"Bei waipu.tv haben sich per Ende des 1. Halbjahres schon über 250 000 Nutzer registriert. Darunter befinden sich bereits 52 000 zahlende Kunden. „50 000 zahlende Kunden waren unser Ziel per Ende Juni. Wir haben das gut erreicht und sind mit der Entwicklung zufrieden“, sagt Vilanek. Dies alles vor dem Hintergrund, dass der Streaming-Dienst von Freenet bisher noch nicht massiv beworben wird. „Unsere Marketing-Kampagnen starten im Herbst. Wir sind für den Vertrieb mit mehreren Partnern im Gespräch, die von sich aus auf uns zugekommen sind.“ Ein interessanter Partner wäre beispielsweise MediaMarktSaturn."
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Freenet hat im Bereich waipu.tv neben organischem Kundenwachstum vermutlich die Option, über den Zukauf von Kundenstämmen deutlich schneller zu wachsen als bisher geplant. Wettbewerber des Freenet-Angebots sind Magine und Zattoo. Die schwedische Magine und die in Zürich ansässige Zattoo könnten beispielsweise ihren deutschen Kundenstamm an Freenet verkaufen. Wie aus Schweizer Investorenkreisen zu hören ist, läuft es bei Zattoo nicht ganz rund. Die eigenen Investoren machen Druck. Eine Option wäre, das Geschäft in Deutschland aufzugeben und an Freenet zu veräußern. Vilanek wollte sich zu Zattoo nicht äußern. „Grundsätzlich haben wir Interesse schneller zu wachsen und stehen bereit, falls wir Kundenstämme kaufen können.“
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Im 2. Halbjahr wird die gesamte Branche darunter leiden, dass Prepaid-Telefonkarten nur noch unter dem Nachweis einer Identität zu kaufen sind. „Das wird Auswirkungen auf die Branche haben und zu einer geringeren Nachfrage nach Prepaid-Karten führen. In unseren Erwartungen haben wir dies berücksichtigt.“ Zum Bereich Mobilfunk zählt zudem das Geschäft mit Digital Lifestyle-Produkten. „Digital Lifestyle zeigt ein hohes Wachstum. Wir haben inzwischen 24 Produkte und wollen den Umsatz erneut zweistellig steigern.“
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Zu Sunrise hat uns Vilanek keine neuen Informationen mitgebracht. Er will sich dafür alle Optionen offenhalten. Bei einer starken Kurssteigerung ist ein Verkauf dieser Beteiligung aber nicht ganz auszuschließen. Spannend wird dies nach Ablauf des Septembers 2017. Danach enden nämlich übliche Nachbesserungsrechte, sofern Freenet die Beteiligung nach dem Erwerb vom Finanzinvestor CVC wieder schnell zu Geld und damit einen schnellen Euro gemacht hätte. In diesem Fall hätte Freenet den Gewinn aus dem Verkauf mit CVC teilen müssen. Diese Nachbesserungsrechte laufen meist etwa 18 Monate. Ab Oktober wäre somit auch ein Verkauf eine interessante Option für Freenet – vorausgesetzt die Aktie von Sunrise würde stark steigen.
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