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EXPRO
Amerikanische Behörden und Verbände stellen wichtige Nachrichten sofort ins Netz
Der Konjunktur auf der Spur – das Internet bietet Privatanlegern schnelle Infos aus erster Hand
HANDELSBLATT, 20.1.2001
pk FRANKFURT/M. Nichts bewegt die Finanzmärkte mit so schöner Regelmäßigkeit wie neue US-Konjunkturdaten oder Zinsbeschlüsse der amerikanischen Notenbank. Mit dem Internet ist es auch für den privater Anleger möglich, sich umfassend, zeitnah und vor allem objektiv zu informieren. Sich eine eigene Meinung zu bilden, ist in Zeiten wöchentlich wechselnder Prognosen zu hard oder soft landings vielleicht nicht die schlechteste Option. Die „amtlichen“ Web-Auftritte und die der Verbände in den USA sind technisch perfekt und vor allem sehr anlegerfreundlich sind.
Besonders stark beachtet werden in den kommenden Monaten natürlich die Frühindikatoren in den USA. Dabei ist in jüngster Zeit der Index der National Association of Purchasing Management (NAPM) der unbestrittene Star. Auch die US-Notenbank berücksichtigt ihn vor ihren Entscheidungen. Unter der Adresse www.napm.org findet sich der jeweils aktuellste Bericht zur Lage der Industrie, wobei die Angaben der US-Einkaufsmanager in der Regel die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden drei Monaten voraussagen.
Viel wird nach Ansicht der Volkswirte auch vom Verhalten der Verbraucher abhängen. Der Unternehmerverband Conference Board ( www.conferenceboard.org ) ermittelt unter 5 000 Haushalten monatlich die Stimmung der Konsumenten und erläutert die Ergebnisse ausführlich auf seinen Web-Seiten. Dort wird auch der „Help Wanted Index“ aktualisiert. Er zeit die Tendenz auf dem Arbeitsmarkt, da er auf einer Analyse der Stellenanzeigen von 51 Tageszeitungen basiert.
Wer sich unter www.whitehouse.gov/fsbr/esbr.html einklickt, gelangt in den „Economic Statistics Briefing Room“ des Weißen Hauses. Er ist das Sprungbrett in die Welt der aktuellen Wirtschaftsdaten aus den USA. Von hier aus führen Links zu allen relevanten Ministerien. Zum Einstieg bieten die Übersichtsseiten – etwa zur Konjunktur (Neubaubeginne, Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter, Einzelhandelsumsätze und Lagerbestände) oder zu den Preisen (von den Großhandels- über Verbraucher- bis zu Rohölpreisen) – einen ersten Überblick. Zu fast allen Daten gibt es Erklärungen, Zeitreihen, Grafiken und FAQ's, also die meist gestellten Fragen plus Antworten.
In die virtuellen Hallen der US-Notenbank gelangt der Surfer unter www.federalreserve.gov. Hier findet man beispielsweise die Entscheidungen des Offenmarktausschusses der Fed unter „Press Releases“ und dann „Board Actions“ abgelegt. Das „ Beige Book“ über die regionalen Entwicklungen steht im vollen Wortlaut unter „Monetary Policy“. Es wird acht mal im Jahr veröffentlicht. Auf jeden Fall einen Besuch wert ist die Rubrik „Board Members“ unter „General Information“. Hier werden Surfer, die eher auf visuelle Eindrücke reagieren, mit einem seltenen Bild von Fed-Chairman Alan Greenspan plus Biografie belohnt. Auch die Sites der regionalen Federal Reserve Banken bieten Zugang zum Research. Beliebt sind etwa die „Economic Letters“ aus San Francisco (www.sf.frb.org).
Wer eine unterhaltsame Schreibe, kostenlose Kommentare, Analysen oder sogar Diskussionsforen zu volkswirtschaftlichen Daten und zur Fed-Politik sucht, der ist unter www.dismal.com gut aufgehoben. Vor allem wird der Anleger hier auf dem Laufenden gehalten, wie die Konsensus-Schätzungen für die anstehenden Konjunkturzahlen lauten.
Sehr weit zurückreichende Zeitreihen finden sich unter www.economagic.com. Dieser Dienst bringt jedoch nur dann etwas, wenn man genau weiß, welche Daten man braucht. Es ist also keine Adresse für einen entspannten Netzspaziergang. Für die gezielte Suche nach speziellen Daten oder Informationen zur US-Konjunktur bietet sich neben der Datenbank der nationalen Statistikbehörde (www.census.gov) auch noch das Verzeichnis www.fedstats.gov an. Dies ist eine Drehscheibe im Netz zu über 100 Regierungsstellen in Amerika.
Eine sehr fähige Suchmaschine für Regierungsdokumente arbeitet unter der Web-Adresse www.fedworld.gov. Wie bei anderen Suchmaschinen auch, empfiehlt sich eine enge Eingrenzung. Alleine im Bereich Technik dieser Site des US-Handelsministeriums sind mehr als zwei Millionen Dokumente frei zugänglich.
Wer sich über neue Bestimmungen der US-Wertpapier- und Börsenaufsichtskommission informieren will, findet auf der Homepage www.sec.gov jeweils die aktuellen Mitteilungen zu den Börsen und für die Fonds. Die spannenderen Fragen der Strafverfolgung werden in der Rubrik „Enforcement Division“ behandelt. Die „Edgar-Datenbank“ (Electronic Data Gathering, Analysis, and Retrieval) umfasst alle Unternehmensmitteilungen der notierten Gesellschaften an die SEC.
