dpa-AFX: Britische Banken lassen sich auf Handel ein
LONDON (dpa-AFX) - Großbritanniens Großbanken haben sich auf einen
Handel mit der Regierung eingelassen und eine großzügigere Vergabe von Krediten
versprochen. Außerdem müssen sie von 2012 an die Bonuszahlungen an ihre
Vorstände und die jeweils fünf höchstbezahlten Banker außerhalb des
Führungsgremiums offenlegen. Die Gesamtsumme der Banker-Boni werde 2011 kleiner
sein als 2010, sagte Schatzkanzler George Osborne.
Für 2010 wird mit Gesamtzahlungen in Höhe von sechs Milliarden
Pfund gerechnet. Stephen Hester, Vorstandschef der staatlich geretteten Royal
Bank of Scotland (Royal Bank of Scotland )
erhält 2,04 Millionen Pfund, bestätigte die Bank am Mittwoch. Erick
Daniels, scheidender Chef der ebenfalls teilverstaatlichten Lloyds Banking Group
, erhält 1,45 Millionen Pfund. Beide Zahlungen erfolgen
ausschließlich in Aktien. Die Boni für die Top-Manager der ohne Steuergelder
durch die Krise gekommenen Banken Barclays und HSBC
dürften um ein Vielfaches höher ausfallen.
Die vier großen Banken HSBC, Barclays, Royal Bank of Scotland
und Lloyds sagten zu, im laufenden Jahr insgesamt mindestens 190 Milliarden
Pfund (223 Mrd Euro) an Geschäftskrediten auszureichen, davon mindestens 76
Milliarden Pfund an Kleinunternehmen. Dies sei für die Wirtschaft deutlich
wichtiger als die Bonusdebatte, teilte die britische Handelskammer mit.
Am Dienstag war bereits bekanntgeworden, dass die Regierung eine
staatliche Bankenabgabe ab 2011 einführt. Die Institute sollen jährlich rund 2,5
Milliarden Pfund in die Staatskasse zahlen. Die Gewerkschaften und die
Labour-Opposition haben die Regelungen als nicht weitgehend genug
kritisiert./dm/DP/dct
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