Konjunkturschwäche. Alle Software-Unternehmen? Nein. Ein Haus leistet erbitterten Widerstand - SAP.

Erfolge nahezu überall: Umsatz- und Gewinnplus liegen über den Erwartungen. Auch die spätere Konsolidierung der 20-prozentigen Beteiligung an der verlustreichen Commerce One dürfte das Quartalsergebnis rückwirkend nur um sechs Mio. Euro drücken. Die Verwaltungskosten sinken sogar. Bei der Software für den Datenaustausch mit Kunden und mit Lieferanten schnappt SAP den Erzrivalen Siebel und i2 Aufträge weg. Und entscheidend für die Aktie: SAP soll auch im kritischen vierten Quartal auf der Überholspur bleiben. Schaffen die Walldorfer die angestrebten 20 Prozent im Gesamtjahr und 23 Prozent in den ersten neun Monaten, bedeutet das einen Umsatzanstieg von 14 Prozent im vierten Quartal. Und das gegenüber einem starken Vergleichsquartal 2000 und in wohl widrigem gesamtwirtschaftlichen Umfeld in Europa. Und die operative Marge ausschließlich Bonusprogramm und Goodwill soll - implizit - in der zweiten Hälfte auf 24 Prozent ansteigen. Das ist ehrgeizig.

Und das Zahlenwerk hat einen Haken: Die Lizenzumsätze in den USA sind währungsbereinigt um zwölf Prozent gesunken. Der Effekt ist bei den US-Konkurrenten zwar stärker. Aber die Europalastigkeit von SAP kann sich auch rächen, wenn die hiesigen Unternehmen rezessionsbedingt ihre Aufträge überdenken sollten und die Walldorfer von einem möglichen wiederauflebenden US-Markt nur wenig profitieren.


Risikoreiche Aktie

Die Aktie spiegelt aus fundamentaler Sicht die Risiken nicht wieder. Der jetzige Kurs ist durch künftige Dividenden gedeckt, wenn SAP bis 2012 noch jährlich um 20 Prozent bei einer konstanten Nettomarge von zehn Prozent wächst. Diese Marge und eine unterstellte Ausschüttungsquote von 50 Prozent - tatsächlich liegt sie unter einem Drittel - wäre auch danach beizubehalten. In der Wachstumsphase werden die Zahlungen mit zehn Prozent abgezinst, was bei einem derart volatilen Papier wie SAP mit einem Beta von 2 nur angemessen ist, danach mit acht Prozent. Natürlich blickt der Markt nicht mit spitzem Bleistift auf die Aktie. Jegliche Anzeichen, dass sich eine schwache Konjunktur in Europa in die Zahlen frisst, wird abgestraft werden. Die Markttechnik scheint die Aktie in einer Spanne zwischen 100 und 175 Euro zu halten. Aber auch das hilft wenig: Das Risiko ist größer als die Chance.



Nokia verheißt nichts Gutes

Wie sag ich es meinen Aktionären? Der Ausblick, den Nokia gegeben hat, war äußerst schwammig. Da hatten sich die Anleger mehr erhofft. Aber auch aus dem, was Nokia nicht gesagt hat, lässt sich einiges ableiten. Und das verheißt nichts Gutes.

Fürs dritte Quartal rechnet Nokia mit einer Umsatzsteigerung von null bis fünf Prozent. Das ist wenig genug. Für das vierte Quartal sind die Finnen eine Prognose schuldig geblieben. Allerdings will Nokia im Netzwerkgeschäft aufs Jahr gesehen bestenfalls moderat zulegen, und der weltweite Handy-Absatz soll sich auf dem Vorjahresniveau von rund 405 Millionen Stück bewegen. In den Lägern dürfte sich aber immer noch ein Überhang an fertigen Telefonen befinden. Die entscheidende Zahl der produzierten Handys dürfte dieses Jahr leicht zurückgehen. Wenn Nokia im vierten Quartal bei schrumpfendem Handy-Markt und flachem Netzwerkgeschäft wachsen will, muss sich der Marktanteil bei den Mobiltelefonen erhöhen.


Handy-Preise werden purzeln

Die Deutsche Bank traut Nokia zu, den Marktanteil bis zum Jahresende von jetzt 35 Prozent auf 40 Prozent zu steigern. Das klingt ehrgeizig. Bisher konnte Nokia den Verkaufspreis seiner Handys stabil halten. Die kleineren Hersteller kämpfen aber ums Überleben, da werden die Preise purzeln. In diesem Umfeld kann Nokia froh sein, den Marktanteil zu halten, ohne sich die Marge zu ruinieren.


Eine Hoffnung sind die Modelle für den neuen Standard GPRS, die demnächst ausgeliefert werden. GPRS macht aber noch technische Schwierigkeiten. Werden die nicht schnell behoben, nützen die neuen Telefone den Kunden wenig. Zudem sind die Telekombetreiber oft nicht mehr in der Lage, einen Großteil der Anschaffungskosten für neue Handys zu übernehmen.Wenn GPRS floppt, wird Nokia die für 2002 angepeilten 25 bis 35 Prozent Umsatzwachstum kaum halten können. Die Netzwerksparte ist mit einem Viertel am Konzernumsatz zu klein, um eine Flaute bei den Handys auszugleichen und hat zudem wegen der vielen Verzögerungen bei der dritten Mobilfunkgeneration genug eigene Probleme.


Nokia kostet, wenn die eigenen Prognosen eintreffen, immer noch den 2,5fachen Umsatz von 2002. Der Aufschlag zu Ericsson hat sich in den vergangenen Wochen zwar deutlich verringert. Aber immer noch trauen die Anleger Nokia zu, die Vormachtstellung zu halten. Die Hoffnung könnte trügerisch sein.



© 2001 Financial Times Deutschland
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