News - 30.11.08 10:05
WOCHENAUSBLICK: Experten halten Erholung für möglich - Fondsmanager greifen zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den DAX sehen Analysten in der kommenden Woche eine gute Chance auf steigende Notierungen. Gleichwohl betonten die Experten, dass auch kurz vor Jahresultimo die Unsicherheit am Markt weiterhin hoch sei und auch Kursrückgänge deshalb nicht ausgeschlossen werden könnten.
Positive Impulse kämen vor allem von den geld- und finanzpolitischen Maßnahmen, die rund um den Globus ergriffen würden, kommentierte Helaba-Analyst Markus Reinwald. Zwar könne die bereits begonnene Rezession damit nicht mehr verhindert werden, wohl aber seien die Schritte geeignet, der Gefahr einer ausgedehnten wirtschaftlichen Dürreperiode entgegenzuwirken.
FONDSMANAGER DÜRFTEN IHRE BILANZEN AUFPOLIEREN
Für nachlassenden Verkaufsdruck sprächen zudem die jüngsten Fondsstatistiken aus den USA und Deutschland, fuhr der Fachmann der Landesbank Hessen-Thüringen fort. Demnach waren zuletzt massive Nettoabflüsse aus Aktienfonds zu beobachten, wodurch nicht nur in den Portfolios vieler Privatanleger Aktien inzwischen deutlich unterrepräsentiert seien. Historische Vergleiche zeigten, dass auf derartige Ausverkaufssituationen meist deutliche Kurserholungen folgten.
Auch Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank zog Parallelen mit der Vergangenheit, um seine Zuversicht zu begründen. 'Eine Kurserholung in der kommenden Woche könnte an ein historisches Muster anknüpfen, wonach der Dezember als starker und der Januar als schwacher Monat gelten.' Hintergrund dafür ist, dass viele institutionelle Anleger zum Jahresende gern noch in die Favoriten des Jahres investieren und ihre Bilanzen dadurch optisch aufpolieren.
Zu Beginn des Jahres würden diese künstlich aufgebauten Positionen dann wieder korrigiert, fuhr der Baader-Experte fort. Zudem sei für Anfang 2009 wieder verstärkt mit negativen Konjunkturnachrichten und deshalb auch mit neuem Abgabedruck zu rechnen. Dies erhöhe für die Fondsmanager ebenfalls den Anreiz, jetzt noch in höherem Maße als sonst üblich in Aktien zu investieren.
US-KONJUNKTURDATEN UND ZINSENTSCHEIDE IM FOKUS
Für eine dauerhafte Erholung am Aktienmarkt sei die Konjunktur aber noch zu anfällig, betonten die Experten der DZ BANK. Vor diesem Hintergrund rät Marktanalyst Heino Ruland von FrankfurtFinanz Partner, vor allem wichtige US-Konjunkturdaten im Auge zu behalten, die am Montag und am Freitag bekannt gegeben werden. So steht zu Wochenbeginn der ISM-Index zur Veröffentlichung an, der die Erwartungshaltung der industriellen Großeinkäufer misst. Am letzten Arbeitstag der Woche folgt dann der monatliche Arbeitsmarktbericht. Beide Indikatoren dürften den Experten der WestLB zufolge die tiefe Rezession in den USA anzeigen.
Außerdem rücken am Donnerstag die Zinsentscheide der Europäischen Zentralbank und der Bank of England in den Blick. In beiden Fällen erwarten die WestLB-Analysten Zinssenkungen um 50 Basispunkte.
EXPERTEN RECHNEN MIT AUSTAUSCH VON DAX-TITELN
Von Unternehmensseite aus dürfte es hingegen kaum Impulse für den Aktienmarkt geben, sagten Börsianer. Am Montagabend legt der verlustreiche Speicherchiphersteller Qimonda seine Quartalszahlen vor. Diese könnten dann am Dienstag den Kurs der im DAX notierten Titel der Muttergesellschaft Infineon bewegen.
Schließlich erwarten Index-Experten zum nächsten Überprüfungstermin am Mittwochabend zum dritten Mal in diesem Jahr einen Austausch im deutschen Leitindex. Sowohl Continental als auch Hypo Real Estate (HRE) werden ihre Plätze räumen müssen. 'Für diese beiden Werte dürften die MDAX-Titel Beiersdorf und Salzgitter in den DAX kommen', sagen die Experten Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank und Christian Stocker von der UniCredit übereinstimmend./la/fat/ck
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX
WOCHENAUSBLICK: Experten halten Erholung für möglich - Fondsmanager greifen zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den DAX sehen Analysten in der kommenden Woche eine gute Chance auf steigende Notierungen. Gleichwohl betonten die Experten, dass auch kurz vor Jahresultimo die Unsicherheit am Markt weiterhin hoch sei und auch Kursrückgänge deshalb nicht ausgeschlossen werden könnten.
