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Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...)

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Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Happy End
Happy End:

Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...)

 
02.02.02 11:39
#1

Teil 26 - Der Bush-Putsch


Auch über vier Monate nach den Anschlägen auf das WTC und das Pentagon liegt, abgesehen von dem eben gefundenen Video mit Bin Ladins Äußerungen, immer noch kein wirklicher Beweis für eine Verbindung der Täter mit Bin Ladin und Afghanistan vor. Dass es zurückgehaltene Beweise gibt, die der Öffentlichkeit aus Gründen des Informanten- und Agentenschutzes verborgen bleiben müssen, glauben mittlerweile nicht einmal mehr die gutwilligsten Beobachter. Die Einführung von geheimen Militär-Tribunalen sorgt dafür, dass im Falle einer Gefangennahme Bin Ladins auch keine mehr vorgelegt werden müssen. Und im Zuge der neuen Gesetze zur "nationalen Sicherheit" hat Bush jun. jetzt auch die Akten über die Amtszeit seines Vaters in Sicherheit gebracht.

Selbst wenn Bin Ladin und seine Bande mit dem WTC-Anschlag nichts zu tun haben sollten, sind natürlich ihre Ziele und vor allem die Mittel ihrer Durchsetzung völlig indiskutabel. Doch wie jedem verdächtigen Kriminellen steht ihnen ein Prozess zu, beziehungsweise, wenn es sich um einen Krieg handelt, die Genfer Konvention für Kriegsgefangene. Man könne wohl nicht erwarten, so Justizminister Ashcroft, dass die Verdächtigen, falls sie in Afghanistan gestellt würden, in die USA gebracht und dort angeklagt würden: "Sollen wir etwa dann hier eine Kabelstation "Usama TV" aufmachen oder so etwasund eine Plattform für weltweite Propaganda liefern?", zitiert ihn die  New York Times.

Nun könnte ein TV-Duell von Dabbelju und Usama, von CNN und Al Dschasira global ausgestrahlt, (by Courtesy of The Carlyle Group, der  "Familienfirma" des Bush- und des Ladin-Clans) allein durch seine globalen Werbeeinnahmen wahrscheinlich den kompletten Wiederaufbau des WTC und Afghanistans finanzieren - und der Propagandaeffekt wäre bei gleicher Redezeit so ausgewogen, dass sich jeder Zuschauer durchaus ein Bild machen könnte. Bin Ladin danach, sofern gegen ihn Beweise vorliegen, zu bestrafen, am besten vor dem neuen UN-Gerichtshof, den die USA bisher sabotiert haben, (weil sie befürchten, wegen Terrorsponsoring selbst auf die Anklagebank zu kommen) - ein solches Vorgehen würde den "Werten des Westens" - den Menschrechten, der Freiheit und Demokratie - die wir bei diesem Kreuzzug jeder smart bomb als Argument folgen lassen, die weitaus bessere Propaganda verschaffen. Und den Mega-Terroristen Bin Ladin schlagartig entzaubern.

Bushs Politik der secret operations ist hingegen gleichsam die Garantie für das Gegenteil: aus Bin Ladin einen Helden und Märtyrer zu machen und dem islamistischen Terror weltweit Auftrieb zu geben - als das neue "Reich des Bösen". Genau das, was die einzige Weltmacht nach dem Abhandenkommen des Kommunismus so dringend braucht. Nach außen, um ihre geopolitischen Schachzüge als "humanitäre Intervention" und "war on terror" begründen zu können, nach innen, um die Rezession und den drohenden Kollaps des globalen Finanzsystems zu überspielen, durch "Al Quaida"-Panik patriotischen Zusammenhalt zu stiften und die Gesellschaft durch Aushöhlung verfassungsmäßiger Freiheiten straff zu formieren.

Selbst Ex-Präsident Jimmy Carter spricht im TV mittlerweile bereits von "Putsch" und Scott Nelson, der ehemalige Anwalt von Richard Nixon meinte bei einem aktuellen Senats-Hearing zu den neuen Sicherheitsgesetzen, dass die berüchtigten Geheimhaltungsmethoden von "Tricky Dick" Nixon ein "Kinderspiel" gewesen seien verglichen mit dem, was derzeit im Weißen Haus ablaufe. Justizminister Ashcroft freilich  verbittet sich jede Art von Kritik:

"An alle, die friedliebende Leute mit Phantomen verlorener Freiheit erschrecken, ist meine Botschaft die: Eure Taktik unterstützt nur Terroristen - sie untergräbt die nationale Einheit und schwächt die Entschlossenheit."  
 
Direkter kann man die Forderung nach blindem Gehorsam nicht ausdrücken - und so wieder einen Grad von Demagogie erreichen, wie er im Westen seit den Zeiten McCarthys in Amerika und Hitlers in Deutschland eigentlich als ausgestorben galt. Dass die Gestapo-ähnlichen Abhör- und Durchsuchungsgesetze der "Patriot"- Bill und die neue Ungleichheit vor dem Gesetz "nur" für die 20 Millionen in USA lebenden Nicht-US-Bürger gelten, hat einen Aufschrei der Nation bis dato verhindert. ( Auch die Masse der "Reichsdeutschen" protestierte bekanntlich nach dem Reichtagsbrand nicht gegen Hitlers diktatorische Sanktionen gegen Juden, Kommunisten und Ausländer.)

Doch ist die verlorene Freiheit für die vielen Hundert seit Monaten ohne Rechtsgrundlage verhafteten "Verdächtigen" alles andere als ein Phantom. Auch für die 68.000 Akten aus der Reagan-Ära und Vize-Präsidentenzeit von Bush sen., die nach der üblichen 12-Jahres-Frist seit Januar der Veröffentlichung harrten, bis Bush jun. das Gesetz am 1. November kurzerhand änderte, um sie weiter unter Verschluss halten zu können. Seine eigenen Akten, aus der Gouverneurszeit in Texas, hat in der väterlichen "presidental library" ebenfalls unzugänglich gemacht. Warum?

"Das Gesetz deutet an, dass Präsident Bush nicht nur nicht will, dass die Amerikaner wissen, was er tut, er will sich auch keine Sorgen darüber machen, dass Historiker und andere es eines Tages herausfinden könnten", schreibt der  John Dean, ein ehemaliger Rechtsberater des Weißen Hauses, und fährt fort:

"Wenn Präsident Bush die Geheimhaltung im Nixon-Stil fortsetzt, schätze ich, dass die Wähler ihm 2004 ein Nixon-artiges Wahlergebnis des Nicht-Vertrauens geben. Geheimhaltung ist notwendig, um einen Krieg zu führen, aber nicht, um ein Land zu führen. Ich kann aus erster Hand versichern, dass ein Präsident, der im Geheimen agiert, nicht die besten Interessen der Amerikaner im Auge hat, sondern seine eigenen, persönlichen Interessen."    

Dean, ein strammer Republikaner, spricht aus Erfahrung - als Berater Nixons war er an der Watergate-Vertuschung beteiligt und kam damals wegen Aussageverweigerung sogar kurzzeitig in Beugehaft. Doch selbst Leute wie er müssen nach Ashcrofts neuestem Diktum als Unterstützer des Terrors gelten. Ganz zu schweigen von kritischen Intellektuellen wie Noam Chomsky, dessen gesammelte Interviews zum WTC-Anschlag unter dem Titel  9-11 gerade als Buch erschienen sind: "Wir sollten erkennen, dass die Vereinigten Staaten in weiten Teilen der Welt als der führende terroristische Staat angesehen werden - und das aus gutem Grund."

Aus eben diesem guten Grund muss Bush jun. wohl jetzt auch die "presidential records" aus der Reagan-Ära unter Verschluss halten. Es sind fast alle der damals im Zuge der  Iran-Contra-Affäre und des  BCCI-Bankenskandals namhaft gewordenen Mitarbeiter wieder an Bord seiner Administration. Im Zentrum dieser 50-Mrd.-$ Drogen-, Waffen- Geldwäsche, und - Terrorismus-Operation aus den 80ern taucht neben Bush senior an prominenter Stelle auch Salem Bin Ladin auf, der älteste Bruder Usamas. Schon hier ist die "Tiefenpolitik" von Öl, Drogen & Terror angelegt, wie sie  Peter Dale Scott, Professor in Berkeley, beschreibt - und deren sichtbare Auswüchse wir im aktuellen "war on terror" gerade erleben.

Die Konsequenzen, die ein alter Konspirationshase wie John Dean für Bushs Geheimpolitik voraussieht - dass die Bevölkerung Bush spätestens bei der nächsten Wahl das Vertrauen entziehen wird - lässt für die Zukunft der Welt wenig hoffen. Nach seiner bisher extrem erfolgreichen Machterschleichung, bleibt ihm, wenn der Stern zu sinken droht, nur die Flucht nach vorn: Krieg.

Mmmmmh....
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) AlanG.
AlanG.:

Sehr interessant...

 
02.02.02 12:03
#2
Aber warum lässt die internationale Staatengemeinschaft jemanden wie Bush so gewähren ?

Die älteste Demokratie der Welt ist für mich - jedenfalls so lange Bush regiert -  auch die schlechteste!

Gruss
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Irak oder Oman oder Somalia. Wer ist dran?

 
02.02.02 15:17
#3
Samstag 2. Februar 2002, 14:00 Uhr
US-Senator sieht Irak als nächste Front im Anti-Terror-Kampf

München (dpa) - Der US-Senator John McCain sieht im Kampf gegen den internationalen Terrorismus nach Afghanistan den Irak als nächstes Einsatzgebiet. Von Saddam Hussein gehe die Gefahr der Entwicklung und des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen aus, sagte McCain bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Nach Informationen der arabischen Zeitung «Ar-Raya» haben die USA bereits mit der Vorbereitung eines Militärschlages gegen den Irak begonnen. Es gebe Manöver, Geheimdienstkontakte und politische Gespräche.
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Levke
Levke:

Oman - bist Du irre ??????????

 
02.02.02 15:25
#4
Die USA haben dort eine Basis; ausserdem wohnt meine
beste Freundin dort, die vor 3 Jahren einen Englän der
geheiratet hat.....war schon dort...ein TRaum das Land !
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Re Levke: vor einer Stunde im Radio gehört. o.T.

 
02.02.02 15:27
#5
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Levke
Levke:

kann nicht sein..Somalia ja..

 
02.02.02 15:32
#6
aber der Oman ist sehr gemäßigt.....auf der anderen
Seite sind das die VAE auch, aber die meisten Terrorpiloten
kamen aus den VAE und natürlich aus Hamburg......
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Spätestens morgen wissen wir mehr. Die offiziellen

 
02.02.02 15:36
#7
News über dpa oder reuters werden nicht lange auf sich warten lassen.
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Happy End
Happy End:

Fakten, Fiktionen, Fakes...

 
03.02.02 22:38
#8

The WTC Conspiracy XXVII


Wie man durch Ansammlung bedeutungsloser Fakten die Fiktion dessen "Was wirklich geschah" konstruiert, demonstriert das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner gleichnamigen Serie. Mit minutiöser Faktenhuberei wird das Drama des WTC-Einsturzes nachgestellt und so getan, als ob eine ausufernde Beschreibung der Symptome die Ursache der "Krankheit" erklären würde. Dabei wird keine einzige der Dutzenden offenen Fragen und Widersprüche zur Ausführung und den Hintergründen des Anschlags auch nur beleuchtet.

Damit reiht sich auch das einstige deutsche Flagschiff eines "investigativ" genannten Journalismus in die Medien-Phalanx der Propagandawiederkäuer und Kriegsnebelwerfer ein - und wäre nicht der alte  Rudolf Augstein noch in seinen letzten lichten Momenten glasklar, man könnte meinen, sämtliche Insassen des Spiegel-Hauses an der Brandstwiete seien nunmehr komplett verrückt geworden. Oder einer Verschwörung zum Opfer gefallen, die Prozac oder ein anderes "Take-it-Easy"-Psychopharmakon ins redaktionelle Kaffeemaschinensystem eingeschleust hat, das jeden kritischen Gedankengang schon im Kleinhirn eliminiert und in sternengesprenkelte Bannerwerbung verwandelt.

Was in der hintergrundlosen Nullserie jetzt zum seitenweisen Ausbruch kommt, deutete sich schon in der "Originalberichterstattung" in den Wochen nach dem Anschlag an - im kurzen Schluss, und jenseits aller Pressekodexe und Standesregeln, wurden Verdächtigungen und Vermutungen in den Bereich der Fakten und Tasachenbeweise gehievt. "Was zählen Fakten, wenn man hasst" - vor dem Motto, unter dem der "Spiegel" den Vater von Mohammed Atta porträtiert, sind die Redakteure, wie Uwe Galle in einer Dokumentation für das Schweizer Magazin  Zeitfragen schön gezeigt hat, offenbar selbst nicht gefeit.

