Die Testgeräte haben aber einen entscheidenden Nachteil, sagt Virologe Ulf Dittmer vom Uniklinikum Essen: Sie können innerhalb einer Stunde nur einen Test durchführen und nicht mehrere parallel. Rüstet man die Maschinen nach, erhöht sich diese Anzahl auf vier. „Die Testgeräte sind zwar effektiv, wenn es um den schnellen Nachweis eines Einzelfalls geht, weil sie sofort Ergebnisse liefern. Für Massentests sind sie aber keine Lösung“, meint Dittmer. Ein weiterer Nachteil: Von den Kosten eines einzelnen Tests, etwa 90 Euro, tragen die Krankenkassen nur 59.
Vergangene Woche machte zudem die Nachricht die Runde, dass auch Apotheken bald Schnelltests anbieten werden. Sie sollen ähnlich wie ein Schwangerschaftstest funktionieren – allerdings mittels Blutserum, anstatt einer Urinprobe. Virologe Dittmer ist skeptisch. Einerseits hätten diese Tests hohe Fehlerquoten. Andererseits werden lediglich Antikörper nachgewiesen und nicht das Virus selbst. Diese seien jedoch erst nach ungefähr einer Woche erkennbar.
Ähnliches sagt Deutschlands führender Virologe Christian Drosten: Die Antikörpertests auf das neuartige Coronavirus könnten negativ ausfallen – obwohl man infiziert sei. Ulf Dittmer warnt: „Es scheint einzelne Unternehmen zu geben, die mit teils fragwürdigen Methoden nun Profit aus der Ausnahmesituation schlagen wollen.“
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