EZB erhöht Leitzinsen um 0,25%

07. Dezember 2006

 

INFLATIONSANGST

EZB erhöht Leitzinsen

Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen weiter angehoben. Der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft in der Eurozone mit Zentralbankgeld steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 3,50 Prozent. Das teilte die EZB soeben nach ihrer Ratssitzung in Frankfurt mit.

Frankfurt am Main - Dieser sechste Zinsschritt in diesem Jahr war erwartet worden. Das Zinsniveau erreicht damit den höchsten Stand seit fünf Jahren. Nach verschiedenen Äußerungen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet befürchten Experten, dass dies nicht die letzte Erhöhung war.

Mit der erneuten Zinserhöhung wollen die obersten Währungshüter die durch steigende Ölpreise ausgelöste Inflation abschwächen. Höhere Zinsen gelten aber auch als Konjunkturbremse, weil sie Investitionen für Unternehmen verteuern. Für Verbraucher bringen sie Vor- und Nachteile: Darlehen werden teurer, für Spareinlagen gibt es dafür mehr Zinsen - wenn auch meist mit Verzögerung.

mik/AFP

Erstens ist die Inflationsrate unter 2%, zweitens ist dies exportschädlich, da tendenziell eurostärkend.

Vermutlich mußte man den USA irgend einen Gefallen tun und das ist hohe Politik von der ich nichts verstehe.

erwartet, und man lässt sich so mehr Spielraum, wenn die Konjunktur mal wieder lahmt. In den USA ist das so usus. Klar liegt das Augenmerk in Europa eigentlich auf der Inflation, ...

Warten wir mal die genaue Begründung ab.

1. Heizperiode geht später los - deswegen ist Ölpreis NOCH ruhig
2. Mehrwertsteuer in Deutschland führt zu Preissteigerung vonm ca. 0,4-0,6%
3. Tarifrunde in Deutschland startet und bei diesen Lohnforderungen (bis zu 10%)
4. Konsum nimmt zu
5. Staatshaushalte sparen nicht weiter - siehe weitere Senkung Arbeitslosenversicherung
...


Außerdem ist das Zinsniveau historisch niedrig. Man muß am Hype der Konjunktur einen ordentlichen Zins haben, damit es Spielraum gibt diesen wieder zu senken. Negativen Zins kann sich EZB nicht leisten.

Gruß
Nobody II

Es gehört nicht zum "Auftrag" der EZB, über die Zinsen die Konjunktur zu steuern (wie bei der Fed). Alleiniger Auftrag der EZB ist die Inflationsbekämpfung. Mechanismen, die bei der Fed zutreffen mögen (Zinsen "vorsorglich" stärker erhöhen, um später mehr Spielraum für Senkungen zu haben), darf man daher bei der EZB nicht erwarten.

was die Regierungen nicht schaffen bei den Bürgern einzusacken. Anscheinend sind die Staatsquoten noch zu gering und von daher muss bei den Zinsen eins draufgesattelt werden.
Ärgerlich ist es allemal!

Die Inflation geht nicht ohne Konjunktur. Und der Auftrag ist nicht nur Inflation bekämpfen, der Auftrag ist: Preissteigerung in angemessenen Rahmen halten.

D.h. Deflation darf da nicht vorkommen. Und damit sind wir wieder bei Konjunktur.

Ohne geht es nicht - den blossen Eindruck der EZB man würde sich nur auf die Inflation konzentrieren, kann man nicht halten, die EZB beeinflusst die Konjunktur und umgekehrt. Die Inflation ist nur der Indikator.

Gruß
Nobody II