Die synergiearmen und zu recht hohen Preise erworbenen Zukäufe im Frühjahr, die bekanntlich komplett auf Pump finanziert wurden und wo durch diese neue zusätzliche hohe Verschuldung von ca. einer Milliarde Euro (bei einer Gesamt MK von Freenet die nur ca. 3,3 Mrd. beträgt) ein so vorher nicht gekanntes erhöhtes Risiko bzw. eine erhöhte latente Gefahr hinzukommt, haben wegen des recht ungünstigen CRV den FNT-Kurs recht deutlich zurückgeworfen gegenüber dem TecDax-Verlauf. Von den ca. 5€ Abstand zum TecDax Verlauf seit dem Frühjahr gehen ca. 1,55€ auf Kosten des Divi-Abschlags, aber die weiteren ca. 3,5€ Abstand gegenüber dem TecDax sind leider ein Bewertungsabschlag der auf Kosten des Duos Vilanek/Preisig geht. Den Vermögensverwaltern schmeckt dieser Strategieschwenk offenbar nicht besonders. Auch wenn Vilanek in seiner altbekannten Staubsaugervertretermanier wildes Buzzword-Bingo betrieben hat, so ist am Ende den Fondsmanagern fundamental erstmal zu wenig Fleisch bislang am Knochen. Da kann man nur hoffen, daß die kommenden Jahre keine Zinsanstiege kommen (da die Kredite auch varibale Komponenten enthalten und ein Großteil der neuen Kredite auch nur eine kurzlaufende Brückenfinanzierung ist, wo erst noch eine - wie auch immer aussehende - Anschlußfinanzierung geschaffen werden muß) und auch keine Aktienbaisse, die z.B. die Sunrise Beteiligung länger drückt und dann hohe Wertberichtigungen drohen würden, was wiederum auch die Kreditgeber nicht besonders spaßig fänden. Von daher ist FNT jetzt doch mehr zu einer "Schönwetter-Aktie" geworden, wo der ehemals konservative Tanker bei makroökonomischen Turbulenzen viel schneller Schlagseite bekommen kann als noch zu Zeiten wo der Vorstand noch mehr Wert auf Sicherheit legte. Daher ist für mich Freenet als größeres konservatives Long-Investment erstmal nicht mehr so interessant wie noch vor längerer Zeit. Habe daher hier einen geringeren Einsatz und eine stärkere tradingorientierte Haltung. Aktuell kommt sowohl der Gesamtmarkt wie auch Freenet selber nicht so richtig wieder in Fahrt. Ist aber im September nichts ungewöhnliches, wenn man mal den Durchschnitt der letzten 30 Jahre anschaut:
=> fs5.directupload.net/images/160928/hs5r6g48.jpg
Bleibt zu hoffen, daß bekannte saisonale Effekte jetzt von Okt. bis Jahresende doch nochmal etwas Schub wieder bringen. Das Teil muß endlich mal !nachhaltig! wieder aus der Region 25,50/26,50 raus, damit man so erneut die langjährige alte Widerstandszone überwindet und zugleich das Doppeltop wieder neutralisiert. So ist das aktuell jedenfalls weder Fisch noch Fleisch.
(Verkleinert auf 52%)

