Aus der FTD vom 17.9.2002
Mobilcom-Hilfe verärgert Brüssel
Von Birgit Marschall, Arndt Ohler, Birgit Jennen, und Andreas Krosta
Trotz der zugesagten Staatskredite für den angeschlagenen Mobilfunkanbieter Mobilcom hängt die Zukunft des Unternehmens am seidenen Faden. Am Montag kündigte sich ein hartes Ringen zwischen der EU-Kommission in Brüssel und der Bundesregierung über die Genehmigung dieser Hilfen an.
Werner Müller (li.) und Gerhard Schröder
Einige Konkurrenten von Mobilcom erwägen, ob sie bei der EU-Wettbewerbskommission Beschwerde gegen die Kredite einreichen sollen. "Unsere Juristen werden dies prüfen", sagte der Chef des niederländischen Telefonkonzerns KPN, Ad Scheepbouwer, der Financial Times Deutschland. KPN besitzt den deutschen Mobilfunkbetreiber E-Plus. Die Konkurrenz befürchtet auf dem deutschen Markt Wettbewerbsverzerrungen unter den bestehenden sechs Lizenznehmern für die künftige Mobilfunktechnologie UMTS.
Die EU-Kommission und Bundesregierung streiten zudem darüber, ob die Kredite in Höhe von bis zu 400 Mio. Euro als Beihilfen zu werten sind. Bundeskanzler Gerhard Schröder und sein Wirtschaftsminister Werner Müller verneinten dies am Montag. Es handele sich um ein "bankübliches Geschäft". EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti will dagegen die angekündigten Darlehen nach den strengen Beihilferegeln untersuchen. In Brüssel stoßen Beihilfezahlungen auf Skepsis.
Die Bundesregierung hatte in der Nacht zum Montag Mobilcom mit Kreditzusagen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der schleswig-holsteinischen Landesbank zunächst vor der Insolvenz gerettet. Die Pleite drohte, nachdem Großaktionär France Telecom die deutsche Beteiligung fallen ließ.
Mobilcom-Hilfe verärgert Brüssel
Von Birgit Marschall, Arndt Ohler, Birgit Jennen, und Andreas Krosta
Trotz der zugesagten Staatskredite für den angeschlagenen Mobilfunkanbieter Mobilcom hängt die Zukunft des Unternehmens am seidenen Faden. Am Montag kündigte sich ein hartes Ringen zwischen der EU-Kommission in Brüssel und der Bundesregierung über die Genehmigung dieser Hilfen an.
Werner Müller (li.) und Gerhard Schröder
Einige Konkurrenten von Mobilcom erwägen, ob sie bei der EU-Wettbewerbskommission Beschwerde gegen die Kredite einreichen sollen. "Unsere Juristen werden dies prüfen", sagte der Chef des niederländischen Telefonkonzerns KPN, Ad Scheepbouwer, der Financial Times Deutschland. KPN besitzt den deutschen Mobilfunkbetreiber E-Plus. Die Konkurrenz befürchtet auf dem deutschen Markt Wettbewerbsverzerrungen unter den bestehenden sechs Lizenznehmern für die künftige Mobilfunktechnologie UMTS.
Die EU-Kommission und Bundesregierung streiten zudem darüber, ob die Kredite in Höhe von bis zu 400 Mio. Euro als Beihilfen zu werten sind. Bundeskanzler Gerhard Schröder und sein Wirtschaftsminister Werner Müller verneinten dies am Montag. Es handele sich um ein "bankübliches Geschäft". EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti will dagegen die angekündigten Darlehen nach den strengen Beihilferegeln untersuchen. In Brüssel stoßen Beihilfezahlungen auf Skepsis.
Die Bundesregierung hatte in der Nacht zum Montag Mobilcom mit Kreditzusagen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der schleswig-holsteinischen Landesbank zunächst vor der Insolvenz gerettet. Die Pleite drohte, nachdem Großaktionär France Telecom die deutsche Beteiligung fallen ließ.
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