Die kleine Randbemerkung, dass "Spiegel-Online" bei der Übersetzung eines langen Essays der indischen Autorin Arundhati Roy ausgerechnet jene 10 Zeilen ohne Auslassungszeichen verschwinden ließ, in denen sie den Rüstungskonzern "Carlyle Group" erwähnt, der bis vor kurzem Bush sen. zu seinen Repräsentanten und die Bin Ladin-Familie zu ihren Investoren zählte, passt da ins Bild. Denn wohin würde eine Recherche dieser Zusammenhänge den Blick lenken ? Nicht nach Afghanistan, sondern nach Saudi-Arabien; nicht auf eine weltweite Phantom-Organisation wie "Al-Qaida", sondern auf diskrete Netzwerke von Öl,-, Militär,- und Geheimdienstaktivitäten; nicht auf zum Abschuss freigegebene mittelalterliche "Untermenschen" namens Taliban, sondern auf die Bonzenvariante dieses Mittelaltertums, das zutiefst undemokratische, frauenverachtende und korrupte Feudalsystem der Saudis; nicht auf irgendwelche unbedarften, gehirngewaschenen Flugschüler, sondern auf ihre perfiden und durchorganisierten Hintermänner; nicht auf katastrophengeile Nachbuchstabierung der letzten Minuten an Bord der entführten Maschinen oder in den Türmen, sondern auf die himmelschreienden Frage, warum die nur wenige Meilen vom Pentagon entfernten Abfangjäger am Boden blieben.

Mitte Oktober zitierten wir den Bericht der "Times of India", der die Gründe für den überraschenden Rücktritt des Chefs des pakistanischen Geheimnsdiensts ISI, General Mahmud Ahmad nannte: aufgrund von Telefonüberwachungen hatten der indische Geheimdienst und das FBI ermittelt, dass über einen von Mahmuds engsten Mitarbeitern im Sommer 100.000 $ an Mohammed Atta überwiesen wurden (  Manus Manum Lavat - Money Money Lavamat). Verglichen mit den wilden Vermutungen und Spekulationen über die Hintermänner, die bis dato zu Möglichkeiten, Wahrscheinlichkeiten, Wahrheiten aufgedonnert worden waren, schien das ein echter Nachrichtenbrocken, eine heiße Spur zu sein. Doch abgesehen von ein paar Erwähnungen in den westlichen Medien sah sich kein investigativer Journalist, sei es beim "Spiegel" oder sonstwo, genötigt, der Sache nachzugehen. Es hätte ja, womöglich, den Blick weg von Afghanistan nach Pakistan gelenkt, nicht auf den jungen, ferngesteuerten Dorfprediger und "Staatschef" Mullah Omar, sondern auf seine Erfinder und Lenker wie General Mahmud, weg von den armen afghanischen Mohnbauern, hin auf die unter ISI-und CIA-Aufsicht operierenden Heroinlabors, weg von der gespenstischen Bedrohung durch fanatisierte Islamisten und hin zu ihren Ausbildern, Finanziers, Nutzern und Herren.

Nachdem er Jahrzehnte in Bibliotheken auf der Suche nach ungewöhnlichen Phänomenen verbracht und die vorliegenden Beweise und Zeugenberichte auf Karteikarten notiert hatte, veröffentlichte der amerikanische Schriftsteller Charles Fort 1919 sein "Book of the Damned". Ein Buch all jener Nachrichten über unerklärliche Ereignisse, die aus der Wahrnehmung verdammt wurden - nicht weil sie nicht stattgefunden hätten, sondern weil ihr Stattfinden mit den herrschenden Vorstellungen über die Naturgesetze bzw. dem gesunden Menschenverstand nicht vereinbar waren. Uns interessiert der Radikal-Rationalist Fort ("Ich denke, also habe ich gefrühstückt") hier aber nicht als Enzyklopädist des Unerklärlichen - sein Erbe wird von der  Fortean Times liebevoll weitergepflegt - sondern als Erforscher jener verdammten Fakten, die trotz Unterbuttern, Übergehen, Ignorieren, Wegerklären die Eigenart haben, immer wieder störend, unkrautartig, aufzutauchen.

Der CIA-Forscher und Ex-Drogen-Cop Mike Ruppert hat auf seiner Seite zum Beispiel eine ganze Reihe von solchen verdammten Beweisen über die kriminellen Machenschaften der US-Geheimdienste gelistet, die sich einfach nicht unterkriegen lassen - und jetzt auch eine Prämie von 1000 $ ausgesetzt, wenn ihm jemand auf seinem  Timetable des Vorauswissens über den WTC-Anschlag einen  Fehler nachweist. Anti-Conspiracy-Konspirologen können sich also noch eine Prämie verdienen - und der "Spiegel" (samt ARD, ZDF, FAZ, SZ et. al.) einen Rehabilitationsversuch starten und die verdammten Fakten endlich in den Blick nehmen.

Das Phänomen der selbstverordneten, vorauseilenden Gleichschaltung der Medien, die in Deutschland seit dem 11.9. noch sehr viel extremer als zum Beispiel in Frankreich oder England auftrat, verdiente eine ausführliche Untersuchung. Der (ebenfalls verdammte) Psychoanalytiker Wilhelm Reich hat in "Massenpsychologie des Faschismus" die Formierung faschistischer Systeme als neurotische Konstellation beschrieben, die sich in der Mischung aus Freiheitssehnsucht und Angst vor der Freiheit, freiheitlichen Phrasen und autoritärem Führerprinzip äußert. "Neu am Faschismus ist", so Reich 1940, "dass die Menschenmassen praktisch ihre eigene Unterdrückung bejahten und herbeiführten. Die Autoritätsbedürftigkeit erwies sich stärker als der Wille zur Selbstständigkeit". Den bejahenden, sich selbst unterwerfenden Bushisten und Bellizisten unserer Tage scheint es ebenso zu ergehen - und den Miet-Schreiberlingen jeder Wille zum selbstständigen Gedanken wie weggeblasen. Freiheitliche Phrasen hingegen sprudeln nur so ...

Dass nun von der CIA ein Amateur-Video "gefunden" wird, auf dem sich Bin Ladin (bzw. ein ihm ähnlich sehender Mann) einem unbekannten Turbanträger gegenüber als Mitwisser des Anschlags zu erkennen gibt und dessen Gratulationen dafür entgegennimmt, ist als Zufallsfund nach einem Vierteljahr systematischer Fahndung mehr als dürftig - selbst wenn das Video, sofern es denn echt ist, als Beweis für die Mittäterschaft Ladins gelten kann. Es hinterlässt freilich nicht weniger, sondern mehr offene Fragen:

Warum lancierte der Superterrorist, der seine Statements im militärischen Drillich abzugeben pflegte, dabei seine Beteiligung bisher abstritt und den Anschlag u.a. einer jüdischen Weltverschwörung zuschob, sein beiläufiges Selbstbekenntnis auf diesem Wege - statt mit dem Markenzeichen Kalashnikov über den Al Dschasira-Sender? Oder hat er den Fund gar nicht lanciert, sondern das Band ist aus Versehen "in einem Haus in Dschalalabad" liegengeblieben, so wie Attas Tasche mit dem Testament am Flughafen, so wie der Koran und die arabischen Flugunterlagen? Aber wenn interessieren Videos in arabischer Sprache in Afghanistan, wo niemand arabisch spricht ? Wenn es als Statement zur Verteilung in der arabischen Welt gedacht war, warum dann in dieser grottenschlechten Qualität? Wenn es sich um ein nicht zur Veröffentlichung bestimmtes privates Videotagebuch von Bin Ladin handelt, wo sind dann die anderen Bänder ? Wieviele wurden von der CIA noch "gefunden"? Und: widerspricht nicht das Paradebeispiel für Bin Ladins diabolischen Zynismus - seine Aussage, dass außer den Piloten keiner der Mittäter von der Selbstmordmission wusste - der Version der bisherigen "Fundstücke", des Testaments und der genauen Handlungsanweisungen für die Gruppe?

Das neue Beweisvideo bietet dank miserabler Bildqualität, mangelhaftem Ton und dubioser Herkunft den Medien alle Voraussetzungen, weiter aus Möglichkeiten Wirklichkeiten und aus Fiktionen Fakten zu machen - doch die verdammten, unpassenden 11september.20m.com/ target="_new" rel="nofollow">Nachrichten werden nicht aufhören zu erscheinen.
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) AlanG.
AlanG.:

Wir werden weiter überzogen

 
05.02.02 18:04
#9
mit Skull&Bones

Berlusconi - Haider - Stoiber- Bush III
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Happy End
Happy End:

Bürorechner überleben WTC-Crash,

 
06.02.02 23:55
#10
Flugschreiber nicht!

The WTC Conspiracy XXVIII


Außer den Geschäften mit Put-Option auf Airline-Aktien, deren beweiskräftige Rückverfolgung in die Raubritterburgen des Bankensystems bis dato unterblieben ist, ist nun ein weiterer Verdacht aufgetaucht, dass Vorauswissen des WTC-Anschlags zu Finanzspekulationen in noch viel größerem Ausmaß genutzt wurde.

Seit vergangener Woche arbeitet eine deutsche Firma - der Spezialist für Datenrettung  Convar - im 24-Stunden Einsatz daran, einen Verdacht zu erhärten (bzw. zu zustreuen), der alle bisherigen Hinweise über Finanzspekulationen im Zusammenhang mit den Anschlägen in den Schatten stellt. In den Stunden vor und während der Attacke wurde bei den im World Trade Center angesiedelten Firmen ungewöhnlich viele Kreditkarten-Transaktionen registriert, die den üblichen Umsatz an normalen Dienstagvormittagen weit übersteigen. Die Rede ist von über 100 Millionen Dollar illegaler Transfers, die am 9. September über im WTC stationierte Computer gelaufen sein sollen. Convar ist nun damit betraut, die aus den Trümmern geborgene Hardware auf erhaltene Daten zu scannen und so auf die Spur derjenigen zu gelangen, die möglicherweise hofften, dass durch die Zerstörung der Zentralrechner alle Spuren ihrer Transaktionen verwischt wurden.

"Natürlich ist es auch möglich, dass es absolut legale Gründe für den ungewöhnlichen Umsatzanstieg gibt", so Convar-Chef Peter Henschel, "es könnte sich ergeben, dass die Amerikaner an diesem Dienstagmorgen einfach einkaufsverrückt waren, aber bisher gibt es noch viele Transaktionen, die nicht zugeordnet werden können." Nach seinen Angaben wurden der Firma bisher 32 Rechner überstellt, auf denen jeweils bis zu 40 Gigabyte Daten gespeichert waren. Zur großen  Überraschung der Datenretter gegenüber der Agentur  Reuters "waren viele der Festplatten in so guter Verfassung, das wir sämtliche Daten auslesen konnten". Obwohl die Laufwerke von unter hohem Druck eingedrungenen Staub stark kontaminiert waren, konnten die Daten zu 100 % gerettet werden.

Bedenkt man, dass von den acht Flugschreibern der Unglücksmaschinen nach offiziellen Angaben sieben zerstört sein sollen, klingt diese Aussage einer international renommierten Datenrettungsfirma ziemlich sensationell. Wie kann es sein, dass stinknormale Bürorechner im World Trade Center den Crash ohne jeden Schaden an ihrem elektronischen Gedächtnis überleben, gegen Bombenexplosion und Kerosionbrand geschützte, "unzerstörbare"  Flugschreiber aber nicht?

Der Verdacht, dass die Aufzeichnungen der "black boxes" nicht wirklich zerstört sind, sondern zurückgehalten werden, weil ihre Veröffentlichung die bis dato verbreitete Legende des Tathergangs unterminieren würde, kann auf diesem Hintergrund nicht mehr einfach als böswilliges Misstrauen abgetan werden. Jeder überlebende WTC-Datenträger, der von Convar-Spezialisten in Pirmasens mit ihrer speziellen Lasertechnik rekonstruiert wird, ist vielmehr ein Hinweis mehr darauf, dass in Sachen Flugschreiber etwas verschleiert wird.  Spekulationen über eine "Controlled Demolition" erhalten damit weiteren Auftrieb. Auch der Voice Recorder der in Pennsylvania abgestürzten Maschine wird vom  FBI "noch" nicht frei gegeben. Die Angehörigen der Opfer hatten das FBI darum gebeten, die Behörde aber geantwortet, dass man das Band noch als Beweis benötige, die Angehörigen aus dem Horror keinen Trost beziehen würden und die Stimmen kaum verstehbar seien.

Insofern darf man auch skeptisch sein, ob die wiederbelebten Daten aus den WTC-Rechnern zur weiteren Aufklärung des Falls beitragen. Selbst wenn wir annehmen, der Verdacht, dass über 100 Millionen Dollar illegal transferiert wurden, würde erhärtet und die Rekonstruktion der Transfers führte zu den Hintermännern - dass dies dann in polizeilichen Aktivitäten mündet, ist ähnlich unwahrscheinlich wie die konsequente Weiterverfolgung der Spekulationen mit Put-Optionen. Auch sie werden wohl an den "Offshore"-Grenzen der Raubritterburgen der Kapitals enden. So wie die Recherchen des "San Francisco Chronicle" vom 29. September (siehe  Controlled Demolition), nach denen ein Teil der Optionsaufträge vor dem 11.9. über die "Alex Brown"- Bank abgewickelt wurde, die der Deutschen Bank gehört und über ihren ehemaligen Leiter eng mit den Geheimdeinsten verbunden ist. Ihr Direktor "Buzzy" Krongard wurde nach der Übernahme durch die Frankfurter Großbank in die Leitung der CIA berufen und ist seit März dort die offizielle Nr. 3. Aufgrund welcher Qualifikation ein Banker zu einer Top-Position im Auslandsgeheimdienst prädestiniert ist, lässt sich unschwer erraten: die inoffizielle Außenpolitik - das Terror-, Waffen- und Drogengeschäft - kann ohne diskrete Finanztransaktionen, vulgo: Geldwäsche, nicht bewerkstelligt werden. Darüber hinaus gilt Krongard als einer der Förderer von Investitionen in Software- und Hightech-Firmen zur Entwicklung geheimdienstspezifischer Produkte.

