Premiere World, das für den Empfang seiner kostenpflichtigen Programme bisher die eigene D-Box zur Voraussetzung macht, wird sich anderen Herstellern öffnen.
dpa HAMBURG/MÜNCHEN. Von März an wird Premiere mit Galaxis (Lübeck), einem Hersteller von digitalen Satellitenreceivern, zusammenarbeiten. Die Kooperation mit weiteren Herstellern werde in den kommenden Monaten folgen, teilte der Abonnenten-Sender am Montag in München mit. Der neue Premiere-Chef Georg Kofler verspricht sich davon einen „neuen Schub“ für das Digitalfernsehen, da der Zuschauer für den Empfang des Bezahlsenders künftig unter Receivern unterschiedlicher Preisklassen auswählen könne. Kofler hat bei Leo Kirchs defizitärem Sender, der rund 2,4 Millionen Abonnenten hat, sein Amt erst vor wenigen Tagen angetreten.
Leo Kirch steht bei seinem Bezahlfernsehen unter Druck
Der frühere Pro Sieben-Chef Kofler begründete die Öffnung von Premiere für neue Anbieter damit, dass sich nach der Entwicklung der D-Box in den letzten Jahren ein Markt für digitale Satellitenreceiver entwickelt habe. Die Geräteindustrie rechne damit, 2002 mindestens 1,2 Millionen digitale Satellitenreceiver in Deutschland zu verkaufen. Davon sollten viele möglichst auch Premiere empfangen können, sagte Kofler. „Der wachsende Wettbewerb der Hersteller wird dazu führen, dass der Umgang mit digitalem Fernsehen so einfach und selbstverständlich wird wie mit der klassischen Fernbedienung“. Der Premiere-Chef glaubt, dass der Rückzug aus dem Technikgeschäft dem Pay-TV-Sender zudem mittelfristig Einsparungen von mehreren hundert Millionen Euro bringe.
Leo Kirch steht bei seinem Bezahlfernsehen unter Druck. Durch das enttäuschende Ergebnis bei den Abo-Zahlen droht der Ausstieg von Partner Rupert Murdoch. Dieser hat die Option, 22 % bei Premiere World zurückzugeben, wenn die gesetzten Ziele bis Herbst dieses Jahres nicht erreicht werden. Kirch müsste dafür 1,5 Mrd. € an Murdoch zahlen. Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ strebt Murdoch jedoch die Übernahme von Premiere an. Mehrere Banken seien von Kirch und Murdoch beauftragt worden, die vertragliche Grundlage für den Handel zu erarbeiten.
HANDELSBLATT, Montag, 28. Januar 2002, 14:01 Uhr
dpa HAMBURG/MÜNCHEN. Von März an wird Premiere mit Galaxis (Lübeck), einem Hersteller von digitalen Satellitenreceivern, zusammenarbeiten. Die Kooperation mit weiteren Herstellern werde in den kommenden Monaten folgen, teilte der Abonnenten-Sender am Montag in München mit. Der neue Premiere-Chef Georg Kofler verspricht sich davon einen „neuen Schub“ für das Digitalfernsehen, da der Zuschauer für den Empfang des Bezahlsenders künftig unter Receivern unterschiedlicher Preisklassen auswählen könne. Kofler hat bei Leo Kirchs defizitärem Sender, der rund 2,4 Millionen Abonnenten hat, sein Amt erst vor wenigen Tagen angetreten.
Leo Kirch steht bei seinem Bezahlfernsehen unter Druck
Der frühere Pro Sieben-Chef Kofler begründete die Öffnung von Premiere für neue Anbieter damit, dass sich nach der Entwicklung der D-Box in den letzten Jahren ein Markt für digitale Satellitenreceiver entwickelt habe. Die Geräteindustrie rechne damit, 2002 mindestens 1,2 Millionen digitale Satellitenreceiver in Deutschland zu verkaufen. Davon sollten viele möglichst auch Premiere empfangen können, sagte Kofler. „Der wachsende Wettbewerb der Hersteller wird dazu führen, dass der Umgang mit digitalem Fernsehen so einfach und selbstverständlich wird wie mit der klassischen Fernbedienung“. Der Premiere-Chef glaubt, dass der Rückzug aus dem Technikgeschäft dem Pay-TV-Sender zudem mittelfristig Einsparungen von mehreren hundert Millionen Euro bringe.
Leo Kirch steht bei seinem Bezahlfernsehen unter Druck. Durch das enttäuschende Ergebnis bei den Abo-Zahlen droht der Ausstieg von Partner Rupert Murdoch. Dieser hat die Option, 22 % bei Premiere World zurückzugeben, wenn die gesetzten Ziele bis Herbst dieses Jahres nicht erreicht werden. Kirch müsste dafür 1,5 Mrd. € an Murdoch zahlen. Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ strebt Murdoch jedoch die Übernahme von Premiere an. Mehrere Banken seien von Kirch und Murdoch beauftragt worden, die vertragliche Grundlage für den Handel zu erarbeiten.
HANDELSBLATT, Montag, 28. Januar 2002, 14:01 Uhr