wie haben hier ja schon öfter die Umsatzpotenziale bzw. -modelle von Orange angesprochen. Orange wird als großer MNO mit einem Lizenzmodell abgerechnet. Hierbei erhält Cyan 1-3 € je Kunde pro Jahr in Abhängigheit der Produktvariante (Basis, Premium, Kinderschutz). Cyan rechnet bei Orange konservativ mit 1,5 €, wobei ich meine, dass insbesondere für Businesskunden die Premiumversion Pflicht sein sollte.
Die Kosten für die Hardware bei diesem Lizenzmodell trägt der MNO, dafür erhält er aber auch über 90% der Umsatzerlöse, m.E. extrem lukrativ für den MNO, plus eigenes Brand und Logo, auch der Datenschutz bleibt in der Hand des MNO.
Kleine MNOs oder MVNOs werden nach einem Revenue Share Modell abgerechnet, wobei Cyan 30-50% der Umsatzerlöse erhält. Dafür muss Cyan die Investitionen in die Hardware finanzieren, dies ist ein niedriger 1stelliger mio Betrag. Daher halte ich die KE hier wiederum für ein MUSS. Kleine MNOs würden Investitionen in die Hardware auch abschrecken. Gerade bei Playern wie WOM oder Smartfren dürfte es zu dieser Variante kommen, daher ist die starke Kapitalausstattung von Cyan sehr wichtig. Dafür verdient man dann bei den kleineren MNOs rd. 10-20 € je Kunde pro Jahr. Somit dürfte sich die Hardware Investition nach 1 Jahr für Cyan amortisieren.
Auch noch ein Wort zur Prognose 2019:
ich bin inzwischen davon überzeugt, dass mit I-New Übernahme im Juli 2018 auch bereits grünes Licht von Orange gekommen ist. So hat CEO Arnoth dies im Interview auch angedeutet. I-New mit seinen rd. 75 IT Experten war Voraussetzung für den Orange Deal.
Somit hatte Arnoth bereits damals volle 6 Monate Orange in seine Prognose eingearbeitet. Jetzt werden es wohl nur 2-3 Monate sein, daher hat man im März auch das "mindestens" aus der Prognose raus genommen. Ob Cyan nun die Prognose schafft hängt davon ab, wann und wie schnell der Rollout in Q4 anläuft. Arnoth war hier m.E. zwar etwas vorschnell, aber im Endeffekt hat dieser Quartalseffekt nichts mit dem Unternehmenswert von Cyan zu tun.
Aber genau in diesem Szenario steckt in der ganzen Unsicherheit der letzten Monate, seit der März Meldung ist Kurs sehr nervös. Neue Aufträge würden dieses Quartalsdenken natürlich ganz schnell überkompensieren. Und hier bin ich sehr zuversichtlich, dass in Q3+4 die anvisierten Aufträge vermeldet werden.