Tom Flocco hat versucht, die engen Verbindungen von Geheimdiensten, Banken, der Börsenaufsicht und die sich verschleppenden bzw. ganz eingestellten Ermittlungen in diesem Fall zu recherchieren - und stieß, wie zu erwarten, nicht auf neue konkrete Beweise und Spuren zu den vorauswissenden Spekulanten. Sein www.copvcia.com/stories/dec_2001/death_profits_pt1.html target="_new" rel="nofollow">Report über die illegalen Aktivitäten von "Alex Brown" - und die kürzliche Verurteilung des "Deutsche Bank" Chefhändlers Kevin Ingram wegen Geldwäsche - spricht dennoch Bände. So wie die nahezu unversehrten Festplatten aus dem WTC-Gebäude...
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Happy End
Happy End:

Wo blieb die Feuerwehr?

 
07.02.02 22:12
#11

The WTC Conspiracy XXIX


"Wir sind ziemlich gut, wenn die Bedrohung von außen kommt; aber wir sind nicht so gut, wenn sie von innen kommt,", so General Richard B. Myers vor dem Senat am 13. 9. 2001, bei einem Hearing zu seiner Nominierung zum Joint Chief of Staff, dem höchstem amerikanischen Militärsrang. Jahed Israel, der auf der Website  Emperors Clothes die Mysterien des 11. September dokumentiert, vergleicht ihn mit einem Feuerwehrchef in Buffalo, nahe der kanadischen Grenze, der die simultanen Brandstiftung in vier Schulen mit den Worten kommentiert: "Wir sind gut bei der Bekämpfung von Brandstiftern aus Buffalo, aber wer rechnet damit, dass sie sich aus Kanada einschleichen?"

Ein Brandstifter schleicht nachts von Kanada nach Buffalo im Staat New York und setzt mit einem neuartigen Zündmechanismus gleichzeitig vier Schulen in Brand. Nahe der ersten beiden Schulen lösen Anwohner Feueralarm aus, ein Nachbar der dritten Schule meldet den Brand als er dort Rauch aufsteigen sieht und direkt gegenüber der vierten Schule befindet sich eine Feuerwache. Doch kein Feuwerwehr-Löschzug erreicht eines der Gebäude, bevor die Schulen abgebrannt sind. Ein Feuerwehrchef, der als Grund dafür die Tatsache anführt, dass die Täter von außerhalb kamen, würde laut ausgelacht:

Die Leute würden sagen: "Als die Alarmrufe eingingen, wie kann da auf der Feuerwache jemand wissen, dass die Brände von einem kanadischen Brandstifter gelegt wurden. Und selbst wenn sie es sofort gewußt hätten, warum folgten sie nicht dem vorgeschriebenen Procedere, sie wissen schon: die Stange runterrutschen, den Mantel anziehen, in den Feuerwehrwagen klettern, die Sirene anwerfen. Warum tauchten sie überhaupt nicht auf, um das Feuer zu löschen? - Dasselbe gilt für den  11. September."

Die "Feuerwehrzüge" zur Überwachung des sensibelsten Stücks Luftraum der Vereinigten Staaten, der No-Fly-Zone über dem Regierungsviertel Washingtons, sind nur zehn Meilen vom Pentagon entfernt, also quasi gegenüber, auf der Andrews Air Base stationiert: Militärjets, die in highest state of combat readiness auf Zuruf starten können. Um vom Kurs abgekommenen Maschinen zu eskortieren, um Druck auf falsch fliegende und unkooperative Piloten auszuüben und sie notfalls zur Landung zu zwingen, und um die Präsidentenmaschine Air Force One, die ebenfalls von Andrews startet, zu schützen.

Für alle diese "feuerwehrtypischen" Aufgaben haben die Luftüberwacher ihre Routinen und Vorschriften - doch wie es am 11.9, ausschaute, hätte ein Pilot wie Matthias Rust, der seinerzeit mit seinem Sportflieger auf dem Roten Platz landete, auch in aller Seelenruhe eine Bombenladung über dem Weißen Haus abwerfen oder in Friedensmission auf dem Rasen davor landen können, ohne dass irgendeine "Feuerwehr" auch nur ausrückte. Wäre er genau so wenig aufgehalten worden wie der "American Airlines"-Flug 77, der in aller Seelenruhe noch eine weite Anflugschleife drehen durfte um das Pentagon-Gebäude punktgenau zu treffen? Was wäre mit einem Passagierflugzeug einer ausländischen Fluglinie geschehen, das sich - aus Berlin, Moskau oder Peking kommend - abweichend vom Kurs den Regierungsgebäuden in Washington nähert ? Blieben die Abfangjäger am 11. September nur am Boden, weil die Bedrohung von inländischen Maschinen ausging ?

Neben der entscheidenden Frage nach den wirklichen Drahtziehern des Anschlags ist das Ausbleiben der "Feuerwehr", die Frage warum Flug 77 über eine halbe Stunde von seiner Route abweichen und unbehelligt auf das Pentagon zusteuern konnte, das vielleicht größte Mysterium dieses Falls - und dass die Flugschreiber nach diesem unfalltechnisch absolut typischen Absturz eines Jets auf ein dreistöckiges Bürogebäude komplett unlesbar sein sollen, der unglaublichste Zufall überhaupt. Dagegen wirkt selbst dass scheinbare Kuriosum, dass der Pass eines der angeblichen Hijacker unversehrt zwei Blocks vom WTC aufgefunden wurde, noch völlig selbstverständlich: ein Pass kann fliegen, wenn er von einer Explosion ins Freie geschleudert wird, eine "unkaputtbare" black box aber kann unter den 100% normalen Umständen des Pentagon-Crashs nicht verbrennen.

Und wenn es, weil Murphys Law auch für Flugschreiber gilt, doch einmal geschehen sollte, sind sicherheitshalber zwei dieser Dinger an Bord. Auch wenn die Coverstory, die Vizepräsident  Dick Cheney dazu präsentierte, indem er die Frage nach dem Ausbleiben eines Abfangversuchs mit Erläuterungen zum Ausbleiben eines Abschusses umschiffte, bis dato überall bereitwillig geschluckt wurde - der simple Vergleich mit der Feuerwehr macht den Skandal deutlich sichtbar: es geht nicht darum, warum nicht "gelöscht" wurde, sondern vor allem um die Frage, warum die Feuerwehr solange auf sich warten ließ, bis es längst zu spät war.
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Die Frage ist meines Erachtens eine ganz andere:

 
07.02.02 22:29
#12
Nachdem den meisten klar denkenden Menschen gewahr wurde, daß die Anschläge nur von den Amerikanern selbst kommen konnten, erhebt sich die Frage, wann die weltöffentliche Presse den Finger auf die Wunde legt. Und wie die Amerikaner darauf reagieren werden.

Gezielte Indiskretionen eines Scharping oder von europäischen Außenministerien scheinen bisher Schlimmeres verhindern zu können. Aber die Angst davor, daß der große Bruder irgendwann die Maske fallenläßt und loslegt, wie es ihm paßt, scheint massiv vorhanden zu sein.

Im Prinzip kann nur Japan helfen: alles Geld abziehen aus Amerika. Dann ist Schicht.

Die unlängst getätigte Androhung dahingehend hat meines Erachtens viel mit Politik zu tun und wenig mit wirtschaftlicher Schwäche.

Das Spiel heißt: Amerika gegen den Rest der Welt.
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Happy End
Happy End:

The American Way of War

 
14.02.02 20:18
#13

The WTC Conspiracy XXX


Nach dem Massenmord an etwa 3.000 Menschen beim Anschlag auf das Word Trade Center ist, einer beliebten Phrase zufolge, nichts mehr, wie es war. Eines aber geht mit Sicherheit weiter, auch wenn es die gleichgeschalteten Medien nicht wahrnehmen wollen: das Massenmorden. Die  Studie von Marc Herold, Ökonomie-Professor an der Universität New Hampshire, dürfte deshalb auch wenig Chancen haben, ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Danach wurden allein zwischen dem 7. Oktober und dem 10. Dezember 2001 durch das amerikanische Bombardement in Afghanistan schon 3767 Zivilisten ermordet.

Das berühmte Bibelwort von "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist nicht, wie oft missverstanden, ein Aufruf zur Rache, sondern im Gegenteil eine Mahnung zur Mäßigung derselben. Ginge es beim Kreuzzug des Westens tatsächlich um Moral und christliche Werte, wäre schon Anfang Dezember ein Stop der Bombardements fällig gewesen. Doch von Nächstenliebe und den Geboten der Bibel wird in Bushs Amerika von durchgeknallten TV-Predigern nur gefaselt. De facto geht es den fundamentalistischen Ideologen im Bible Belt um dasselbe wie den ultra-orthodoxen Mullahs und Rabbis in Palästina und der arabischen Welt: die Massen zum Morden zu hetzen und sie bei diesem Geschäft des göttlichen Beistands zu versichern.

Wer wird denn kleinlich Leichen zählen, wenn es gegen das ultimativ Böse schlechthin geht? Wer wird sich mit ethischen Bedenken blamieren, wo es gilt, den Anti-Christ auf seinem finalen Vormarsch zu stoppen bzw. den Gottesstaat Allahs global durchzusetzen? Marxens Kritik an der Religion als "Opium fürs Volk" scheint eines Updates zu bedürfen. Am Anfang des 3. Jahrtausends scheint das Religiöse weniger als trauma-auslösender Tranquilizer zu fungieren, denn als ideologisches Amphetamin: Speed für den Krieg, zur Auslösung eines aktionistischen Tunnelblicks.

Anders als mit einer solchen Bewusstseinstrübung ist jedenfalls der achselzuckende Gleichmut, die eiskalte Ignoranz, mit der die ermordeten Kinder, Frauen und Männer in Afghanistan aus der medialen Wahrnehmung ausgeblendet werden, kaum zu erklären - auch und gerade bei denen, die am 11.9. so vollkommen geschockt waren von dem erbarmungslosen Mord an "7000 Unschuldigen" . Dass sich die Zahl der WTC-Opfer mittlerweile mehr als halbiert hat, während sie in Afghanistan Tag für Tag weiter steigt, ist nicht einmal eine Meldung mehr wert. Dass freilich der erste US-Soldat dieses Kriegs im feindlichen Feuer fiel, geht als Nachricht rund um die Welt.

Ein geopferter Soldat auf inzwischen über 4.000 getötete Zivilisten - diese Statistik kann sich sehen lassen. Die angeblichen 19 Hijacker, die am 11.9. eine neue Bestmarke in mörderischer Effektivität setzten, sind nur wenige Wochen später ihren Terrorrekord schon wieder los. Und der neue  American Way of War wird dafür sorgen, dass den USA diesen Spitzenplatz so schnell niemand mehr streitig macht.

Was ist nun von einem Sheriff zu halten, der bei der Jagd nach einer Mörderbande die ganze Stadt in Schutt und Asche legt und, statt die Täter aufzuspüren, einen unbeteiligten Bürger nach dem anderen umbringen lässt? Wie wäre ein befreundeter Dorf-Deputy einzuschätzen, der einem solchen Sheriff weiterhin "uneingeschränkte Solidarität" zukommen lässt? Und wie das Kartell der Gazetten und Medien, das diese brutale Berserkerei als unverzichtbare Medizin und zivilisatorische Maßnahme anpreist und die Bevölkerung sturheil auf die hassenswerte Bande und den heroischen Sheriff einschwört, obwohl die Täterschaft der ersteren nach wie vor völlig unklar, die "Heldenhaftigkeit" des letzteren aber täglich neue Leichen produziert und die größten und grauenhaftesten  Flüchtlingslager der Welt? In welchem C-Klasse-Western sind wir hier eigentlich? Beziehungsweise in welcher grandios auf massenkompatibles Dumpf-Niveau heruntergebrochenen psychologischen Operation, die dann in der Tat den Titel der  Größten Gehirnwäsche-Operation der menschlichen Geschichte verdient?

Als ich über die Weihnachtstage meiner alten Tante von einigen der weniger bekannten Hintergründe des 11. September erzählte, fragte sie nach einer Weile besorgt: "Ist das wirklich alles wahr, was du mir da erzählst?" Ich antwortete: "Ich glaube, es ist mindestens so wahr wie das, was wir in der Tagesschau zu sehen kriegen." Und darauf sagte sie: "Ach dann hör lieber auf davon, das wird mir zu kompliziert, da halte ich mich doch lieber an das, was sie im Fernsehen erzählen... und der junge Bush macht sich doch eigentlich ganz gut."

