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Herceptin in Europa bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium zugelassen
Mittwoch 24. Mai 2006, 07:35 Uhr
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LONDON, May 24 /PRNewswire/ --
- Lebensverlängerndes Medikament lässt Frauen mit aggressiver Form von
Brustkrebs in ganz Europa wieder hoffen
Roche gab heute bekannt, dass die Europäische Kommission Herceptin
(Trastuzumab) für Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium
im Anschluss an eine Operation und Standard-Chemotherapie zugelassen hat.
HER2-positiver Brustkrebs, der etwa 20 bis 30 Prozent [i] aller Frauen mit
Brustkrebs befällt, erfordert besondere und unmittelbare Aufmerksamkeit, da
die Tumoren schnell wachsen und eine gesteigerte Rezidivwahrscheinlichkeit besteht.
Die Zulassung basiert auf eindrucksvollen Ergebnissen aus der
internationalen HERA-Studie
(HERceptin Adjuvant), derzufolge die Verabreichung von Herceptin im
Anschluss an die Standard-Chemotherapie im Vergleich zur ausschliesslichen
Chemotherapie das Rückfallrisiko des Krebses um 46% reduziert. [ii]
Gleichermassen bemerkenswerte Vorteile wurden auch bei drei anderen grossen
globalen und US-amerikanischen Studien beobachtet. [iii]
"Es ist lobenswert, dass die Zulassung von Herceptin für Brustkrebs im
Frühstadium in Europa so erstaunlich rasch abgewickelt wurde", so der
Kommentar von William M. Burns, CEO der Pharmazeutischen Abteilung von Roche.
"Herceptin hat eindeutig bewiesen, dass es die besten langfristigen
Überlebenschancen bietet, wenn es möglichst zu Beginn des Krankheitsverlaufs
angewendet wird. Diese Entscheidung bedeutet wirklich gute Nachrichten für
Patienten und die medizinische Gemeinde. Wir werden jetzt mit den nationalen
Behörden zusammenarbeiten, damit den Ärzten und Patienten in ganz Europa
diese Behandlungsmethode garantiert zugänglich ist."
Herceptin war zuvor in der EU zur Behandlung von metastasiertem
(fortgeschrittenem) HER2-positiven Brustkrebs zugelassen worden. Diese neue
Genehmigung gestattet es nun Frauen in jedem Stadium dieser aggressiven
Krankheit, einschliesslich Brustkrebs im Frühstadium, diese
lebensverlängernde Behandlungsoption zu nutzen.
Die Beständigkeit der Ergebnisse aus vier grossen Versuchen mit über
12.000 Patientinnen hat medizinische und behördliche Organisationen auf der
ganzen Welt bewogen, schnelle Massnahmen zu ergreifen, damit Herceptin
Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium zur Verfügung
steht. Herceptin erhielt vor kurzem den Zulassungsstatus in Neuseeland und
Australien, und mehrere Länder haben im Lauf des letzten Jahres vor Erteilung
der Lizenz klinische Richtlinien entwickelt und Mittel bereitgestellt, um in
Frage kommenden Patienten einen schnelleren Zugang zu gewähren.
In den USA hat Genentech am 15. Februar 2006 bei der Food and Drug
Administration (FDA) einen zusätzlichen Antrag auf biologische Zulassung
(Biologic License Application = sBLA) zur Anwendung von Herceptin bei
HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium gestellt. Dieser Antrag basiert auf
Daten aus der kombinierten Zwischenanalyse von zwei grossen US-Versuchen
[iv], und Genentech hat einen vorrangigen Prüfungsstatus erreicht.
