- Nike berichtet von 0,4 Prozent Umsatzwachstum im Quartal.
- Die Aktie fiel nach Quartalszahlen um 10,8 Prozent.
- Aktien von Adidas und Puma verzeichneten ebenfalls Verluste.
- KI-Boom schwächelt - 5 defensive Top-Picks für 2026! (hier klicken)
2025: Kein gutes Jahr für Sportartikelhersteller
Die Aktien von Sportartikelherstellern hatten in diesem Jahr einen unter Anlegerinnen und Anlegern schwierigen Stand. Die schwache Verbraucherstimmung hinterlässt in der Geschäftsentwicklung vor allem von Nike und Puma deutliche Spuren. Adidas schlägt sich operativ zwar besser, aber ohne dafür vom Markt mit belohnt zu werden.
Am Donnerstagabend hat Nike (Nike Aktie) mit seinen nachbörslich vorgelegten Quartalszahlen für einen weiteren Rückschlag gesorgt. Zwar sind die Zahlen etwas besser ausgefallen als befürchtet, aber das schwache Wachstum in China sowie eine zurückhaltende Prognose für das kommende Quartal sorgten nachbörslich für zweistellige Kursverluste. Das belastet am Freitag auch die Anteile von Adidas (-0,4 Prozent) und Puma (Puma Aktie) (-2,0 Prozent).
Trotz anhaltender China-Schwäche: Erwartungen übertroffen
Gegenüber dem Vorjahresquartal kletterten die Erlöse um 0,4 Prozent auf 12,4 Milliarden US-Dollar. Damit konnten die Erwartungen, welche einen weiteren Rückgang erwartet hatten, um 190 Millionen US-Dollar geschlagen werden. Eine deutliche Leistungssteigerung gelang dem Unternehmen mit +4,5 Prozent bei Bekleidung. Das Schuh- und Ausrüstungsgeschäft kam hingegen kaum vom Fleck.
Nach Märkten stellte Nordamerika mit einem Plus von 9 Prozent eine positive Überraschung dar. Im EMEA-Raum konnte sich Nike um 3 Prozent steigern. Umso schwächer lief es dagegen auf dem chinesischen Markt, wo die Erlöse um 17 Prozent gesunken sind. Hier machen heimische Hersteller wie Anta dem Konzern zu schaffen.
Fokus auf Großhandel bringt mehr Umsatz, aber weniger Gewinn
Beim Gewinn pro Aktie (nach standardisierter Rechnungslegung GAAP) gelang mit 0,53 US-Dollar eine deutliche Überraschung gegenüber den Schätzungen von 0,37 US-Dollar. Nichtsdestotrotz fiel der Nettoertrag gegenüber dem Vorjahresquartal um 32 Prozent niedriger aus. Nach 1,163 Milliarden US-Dollar im Vorjahr erwirtschaftete Nike nun 792 Millionen US-Dollar.
Der verstärkte Fokus auf das Großhandelsgeschäft hat zwar zu einem Umsatzanstieg geführt, margenstärker ist aber der Direktvertrieb. Dessen gesunkener Anteil hatte gemeinsam mit den Auswirkungen der Zoll- und Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump eine um 300 Basispunkte niedrigere Bruttomarge zur Folge.
Operativ sind weitere Einbußen zu erwarten
Für das kommende Quartal stellte CEO Elliot Hill, der von einer Übergangsphase des Unternehmens gesprochen hat, Erlöse in Höhe von 11,41 Milliarden US-Dollar in Aussicht sowie einen Gewinn von 0,47 US-Dollar pro Aktie. Das würde einen geringfügigen Umsatzanstieg, aber eine weitere Verschlechterung der Ertragslage bedeuten.
Die im abgelaufenen Quartal zu beobachtenden regionalen Trends sollen nach Einschätzung des Managements anhalten. Für den Nordamerika-Markt wird "anhaltendes Momentum" erwartet, für China dagegen "fortgesetzter Gegenwind".

Zweistellige Kursverluste führen zu neuen Verkaufssignalen
Das Urteil der Anlegerinnen und Anleger fiel in der US-Nachbörse eindeutig aus. Nach 10,5 Millionen umgesetzten Stücken beendete die Aktie den erweiterten Handel mit einem Minus von 10,8 Prozent. Behalten die Kursverluste am Freitag auch in dieser Höhe ihre Gültigkeit, fällt Nike unter die 60 US-Dollar verlaufende Unterstützung.
Außerdem müsste der kurzfristige Aufwärtstrend als Bärenflagge und damit ebenso wie das Death Cross der gleitenden Durchschnitte im November als Verkaufssignal interpretiert werden. Aus technischer Perspektive könnte die mehrjährige Talfahrt damit weiter gehen, auch weil der MACD wieder unter die Nulllinie fällt und damit eine neue Abwärtstrendphase anzeigt.
Fazit: Wieso sollte man hier investieren?!
Auch fundamental fällt es schwierig, bei der Nike-Aktie von einem Investment-Case zu sprechen – trotz der mehrheitlich optimistischen Analystinnen und Analysten, die in 26 von insgesamt 40 Fällen entweder den Kauf oder das Übergewichten der Anteile empfehlen.
Für 2026 ist Nike mit einem KGVe von 39,4 bewertet. Das ist für ein Unternehmen mit Wachstumsschwäche und Margendruck schlicht zu viel – erst recht, weil es Konkurrenten wie Adidas (KGVe 2026: 15,5) oder Anta (KGVe 2026: 13,9) für einen Bruchteil der Bewertung von Nike zu kaufen gibt.
Wer auf positive Effekte durch sportliche Großereignisse wie die Olympischen Winterspiele und die Fußballweltmeisterschaft der Herren setzen will, sollte das bei den günstiger bewerteten Konkurrenten, aber nicht bei Nike tun.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.