Eine durchaus typische Reaktion, nicht nur bei alten Frauen, die erklärt, warum eine flächendeckendes Gehirnwäscheprogramm so perfekt funktionieren kann. Es muss einer geschockten Bevölkerung nicht aufgezwungen werden, sie verlangt nach simplen fassbaren Erklärungen. Und je komplexer und verunsichernder die Realität ist, desto simpler dürfen die Erklärungen ausfallen - und desto wirkungsvoller arbeitet eine ultra-simple Verschwörungstheorie. Wie eben die bis heute von keinem gerichtstauglichen Beweis erhärtete Theorie einer al-qaidisch-ladinistischen Weltverschwörung, der Bush jun. eine Popularität verdankt, wie sie seit Roosevelt kein amerikanischer Präsident mehr verzeichnen konnte. Und die es den USA ermöglicht, die globalen Öl-Ressourcen widerspruchslos unter militärische Kontrolle zu nehmen. Mit der "Befreiung Kuwaits" wurden am Persischen Golf starke Militärbastionen errichtet, mit der "Befreiung Afghanistans" bzw. der "Zerschlagung von al-Qaida" folgt dasselbe nun in Usbekistan und Afghanistan.

So ganz sang- und klanglos wird der Plot allerdings nicht über die Bühne gehen, zumindest wenn der US-Senat einer  Petition folgt, deren Fragen bei Nichtbeantwortung immer lauter und lauter werden dürften. Da sie die in dieser Serie behandelten Merkwürdigkeiten gut zusammenfassen, seien sie hier resümiert:

1) Tausende von Put-Optionen auf United Airline Aktien, die in den Tagen vor dem 11.9. gekauft wurden

2) Finanztransaktionen über 100 Mio. Dollar, die am 11.9. über im WTC stationierte Rechner abliefen

3) Die Flugschreiber (black boxes) der vier abgestürzten Flugzeuge

4) Die Handy-Anrufe der entführten Fluggäste, die nicht auf ihren Telefonrechnungen auftauchten

5) Sämtliche Gespräche der Luftraumkontrolle vom 11.9.

6) Die Augenzeugenberichte, dass Flug 93 (Pennsylvania) vor dem Absturz explodierte

7) Die noch 7 Meilen vom Absturzort entfernt gefunden Wrackteile

8) Die Rolle von Unocal beim Bau einer Pipeline durch Afghanistan und die vor 2001 implementierten Pläne dazu

9) Die Rolle der Carlyle Corporation bei der Koordination der Ziele von Unocal und die vor 2001 implementierten Pläne dazu

10) Die Rolle von Fernsteuerungs-Einrichtungen bei den Crashs vom 11.9.

11) George W. Bushs mögliches Vorwissen der Anschläge vom 11.9.

12) Die Rolle der Nord-Allianz bei der explodierenden Opiumproduktion nach der US-Intervention  

 
Als 13. Punkt würde ich noch die Frage nach dem Ausbleiben der "Feuerwehr" hinzufügen (siehe oben: Wo blieb die Feuerwehr?) - und verspreche, meinen Job als Teilzeit-Verschwörungstheoretiker umgehend an den Nagel hängen, wenn uns diese Fragen in ein paar Wochen in einem sauberen PDF-Dokument regierungsamtlich und beweiskräftig beantwortet werden. Nur bei Punkt 11) könnte man ein bisschen Nachsicht walten lassen, denn das Vorwissen der Dabbelju-Marionette ist grundsätzlich zweifelhaft - vor einem Jahr hielt er "The Talibans" noch für eine Punkband ...
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) AlanG.
AlanG.:

Danke Happy End

 
14.02.02 20:40
#14
Werde allerdings erst morgen dazu kommen alles zu lesen, da ich jetzt nach 12 Stunden am Rechner etwas müde bin.
Hole den thread ggf. hoch
Guten abend
Long Lives the Queen

P.S. die Milsosevic Aussagen könnten evt. auch spannend werden. Hoffentlich wird der nicht auch geschmiert ...  bzw. läßt sich schmieren. Geld hat er  im Moment  bestimmt nötig.
gruss in die Provinz
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Happy End
Happy End:

Enrongate

 
24.02.02 15:46
#15

The WTC Conspiracy XXXI


Die  tragische Geschichte von John O'Neill, dem obersten Terroristenjäger der USA, der aus Frustration über die Behinderungen seiner Fahndung nach Bin Ladin seinen Job kündigte und im World Trade Center umkam, schlägt mittlerweile auch in den USA Wellen. Selbst CNN sah sich genötigt, auf diesen Fall und das Buch von Jean-Charles Brisard und Guillaume Dasquie:  Bin Laden - la verite interdite, das ihn enthüllte, einzugehen.

Der Experte, den CNN dazu befragte, der ehemalige UN-Waffeninspektor und jetzige Angestellte des Rockefeller-Instituts "Council on Foreign Relations", Richard Butler, brachte keine besondere Mühe auf, die Thesen des Buchs abzulehnen oder zu kritisieren. Das ist desto erstaunlicher, als Brisard und Dasquie u.a. unter Berufung auf John O'Neill behaupten, dass eine mögliche Gefangennahme Bin Ladins verhindert wurde, um amerikanische Öl-Interessen nicht zu gefährden. So wurden O'Neill und seine FBI-Fahnder nach den Anschlägen auf die US-Kaserne in Saudi-Arabien und auf das US-Schlachtschiff "Cole" davon abgehalten, dort und im Jemen nach den Tätern zu fahnden. Und während der Pipeline-Verhandlungen mit der Taliban-Regierung soll deren Angebot einer möglichen Auslieferung Bin Ladins von den US-Vertretern abgeschlagen worden sein - weil die Afghanen in diesem Fall einer höhere Beteiligung an den Pipeline-Gewinnen verlangten. Butler meint im  CNN-Interview dazu ziemlich lakonisch:
 

"Da haben wir das Öl, und das ist eine fundamentale Sache. Diese grundlegende Realität sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten repräsentiert 5% der Weltbevölkerung und verbraucht 40% des Öls der Welt. Deshalb ist Öl eine so wichtige Sache... und es gibt bedeutende Ölvorräte in Zentralasien und der beste Weg, sie ans Meer zu bekommen, wäre eine Pipeline durch Afghanistan zu bauen. Das ist das Netz, und ich glaube, uns werden nicht alle Fakten berichtet. Es wird abgestritten, behauptet, dass bestimmte Treffen nicht stattgefunden haben, obwohl sie tatsächlich stattfanden. Die interessanteste Sache, die diese französischen Autoren berichten, ist, dass sie Archive einsehen konnten. Wir konnten ihren Akzent nicht genau verstehen, aber ich weiß, was das bedeutet: sie hatten Zugang zu Aufzeichnungen diplomatischer Gespräche."  
 
Doch selbst ohne Einblick in Diplomatenprotokolle lässt sich mittlerweile feststellen, dass die Agenda des sogenannten "war on terror" in Afghanistan letztlich aus zwei Buchstaben besteht: Öl! Der auf dem Bonner Petersberg zum Chef der afghanischen Interimsregierung ernannte Hamid Karsai fungierte bei den Pipeline-Verhandlungen mit den Taliban als Berater im Auftrag des US-Konzerns  Unocal (Quelle: Le Monde, 5.12.2001). Auch der neue US-Sonderbeauftragte für Afghanistan,  Zalmay Khalilzad, der Anfang Januar in Kabul eintraf, stand jahrelang ebenfalls auf der payroll des multinationalen Öl-Riesen in Houston. Khalilzad, in Kabul geborener US-Bürger, diente unter Bush Senior als Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium und war als Unocal-Mann von Mitte der 90er Jahre an maßgeblich an den Pipeline-Verhandlungen der Taliban-Regierung beteiligt. Noch 1997, als die Menschenrechtsverletzungen des Regimes schon offensichtlich waren, schrieb er in er Washington Post ganz im Sinne seines Arbeitgebers:

"Die Taliban praktizieren nicht den Anti-US-Fundamentalismus wie der Iran. Wir sollten willens sein, das anzuerkennen und humantiäre Hilfe und internationale Förderung des ökonomischen Aufbaus anbieten. Es ist Zeit für die USA, sich zu re-engagieren."  
 
Bei seiner ersten Pressekonferenz in Kabul bezeichnete Khalizad die Taliban nun freilich als Sponsoren des internationalen Terrorismus und kündigte an, die USA würden ihre Kampagne so lange fortsetzen, bis sie und ihre Alliierten in Bin Ladis Al-Qaida-Netzwerk ausgeschaltet seien. Nun denn, dass auf einer milliardenteuren Großbaustelle keine versprengten Partisanen und potentiellen Saboteure gebraucht werden können, ist eigentlich logisch. Dass es dabei aber primär um die Baustelle und die Geschäftsinteressen der beteiligten Unternehmen geht - und nicht um die Befreiung der Welt von Terroristen -, kann bei der personellen Besetzung der Top-Positionen in Regierung und US-Botschaft nur noch einem Blinden verborgen bleiben.

Und als ob diese Hinweise noch nicht ausreichen würden, um die öltriefende Agenda des Afghanistan-Kriegs zu verdeutlichen, lassen sich auch an der Heimatfront die gut geschmierten Zusammenhänge von Bush-Politik und Öl-Geschäft kaum länger verbergen: "Enrongate", der Skandal um die  größte Pleite der US-Finanzgeschichte, führt geradwegs wieder hinein in den konspirativen Sumpf von Vetternwirtschaft, Korruption und Betrug, den Bush jun. nach seinem dubiosen Wahlsieg dank des war on terror scheinbar abgeschüttelt hatte - und zurück zu seinen eigenen Insider-Geschäften als Direktor von "Harken Energy", einer Öl-Explorationsfirma, Anfang der 90er Jahre.

Wie im Enron- Fall, wo die Direktion vor der Pleite noch schnell Kasse machte, verkaufte auch George W. Bush sein Aktienpaket für knapp eine Million Dollar, wenige Wochen bevor Harken mit Beginn des Golfkriegs "überraschend" Konkurs ging. Wie Enron die Hauptquelle der Wahlkampfspenden von Bush jun. darstellte, zählten die Investoren von "Harken" zu den wichtigsten Finanziers des Seniors. Und wie dort Dokumente über die betrügerischen Transfers verschwanden, wurden Untersuchungen des "Harken"-Insider-Deals von seinem Vater seinerzeit niedergeschlagen, wobei der vom Junior  unlängst im Handstreich liquidierte "Freedom of Information Act" die Veröffentlichung von Akten aus dieser Zeit künftig verhindert. So wie die Durchsetzung mit Bush-Männern in den Aufsichts- und Treuhand-Firmen, die jetzt den  Enron-Betrug untersuchen sollen, eher für Vernebelung als für Aufklärung sorgen wird.

Tom Flocco und Michael Ruppert haben im 3. Teil ihrer  Profits of Death-Serie weitere Parallelen recherchiert, für sie ist der Fall Harken "The Mother of all Enrons". Zwei Banken, Faysal Islamic Bank of Bahrain und das Kuwait Finance House, die seinerzeit in die Geschäfte verwickelt waren, stehen heute auf der Liste der verdächtigen Institute in Sachen Terrorfinanzierung - allerdings nur auf den Listen europäischer Fahnder. Von George W. Bushs Einfrierprogramm blieben sie bis dato verschont. Die beiden in Verdacht geratenen Banken unterhalten ihre Korrespondenzkonten just bei jenem internationalen Großinstitut, dessen US-Ableger A.B.Brown im Zusammenhang mit den Spekulationen vor dem 11.9. unangenehm auffiel: der Deutschen Bank.

Wenn CNN mittlerweile über die Hintergründe der Resignation des Top Bin Ladin - Fahnders John O'Neill berichtet, wäre es dann nicht für ARD & Co. auch an der Zeit, Ermittlungen gegen die Deutsche Bank aufzunehmen?
 
Mittlerweile ist das hier wiedergegebene Zitat von Richard Butler in dem angegeben CNN-Transcript nicht mehr enthalten. Dennoch war dieser Text am 10.1. ca. 14 Uhr MEZ, als ich die Übersetzung anfertigte, dort so wiedergegeben. Dummerweise habe ich aus dem Online-Dokument zitiert und mir erst einige Zeit später (16 Uhr 10) eine Kopie gemacht - in der Zwischenzeit muss das Dokument von CNN "aktualisiert" worden sein, denn auch meine Kopie enthält schon die jetzt publizierte Version. Da es sich nicht um eine "spielentscheidende" Aussage handelt - und Google keine Ergebnisse bei der Suche nach dem "Original" brachte -, will ich das nicht weiter recherchieren. Es zeigt mir aber, wie Aussagen von Insidern, die ein bisschen frei von der Leber weg geplaudert haben, im Nachhinein frisiert werden.  

Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Happy End
Happy End:

Krieg, Lügen, Videos

 
24.02.02 15:48
#16

The WTC Conspiracy XXXII


Dass das erste Opfer im Krieg die Wahrheit ist, wird in den Medien zwar immer wieder verkündet, was sie freilich nicht davon abhält, weiterhin Teil- und Un-Wahrheiten über den Krieg als Wahrheit zu verkaufen. Als unabhängige vierte Gewalt im Staate ist die Presse in Kriegszeiten ausgeschaltet, obwohl ihre grundsätzliche Unabhängigkeit in allen demokratischen Ländern durch die Verfassung garantiert ist. Doch die Medien fügen sich selbstkontrolliert, willig und ohne Murren in ihr Schicksal - wäre da nicht der Stachel im Fleisch amerikanischer Bigotterie und Zensur: Larry Flynt.

