Die Lufthansa wird 50
In der Reihe der Weltfluggesellschaften heißen wir das "neue" alte Mitglied willkommen." Das ist der Wortlaut einer am 1. April 1955 geschalteten Anzeige, mit der Pan American damals die Wiederaufnahme des Flugbetriebs der Lufthansa öffentlich begrüßte.
Mit einem modernen Airbus A321 in historischem Gewand feiert die Lufthansa heute ihren Fünzigsten.
© dpa
Heute wird der Kranich 50 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum wird mit einer Festveranstaltung auf dem Münchener Flughafen die Wiederaufnahme des zivilen Linienflugverkehrs in Deutschland gefeiert. Geladen sind 700 Gäste aus Politik, Wirtschaft, dem öffentlichen Leben sowie Kunden und Mitarbeiter. Die bayrische Landeshauptstadt ist dabei bewusst als Veranstaltungsort gewählt: Es ist nicht nur der weltweit modernste Standort der Lufthansa, sondern von München startete am 1. April 1955 auch der erste reguläre Linienflug nach Hamburg.
Wie alles begann...
Vor einem halben Jahrhundert gingen nahezu gleichzeitig zwei Fluggesellschaften namens "Deutsche Lufthansa" an den Start – getrennt durch den Eisernen Vorhang. Nach einem Rechtsstreit wurde die ostdeutsche Airline zur "Interflug". Doch nicht nur politisch erfuhr Deutschland eine große Veränderung: Die Technik der Flugzeuge entwickelte sich rasant weiter und mit den Sechzigern kam das Zeitalter der Düsenflugzeuge. Die neuen Maschinen revolutionierten den Weltluftverkehr. Die vierstrahlige Boeing 707 flog nun auf der Langstrecke. Dennoch waren es schwere Zeiten für die junge Lufthansa, denn eine Krise nach der anderen schüttelte die Welt.
Der Kranich feiert seinen Fünfzigsten
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Bereits einen Monat nach der Aufnahme des planmäßigen innerdeutschen Linienluftverkehrs mit einer Sondergenehmigung, bot Lufthansa nicht nur vier werktägliche Flüge innerhalb von Deutschland an, sondern es wurden auch europäische Ziele angeflogen. Kurz darauf wurde der erste Nordatlantik-Flug angeboten.
Als einer der ersten Fluggäste ging Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer am 7. Mai 1955 an Bord.
1969 setzte Lufthansa die zweistrahlige Boeing 737-100 im Liniendienst ein. Diese Maschine wurde das meistverkaufte Modell der Welt und Lufthansa war der Initiator zum Bau dieses Kurzstreckenjets.
In den siebziger Jahren revolutionierten die gigantischen "Jumbos" den Luftraum mit reichlich Platzangebot - allerdings nur für kurze Zeit. Während der Ölkrisen 1973 und 1979 explodierten die Preise für Erdöl. Techniker der Lufthansa und der Hersteller arbeiteten fieberhaft daran, den Treibstoffverbrauch zu reduzieren – mit Erfolg.
1975 zog der Airbus A300 in den Hangar der Lufthansa ein, dadurch war ein weiterer Schritt Richtung "Massenverkehrsmittel" getan.
Der Airbus A380 bietet Luxus pur und ganz neue Dimensionen. mehr
So kam es, dass sich der Luftraum in den achtziger Jahren zu einem immer dichter werdenden Streckennetz entwickelte. Lufthansa trotzte der Konkurrenz erfolgreich durch klare Unternehmensstrukturen: Man setzt auf Marktorientierung, Umweltverantwortung und Mitarbeiterkommunikation.
Flexibilität und Zweckorientiertheit bewies der Kranich unter anderem mit dem Flugzeug vom Typ Boeing 737-200 . Je nach Bedarf konnte diese Maschine in einer halben Stunde in Passagier- oder Frachtflugzeuge umgewandelt werden.
Ende der achtziger Jahre erfüllte sich ein alter Traum: Das wiedervereinigte Deutschland und die Rückkehr der Lufthansa in ihre Heimat – nach Berlin. Ein viel versprechender Beginn für das neue Jahrzehnt. Doch es folgte die große Krise der frühen neunziger Jahre. Lufthansa suchte Allianzen und Kooperationen, fand sich schließlich mit anderen Gesellschaften in der "Star Alliance".
Eine grundlegende Umstrukturierung brachte die Lufthansa, die 1997 voll privatisiert wurde, wieder auf Erfolgskurs.
Heute steht Lufthansa als führende europäische Airline da, mit solider Bilanz und einer Veränderungsfähigkeit, die sie sich in den 50 bewegten Jahren angeeignet hat. Als internationaler Konzern ist sie dennoch fest mit Deutschland verwurzelt. Zwei Drittel der 90.000 Lufthanseaten sind in Deutschland tätig. Der unlängst erst eingeweihte Airbus A380 wird zum Megaliner für Langstrecken nach Nordamerika und Fernost, überzeugt durch Luxus und Raumangebot der Superlative.
MfG bauwi