Informationen zur HERA-Studie
HERA, von Roche und der Breast International Group (BIG) durchgeführt
[v], ist eine der umfangreichsten adjuvanten Studien an
Brustkrebspatientinnen überhaupt; die Registrierung begann im Dezember 2001,
und es wurden beinahe 5.100 HER2-positive Patientinnen in 480
Untersuchungsstandorten in 39 Ländern weltweit aufgenommen. HERA ist ein
randomisierter Versuch im Anschluss an die herkömmliche systemische
Begleitchemotherapie und (gegebenenfalls) Strahlenbehandlung, bei dem
Beobachtung (also keine weitere Behandlung) versus Herceptin alle drei Wochen
für einen Zeitraum von 12 Monaten oder 24 Monaten bei Frauen mit
HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium bewertet wird. Die HERA-Studie liess
die Anwendung einer breiten Palette an chemotherapeutischen Verfahren zu, und
sowohl lymphknotenpositive wie auch lymphknotennegative Patientinnen wurden
zu dem Versuch zugelassen.
Gemäss den Ergebnissen der Zwischenauswertung wurde der primäre Endpunkt
der Wirksamkeit erreicht. Es wurde nachgewiesen, dass Patienten, die
Herceptin erhalten hatten, im 12-monatigen Arm der Studie eine statistisch
signifikante Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens erfuhren (darunter
versteht man die Zeitspanne nach der Behandlung, während der keine
Krankheitsanzeichen auftreten). Bei einer medianen Nachbeobachtung von einem
Jahr hatte der sekundäre Endpunkt des Gesamtüberlebens noch keine
statistische Signifikanz erreicht. Es war allerdings eine eindeutige Tendenz
zur Verbesserung des Gesamtüberlebens zu beobachten, was durch längerfristige
Daten noch zu bestätigen sein wird.
Die Zwischenanalyse verglich Herceptin mit reiner Beobachtung und schloss
keine Gegenüberstellung der 12-monatigen mit der 24-monatigen
Behandlungsdauer ein. Der Versuch wird diesen Vergleich weiterhin bewerten,
die entsprechenden Daten werden im Verlauf der Studie zum gegebenen Zeitpunkt
verfügbar sein.
Die HERA-Studie untersteht einem externen Datenkontrollausschuss
(Independent Data Monitoring Committee = IDMC), der regelmässig die
Unbedenklichkeitsfaktoren der Studie überprüft. Bisher hat das IDMC bezüglich
der Sicherheit keine Bedenken geäussert, und das Auftreten von kongestiver
Herzinsuffizienz war geringfügig (0,5% beim Herceptin-Arm versus 0% beim
Beobachtungs-Arm). Die Patientinnen dieser Studie werden weiterhin auf
eventuelle Nebenwirkungen hin überwacht.
Informationen zu Brustkrebs und Herceptin
Acht bis neun Prozent aller Frauen erkranken im Lauf ihres Lebens an
Brustkrebs, was diesen zu einer der häufigsten Formen des Krebses bei Frauen
macht. [vi] Alljährlich werden weltweit über eine Million neuer Fälle von
Brustkrebs diagnostiziert, wobei die Sterberate bei fast 400.000 pro Jahr
liegt.
Beim HER2-positiven Brustkrebs befinden sich erhöhte Mengen des
HER2-Proteins an der Oberfläche der Krebszellen, was als 'HER2-positiv'
bezeichnet wird. Hohe Konzentrationen von HER2 sind bei einer besonders
aggressiven Form der Krankheit vorhanden, die nur schlecht auf Chemotherapie
anspricht. Untersuchungen haben ergeben, dass etwa 20 - 30 Prozent aller
Frauen mit Brustkrebs HER2-positiv sind.