Dass es nicht Jay Leno oder Letterman, nicht die New York Times oder CNN sind, die wegen Einschränkungen der Berichterstattung über die Kriegführung in Afghanistan das Verteidigungsministerium  verklagen, sondern es dem Pornokönig und Herausgeber des  Hustler-Magazins Larry Flint vorbehalten bleibt, im "land of the free" die Fahne der Pressefreiheit hochzuhalten, ist ebenso bezeichnend wie peinlich. Peinlich, weil es die verdammte Pflicht der sich "seriös" nennenden Medienorgane gewesen wäre, jede Einschränkungen ihrer Unabhängigkeit zentimeterweise zu verteidigen; bezeichnend, weil es schon 1983 bei der US-Invasion in Grenada niemand anderes als Larry Flynt war, der das Recht seiner Reporter einklagte, die Armee auch bei ihren Kampfhandlungen zu begleiten - und den Prozess verlor. Nach Vietnam, so Flynt in einem  Interview mit der "Columbia Journalism Review", hätten die Präsidenten und hochrangige Offizielle begonnen, die Presse als "Widersacher" zu betrachten:

"Reagan marschierte in Grenada ein, Bush senior in Panama und führte dann den Golfkrieg. Und in allen Fällen gab es strenge Restriktionen für die Presse. Afghanistan jetzt ist der Strohhalm, der dem Kamel den Rücken bricht. Die amerikanischen Bürger haben ein Recht zu wissen, wie das Militär diesen Krieg führt. Die Presse hat die Verpflichtung darüber zu berichten. Es ist ein wichtiger Verfassungsgrundsatz. Diese Klage hätte von den Mainstream-Medien geführt werden müssen, nicht von mir. Aber ich denke, die machen sich nur Sorgen darum, wer das nächste Interview mit George und Laura Bush bekommt."  
 
Da sich Flynt einst in einer gerichtlichen Schlacht um die Etablierung des Schamhaars in der US-Presse verdient gemacht hat - was ihm eine sehenswerte Hollywood-Verfilmung seines bewegten Lebens als Schmuddelkönig und Freiheitskämpfer einbrachte -, ist er juristisch wahrscheinlich gut gerüstet und letztlich doch genau der richtige Mann für diese Klage. Schließlich geht es auch dieses Mal um Pornographie, wenn auch nicht der sexuellen, sondern der militärischen Art - und um die Frage, wie viel "Schamhaar" der aufgeklärten Öffentlichkeit im 21. Jahrhundert zugemutet werden darf.

Schon nur die Leichen der in Afghanistan von der US-Armee getöteten Zivilsten zu zählen, gilt ja derzeit den westlichen Medien als "Schweinkram" - wenn wundert es da noch, dass Berichte und Bilder über das vom "war on terror" angerichtete Debakel als "Hardcore" eingestuft und verbannt werden.

Es galt einst als Ausweis des demokratischen Amerika, dass die US-Armee der Presse auch in der Frontberichterstattung eine größtmögliche Freizügigkeit einräumten. Natürlich gab es eine militärische Zensur, um strategische Geheimnisse und die kämpfende Truppe zu schützen, doch noch die Frontgeneräle des 2. Weltkriegs hatten größtes Interesse an einer umfangreichen, möglichst objektiven Berichterstattung - um sich gegen Kritiker an der Heimatfront notfalls mit Pressedokumenten verteidigen zu können. Mit dem Napalm-Terror gegen vietnamesische Bauern - und den in der Heimat protestierenden Medien - schlug diese Haltung in ihr Gegenteil um, und auch das Pentagon machte sich zu eigen, was es bis dato als Öffentlichkeitsarbeit von Diktaturen gebrandmarkt hatte: pure Propaganda.

Der Informationsdienst  Strategic Forecasting stellt in seiner Analyse zum Afghanistan-Krieg dazu fest:

"Das Verteidigungsministerium und die Medien haben die Rollen getauscht. Die PR-Offiziere des Militärs, normalerweise die Cheerleader, haben die Rolle des mahnenden Kindermädchens übernommen und erinnern die Medien, dass dieser Krieg lang und hart werden wird; und die Medien sind in die Rolle des Cheerleaders geschlüpft und erschaffen ein Bild des Krieges mit überwältigenden und wiederholbaren Siegen."  
 
So forderte CNN-Chef Walter Isaacson in einem Memo seiner Mitarbeiter auf, die Leiden in Afghanistan herunter zu spielen: es sei "pervers, den Focus zu sehr auf die Zwischenfälle und das Leid in Afghanistan zu richten". Wenn leidende Zivilisten gezeigt würden, dann nur "im Kontext der Terrorattacke, die großes Leid in den USA verursachte". Der CBS Nachrichten-Chef Dan Rather ging noch weiter: "George Bush ist der Präsident. Er trifft die Entscheidungen und wie es sich für einen Amerikaner gehört: wo immer er mich haben will, ich reihe mich ein, sag mir nur wo."

Nach  Ansicht eines kritischen Beobachters des verschwundenen unabhängigen US-Journalismus gehört dieses Statement "zum Erschreckendsten, was von einem leitenden Nachrichtenmenschen in der Geschichte des amerikanischen Journalismus je gesagt wurde". Der "Führer" jedenfalls hätte an solchen "Schriftleitern" seine helle Freude gehabt. Und der CBS-Nachrichtendirektor ist beileibe nicht der einzige Medienmacher von goebbelsartigem Kaliber: selbstdenkende Kommentatoren und Kolumnisten sind an der Einheitsfront von  Patriotismus und Zensur allenthalben abserviert worden.

Dass freilich ein "Sittenstrolch" wie Larry Flint nicht umgehend ins KZ wandert, sondern den Verteidigungsminister immerhin noch verklagen darf, macht schon noch einen Unterschied zwischen Deutschland nach dem Reichstagsbrand und Amerika nach dem WTC-Anschlag. Dennoch scheint es an der Zeit, für den Politikstil des als "mitfühlenden Konservativen" angetretenen Bush und seine Propagandakompanien einen neuen Terminus zu finden - "compassionate fascism" scheint mir nicht so schlecht ....  
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Die KZ's stehen schon seit einem Jahr in US

 
24.02.02 18:07
#17
keiner macht mehr das Maul auf, und es sind schon viele interniert.

Aber die gesellschaftlichen Veränderungen beschleunigen sich: während das 1000-jährige Reich von Adolf nur 12 Jahre überstanden hat, wird Bush keine 4 schaffen.
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) hjw2
hjw2:

Die Hintermaenner Bushs machen Fehler..

 
24.02.02 18:55
#18
kein ordentlicher Ami laesst sich seine buergerlichen Freiheiten rauben ...
dann gibs Zoff...

da hilft nur Krieg gegen die Schurkenstaaten
dem Machterhalt der Sprechpuppe Bush..
seine Tage sind gezaehlt...
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Von Al-Capone-Land nach Pipelineistan

 
25.02.02 20:21
#19
The WTC Conspiracy XXXIII

Inter arma silent leges - Unter Waffen schweigen die Gesetze. Ciceros berühmtes Diktum aus den großen Zeiten des römischen Imperiums hat im amerikanischen Imperium seine Gültigkeit nicht verloren. Wenn wir uns die Käfighaltung betrachten, mit der Kriegsgefangene heute auf eine Weise behandelt werden, wie sie in ethisch fortgeschritteneren Regionen nicht einmal mehr Hühnern zugemutet wird, könnte man gar ins Zweifeln kommen, ob sich die Zivilisation in den letzten 2000 Jahren überhaupt weiter entwickelt hat.






Zwar ist anders als bei den Römern und Griechen Sklavenhaltung mittlerweile gesetzlich verboten, tatsächlich hat der "zivilisierte" Westen seine rechtlosen menschlichen Arbeitstiere aber nur außer Sichtweite verfrachtet, in die sweatshops der Dritten Welt. Zwar ist, nach allen demokratischen Verfassungen, das Volk der eigentliche Souverän und Korruption gesetzlich untersagt, tatsächlich zeigt  Enrongate, dass letztlich derjenige politischen Einfluss hat (und z.B. die Energiegesetze schreibt), der sich die meisten Politiker kauft. Zwar gelten im Namen von Humanität und Menschenrechten Krieg und Gewalt als "ultima ratio", de facto sind sie die Fortsetzung dieser korrupten Politik mit konsequenten Mitteln, denn  there's no business like war business.

Inter arma silent mediae - im Zeitalter der römischen Imperatoren spielten die Medien noch keine große Rolle, sonst hätte Cicero dies mit Sicherheit hinzugefügt -, und auch dieses ungeschriebene Gesetz hat unter Kaiser George W. seine Gültigkeit. Wäre da nicht ein kleines virtuelles Dorf, das wie die Gallier in Kleinbonum erbitterten Widerstand gegen die Römer und das lärmende Schweigen der Medien leistet - und auf seinem Marktplatz im Internet ohne Unterlass unterdrückte Nachrichten austauscht.

Wie zum Beispiel  Sherman Skolnick, der wie einst "Der Chef" als Kriminalist im Rollstuhl seit Jahrzehnten als "judge-buster" korrupten Richtern und Politikern auf der Spur ist und uns im vierten Teil seiner  "Enron - Black Magic"-Serie in eine der Schaltstationen des Amerikanischen Imperiums führt, in der die Gültigkeit der ciceronischen Gesetze sehr wohl bekannt ist: nach Cicero, Chicago. Jenen einst als Al-Capone-Land berüchtigten Stadtteil, in dem der US-Geheimdienst im 2. Weltkrieg die Invasion Italiens einfädelte und den Grundstein für  CIA-Mafia-Vatikan-Rattenlinie legte - und in dem als Erzbischof in den 70ern Paul "Gorilla" Marcinkus residierte: als späterer Chef der Vatikanbank einer der schillerndsten Kriminellen, den der Heilige Stuhl je zu seinen Stützen zählte.

Skolnick war schon auf der Spur, als bei der "First National Bank" in Cicero damals Millionen aus den Bilanzen verschwanden (u.a. zur TerrorfFinanzierung) - und die Richter sich aus Gründen der "nationalen Sicherheit" weigerten, den Fall zu untersuchen. Ähnliches geschah 1991, als Kardinal Marcinkus vor einem europäischen Haftbefehl in seine alte Heimat geflüchtet war, wo er einen beschaulichen Lebensabend verbringen konnte. Ein hohes Mitglied der Chicagoer Konkursaufsicht, der als Zeuge vor Gericht zu Betrügereien und gefälschten Bilanzen bei der "First National" aussagen sollte, wurde einen Tag vor Weihnachten erschossen aufgefunden. Als Bilanzprüfer der zum Rockefeller-Imperium zählenden Bank, die häufig den Namen wechselte und als Alter Ego der Geldwäsche-, Terror- und Drogenbank BCCI gilt, fungierte die in Chicago angesiedelte Zentrale des Consultingkonzerns  Arthur Andersen, just dieselben Wirtschaftsprüfer, die auch die im aktuellen Enron-Fall die Verluste jahrelang unter der Decke hielten und Akten schredderten.

Dass jetzt mit dem ehemaligen Enron-Vizedirektor  Clifford Baxter einmal mehr ein Mann, der zuviel wusste, auf  merkwürdige Weise ums Leben kommt, kann natürlich reiner Zufall sein - doch von Tag zu Tag wird offensichtlicher, dass Enron für die US-Mobster letztlich nichts anderes darstellt als Gasprom für die  Russenmafia.

Erstere sehen ihre Pfründe freilich nicht nur in den lokalen, sondern in den globalen Ölreserven: Ende der 70er kaufte sich Enron einen Gouverneur, um die texanische Energieversorgung zu "deregulieren", Ende der 90er einen Präsidenten, um derlei Deregulierung nunmehr notfalls mit anderen Mitteln auch in  Pipelineistan durchführen zu können. Da die Medien über den Sturz des Enron-Riesen nicht schweigen können, dürfte dabei auch das eine oder andere Licht auch auf die Hintergründe um den 11.9. fallen - und die auf den frisch installierten Präsidenten zurollende ökonomische Depression, die dank des Kriegseintritts jetzt mit einer gigantischen Neuverschuldung überspielt werden kann.

Unterdessen tauchen in den Weiten des Webs auch wieder Nachrichten von Delmart E. Vreeland auf, dem kleinen Agenten des Navy-Geheimdienstes, den wir in der Folge  Usama meets CIA porträtiert haben - als möglichen Vorauswisser des WTC-Anschlags bzw. als Möchtegern-James-Bond. Vreeland war in Kanada wegen Betrugs mit falschen Kreditkarten verhaftet worden, hatte angegeben, Mitarbeiter des Geheimdienstes zu sein und verlangt, kanadische Sicherheitsbehörden zu sprechen. Er sei an verdeckten Operationen beteiligt gewesen und wolle über einen geplanten Terroranschlag eine Aussage machen. Da man ihm keinen Glauben schenkte, verfasste er schriftliche Aufzeichnungen und übergab sie im August der Gefängnisleitung zu seinen Akten.

