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Angst vor dem großen Knall: Technologieblase wird zur größten Sorge der Anleger
Noch nie lag ein Risiko so deutlich vorn: Für das Jahr 2026 fürchten Anleger vor allem das Platzen einer Technologieblase. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Bank hervor. Selbst Notenbankpolitik und Konjunkturabsturz wirken gegen die KI-Sorgen fast harmlos.
Die größte Angst der Anleger für 2026 ist das Platzen der Technologieblase. Das zeigt die jährliche Risikoumfrage der Deutschen Bank, in der 57 Prozent der Befragten dieses Szenario unter ihre drei größten Sorgen einordneten – ein Rekordwert. Jim Reid, Stratege der Deutschen Bank, spricht von der "klar dominierenden Sorge für 2026" und betont, dass ein einzelnes Risiko zu Jahresbeginn noch nie so deutlich vor allen anderen gelegen habe.
Auf Platz zwei folgt ein Szenario, das zunächst überrascht: ein neuer Chef der US-Notenbank, der mit aggressiven Zinssenkungen für erhebliche Marktturbulenzen sorgt. Dahinter rangiert die Angst vor einer Krise im Bereich des privaten Kapitals. Nach mehreren prominenten Insolvenzen sei dieses Thema in Gesprächen mit Kunden zuletzt immer wieder aufgekommen, so Reid. Das Kernproblem bleibe die mangelnde Transparenz des Sektors, die eine Einschätzung von Risiken und möglichen Kettenreaktionen erschwere.
Steigende Anleiherenditen und unerwartete Zinserhöhungen der Zentralbanken komplettieren die fünf größten Sorgen. Auffällig ist dagegen, was kaum jemand auf dem Radar hat: Nur neun Prozent der Befragten zählen eine harte Landung der US-Wirtschaft zu ihren größten Risiken. Eine Rezession könnte die Märkte damit weitgehend unvorbereitet treffen.
Gleichzeitig liefert Reid eine provokante Gegenposition. Gerade die starke Präsenz des Blasenrisikos könnte ein Hinweis darauf sein, dass die nötige Euphorie für einen echten Kollaps fehlt. Wenn so viele Anleger gewarnt sind, sei möglicherweise nicht genug Sorglosigkeit im Markt, damit sich das Risiko in voller Härte entfaltet.
Dennoch mahnt der Vergleich mit der Dotcom-Zeit zur Vorsicht. Zwar sei die damalige Blase global gewesen, während sich die heutige Überbewertung stark auf US-amerikanische KI-Aktien konzentriere. Doch die aktuellen Marktführer seien einzeln betrachtet größer und systemrelevanter als fast jede Aktie zur Jahrtausendwende.
Redaktion Ariva/MW
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