Und schön zu sehen, dass die Aktie heute die Nr. 1 im DAX ist.
Ein feiner Wochenauftakt mit dieser Meldung:
von Claudius Schmidt, Analyst der SRH AlsterResearch AG
Wachstum, soweit der Himmel reicht? Nicht ganz, dafür auch nicht um jeden Preis. Die Lufthansa macht es vor. Kaum eine Branche ist während der letzten zwei Jahrzehnte solchen Turbulenzen ausgesetzt gewesen wie die Luftfahrt. Am Anfang stand ein prominenter Absturz, als die langjährige Nr. 1 des Weltflugverkehrs, die Pan American World Airways, in Konkurs ging. Dann wurde der europäische Luftverkehr liberalisiert und wenig später das globale Streckennetz neu geknüpft - die Verschiebung der Gewichte in der Weltwirtschaft und die Öffnung Osteuropas brachten es mit sich. Schließlich traten, etwa vor zehn Jahren, die Billigflieger auf den Plan. Die eroberten zwar mittlerweile über 20 Prozent Marktanteil im Passagierflug, einige operieren aber mangels Masse in ziemlich dünner Luft. Die Lufthansa blieb auf Kurs, wuchs profitabel und drehte 2007 mit einem EBIT von fast 1,6 Mrd. Euro und einem Gewinn je Aktie von 3,61 Euro die erfolgreichste Platzrunde ihrer Geschichte. Auch 2008 wurde, Ölpreis hin, Finanzkrise her, der Umsatz nochmals gesteigert und wiederum ein gutes Ergebnis eingeflogen.
Nicht allein der Passagierverkehr, mit dem die Lufthansa Ziele in 87 Ländern anfliegt, ließ die Kassen klingeln. Hinter der Air France/KLM und weit vor British Airways nimmt die ehemalige deutsche Staatslinie hier den zweiten Platz in Europa ein. An Bedeutung zugelegt haben die Bereiche Technik/Wartung und das Cargogeschäft. Als Luftfrachtunternehmen ist Lufthansa die Nr. 2 im Weltmaßstab. 16 Prozent trug das Cargogeschäft 2008 zum operativen Konzernergebnis bei, 23 Prozent die Technik.
2009 tut sich zusätzlich zum konjunkturellen Gegenwind, der am Ende womöglich rote Zahlen beschert, eine Gewitterfront durch die EU auf. Die widersprach am 1. Juli vorläufig der Übernahme der AUA (Austrian Airlines) durch den deutschen Konkurrenten und nahm sich drei Monate Zeit für die Prüfung. Mit Bedacht hatte die Lufthansa nämlich vor einem Jahr auf einen Einstieg bei der hochdefizitären Alitalia verzichtet und stattdessen die AUA ins Visier genommen. Zwar führt auch die AUA eine Verschuldung von fast 1,5 Mrd. Euro im Gepäck, ihre Mitgift besteht dafür aus zahllosen Slots in Mittel- und Osteuropa. Klappt die Akquisition, dann wäre man dort auf einen Schlag Marktführer.
Am Steuerknüppel der Airline sitzt Wolfgang Mayrhuber. Er sieht die Branche bald wieder im Aufwind. 2010 könnte der Kranich also wieder kraftvoll abheben.
http://www.4investors.de/php_fe/...php?sektion=tagesaktie&ID=2317 An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.
André Kostolany
MfG
Palaimon