Im Rahmen der Gerichtsverhandlung gegen Vreeland wurde jetzt einer dieser kryptischen  Notizzettel mit Vreelands  Warnung veröffentlicht - der mit der Liste: "Sears Towers, Chicago ?", "World Trade Center", "White House", "Pentagon?" beginnt.

Während der Verhandlung kam es zu einer weiteren krimireifen Bestätigung dafür, dass es sich bei Vreeland offenbar tatsächlich um einen verdeckten Geheimdienstmitarbeiter handelt - und er keineswegs, wie die US-Navy behauptet, 1986 entlassen wurde. Um die Identität seines Mandanten zu verifizieren führte der Anwalt ein Live-Telefonat aus dem Gerichtssaal: er wählte die Nummer des Pentagon, ließ sich mit dem "Department of Defense" verbinden und fragte nach dem Büro von Lt. Delmart Vreeland. Einen Moment später bestätigte der Operator Vreelands Eintrag, seinen Rang als Leutnant, seine Raumnummer und die Direktdurchwahl. Der Staatsanwalt wollte diesen beeindruckenden Beweis nicht gelten lassen: der (seit Monaten inhaftierte) Angeklagte hätte offenbar Möglichkeiten gefunden, das Telefonverzeichnis des Pentagon über Computer zu manipulieren...

Der Fall Vreeland wird uns also weiter beschäftigen, als ein möglicher Kandidat für das unvermeidliche Leck jeder Großkonspiration. Seine Anwälte sind überzeugt, dass sie das (beim Vorwurf des Kreditkartenschwindels absolut untypische) Auslieferungsbegehren der USA noch Jahre lang hinauszögern, wenn nicht ganz abwenden können. Ob Vreeland in seiner Zelle am Leben bleibt - und weitere Details über sein Vorauswissen offenbaren wird - könnte für die Wahrheitsfindung im WTC-Fall noch von Bedeutung werden. Da Kanada nicht im Krieg ist, schweigen die Gesetze und Medien dort noch nicht so ganz....


Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Die verbotene Wahrheit

 
25.02.02 20:25
#20
The WTC Conspiracy XXXIV

Das Buch "Die verbotene Wahrheit" der französischen Autoren Jean Charles Brisard und Guillaume Dasquie, aus dem wir im Zusammenhang mit dem tragischen Tod des Bin Ladin-Jägers John O'Neill schon zitiert hatten (  In Memoriam John O'Neill - der kaltgestellte Jäger Bin Ladins starb im WTC), ist nun auch in deutscher Sprache erschienen (  Pendo Verlag). In der Schweiz versucht ein dort lebender und mittlerweile eingebürgerter Bruder Usamas - Yeslam Bin Ladin - mit einer einstweiligen Verfügung die weitere Auslieferung des Buchs zu verhindern. Am 25. Januar hat er bereits eine einstweilige Verfügung erwirkt.






"Alle Antworten, alle Schlüssel zur Zerschlagung von Usama Bin Ladins Organisation liegen in Saudi Arabien", hatte FBI-Direktor O'Neill in einem Interview mit dem Autoren im Juli 2001 gesagt und auch die Gründe dafür genannt, warum er von seinem Posten als Top-Terroristen-Jäger zurückgetreten war:


 
"Das größte Hindernis bei den Ermittlungen gegen islamistische Terroristen waren die Interessen der US-Ölkonzerne und die Rolle Saudi-Arabiens."  
 



Wie diese Interessen dazu führten, ein Pipeline-freundliches Regime in Afghanistan zu installieren und bis zum August 2001 in Geheimverhandlungen mit der Taliban-Regierung darüber zu verhandeln, beschreiben die Geheimdienst- und Finanzspezialisten Brisard und Dasquie anhand von Geheimdienstdokumenten, Zeugenaussagen und diplomatischen Quellen im ersten Teil des Buchs. Deutlich wird hier vor allem der Umschwung, den die unter Federführung der UN bis Ende 2000 gut fortgeschrittenen, multilateralen Verhandlungen mit der afghanischen Regierung nahmen, als die Bush-Administration das Weiße Haus übernahm.

Ende September 2000 hatte der stellvertretende Außenminister der Taliban noch einen Vortrag in Washington gehalten und Zugeständnisse bezüglich der Menschrechtsforderungen und des Problems Bin Ladins in Aussicht gestellt - was allgemein als deutliche Erwärmung der Beziehungen gedeutet wurde. Ein Stabilisierung des Landes, die dem Westen so wichtig war, schien unmittelbar bevorzustehen. Doch mit der Amtsübernahme von Bush änderte sich der Ton und die Situation. Neben den Sechs-Plus-Zwei Gruppengesprächen (der Nachbarländer plus USA und Russland) nahm Washington wieder direkte bilaterale Gespräche mit den Taliban auf. "Wohl um nicht aus der Übung zu kommen", bemerken Brisard/Dasquie dazu süffisant. Wenige Monate später, bei einem letzten Treffen in Berlin im Juli 2001, drohte der Vertreter der US-Administration den Taliban dann offen mit militärischen Aktionen.

Im zweiten Teil des Buchs fächern die Autoren ein weiteres Hintergrundszenario auf, das nicht nur für die Aufklärung der Vorgänge um den 11.9., sondern auch für die Eindämmung des Terrorismus in der Zukunft von zentraler Bedeutung ist: die saudi-arabischen Netzwerke des islamischen Fundamentalismus. Die Finanzquellen dieses "Reichs aller Gefahren" speisen sich, neben dem Multi-Milliarden-Imperium der Königsfamilie und ihrer 4.000 Prinzen, vor allem aus dem ebenfalls milliardenschweren Finanz- und Beteiligungsnetz zweier Familien: der Bin Ladin und der Bin Mahfouz.

Der Clanchef Khalid bin Mahfouz (geb. 1928), Gründer und Hauptaktionär der Skandal-Bank BCCI, für deren 1991 aufgeflogenen Geldwäsche-, Drogen - und Betrugsgeschäfte der "Bankier des Terrors" ein Bußgeld von 245 Millionen US-Dollar zahlte, ist mit Usama Bin Ladin nicht nur als Schwager, sondern über mehrere in England, Sudan und Saudi-Arabien ansässige Firmen auch geschäftlich direkt verbunden. Zudem ist er, auch nach Schließung der BCCI, als Finanzmogul die Zentralfigur in dem nach wie vor bestehenden Beteiligungsgeflecht, das die Bank einst mit dem Ziel aufbaute, ein islamisches Gegengewicht zu den Investmentbanken in Wall Street aufzubauen (ähnlich wie die Enron-Betrüger ein texanisches Gegengewicht zu den Finanzjongleuren der Ostküste etablieren wollten). Der luxuriöse Zweitwohnsitz von Khalid Bin Mahfouz liegt seit 1981 passenderweise in Houston, Texas - und schon lange bevor er mit Usama Geschäfte machte, zählte zu seinen Bankkunden die Familie Bush. Auch die Privatkonten des netten Hurensohns von Bush senior - General Noriega - wurden von Mahfouz verwaltet.

Die Familienholding "Saudi Binladin Group", aus der Usama offiziell ausgeschieden ist, ist über eine Vielfalt von Unternehmen und Beteiligungen mit dem Mahfouz-Imperium verknüpft, unter anderem mit der in Genf ansässigen "Saudi Investment Company" (SICO) die Usamas Bruder Yeslam leitet. Yeslam Bin Ladin, der unlängst als Eidgenosse eingebürgert wurde, hat die Auslieferung der deutschsprachigen Ausgabe des Buchs in der Schweiz mit einer einstweiligen Verfügung gestoppt. In Deutschland ist es weiterhin erhältlich und nach Einschätzung des Verlags kann auch die Schweiz bald wieder mit Nachlieferungen versorgt werden.


 
"Yeslam Bin Laden hatte die Autoren Jean-Charles Brisard und Guillaume Dasquié u.a. der Verleumdung bezichtigt, weil diese den Geschäftsmann namentlich mit Verstrickungen zwischen Usama bin Ladin, angesehenen Finanzfachleuten, dem saudischen Königshaus, Vertretern amerikanischer Ölkonzerne, Mitgliedern der Taliban und der amerikanischen Regierung in Verbindung gebracht haben." - Pendo Verlag  
 



Da die Autoren in diesem Buch alle ihre Quellen streng dokumentieren und sich spekulativen Behauptungen durchweg enthalten, scheint das Buch in der Tat juristisch wasserdicht zu sein - so sehr, dass die präzise Aufzählungen von Namen, Adressen, Beteiligungen, Querverbindungen den unbedarften Leser fast schon wieder verwirrt. Für Kriminalisten und Fahnder aber dürften diese Verbindungen von großem Interesse sein, wenn sie denn, was John O'Neill verwehrt wurde, der Erdölmonarchie am Golf und ihren fundamentalistischen Finanz-Scheichs irgendwann auf die Finger klopfen dürften.

Verglichen mit diesem aus riesigem Ölreichtum gespeisten Finanznetzwerk muten konventionelle Terrorgruppen, wie etwa die deutsche RAF in den 70er Jahren, die sich das Kapital für ihre Aktivitäten zuvor durch Bankraub beschaffen mussten, fast an wie aus der "Räuber Hotzenplotz"-Geschichte entsprungen. Clans wie die Bin Mahfouz oder die Bin Ladin gehören zu den reichsten Familien der Welt - und Brisard/Dasquie räumen in einem weiteren Kapitel mit der Mär auf, dass es sich bei Usama um einen abspenstigen Rebellen und verlorenen Sohn dieser Dynastien handelt.

Wie wenig der Mythos eines Abtrünnigen zutrifft auf Usama Bin Ladin zutrifft, wird schon darin deutlich, dass der erste internationale Haftbefehl auf den angeblich seit Anfang der 90er aktiven Terroristen erst 1998 ausgestellt wurde, beantragt nicht aus Washington, London oder Berlin, sondern aus Tripolis. Die Behörden Gaddafis machten Bin Ladin und Komplizen der "Al Muqatila", einer radikalen Sunniten-Gruppe, für den 1994 begangenen Mord an zwei Mitarbeitern des deutschen Bundesamts für Verfassungsschutz - Silvan Becker und seiner Ehefrau - verantwortlich. Der Hintergrund dieser Geschichte zeigt die Verstrickung des Westens mit ihrem angeblichen Erzfeind. Mit der libyschen Revolution war nicht nur British Petroleum (BP) von den Ölquellen vertrieben worden, zudem stand der Oberst Gaddafi auch für einen liberalen, aufgeklärten Islam - was zu einer Interessenskoalition von islamistischen Fundamentalisten und britischem Geheimdienst führte, der 1996 mit Kämpfern der "Al Muqatila" die Ermordung Gaddafis plante.

Nicht nur in den 80er Jahren, als Bin Ladin das saudische Kontingent von Gotteskriegern gegen die Sowjets in Afghanistan anführte, sondern auch danach arbeitete der Westen eng mit Usama zusammen und nutzte ihn, wenn nicht als direkten Agenten, dann als Werkzeug zur gewaltsamen Durchsetzung seiner außenpolitischen Ziele.

Dennoch hält es Jean Charles Brisard für falsch, Bin Ladin als "Geschöpf der CIA" zu bezeichnen:


 
"Wenn die Vereinigten Staaten bin Ladin unterstützt haben, so war dies weitestgehend die unbeabsichtigte Folge ihrer eigenen Ambitionen in der Region. Dagegen ist die Unterstützung durch Saudi-Arabien Teil einer bewusst betriebenen, klaren und unmissverständlichen Politik zum Zwecke der weltweiten Stärkung des Islam. Im Lichte dieser Enthüllungen erscheint Usama bin Ladin in erster Linie als ein Produkt des Wahhabismus und als Instrument des saudi-arabischen Königreichs."  
 



Solange allerdings die Terrorförderung dieses Königreichs unantastbar bleibt, um die amerikanischen Geschäfte mit der Erdölförderung nicht zu behelligen, solange die jahrzehntelange Geschäftsverbindungen der ölgetränkten Bush-Administration mit der Saudi-Diktatur ein Tabuthema bleiben - James R.Bath, der sich am Startkapital für George W.Bushs erste Firma beteiligte, war der US-Vermögensverwalter von Salem Bin Ladin und Khalid Bin Mahfouz ! -, solange kann von wirklichen Erfolgen im Kampfe gegen islamistischen Terror kaum die Rede sein.

Mit der Veröffentlichungdes Buches von Brisard und Dasquie ist das Tabu jetzt zumindest auf dem Tisch, in Frankreich schon auf Platz 1 der Bestsellerliste. Von der deutschen Ausgabe wurden nach Angaben des Verlags in den ersten zwei Wochen schon über 20.000 Exemplare ausgeliefert, in den USA ist, wen wunderts, bisher noch kein Verlag gefunden worden. Doch dies wird , bei dem Aufsehen, das das Buch in Europa erregt hat, nicht lange auf sich warten lassen. Dass seine Hinweise nicht nur bei den Lesern, sondern auch bei den Entscheidungsträgern der internationalen Gemeinschaft ankommt, bleibt zu wünschen, denn die Forderung an die USA ist überfällig, in ihrem Krieg nicht nur die Häfen des Terrors trockenzulegen, die auf dem geopolitischen Schachbrett gerade opportun erscheinen, sondern vor allem jene, die für den gefährlichsten Arm des Terrors den materiellen und ideellen Hintergrund liefern.


