Neuer Chef, neue Wetten? Was Nestlé Anlegern jetzt signalisiert
Nestlé liefert stabile Ergebnisse, doch der Ausblick wird vorsichtiger. Preise verlieren an Zugkraft, Währungen belasten und der neue Chef steht vor ersten großen Weichenstellungen.
Die Analysten der UBS Bank rechnen bei Nestlé im vierten Quartal mit einem soliden, aber spürbar moderateren Wachstum. Für das Schlussquartal erwarten sie ein organisches Umsatzplus von 3,4 Prozent. Damit läge der Konzern leicht unter dem Konsens, aber auch unter dem stärkeren dritten Quartal. Die Vergleichsbasis falle allerdings deutlich anspruchsvoller aus, betont die UBS.
Der Preisdruck lasse weiter nach. Der Preisbeitrag dürfte nur noch 2,3 Prozent betragen, nachdem er im zweiten Quartal noch bei 3,3 Prozent und im dritten Quartal bei 2,8 Prozent lag. Die Schweizer Banker verweisen darauf, dass Nestlé damit beginnt, frühere starke Preiserhöhungen im Süßwarensegment wieder aufzufangen.
Der Umsatz im vierten Quartal dürfte sich laut der UBS auf 23,667 Milliarden Schweizer Franken (25,3 Milliarden Euro) belaufen. Das entspräche einem Rückgang von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Währungsbewegungen belasteten den Konzern dabei erheblich und schmälerten den Umsatz nach Einschätzung der Analysten um 5,6 Prozent.
Beim operativen Ergebnis erwarten sie einen zugrunde liegenden Betriebsgewinn von 14,424 Milliarden Schweizer Franken. Die operative Marge läge damit bei 16,1 Prozent und entspräche dem Konsens.
Für das Gesamtjahr 2025 prognostiziert die UBS einen bereinigten Gewinn je Aktie von 4,39 Schweizer Franken. Zudem rechnen die Analysten mit einer Dividende von 3,10 Schweizer Franken je Aktie. Das wäre die dritte Erhöhung in Folge und entspräche einer Ausschüttungsquote von 71 Prozent.
Mit Blick auf das Jahr 2026 erwarten die UBS-Analysten einen vorsichtigen Ausblick. Das organische Wachstum dürfte sich zunächst in einer Spanne von 3 bis 4 Prozent bewegen. Der Beitrag aus Preiserhöhungen dürfte weiter sinken, während sich das mengengetriebene Wachstum deutlich verbessern sollte.
Bei der operativen Marge gehen die UBS-Analysten davon aus, dass Nestlé eine positive Entwicklung bestätigt, allerdings mit einer stärkeren Verbesserung erst in der zweiten Jahreshälfte. Höhere Rohstoffpreise und mögliche Zölle könnten das erste Halbjahr belasten.
DIe UBS erwartet zudem, dass der neue Konzernchef Philipp Navratil bei der Vorlage der Zahlen zum Geschäftsjahr 2025 seine strategischen Schwerpunkte konkretisiert. Dazu zählen wachstumsgetriebenes Mengengeschäft, ein fokussierteres Portfolio, eine stärkere Leistungskultur und die weitere Transformation des Konzerns.
Die Gewinnschätzung für 2026 senkten die UBS-Experten leicht. Der erwartete Gewinn je Aktie wurde um ein Prozent auf 4,45 Schweizer Franken reduziert. Als Gründe nennen die Analysten stärkeren Gegenwind durch Wechselkurse sowie vorsichtigere Annahmen beim internen Wachstum. In der Bewertung sehen sie Nestlé mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,5 auf Basis 2026 leicht unter dem Niveau vergleichbarer großer Konsumgüterkonzerne in Europa.
Das Zwölf-Monats-Kursziel liegt bei 80,00 Schweizer Franken (85,51 Euro). Die Einstufung bleibt neutral. Das Analystengros setzt laut MarketScreener das mittlere Kursziel im Bereich von 87 bis 88,2 Schweizer Franken an. Diese Konsenswerte zeigen eine erwartete Steigerung gegenüber dem aktuellen Kursniveau von etwa 78,60 Schweizer Franken.
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