Bei Intel gibt es erneut ernsthafte Fertigungsprobleme (zu viel Ausschuss) bei der anstehenden nächsten Generation von Prozessoren, die in 7 nm gefertigt werden sollen.
Bereits beim Übergang von 14 nm auf 10 nm - zieht sich seit Jahren hin - traten bzw. treten diese Probleme auf.
Intels aktuelle Desktop-Prozessoren (Serie "Comet Lake" = 10. Generation) sind immer noch in 14 nm gefertigt. Das ist der Stand der Technik von 2014. Bei Intel herrscht im Desktop-Bereich seit 6 Jahren Stillstand, lediglich bei Notebook-CPUs gelang bisher der Übergang auf 10 nm.
Hingegen bietet Erzkonkurrent AMD schon seit einem Jahr Desktop-Prozessoren in 7 nm an, ist also bereits zwei "Shrinks" weiter.
Prozessoren mit kleineren Strukturen sind in der Regel energie-effizienter und leistungsfähiger. Zudem kann man auf der Chipfläche mehr Features unterbringen. Und es passen mehr Chips auf einen Silizium-Wafer, was die Fertigung ökonomischer bzw. profitabler macht.
AMD ist Intel deshalb voraus, weil AMD keine eigenen Fertigungsstätten ("Fabs") für die Chips mehr unterhält (war eigentlich eine Notlösung aus Kostengründen, denn die Fabs kosten Milliarden). Stattdessen lässt AMD die Chips bei Industriepartnern wie TSMC (Taiwan) oder Global Foundries herstellen. Diese Partner sind offenbar technologisch innovativer als Intel, da der "Shrink" auf 7 nm dort bereits vor einem Jahr gelang.
Intel kündigte gestern nach Rekordergebnissen an, künftig ebenfalls auf externe Fertigung umzustellen, um die Probleme mit 7 nm in den Griff zu bekommen. Bislang hatte Intel zu 80 % eigene Fabs verwendet. Die Nachricht ließ die Intel-Aktie um 10 % abstürzen nachbörslich.
Intel scheint mir - ähnlich wie Boeing oder General Electric - innovationsmüde, träge und teils sogar schlampig geworden zu sein. Das passiert, wenn sich Firmen zu lange in einstigen Erfolgen und Marktführerschaft sonnen.
Sogar Apple nimmt jetzt von Intel-CPUs, die oft nicht lieferbar waren, Abstand und will künftig eigene CPUs entwickeln.
www.marketwatch.com/story/...-issues-2020-07-23?mod=home-page
www.n-tv.de/wirtschaft/...Intel-Probleme-article21930479.html
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