 
Obwohl die einstweilige Verfügung gegen die Auslieferung des Buchs nur für die Schweiz gilt und nicht in Deutschland, hat amazon.de den Titel aus seinem Angebot genommen. Bei amazon.fr hingegen ist das Buch noch zu erhalten, allerdings wird es auch bei amazon.com nicht aufgeführt. Ein Leser, der den Titel vorbestellt hatte, erhielt keine Storno-Mail, sondern auf Nachfrage folgende Mitteilung:
"Wir nehmen derzeit keine Bestellungen für den Titel "Die verbotene Wahrheit. Die Verstrickung der USA mit Osama Bin Laden." von Jean-Charles Brisard und Guillaume Dasquie entgegen und haben alle bisherigen Bestellungen dieses Buches storniert. Der Vertrieb ist derzeit für die Schweiz untersagt; als Versandhandel mit Schweizer Kundinnen und Kunden ist uns eine Auslieferung daher nicht möglich ­ auch nicht an Lieferadressen außerhalb der Schweiz. Wir bitten um Ihr Verständnis!"

Bei Amazon ist das Buch mittlerweile spurlos verschwunden, nur noch im Google-Archiv wird man  fündig. Erstaunlich, dass Schweizer Recht Einfluss auf die in Deutschland stationierte Filiale eines US-Versandhändlers haben kann. Im regulären Buchhandel in Deutschland ist das Buch problemlos erhältlich.


Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Propagandamythen aus dem Führerbunker

 
25.02.02 20:31
#21
The WTC Conspiracy XXXV

Vor 25 Jahren wurde Bob Woodward zu einem der Heroen des investigativen Journalismus, als er in der "Washington Post" den Watergate-Skandal aufdeckte. Sein Insider-Protokoll zum 11.9. zeigt indessen, dass der Held von einst heute nur noch unkritische Hofberichterstattung betreibt.
   
Dass ich die offiziellen Erklärungen zu den Vorfällen am 11.9. von Anfang an bezweifelte, war weniger ein vom Verstand gesteuerter Reflex, sondern eher ein gefühlsmäßiges Unbehagen. Irgendetwas schien mir überhaupt nicht zu stimmen, aber ich wusste nicht was. Der verschwörungstheoretische Blick auf die Ereignisse war eher aus dieser Not geboren als aus der Absicht, irgendeine Verschwörung nachzuweisen; eher eine tastender Orientierungsversuch im Nebel, als ein zielgerichteter, planvoller Aufklärungsversuch. Dass sich dieser Kommentar dann zu einer quasi unendlichen Geschichte ausweiten sollten, war weder gewollt noch abzusehen, doch dass es so kam, hat einen ganz einfachen Grund: von Tag zu Tag wurden die Ungereimtheiten der offiziellen Version größer - und die scheinbar "verrückte" verschwörungstheoretische Perspektive erwies sich als weitaus realitätstauglicher und näher an der "Wahrheit" als die "nüchterne", angeblich objektive des Medienmainstreams.

Mittlerweile bin ich überzeugt, dass die eigentlichen Verschwörungstheoretiker des 11.9. nicht bei "Telepolis" und auf verschiedenen Seiten im Internet auftauchten, sondern über CNN, AP, ARD, ZDF, RTL, SPIEGEL, FAZ, BILD... und alle anderen Kanäle publizierten. Bis heute haben sie uns zur Erklärung der Anschläge auf WTC und Pentagon nichts anderes präsentiert als eine Bin-Ladin-al-Qaida-Weltverschwörungstheorie, für die auch fünf Monate nach der Tat kein einziger gerichtstauglicher Beweis vorliegt.

Sang- und klanglos ist der personifizierte Weltfeind Nr. 1 denn auch mittlerweile aus den Nachrichten verschwunden, ob dead or alive spielt keine Rolle mehr, er hat seine Schuldigkeit als Fratze des Bösen getan. Auch al-Qaida, das "weltumspannende Netz" gefährlicher Selbstmordattentäter und "Schläfer" - (was machen die eigentlich? Kein Wecker? Verschlafen? - wenn es diese "Schläfer" wirklich gibt, auf was warten sie? ) -, auch al-Qaida, die 30.000 Namen umfassende Gästeliste aus Bin Ladins Gästehaus in Peschawar, wird als Hintergrund zunehmend unbedeutend und ist schon einem völlig abstrakten Bedrohungsszenarium durch "Terror" und neuerdings einer "Achse des Bösen" gewichen. Mit der Aufklärung des Falles, die Fahndung nach den Tätern und Hintermännern, hat der war on terror nichts mehr zu tun.


 
"Als Bush die Nachricht in einer Schule erreicht, bleibt er merkwürdig ungerührt, auch bei seinem ersten Statement keine Sorgenfalten, kein wirkliches Entsetzen. Vielleicht weil die "Schurken" den verabredeten Zeitpunktpunkt eingehalten hatten: vor 9 Uhr sind im WTC keine wichtigen Banker und keine Besuchermassen, sondern nur das "Fußvolk" anwesend. Ein unvermeidlicher "Kollateralschaden" also, wie man Zivilistenopfer seit der Bombardierung Bagdads zu nennen pflegt. Ob es tatsächlich ein Motiv für das Unvorstellbare, eine inszenierte Katastrophe wie in Pearl Harbor gibt, werden die nächsten Aktionen der Weltordnungsmacht bald zeigen."  
 



Dies hatte ich am 12.9. geschrieben (  The WTC Conspiracy) und zu diesem Zeitpunkt mochten und konnten sich vielleicht wenige dieses Unvorstellbare vorstellen. Mittlerweile sieht das etwas anders aus und die Aktionen der Vereinigten Staaten machen deutlich: Es geht nicht um die Aufklärung des Falles und die Überführung der Täter, sondern um militärische Züge auf dem geopolitischen Schachbrett. Essenzielle Fragen zum Tathergang, wie die nach dem Ausbleiben der Luftabwehr, der Veröffentlichung des gesamten Funkverkehrs, der Nichtverfolgung der Finanzppekulationen um den 11.9., um nur einige zu nennen - sie fallen in ein Grab des Schweigens und gehen im Gedröhne von Krieg, Aufrüstung und Stars & Stripes unter.

Die merkwürdige Ungerührtheit des Präsidenten, als ihm die Nachricht in der Schule von seinem Assistenten zugeflüstert wird, hat mittlerweile eine Erklärung gefunden: Bush war schon vor seinem Schulbesuch über die Vorgänge in New York informiert. Aber es bestand offenbar keine Eile. Genauso wenig wie für den höchsten Militär des Landes, General Richard Myers, der in Washington bei einem Frühstücks-Meeting mit einem Senator saß. Während die beiden WTC-Türme getroffen wurden und ein entführter Jet auf das Pentagon krachte, redeten die beiden gemütlich weiter. Dass der Chairman of the Joint Chiefs of Staff, der leitende Kommandobevollmächtigte der Armee, in so einem Fall nicht informiert wird, kann eigentlich auch nur damit zu tun haben, dass  keine wirkliche Eile besteht. Der einzige, der es an diesem Morgen eilig zu haben schien, als er am Telefon von der Attacke erfährt, ist Außenminister Powell - er verlässt das Frühstück mit dem neuen peruanischen Präsidenten und macht sich sofort auf den Rückflug. Vizepräsident Dick "Ihr könnt ihn aufhängen" Cheney wird derweil im Eilschritt von Sicherheitsbeamten in den Bunker des Weißen Hauses gebracht.

Bob Woodward, die "Watergate"-Koryphäe der "Washington Post", hat in einer Serie für seine Zeitung eine Art  Insider-Protokoll geschrieben, dass die Aktivitäten der Regierungsspitze vom 11. bis zum 20. September zusammenfasst und auf direkten Interviews und Notizen der Beteiligten basiert. Im Bunker erreicht Cheney ein Telefonat von Präsident Bush aus der Air Force One: "Wer immer das getan hat, wir werden ihnen in die Ärsche treten."

Abgesehen von derlei Originalton-Kleinodien trägt Woodwards ausführlicher Bericht allerdings wenig zur Aufklärung des Falles bei. Fast hat man bei der Lektüre den Eindruck, dass so wie ihm damals als jungem Reporter von bestimmten Geheimdienstkreisen die Informationen zugespielt wurden, die zur Aufdeckung von Nixons "Klempnertruppe" führten, ihm nunmehr als Starjournalisten aus anderen Geheimdienstkreisen Details zukommen, die eher zur Vernebelung und zur Legendenbildung um Bushs Kriegskabinett beitragen.

Eine der himmelschreiend offenen Fragen des Dramas vom 11.9.: Warum die Luftabwehr die Pentagon-Maschine fast eine Stunde unbehelligt ihr Ziel ansteuern ließ, auch dann noch, als bereits zwei entführte Jets in die WTC-Türme geflogen waren , geht in Woodwards minutiösem Protokoll folgendermaßen unter:


 
Im Bunker des Weißen Hauses nähert sich ein Militäradjutant dem Vizepräsidenten: "Da ist ein Flugzeug 80 Meilen draußen", sagte er. "Es ist ein Kampfflugzeug in der Nähe. Sollten wir eingreifen?"
"Ja", antwortete Cheney ohne zu Zögern.
Um den Vizepräsidenten sitzen (Condolezza)Rice, der Amtschef des Weißen Hauses Joshua Bolten und Cheneys 'chief of staff' Lewis "Scooter" Libby gespannt, als der Militäradjutant seine Frage wiederholt, dieses Mal mit mehr Dringlichkeit. Das Flugzeug war jetzt 60 Meilen entfernt. "Sollen wir eingreifen?"
"Ja" , antwortete er wieder.
Als das Flugzeug näher kam, wiederholte der Adjutant die Frage. Steht die Order noch?
"Natürlich tut sie das", schnappte Cheney.
Es war "offensichtlich eine sehr bedeutsame Aktion", sagte Cheney in einem Interview. "Du forderst von amerikanischen Piloten auf einen Jet voller Zivilisten zu feuern. Auf der anderen Seite hatte ich ja direkt vor Augen, was mit dem World Trade Center geschehen war, und es war mir klar, dass ein entführtes Flugzeug eine Waffe darstellte."  
 



Das war's. Erstaunlich, dass auch im Bunker offenbar keinerlei Eile besteht. Die entführte Maschine nähert sich Washington, der Adjutant fragt einmal, zweimal, dreimal, erhält jedes Mal eindeutige Antworten, aber es geschieht nichts. Statt diese kafkaeske Situation aufzulösen und das Ausbleiben der Feuerwehr (siehe  Wo blieb die Feuerwehr?) zu thematisieren, lässt Woodward Cheney dann noch einmal sein inneres Drama rekapitulieren, wie in einem schlechten Hollywoodfilm. Und Schnitt. Von hier schweift der Artikel dann zum Absturz der Pennsylvania-Maschine und weiter.

Den Einstieg in sein Protokoll über "Amerikas chaotischen Weg in den Krieg" nimmt Woodward über die Bunkersitzung am Abend des 11.9., an dem sich Bush, Cheney, Powell, Rumsfeld, Rice und CIA-Chef Tenet um 21 Uhr 30 treffen: "Intelligence was by now almost conclusive that Osama bin Laden and his al Qaeda network, based in Afghanistan, had carried out the attacks."

Die Geheimdienste waren sich zu diesem Zeitpunkte also "nahezu schlüssig", dass Bin Ladin und al-Qaida die Anschläge ausgeführt hatten. Woher diese Schlüssigkeit kam, wird nicht erwähnt - auch nicht im zweiten Teil der Serie, die den nächsten Tag beschreibt, an dem "für (CIA-Chef) Tenet die Beweise gegen Bin Ladin schlüssig waren - game, set, match". Als Grund wird lediglich angeführt, dass bei Dreien der Entführer Verbindungen nach Afghanistan nachgewiesen seien. That's it. Ansonsten spielt die Frage nach Beweisen für die Täterschaft - an der der gesamte Kriegsausbruch hängt - für den einstigen Heroen des investigativen Journalismus Bob Woodward keinerlei Rolle mehr. Ein Vierteljahrhundert nach Watergate scheint er nunmehr selbst ins Lager der "Klempnertruppe" übergelaufen - und schustert, gefüttert mit  Exklusivinterviews der Top-Offiziellen, Propagandamythen aus dem Führerbunker zusammen:


 
Das "Kriegskabinett" hatte Fragen, keiner mehr als Rumsfeld. Was sind die Ziele? Wie viele Beweise brauchen wir um al-Qaida zu verfolgen? Während schnelles Handeln erforderlich sei, sagt Rumsfeld, würde es bis zu 60 Tage dauern, einen größeren Militärschlag vorzubereiten. Und, fragte er, gibt es alliierte Ziele, die von einem Angriff ausgeschlossen sind? Beziehen wir unsere Alliierten in die Militäraktionen ein?
Rumsfeld warnte, dass eine effektive Antwort einen größeren Krieg erfordern würde, der über den Einsatz des Militärs hinausginge. Die Vereinigten Staaten, sagte er, müssen jedes Werkzeug einsetzen - militärisch, rechtlich, finanziell, diplomatisch, nachrichtendienstlich.
Der Präsident war enthusiastisch. Aber Tenet präsentierte einen ernüchternden Gedanken. Obwohl al-Qaidas Heimatbasis Afghanistan sei, operiere die Organisation nahezu weltweit. (..)Wir haben ein 60-Länder-Problem, sagte er der Gruppe.
"Lasst uns sie eins nach dem anderen wegputzen" antwortete Bush.
Der Präsident und seine Berater führten Amerika auf die Straße des Kriegs in dieser Nacht, ohne Straßenkarte.  
 



