Von Henning Steier
Einig sind sich die Strategen in zwei Punkten: Der Börsenaufschwung wird in diesem Jahr kommen und von den USA ausgehen. Auf einen genauen Zeitpunkt wollen sie sich allerdings nicht festlegen, das Gros prognostiziert aber wieder bessere Zeiten für das zweite Quartal.
"Die USA nähern sich mit Riesenschritten dem Ende des ,Lagerhaltungszyklus‘. Im zweiten Quartal werden die Unternehmen ihre Bestände wieder aufstocken und damit für eine deutlich steigende Nachfrage sorgen", prognostiziert Abhijit Chakrabortti, globaler Stratege bei JP Morgan. Daher sind US-Titel mit einem Anteil von 52 Prozent im globalen Depot der Bank deutlich übergewichtet.
Ein nach wie vor verhalten optimistisches Bild liefert auch der von Merrill Lynch monatlich ermittelte "Fund Manager Survey": Rund 87 Prozent der befragten 260 Fondsmanager - und damit genauso viele wie im Januar - erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine deutliche Erholung der Weltwirtschaft. Gingen im Vormonat noch 79 Prozent der Befragten von wieder deutlich steigenden Unternehmensgewinnen aus, so prognostizieren dies in diesem Monat 84 Prozent der Fondsmanager.
"Die von uns befragten Teilnehmer erwarten für dieses Jahr eine durchschnittliche Steigerung der Unternehmensgewinne von acht Prozent", sagt David Bowers, Chefstratege bei Merrill Lynch. Was die Bewertung der Aktienmärkte angeht, waren im Januar noch 20 Prozent von einer Unterbewertung überzeugt, im Februar lag dieser Anteil bei 24 Prozent.
Globales Portfolio
"Aus diesem Grund halten die Strategen von Merrill Lynch an ihrer seit Mitte Dezember festgelegten Asset Allocation fest. "Mittelfristig orientierten Anlegern empfehlen wir für ihr globales Portfolio weiterhin einen Aktienanteil von 70 Prozent. Anleihen gewichten wir nach wie vor mit 25 Prozent", sagt Bart Dowling, globaler Chefstratege des Investmenthauses. Damit liegen Aktien zehn Prozent über der Benchmark-Gewichtung von 60 Prozent. Bonds sind im Vergleich zur Benchmark-Gewichtung um fünf Prozent untergewichtet.
Die Strategen von Credit Suisse First Boston (CSFB) verhalten sich abwartend. Sie haben den Aktienanteil im globalen Depot im Vergleich zum Oktober um fünf Prozent reduziert. Er liegt aber noch immer fünf Prozent über ihrer Benchmark-Gewichtung von 60 Prozent. "Wir erwarten in diesem Quartal durchschnittliche Kursgewinne von zehn Prozent", sagt Andrew Garthwaite, globaler Chef-Stratege bei CSFB. Der Grund: Aktien seien noch immer unterbewertet und hätten dementsprechend noch ausreichend Kurspotenzial.
Pharma-Titel zählen auch weiterhin zu den Favoriten der Bank und sind daher im Vergleich zur Benchmark-Gewichtung mit 15 Prozent übergewichtet. "Das Gros der Branche verfügt über einen hohen Cash-Flow und ist außerdem unterbewertet", betont Garthwaite. Den Anteil von Aktien des Telekom-Sektors im globalen Portfolio hat CSFB hingegen im Vergleich zum November 2001 um 1,4 Prozent reduziert. Damit liegen die Titel sechs Prozent unter der Benchmark-Gewichtung. "Der Sektor scheint uns noch mit zu großen Unsicherheiten behaftet", begründet Stratege Andrew Garthwaite diese Entscheidung. Das Gerangel um den Wettbewerb im Ortsnetz, vor allem aber der ungewisse Erfolg der UMTS-Technik und die Verzögerungen bei deren Umsetzung hätten die Bank vorsichtiger werden lassen.
USA wichtigste Anlageregion
Die Vereinigten Staaten bleiben für Credit Suisse First Boston wichtigste Anlageregion. Nach wie vor sind die Strategen von der Zugkraft der Konjunkturlokomotive Amerika überzeugt und haben daher den Anteil an US-Aktien im globalen Depot noch einmal leicht erhöht. Er liegt nun bei 48,8 Prozent nach 47,2 Prozent im November 2001.
Ebenfalls leicht aufgestockt wurden Aktien der Emerging Markets. Diese machen nun 9,1 Prozent im globalen Portfolio aus, nachdem ihr Anteil im November noch bei 7,6 Prozent lag. "Die Emerging Markets standen in den letzten Monaten etwas abseits des globalen Interesses", sagt Garthwaite. "Die Märkte sind nach wie vor unterbewertet und verfügen daher über ausreichendes Kurspotenzial", so der Stratege weiter.
Die Strategen von Dresdner Kleinwort Wasserstein (DRKW) sind, was das Vertrauen in Aktien angeht, noch vorsichtig: Der Wertpapier-Anteil in ihrem globalen Depot liegt mit 40 Prozent um 20 Prozent unter der Benchmark-Gewichtung.
Gewinnerwartung eingepreist
James Montier sieht neben den in seinen Augen überzogenen Gewinnerwartungen, die zudem schon überwiegend eingepreist seien, ein weiteres Risiko - vor allem für die Euro-Zone: "Wir erwarten in diesem Jahr eine Inflationsrate von 1,5 Prozent, für die Jahresmitte 2003 sogar nur noch 0,5 Prozent." Zeiten niedriger Inflation, so Montier, machten jeglicher Kursfantasie den Garaus, da die Unternehmen Gewinnsteigerungen über Preiserhöhungen kaum durchsetzen könnten.
