Seit 2008 ist die Schuldenkrise eigentlich nie weggegangen, sondern wurde mit einer meterdicken Puderschicht von neu gedrucktem Geld für Anleichenkäufe vom Club Med zugekleistert.
So liegt die Schuldenquote von Italien inzwischen schon bei fast 151 Prozent.
ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/...-df65-7fe7ac9e6340
Im Fall Italien kommt noch hinzu, dass sich die italienische Banken mit dem bisher extrem billigen EZB-Geld mit italienischen Anleihen vollgesaugt haben. Nach Angaben des italienischen Bankenverbands haben italienische Geldinstitute für 422 Milliarden Euro italienische Staatsanleihen in den Büchern. Daher werden auch die italienischen Banken folglich wieder rasch in Schieflage geraten, wenn im Sog steigender Zinsen diese Anleihen folglich an Wert verlieren.
Das belastet folglich die Bilanzen der Banken. Es droht eine Verschärfung der Bankenkrise, die in Italien ohnehin nie vorbei war, wie die Vorgänge der vergangenen Jahre aufzeigten. (Stichworte hierzu Unicredit, Monte dei Paschi, Banca Carige, usw.)
Von daher liegt auf der Hand, dass bei dem Krisentreffen die EZB-Spitze beschlossen hat, die Gelder aus dem fällig werdenden Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme – PEPP) einzusetzen, um vor allem in Papiere von Italien und anderen hoch verschuldeten Ländern zu investieren, um deren Spread zu drücken.
Fazit:
Die EZB eliminiert mit ihrer Geldpolitik weiterhin den zentralen Korrekturmechanismus der freien Marktwirtschaft: Risiko muss etwas kosten - wenn man sich aber ohne Risiko turmhoch verschulden kann, dann führt man das System ad absurdum und zerstört es langfristig. Ganz sicher!