Herceptin ist ein humanisierter Antikörper, der gezielt die Funktion von
HER2 blockieren soll. HER2 ist ein Protein, das von einem bestimmten Gen mit
krebsverursachendem Potenzial produziert wird. Abgesehen von der Wirksamkeit
bei Brustkrebs im Frühstadium hat Herceptin auch verbessertes Überleben im
fortgeschrittenen (metastasierten) Stadium unter Beweis gestellt, wo die
Kombination mit Chemotherapie im Vergleich zur Chemotherapie allein den
Patientinnen eine bis zu einem Drittel längere Überlebenszeit gewährt. [vii]
Herceptin wurde im Jahr 2000 in der Europäischen Union zur Anwendung bei
Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs zugelassen, deren Tumore einen
Überschuss des HER2-Proteins aufwiesen. Neben der Anwendung in Kombination
mit Docetaxel als Erstlinientherapie für HER2-positive Patienten, die keine
Chemotherapie für ihre metastasierte (fortgeschrittene) Krankheit erhalten
hatten, ist Herceptin auch als Erstlinientherapie in Kombination mit
Paclitaxel angezeigt, wenn Anthrazykline ungeeignet sind, sowie als
Monotherapeutikum bei der Drittlinientherapie. Herceptin wird in den
Vereinigten Staaten von Genentech, in Japan von Chugai und in den übrigen
Ländern von Roche vertrieben. Herceptin wurde seit 1998 zur Behandlung von
über 230.000 HER2-positiven Brustkrebspatientinnen weltweit eingesetzt.
Unternehmensprofil Roche
Das Unternehmen Roche mit Hauptsitz im schweizerischen Basel ist einer
der weltweit führenden, forschungsorientierten Gesundheitskonzerne im
Arzneimittel- und Diagnostikbereich. Mit innovativen Produkten und
Dienstleistungen, die der Früherkennung, Prävention, Diagnose und Behandlung
von Krankheiten dienen, trägt der Konzern auf breiter Basis zur Verbesserung
der Gesundheit und Lebensqualität der Menschen bei. Roche steht weltweit an
der Spitze auf dem Gebiet der Diagnostik, ist der führende Anbieter von
Krebs- und Transplantationsmedikamenten und ist marktführend auf dem Gebiet
der Virologie. Im Jahr 2005 erzielte die Pharmaabteilung einen Gesamtumsatz
von 27,3 Mrd. Schweizer Franken, die Diagnostik-Abteilung verzeichnete
Umsätze in Höhe von 8,2 Mrd. Schweizer Franken. Roche beschäftigt rund 70.000
Mitarbeiter in 150 Ländern und unterhält Forschungs- und Entwicklungsabkommen
sowie strategische Allianzen mit zahlreichen Partnern. Das Unternehmen
verfügt unter anderem über Mehrheitsbeteiligungen an Genentech und Chugai.
Weitere Informationen über den Roche Konzern finden Sie im Internet
(
www.roche.com).Alle in dieser Pressemitteilung verwendeten bzw. erwähnten Markennamen
sind gesetzlich geschützt.
Zusätzliche Informationen:
- Über Genentech:
www.gene.com- Roche in Oncology:
www.roche.com/pages/downloads/company/pdf/mboncology05e_b.pdf- Roche Health Kiosk über Krebs:
www.health-kiosk.ch/start_krebs- Videoclips (kostenlose Standardübertragung):
www.thenewsmarket.comQuellenangaben:
[i] Harries M, Smith I. The development and clinical use of trastuzumab
(Herceptin). Endocr Relat Cancer 9: 75-85, 2002.
[ii] Piccart-Gebhart M, Procter M, Leyland-Jones B, et al. A Randomized
Trial of Trastuzumab Following Adjuvant Chemotherapy in Women with HER2
Positive Breast Cancer. New England Journal of Medicine 353:16 2005.
[iii] NCCTG N9831 (US), NSABP B-31 (US), BCIRG 006 (international)
[iv] Romond, E., Perez, E. et al. Trastuzumab plus Adjuvant Chemotherapy
for Operable HER2 Positive Breast Cancer. New England Journal of Medicine
353:16 2005.
[v] Collaborative partners for the HERA study include: Roche, BIG and its
affiliated collaborative groups, plus non-affiliated collaborative groups,
and independent sites.
[vi] World Health Organization, 2000.
[vii] Extra JM, Cognetti F, Maraninchi D et al. Long-term survival
demonstrated with trastuzumab plus docetaxel: 24-month data from a randomised
trial (M77001) in HER2-positive metastatic breast cancer. Abstract
#555,
American Society for Clinical Oncology (ASCO) Annual Meeting 2005.
Roche