Hauptsache Krieg, Hauptsache groß und ein "enthusiatischer" Präsident, der alle "wegputzen" will. Wäre es nicht grauenhafte Realität, man könnte meinen, in eine Cover-Version von Chaplins Großem Diktator geraten zu sein. In sofern kann man dem zum unkritischen Hofberichterstatter mutierten Bob Woodward für sein schonungsloses Porträt sogar schon wieder danken. Zu dem Hintergrund, den es vernebelt, passt es aufs Stimmigste.


Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Das große Spiel

 
25.02.02 20:48
#22
Das Öl, Scharon und die "Achse des Bösen"

Das Große Spiel

von Uri Avnery

Vor einigen Wochen passierte etwas Merkwürdiges: Israel entdeckte den Iran als den großen Satan.
Dies passierte ziemlich überraschend, zumal diesem Ereignis weder sensationelle Nachrichten noch neu Entdeckungen vorausgingen.
Als habe ein Offizier das Ganze gelenkt, änderte der ganze israelische Apparat seine Richtung.
Alle Politiker, alle Generäle sowie alle wichtigen Medien (unter Mitwirkung geschmierter Experten) entdeckten quasi über Nacht, daß der Iran eine unmittelbare, reale und schreckliche Gefahr darstelle.

Welch ein Zufall - im selben Augenblick wurde ein Schiff in Beschlag genommen, das angeblich für Arafat vorgesehene iranische Waffen transportierte.
Und in Washington berichtet Shimon Peres - ein Mann für alle Fälle und für jeden Dienst zu haben - jedem Diplomaten von Tausenden von iranischen Raketen, die die Hisbullah erhalten habe. Jawohl, die Hizbollah (im Übrigen von Präsident Bush mit auf die Liste der "Terrororganisationen" aufgenommen) erhalte furchtbare Waffen vom Iran (der gemäß Bush mit zur "Achse des Bösen" gehöre), um Israel, den Liebling des amerikanischen Kongresses zu bedrohen.

Klingt dies alles verrückt ? Ist es ganz und gar nicht. In diesem Wahnsinn steckt Methode.

Eigentlich ist die Sache einfach zu erlären. Amerika ist immer noch wütend nach dem Anschag auf das WTC. Es hat Afghanistan in beeindruckender Weise besiegt, ohne größere Verluste auf der eigenen Seite beklagen zu müssen. Nun steht es da, wütend und siegesgewiß, und weiß nicht recht, wen es als nächsten angreifen soll: den Irak, Nord Korea, Somalia oder vielleicht den Sudan ?

Präsident Bush kann sich nun nicht mehr zügeln, da eine derart geballte Machtkonzentration nicht einfach abzuschalten ist - um so mehr, als Bin Laden immer noch lebt. Die wirtschaftliche Situation im Lande hat sich verschlechtert und eine Riesenskandal (ENRON) erschüttert Washington. Die amerkanische Öffentlichkeit sollte besser nicht zu lange darüber nachdenken.

Also, nun kommt die israelische Führung und verkündet: "Iran ist unser Feind! Er muß angegriffen werden!"
Wer hat diesen Entschluß wann und wie gefaßt ? Und vor allen Dingen: Wo ? Nicht etwa in Jerusalem, sondern in Washington DC. Irgendjemand aus der US-Regierung gab Israel das Zeichen: "Starte eine massive politische Offensive um den Kongress, die Medien und die amerikanische öffentliche Meinung unter Druck zu setzen".

Wer sind diese Leute ? Und welches Interesse verfolgen sie ?

Hier bedarf es einer unfassenderen Darstellung:

Die zur Zeit am meisten umkämpften Ressourcen dieser Erde sind die Erdöl-Felder am Kaspischen Meer, die ein vergleichbares Erdöl-Vorkommen aufweisen wie Saudi-Arabien. Für das Jahr 2010 erwartet man eine Förderleistung von 3.2 Milliarden Barrel Öl am Tag nebst 4850 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Jahr.

Die USA sind entschlossen:

a) diese Felder in Beschlag zu nehmen,
b) alle potentiellen Wetbewerber auszuschalten,
c) die Region politsch und militärisch zu sichern und
d) einen sicheren Weg von den Feldern zum Offenen Meer zu finden.

Das Projekt wird von einer Gruppe von Ölmagnaten geleitet, zu der auch die Bush-Familie gehört. Zusammen mit der Rüstungsindustrie setzten sie - so wie sie es damals mit Bush Senior taten - Bush Junior auf den Präsidentenstuhl. Dieser Präsident ist eine beschränkte Person, sein Weltbild ist oberflächlich, seine Aussprache ist primitiv - fast karikaturhaft, vergleichbar mit einem zweitklassigen Western. Für die breite Öffentlichkeit reicht dies aus. Seine Hinterleute sind jedoch sehr erfahren. Es sind diese, die den Regierungsapparat leiten.

Der Angriff auf das WTC hat deren Arbeit wesentlich erleichtert. Osama Bin Laden hat nicht verstanden, daß seine Aktionen ihren Interessen entgegenkamen.
Würde ich an Verschwörungstheorien glauben, müßte ich annehmen, Bin Laden sei ein amerikanischer Agent. Da ich das nicht tue, wundere ich mich nur über gewisse Zufälle. Der "Kampf gegen den Terror", den Bush ausgesprochen hat, ist der perfekter Vorwand für die von seinen Hintermänner geplante Kampagne. Unter diesem Vorwand haben sie drei kleine muslimische Staaten nahe der Öl-Felder unter ihre Kontrolle gebracht: Turkmenistan, Uzbekistan und Kyrgyzstan. Die gesante Region wird nun von amerikanischer Seite politisch-militärisch dominiert. Alle potentiellen Wettbewerber - Russland und China eingeschlossen - wurden verdrängt.

Lange Zeit waren sich die Amerikaner uneins über den besten Weg, das Öl zum offenen Meer zu transportieren. Routen, die unter russischer Kontrolle standen, wurden ausgespart. Der im 19. Jahrhundert als "The Great Game" bezeichnete tödliche Wettkampf zwischen Briten und Russen findet nun seine Fortsetzung zwischen Amerikanern und Russen. Bis vor kurzem erschien die westliche Route, die durch das Schwarze Meer und die Türkei führte, als die aussichtsreichste - sie wurde jedoch von den Amerikanern wieder verworfen, da sie zu nahe an Russland vorbeiführte. Der beste Weg verläuft nun südwärts hin zum Indischen Ozean. Iran fand hier zunächst nicht die geringste Beachtung, da sie von islamischen Fanatikern regiert wird. Man konzentrierte sich auf die Route vom Kaspischen Meer durch Afghanistan, den westlichen Teil Pakistans (Beluchistan) zum Indischen Ozean. Um dieses Ziel zu erreichen führten die Amerikaner geheime Verhandlungen mit den Taliban, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt waren. Deswegen wurde der "Kampf gegen den Terror" ausgerufen: die USA eroberten Afghanistan und installierten dort ihre eigenen Agenten innerhalb der Regierung. Auch der pakistanische Diktator folgt amerikanischen Weisungen.
Ein Blick auf die Karte genügt um überrascht festzustellen, daß die im Land installierten Militärbasen genau entlang der vorgesehenen Pipelineverbindung zum Indischen Ozeam verlaufen.

Dies wäre nun das Ende der Geschichte, wenn der Appetit nicht mit jedem Bissen zunähme. Die Amerikaner zogen zwei Schlüsse aus den Erfahrungen in Afghanistan:

a) jedes Land könne nun mit intelligenten Bomben unterworfen werden, ohne Soldaten opfern zu müssen und
b) mit militärischer Macht und Geld könne überall eine passende Regierung installiert werden.

Und so kam eine neue Idee in Washington auf: Warum eine lange Pipeline um den Iran herum (durch Turkmenistan, Afghanistan und Pakistan) verlegen, wenn man eine wesentlich kürzere Verbindung durch den Iran legen kann ?
Man muß nur das Ayatollah Regime stürzen und eine pro-amerikanische Regierung installieren. In der Vergangenheit erschien dies unmöglich. Nun - nach den Erfahrungen in Afghanistan - sieht es durchaus machbar aus. Man braucht nur die öffentliche Meinung in Amerika entsprechend formen und die Unterstützung des Kongresses für den Angriff auf Iran erlangen.

Hierbei leistet Israel gute Dienste, da es einen enomen Einfluß auf den Kongress und auf die Medien ausübt. Das Ganze läuft so: israelische Generäle erklären nun jeden Tag, daß der Iran Massenvernichtungsmittel herstellt und damit den jüdischen Staat mit einem zweiten Holocaust droht. Scharon erklärt, daß das kürzlich von Israel abgefangene, mit Waffen beladene Schiff beweise, daß Arafat in eine iranische Verschwörung verstrickt sei. Peres erzählt jedem, daß iranische Raketen die ganze Welt bedrohten. Jeden Tag erklärt irgendeine Zeitung ihren Lesern, daß Bin Laden im Iran oder innerhalb der Hizbullah im Libanon stecke.
President Bush weiß, wie er seine Diener belohnen kann: Scharon bekommt freie Hand, um die Palestinenser weiter zu unterdrücken, Milizen zu ermorden und ihre Siedlungen zu erweitern. Es ist ein einfaches Geschäft: Ihr beeinflußt den Kongress und die Medien, und ich liefere Euch die Palestinenser auf dem Tablett.

Dies hätte nicht funktionieren können, wenn die USA weiterhin auf ihre europäischen Allierten und die arabische Welt angewiesen wäre. Aber in Afghanistan merkten sie, daß sie sie nicht mehr länger brauchten. Sie können nun beide völlig ignorieren. Wer braucht schon die erbärmlichen Armeen der Briten oder Deutschen, wenn die USA mächtiger sind, als alle anderen Armeen der Welt zusammengenommen ?

Für Scharon ist die Idee einer amerikanisch-israelischen Kooperation gegen den Iran nicht neu - im Gegenteil: schon 1981 unterbreitete er als damaliger Verteidigungsminister dem Pentagon folgenden Plan: Nach dem Tode Khomenis könnte Israel den Iran sofort besetzen um den Russen zuvorzukommen. Der IDF würde das Land schließlich den nachrückenden Amerikanern übergeben. Zu diesem Zweck hätte das Pentagon Israel im Voraus mit modernsten Waffen ausstatten nüssen um sie dann - unter amerikanischer Kontrolle - für diese Operation zu nutzen.
Das Pentagon war damals jedoch gegen den Plan. Nun wird die Zusammenarbeit vor einem anderen Hintergrund wieder angestrengt.

Welche Schlüsse sind aus all dem zu ziehen ?

Zunächst einmal, daß wir an vorderster Front des kommenden Krieges stehen werden. Abgesehen von gegenseitigen Beschimpfungen zwischen Iran und Israel würde ein iranischer Gegenschlag auf einen amerikanischen Angriff uns schwer treffen - es sind Raketen sowie chemische und biologische Waffen im Spiel.
Zweitens, daß diejenigen unter uns, die einen wirklichen Frieden mit den Palestinensern wollen, sich nicht auf Amerika verlassen können. Nun hängt alles von uns alleine ab, den Israelis und Palestinensern. Unser Blut ist für uns wertvoller als kaspisches Öl.

Uri Avneri lebt in Israel. Er hat viel über das Leben und die Karriere Ariel Scharons geschrieben.



Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Happy End
Happy End:

Mmmmmmh.....

 
25.02.02 21:01
#23
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Schnorrer
Schnorrer:

Und jetzt die perverseste aller Verschwörungs-

 
25.02.02 21:22
#24
theorien:

Wer den folgenden Link aufmerksam durchliest, vor allem das Ende, wird nicht umhin kommen, folgendes zu mutmaßen:

homepages.compuserve.de/HeppyE/texte/5MEMRInewmyth.html

Die Amerikaner wissen inzwischen, daß sie vom Mossad gelinkt wurden. Ein geplanter Angriff gegen den Irak wird nur ein Fake sein, Ziel ist es, daß der Irak Israel auslöscht.

Absolut pervers, oder?
Die WTC-Verschwörungstheorie (Teil 26 bis ...) Happy End
Happy End:

....und dann noch dieses Kürzel

 
25.02.02 21:28
#25
in der URL "HeppyE"!! Unheimlich!

Gruß
HappyE

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