Was für ein wilder Handelstag für Rigetti, D-Wave & Co: Die Aktien von Quantencomputer-Spezialisten legten am gestrigen Donnerstag zweistellig zu, nachdem sie bereits am Vortag deutlich gestiegen waren. Der vorherige Abwärtstrend scheint damit vorerst beendet. Auslöser des Umschwungs ist ein strategischer Schritt von D-Wave.
Denn das Unternehmen gründet eine eigene Einheit, die sich ausschließlich um Regierungsaufträge in den USA kümmern soll. Damit entsteht eine direkte Verbindung zu einem Kunden mit enormen Budgets und starkem Interesse an quantentechnologischen Anwendungen. In Washington wächst die Überzeugung, dass Quantentechnologie künftig entscheidende Vorteile in Logistik, Verteidigung und komplexen Analysen bringen kann. Für D-Wave eröffnet sich damit ein Zugang, den nur wenige junge Tech-Unternehmen erhalten.
Die Marktreaktion ließ nicht lange auf sich warten: Diskussionen über Bewertungen traten kurzfristig in den Hintergrund, vielmehr rückten die potenziellen Chancen in den Fokus. Die US-Regierung investiert Milliarden in Systeme, die Aufgaben schneller lösen sollen als klassische Computer – und D-Wave bringt sich als Ansprechpartner in Stellung. Das könnte sich zum echten Wachstumstreiber entwickeln.
Auch von Analystenseite kommt Unterstützung: Evercore ISI nimmt D-Wave erstmals in die Beobachtung auf und stuft die Aktie mit „Outperform“ ein. Analyst Mark Lipacis setzt ein Kursziel von 44 Dollar und sieht gleich mehrere Gründe für ein Engagement: D-Wave gilt als erster Quantenanbieter mit realen Umsätzen, positioniert sich als Full-Stack-Anbieter inklusive Software und Services und verfügt mit rund 800 Millionen Dollar über eine starke Finanzbasis, um verschiedene Technologieansätze voranzutreiben.