EXPRO
Amerikanische Behörden und Verbände stellen wichtige Nachrichten sofort ins Netz
Der Konjunktur auf der Spur – das Internet bietet Privatanlegern schnelle Infos aus erster Hand
HANDELSBLATT, 20.1.2001
pk FRANKFURT/M. Nichts bewegt die Finanzmärkte mit so schöner Regelmäßigkeit wie neue US-Konjunkturdaten oder Zinsbeschlüsse der amerikanischen Notenbank. Mit dem Internet ist es auch für den privater Anleger möglich, sich umfassend, zeitnah und vor allem objektiv zu informieren. Sich eine eigene Meinung zu bilden, ist in Zeiten wöchentlich wechselnder Prognosen zu hard oder soft landings vielleicht nicht die schlechteste Option. Die „amtlichen“ Web-Auftritte und die der Verbände in den USA sind technisch perfekt und vor allem sehr anlegerfreundlich sind.
Besonders stark beachtet werden in den kommenden Monaten natürlich die Frühindikatoren in den USA. Dabei ist in jüngster Zeit der Index der National Association of Purchasing Management (NAPM) der unbestrittene Star. Auch die US-Notenbank berücksichtigt ihn vor ihren Entscheidungen. Unter der Adresse www.napm.org findet sich der jeweils aktuellste Bericht zur Lage der Industrie, wobei die Angaben der US-Einkaufsmanager in der Regel die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden drei Monaten voraussagen.
Viel wird nach Ansicht der Volkswirte auch vom Verhalten der Verbraucher abhängen. Der Unternehmerverband Conference Board ( www.conferenceboard.org ) ermittelt unter 5 000 Haushalten monatlich die Stimmung der Konsumenten und erläutert die Ergebnisse ausführlich auf seinen Web-Seiten. Dort wird auch der „Help Wanted Index“ aktualisiert. Er zeit die Tendenz auf dem Arbeitsmarkt, da er auf einer Analyse der Stellenanzeigen von 51 Tageszeitungen basiert.
Wer sich unter www.whitehouse.gov/fsbr/esbr.html einklickt, gelangt in den „Economic Statistics Briefing Room“ des Weißen Hauses. Er ist das Sprungbrett in die Welt der aktuellen Wirtschaftsdaten aus den USA. Von hier aus führen Links zu allen relevanten Ministerien. Zum Einstieg bieten die Übersichtsseiten – etwa zur Konjunktur (Neubaubeginne, Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter, Einzelhandelsumsätze und Lagerbestände) oder zu den Preisen (von den Großhandels- über Verbraucher- bis zu Rohölpreisen) – einen ersten Überblick. Zu fast allen Daten gibt es Erklärungen, Zeitreihen, Grafiken und FAQ's, also die meist gestellten Fragen plus Antworten.
In die virtuellen Hallen der US-Notenbank gelangt der Surfer unter www.federalreserve.gov. Hier findet man beispielsweise die Entscheidungen des Offenmarktausschusses der Fed unter „Press Releases“ und dann „Board Actions“ abgelegt. Das „ Beige Book“ über die regionalen Entwicklungen steht im vollen Wortlaut unter „Monetary Policy“. Es wird acht mal im Jahr veröffentlicht. Auf jeden Fall einen Besuch wert ist die Rubrik „Board Members“ unter „General Information“. Hier werden Surfer, die eher auf visuelle Eindrücke reagieren, mit einem seltenen Bild von Fed-Chairman Alan Greenspan plus Biografie belohnt. Auch die Sites der regionalen Federal Reserve Banken bieten Zugang zum Research. Beliebt sind etwa die „Economic Letters“ aus San Francisco (www.sf.frb.org).
Wer eine unterhaltsame Schreibe, kostenlose Kommentare, Analysen oder sogar Diskussionsforen zu volkswirtschaftlichen Daten und zur Fed-Politik sucht, der ist unter www.dismal.com gut aufgehoben. Vor allem wird der Anleger hier auf dem Laufenden gehalten, wie die Konsensus-Schätzungen für die anstehenden Konjunkturzahlen lauten.
Sehr weit zurückreichende Zeitreihen finden sich unter www.economagic.com. Dieser Dienst bringt jedoch nur dann etwas, wenn man genau weiß, welche Daten man braucht. Es ist also keine Adresse für einen entspannten Netzspaziergang. Für die gezielte Suche nach speziellen Daten oder Informationen zur US-Konjunktur bietet sich neben der Datenbank der nationalen Statistikbehörde (www.census.gov) auch noch das Verzeichnis www.fedstats.gov an. Dies ist eine Drehscheibe im Netz zu über 100 Regierungsstellen in Amerika.
Eine sehr fähige Suchmaschine für Regierungsdokumente arbeitet unter der Web-Adresse www.fedworld.gov. Wie bei anderen Suchmaschinen auch, empfiehlt sich eine enge Eingrenzung. Alleine im Bereich Technik dieser Site des US-Handelsministeriums sind mehr als zwei Millionen Dokumente frei zugänglich.
Wer sich über neue Bestimmungen der US-Wertpapier- und Börsenaufsichtskommission informieren will, findet auf der Homepage www.sec.gov jeweils die aktuellen Mitteilungen zu den Börsen und für die Fonds. Die spannenderen Fragen der Strafverfolgung werden in der Rubrik „Enforcement Division“ behandelt. Die „Edgar-Datenbank“ (Electronic Data Gathering, Analysis, and Retrieval) umfasst alle Unternehmensmitteilungen der notierten Gesellschaften an die SEC.