Positive Impulse kämen vor allem von den geld- und finanzpolitischen Maßnahmen, die rund um den Globus ergriffen würden, kommentierte Helaba-Analyst Markus Reinwald. Zwar könne die bereits begonnene Rezession damit nicht mehr verhindert werden, wohl aber seien die Schritte geeignet, der Gefahr einer ausgedehnten wirtschaftlichen Dürreperiode entgegenzuwirken.
FONDSMANAGER DÜRFTEN IHRE BILANZEN AUFPOLIEREN
Für nachlassenden Verkaufsdruck sprächen zudem die jüngsten Fondsstatistiken aus den USA und Deutschland, fuhr der Fachmann der Landesbank Hessen-Thüringen fort. Demnach waren zuletzt massive Nettoabflüsse aus Aktienfonds zu beobachten, wodurch nicht nur in den Portfolios vieler Privatanleger Aktien inzwischen deutlich unterrepräsentiert seien. Historische Vergleiche zeigten, dass auf derartige Ausverkaufssituationen meist deutliche Kurserholungen folgten.
Auch Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank zog Parallelen mit der Vergangenheit, um seine Zuversicht zu begründen. 'Eine Kurserholung in der kommenden Woche könnte an ein historisches Muster anknüpfen, wonach der Dezember als starker und der Januar als schwacher Monat gelten.' Hintergrund dafür ist, dass viele institutionelle Anleger zum Jahresende gern noch in die Favoriten des Jahres investieren und ihre Bilanzen dadurch optisch aufpolieren.
Zu Beginn des Jahres würden diese künstlich aufgebauten Positionen dann wieder korrigiert, fuhr der Baader-Experte fort. Zudem sei für Anfang 2009 wieder verstärkt mit negativen Konjunkturnachrichten und deshalb auch mit neuem Abgabedruck zu rechnen. Dies erhöhe für die Fondsmanager ebenfalls den Anreiz, jetzt noch in höherem Maße als sonst üblich in Aktien zu investieren.
US-KONJUNKTURDATEN UND ZINSENTSCHEIDE IM FOKUS
Für eine dauerhafte Erholung am Aktienmarkt sei die Konjunktur aber noch zu anfällig, betonten die Experten der DZ BANK. Vor diesem Hintergrund rät Marktanalyst Heino Ruland von FrankfurtFinanz Partner, vor allem wichtige US-Konjunkturdaten im Auge zu behalten, die am Montag und am Freitag bekannt gegeben werden. So steht zu Wochenbeginn der ISM-Index zur Veröffentlichung an, der die Erwartungshaltung der industriellen Großeinkäufer misst. Am letzten Arbeitstag der Woche folgt dann der monatliche Arbeitsmarktbericht. Beide Indikatoren dürften den Experten der WestLB zufolge die tiefe Rezession in den USA anzeigen.
Außerdem rücken am Donnerstag die Zinsentscheide der Europäischen Zentralbank und der Bank of England in den Blick. In beiden Fällen erwarten die WestLB-Analysten Zinssenkungen um 50 Basispunkte.
EXPERTEN RECHNEN MIT AUSTAUSCH VON DAX-TITELN
Von Unternehmensseite aus dürfte es hingegen kaum Impulse für den Aktienmarkt geben, sagten Börsianer. Am Montagabend legt der verlustreiche Speicherchiphersteller Qimonda seine Quartalszahlen vor. Diese könnten dann am Dienstag den Kurs der im DAX notierten Titel der Muttergesellschaft Infineon bewegen.
Schließlich erwarten Index-Experten zum nächsten Überprüfungstermin am Mittwochabend zum dritten Mal in diesem Jahr einen Austausch im deutschen Leitindex. Sowohl Continental als auch Hypo Real Estate (HRE) werden ihre Plätze räumen müssen. 'Für diese beiden Werte dürften die MDAX-Titel Beiersdorf und Salzgitter in den DAX kommen', sagen die Experten Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank und Christian Stocker von der UniCredit übereinstimmend./la/fat/ck
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX