AKTIVER UMWELTSCHUTZ - MITMACHAKTION !!!

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AKTIVER UMWELTSCHUTZ - MITMACHAKTION !!!

 
27.05.02 13:16
Hallo, Freunde und Kollegen!
>  Sicher habt Ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts habe von mir
> hören  lassen.  Das hatte einen triftigen Grund: Ich habe kurzfristig
> beschlossen, mich  aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.  Gestern morgen
> habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen dem zu  entnehmen war,
> daß die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein beispielloses  Projekt
> zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen haben: Für jeden  getrunkenen
> Kasten Krombacher Bier werden sie 1m² Urwald retten.
>
>  In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen
> gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloß ich, auch meinen
> Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen.
>
>  Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald
> beschäftigt war kam meine Frau nach Hause. Bei der anschließend
> geführten,  hitzigen Debatte mit ihr machte ich vermutlich die gleiche
> Erfahrung, wie  Tausende andere Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß
> auf völliges  Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein
> Engagement für die  Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie völlig
> ab. Sie wollte nicht  verstehen, daß man eine so große Aktion wie die
> Rettung der Natur nicht  aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst
> Vormittag ist oder nicht.
>
>  Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muß, für
> die  Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich das Haus
> ...  Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos umher.
>
> Angst  beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung

> machte sich tief  in meinem Inneren breit, denn mit jeder verstrichenen
> Minute hätte ich  wieder einige Quadratzentimeter unwiederbringlicher
> Natur retten können.  Die Angst schnürte meine Kehle zu, die
> Verzweiflung ließ meinen Hals  austrocknen.  Wie groß war da meine
> Freude, als ich unerwartet auf eine Versammlung  gleichgesinnter
> Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie sofort, denn als  Zeichen ihrer
> Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche Krombacher in der  Hand, die
> sie demonstrativ leerten.
>
>  Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich sehr bald,
> daß  einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der Rettung ganzer
> Kontinente  beschäftigen, unbeachtet von der Öffentlichkeit, genau hier,
> an diesem  Kiosk!
>   Ich bewunderte die Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes:  Die
> von den Entbehrungen ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen,
> prallen Bäuche, den Geruch nach Jahrtausende altem Urwaldboden, die
> mannigfaltigen Insekten und ich übersah auch nicht, daß sich einige
> beim Kampf um die Natur wohl die Zähne ausgebissen hatten.
>
>  Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichem
> Urwaldes gerettet hatten stellte ich fest, daß der Schutz und die
> Rettung  der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange stehen
> schmerzten meine  Füße, die Waden krampften, selbst die Zunge war durch
> die langen Debatten in  ihrer Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte
> immer größere Mühen beim  Aussprechen der großen Buchstaben eines Satzes
> oder Wortes. Aus diesem Grund  beschloß ich, die Versammlung zu
> verlassen und machte mich auf die Suche  nach weiteren Mitstreitern.
>
>  In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort wie der
>  fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich dort eingefunden
> und  arbeitete hier im Verborgenen an der Rettung der natürlichen
> Ressourcen.  Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt
> meine Hand nahm  und mir sagte: "Junge, rette den Urwald, wir zählen auf
> Dich", und orderte  die 4te Lokalrunde um unsere Aktion voranzutreiben.
> Da die anderen Gäste  darauf bestanden, neben dem Urwald auch zusätzlich
> Gebiete wie die Sahara,  die Wüste Gobi und den Rheingau wieder
> aufzuforsten und somit auch den  Aufbau des heimischen Waldbestandes zu
> unterstützen, blieb mit nichts  anderes übrig, als zu der Runde noch
> Jägermeister zu ordern.
>
>  Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die
> Kneipe  verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen!  Leicht
> verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß sich unsere
> gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein,
> es  waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch
> eine  Erfahrung!
>
>  Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloß, einen
> Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen, um die
> vielen, anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen.
>
>  So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch ausgewichen
> als  ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte. Auf der Fahrbahn
> standen  mehrere Polizisten und schauten in meine Richtung. Sie mußten
> von meinem  Vorhaben erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein
> Fahrzeug an. Von  Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja bereits
> gehört, war ab er  dennoch verwundert, wie schnell sich das
> rumgesprochen hatte.
>
>  Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloß ch
> mich  zu einer spontanen Sitzblockade auf der Straße. Wenn ich im nach
> hinein  darüber nachdenke, war es keine rationell erklärbare Aktion,
> eher ein  Zwang meines Unterbewußtseins. Ich saß und mein Körper
> weigerte sich, wieder  aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal
> wie Sitzblockierern in  Brokdorf oder entlang der Castor - Strecke: Ich
> wurde durch die Polizisten  weggetragen. Auch sie wollten den ernst der
> Lage nicht verstehen, obwohl ich  sie immer wieder darüber aufklärte.
>
>  Später, auf dem Revier erschien dann endlich ein Vernünftiger Mensch.
> Er  hörte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert an
> und  erklärte mir dann, daß er die Anzahl der von mir geretteten Bäume
> feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und er
> bräuchte aus diesem Grund etwas davon. Ich war glücklich, diesen
> verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben. Mein Engagement würde
> amtlich  festgehalten und der Nachwelt erhalten!  Dafür gab ich ihm
> gerne mein Blut.
>
>  Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen
> Wagen  hatten die netten Beamten behalten, damit er durch seine Abgase
> nicht alle  meine Bemühungen wieder zerstört, wie sie mir erklärten.
> Auch haben sie mir  fest versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus
> meinem Führerschein  ein Flugblatt zur Unterstützung der Rettungsaktion
> zu machen.
>
>  Froh und mit der Gewißheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich
> dann  nach Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch ein paar
> Pflänzchen  und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:
>
>  Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt,
>  die letzte Tankstelle geschlossen,
>  das letzte Auto stillgelegt,
>  die letzte Autobahn begrünt ist,
>  werdet Ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier verkauft.
>
>
>  In diesem Sinne wünsche ich einen frohen Tag. Ich geh jetzt nochmal ' n
> bißchen Wald retten.
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