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Zu den Fakten. Der Free-Float beträgt über 50 Prozent laut Homepage Stand vom 07.12.2020. Was ich übrigens nicht verkehrt finde. Gut laufende Titel haben meistens einen hohen Free-Float. Könnt ihr selber mal recherchieren. Woran das liegt, weiß ich leider nicht.

Im Übrigen gehe ich stark davon aus, dass Herr Flasskämper in den letzten 6 bis 12 Monaten seine Anteile nicht unerheblich reduziert hat! Laut Homepage soll der Anteil aktuell bei >25% liegen. Im Halbjahresbericht 2020 lag die Priority AG noch zwischen 50 und 75 Prozent (Seite 13). Wie diese Anteile platziert wurden, ist mir nicht bekannt. In solchen Dimensionen sollte das eigentlich nur außerhalb der Börse passieren. Natürlich besteht dadurch das Risiko, dass immer wieder direkt über den Markt neue Anteile verkauft werden. Macht bei niedrigen Umsätzen zwar wenig Sinn...aber möglicherweise fand das bei den höheren Umsätzen ja schon mehrfach statt?! Das würde erklären, warum der Kurs untypisch immer wieder gleich so stark zurückkam...obwohl sich der Unternehmenserfolg aktuell kontinuierlich steigert. Richtig durch die Decke gegangen ist die Aktie ja seit Mitte November ja nun nicht wirklich (für die geringe Marktkapitalisierung unter den Momentum Titeln). Für mich ist das übrigens auch der Hauptgrund, warum der Kurs heute bei 50 Euro steht und nicht wenigstens bei 70 bis 80 Euro (die Korrektur im Tech Bereich seit Mitte Februar mit eingeschlossen). Übrigens könnte sich die Korrektur im Tech Sektor ab morgen 14.30 Uhr wieder fortsetzen, falls die Erzeugerpreise zu stark über den Erwartungen liegen sollten. Also etwas aufpassen....

Ein wichtiger Grund dafür warum wir aktuell keine steigenden Kurse sehen ist der, dass die Umsätze seit Wochen im Keller sind. Oder für Laien...die Aktie verhält sich wie ein Mauerblümchen. Das sieht ein Blinder mit Krückstock. Manche hier haben das ja bereits gut erkannt. Über die Gründe kann man spekulieren. Vielleicht werden hier die Geschäftszahlen 2020 abgewartet, der Ausblick 2021 oder bestimmte Entwicklungen? Who knows...

Schaut mal auf auf die Nanorepro AG. Die machen Covid-19 Schnelltests. Das Geschäft brummt bereits seit Monaten MEGA. Das hätte übrigens auch ein Blinder mit Krückstock erkennen können. Trotzdem ging es erst nach den Geschäftszahlen vor wenigen Wochen richtig durch die Decke. Und auch hier gibt's nicht unerhebliche Unsicherheiten beim zukünftigen Geschäft! Wie gesagt, an der Börse gilt die Regel "Alles kann, nichts muss".

Entweder man glaubt an dieses Unternehmen oder nicht. Wenn ja dann freut euch, dass ihr aktuell solche Kursgeschenke bekommt (oder wollt ihr lieber 80 Euro pro Aktie bezahlen, weil ihr zu viel Geld habt und nicht wisst wohin damit?). Also ich nehme lieber 45 bis 50 Euro. Solange sich am Geschäftserfolg nichts ändert, sollte unter normalen Umständen in den nächsten 3 bis 6 Monaten eine Bewertungsanpassung erfolgen. Im übrigen kann man m.E. schon erkennen, dass die Group auch bei größeren Marktteilnehmern auf dem Zettel steht. Alles andere würde mich auch sehr wundern. Die Unterstützungszone zwischen 45 und 48 Euro (ATH von 2019) wurde bisher unter höheren bzw plötzlich steigenden Umsätzen immer verteidigt. Ich weiß... ein schwacher Trost für uns...aber immerhin. Leider wird dann aber bisher auch bei höheren Kursen schnell wieder verkauft.

Im übrigen möchte ich noch einen Fakt ergänzen. Nicht nur der eigenen Kryptobestand sollte beim Unternehmenswert berücksichtigt werden, sondern auch das Eigenkapital! Dieses lag im Halbjahresbericht 2020 insbesondere durch stark gestiegene Gewinnrücklagen bei 37 Millionen Euro. Aktuell dürfte sich der Wert auf mindestens 45 bis vielleicht sogar >50 Millionen erhöht haben (nach dem fulminanten Anstieg des Handelsvolumens ab 11.2020). Somit wird theoretisch das operative Geschäft bei einer Marktkapitalisierung von 250 Millionen quasi nicht bewertet. So etwas sieht man eigentlich nur bei Value Titeln mit sinkendem Umsätzen/Gewinnen und sehr selten bei (stark) wachsenden Tech bzw. Momentum Werten.

Ich finde das Geschäftsmodell "ebay für den Bitcoin Handel" auch gar nicht so schlecht wie es vielleicht manchmal dargestellt wird, wenngleich es natürlich weniger populär erscheint und weniger Nutzer hat als Coinbase...wo man die Kryptos ja wie in einer Wechselstube direkt von/an Coinbase kauft/verkauft (korrigiert mich bitte, falls ich mich irre). Trotzdem kann man sich dadurch gegenüber Coinbase auch abgrenzen. Vergleiche zu den zahlreichen Bitcoin "HandelsApps" würde ich übrigens nicht ziehen, da dort die Sicherheit des Bestands meistens deutlich geringer ausfällt und selten eine eigene Bank mit Einlagensicherung dahinter steht. Ein größerer Partner, der mehr (Groß)Kunden bringen könnte, wäre für bitcoin.de sicher sehr interessant!! Vielleicht ein Broker, vielleicht eine kleine Privatbank, vielleicht eBay ;-) ?  Man darf nicht vergessen, dass Großkunden natürlich auch Liquidität haben möchten! Also falls sich Bitcoin.de mehr auf Großkunden spezialisiert, sollte das unbedingt bedacht werden.

Sollte der Unternehmenswert bzw Kryptomarkt weiterhin laufen, könnte ein Übernahmeangebot oder Joint Venture immer wahrscheinlicher werden. Mit einer neuen, professionelleren Handelsplattform wäre da natürlich auch schnell neue Fantasie vorhanden.

Natürlich wollen viele Marktteilnehmer SCHNELL ihre Meinung bestätigt wissen. Mir ist das natürlich auch am liebsten (wer hat heutzutage schon Zeit zu verlieren) aber wenn es nun dieses mal so nicht läuft, muss ich es akzeptieren können. Für eine gute Strategie ist Geduld jedenfalls nie eine schlechte Zutat. Wie gesagt...die Börse hat ihre eigenen Regeln. Wenn die super einfach zu verstehen wären, dann wäre bestimmt schon jede Putzfrau Börsenmillionär.

Lasst uns doch zusammenlegen und dann pushen wir die Group gehebelt zum Mond ;-)