Bollinger Bänder geben die Kursrichtung vor

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das Zentrum d.:

Bollinger Bänder geben die Kursrichtung vor

 
11.12.01 08:08
Charttechnik-Training
Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker

9. Dez. 2001 Bollinger Bänder sind eine Abwandlung des einfachen Konzepts, gleitende Durchschnittslinien für die Aktienanalyse zu benutzen. Sie wurden vor mehr als zwanzig Jahren von einem Amerikaner namens John Bollinger entwickelt, der sich damit einen Platz in der Ahnengalerie der Technischen Analysten an vorderster Stelle gesichert hat.

Der Grund dafür: Mit den Bändern lässt sich die Schwankungsbreite der Kurse erkennen und damit Hinweise darauf finden, wann ein neuer Trend beginnt. Die Berechnungsgrundlage für Bollinger-Bänder besteht aus zwei Dingen: einem normalen gleitenden Durchschnitt und der aktuellen Standard-Abweichung.

Chartprogramme nehmen die Rechenarbeit ab

Die Standard-Abweichung ist ein statistisches Konzept, dass beschreibt, wie Kurse um den eigenen Mittelwert streuen, sozusagen ein Maßstab für die Schwankungsbreite. Oberes Bollingerband ist der gleitende Durchschnitt plus eine Standardabweichung, unteres Bollingerband der gleitende Durchschnitt minus einer Standardabweichung. Hinzu kommt die gleitende Durchschnittslinie, so dass insgesamt drei Linien und der eigentliche Kursverlauf im Chartbild zu sehen sind. Als Idealeinstellung wird die Berechnung einer 20-Tage-Linie mit doppelter Standardabweichung empfohlen.

Dies klingt recht kompliziert, wird aber von den meisten Chartprogrammen problemlos bewältigt. Es ist wie mit einem Automobil. Auch da muss man den Motor nicht in- und auswendig kennen, um damit umgehen zu können. Hat man das Ergebnis, ist es danach umso einfacher: Denn 95 Prozent aller Kursbewegungen sollten sich innerhalb der beiden Bänder abspielen.

Die Aktienkurse werden normalerweise als überkauft angesehen, wenn Sie das obere Band berühren. Im Umkehrschluss  gelten Sie als überverkauft, wenn das untere Band touchiert wird - man rechnet in beiden Fällen mit einer Gegenreaktion. Doch ganz so einfach ist es nicht - denn es gibt auch noch Trends. Diese obige Angabe funktioniert nur, wenn kein stärkerer Trend vorherrscht. Läuft ein Trend, kann es passieren, dass der Kurs ein Band berührt, es sogar überschreitet, sich aber partout nicht daran hält, überkauft zu sein.

Paradebeispiel HypoVereinsbank

Eine bessere Nutzungsmöglichkeit der Bollinger-Bänder ergibt sich, wenn man abwartet, bis das obere und untere Band zusammenlaufen. Wenn sich der Abstand zwischen den Bändern verengt, droht der Aktienkurs einzuschlafen. Doch jede Lethargie wird an der Börse immer wieder von einer starken Kursbewegung abgelöst. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem man dabei sein muss. Im Beispielchart der Hypo-Vereinsbank sind drei solche Punkte markiert.

Woher weiss man aber, in welche Richtung die Bewegung geht? Ganz einfach: Wird das obere Band durchschritten, setzt man auf  eine steigende Trendphase, und umgekehrt. In allen drei Beispielen im Chart wurde das untere Band geknackt und es ging abwärts. Von einem Fehlsignal ist im übrigen dann auszugehen, wenn der Kurs nach dem Ausbruch wieder eine Kehrtwende macht und zurück zur mittleren Linie strebt.

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Brummer:

Sehr informativ, Danke o.T.

 
11.12.01 08:10
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