Ich sehe das so Chris; die SNB hat zwischen April und September 2012, als sich der Kurs in der Nähe der 1,20 stagnierte, bis auf kurze Absacker, die Mindestgrenze erfolgreich verteidigt. Zu dieser Zeit herrschte ein relativ ruhiges Marktumfeld.
Die Fragen die ich mir Stelle sind:
a) Kann die SNB die Schwelle in panikartigem Umfeld ebenso erfolgreich und konstant verteidigen?
b) Will die SNB die Schwelle überhaupt konstant verteidigen oder ist vielleicht sogar ein kurzes Absacken z.B. auf die 1.19 oder so eventuell gewollt.
Zu b): Man sollte niemals das Banken/Emittentenkartell unterschätzen, das bekannterweise über beste Beziehungen und Kontakte verfügen. In der Eur/Chf Speku herrscht eine Sondersituation. Man liest immer wieder von garantierten Gewinnen und der 1,30. Dann gibt es die 1,20er Schwelle, die nicht brechen kann. Das beste letztes Jahr war ein Artikel, den ich gelesen habe, mit der Überschrift, 'Eur/Chf - Elfmeter, bitte verwandeln', oder so ähnlich. Als ich diesen Artikel las, begann ich die 1,30 erstmals wieder anzuzweifeln.
Die Situation hier hat inzwischen, vor allem auf Grund solcher Artikel, eine ziemliche Popularität erlangt.
Als es in 2012 zu den zwei Blitzanstiegen kam, befand sich diese Spekulation meiner Meinung nach noch in der Stealth-Phase. Man kann mittlerweile ausgehen, das unter der SNB Schwelle eine Goldgrube für die Emis liegt. Das Sentiment bewegt sich meistens zwischen 80 und 90% longquote. Dabei handelt es sich anders wie bei normalen Spekulationen, um teilweise sehr hohe Hebel.
Ein Aspekt, ist noch der technische: der gesamte Anstieg seit SNB Intervention, wurde nicht einmal um 23,6% nach Fibonacci auskorrigiert, was ebenfalls in einem freien Markt mit großer Wahrscheinlichkeit schon geschehen wäre.
Ich sag mal das Gesamtpaket hier, ist momentan nicht unbedingt der Nährboden für stark steigende Kurse. Erst wenn die Masse die Spekulation aufgegeben oder ihr Geld verloren hat, wird der Franken massiv einbrechen.