Quelle: FTD.de
Einig sind sich die Strategen in zwei Punkten: Der Börsenaufschwung wird in diesem Jahr kommen und von den USA ausgehen. Auf einen genauen Zeitpunkt wollen sie sich allerdings nicht festlegen, das Gros prognostiziert aber wieder bessere Zeiten für das zweite Quartal.
"Die USA nähern sich mit Riesenschritten dem Ende des ,Lagerhaltungszyklus‘. Im zweiten Quartal werden die Unternehmen ihre Bestände wieder aufstocken und damit für eine deutlich steigende Nachfrage sorgen", prognostiziert Abhijit Chakrabortti, globaler Stratege bei JP Morgan. Daher sind US-Titel mit einem Anteil von 52 Prozent im globalen Depot der Bank deutlich übergewichtet.
Ein nach wie vor verhalten optimistisches Bild liefert auch der von Merrill Lynch monatlich ermittelte "Fund Manager Survey": Rund 87 Prozent der befragten 260 Fondsmanager - und damit genauso viele wie im Januar - erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine deutliche Erholung der Weltwirtschaft. Gingen im Vormonat noch 79 Prozent der Befragten von wieder deutlich steigenden Unternehmensgewinnen aus, so prognostizieren dies in diesem Monat 84 Prozent der Fondsmanager.
"Die von uns befragten Teilnehmer erwarten für dieses Jahr eine durchschnittliche Steigerung der Unternehmensgewinne von acht Prozent", sagt David Bowers, Chefstratege bei Merrill Lynch. Was die Bewertung der Aktienmärkte angeht, waren im Januar noch 20 Prozent von einer Unterbewertung überzeugt, im Februar lag dieser Anteil bei 24 Prozent.
Globales Portfolio
"Aus diesem Grund halten die Strategen von Merrill Lynch an ihrer seit Mitte Dezember festgelegten Asset Allocation fest. "Mittelfristig orientierten Anlegern empfehlen wir für ihr globales Portfolio weiterhin einen Aktienanteil von 70 Prozent. Anleihen gewichten wir nach wie vor mit 25 Prozent", sagt Bart Dowling, globaler Chefstratege des Investmenthauses. Damit liegen Aktien zehn Prozent über der Benchmark-Gewichtung von 60 Prozent. Bonds sind im Vergleich zur Benchmark-Gewichtung um fünf Prozent untergewichtet.
Die Strategen von Credit Suisse First Boston (CSFB) verhalten sich abwartend. Sie haben den Aktienanteil im globalen Depot im Vergleich zum Oktober um fünf Prozent reduziert. Er liegt aber noch immer fünf Prozent über ihrer Benchmark-Gewichtung von 60 Prozent. "Wir erwarten in diesem Quartal durchschnittliche Kursgewinne von zehn Prozent", sagt Andrew Garthwaite, globaler Chef-Stratege bei CSFB. Der Grund: Aktien seien noch immer unterbewertet und hätten dementsprechend noch ausreichend Kurspotenzial.
Pharma-Titel zählen auch weiterhin zu den Favoriten der Bank und sind daher im Vergleich zur Benchmark-Gewichtung mit 15 Prozent übergewichtet. "Das Gros der Branche verfügt über einen hohen Cash-Flow und ist außerdem unterbewertet", betont Garthwaite. Den Anteil von Aktien des Telekom-Sektors im globalen Portfolio hat CSFB hingegen im Vergleich zum November 2001 um 1,4 Prozent reduziert. Damit liegen die Titel sechs Prozent unter der Benchmark-Gewichtung. "Der Sektor scheint uns noch mit zu großen Unsicherheiten behaftet", begründet Stratege Andrew Garthwaite diese Entscheidung. Das Gerangel um den Wettbewerb im Ortsnetz, vor allem aber der ungewisse Erfolg der UMTS-Technik und die Verzögerungen bei deren Umsetzung hätten die Bank vorsichtiger werden lassen.
USA wichtigste Anlageregion
Die Vereinigten Staaten bleiben für Credit Suisse First Boston wichtigste Anlageregion. Nach wie vor sind die Strategen von der Zugkraft der Konjunkturlokomotive Amerika überzeugt und haben daher den Anteil an US-Aktien im globalen Depot noch einmal leicht erhöht. Er liegt nun bei 48,8 Prozent nach 47,2 Prozent im November 2001.
Ebenfalls leicht aufgestockt wurden Aktien der Emerging Markets. Diese machen nun 9,1 Prozent im globalen Portfolio aus, nachdem ihr Anteil im November noch bei 7,6 Prozent lag. "Die Emerging Markets standen in den letzten Monaten etwas abseits des globalen Interesses", sagt Garthwaite. "Die Märkte sind nach wie vor unterbewertet und verfügen daher über ausreichendes Kurspotenzial", so der Stratege weiter.
Die Strategen von Dresdner Kleinwort Wasserstein (DRKW) sind, was das Vertrauen in Aktien angeht, noch vorsichtig: Der Wertpapier-Anteil in ihrem globalen Depot liegt mit 40 Prozent um 20 Prozent unter der Benchmark-Gewichtung.
Gewinnerwartung eingepreist
James Montier sieht neben den in seinen Augen überzogenen Gewinnerwartungen, die zudem schon überwiegend eingepreist seien, ein weiteres Risiko - vor allem für die Euro-Zone: "Wir erwarten in diesem Jahr eine Inflationsrate von 1,5 Prozent, für die Jahresmitte 2003 sogar nur noch 0,5 Prozent." Zeiten niedriger Inflation, so Montier, machten jeglicher Kursfantasie den Garaus, da die Unternehmen Gewinnsteigerungen über Preiserhöhungen kaum durchsetzen könnten.
Quelle: FTD.de