Hast Du von Mises oder Hayek eigentlich mal gelesen? Das ist doch genau das eigentliche Thema und gerade nicht eine völlig andere Ebene.
Die geldpolitischen Überlegungen, die ich teile und in denen wir aufeinanderstoßen,
sind gerade eines der Kernstücke der Austrian School, und in sich auch konsequent und folgerichtig zu Ende gedacht, wie ich finde.
(In Deiner Darstellung, dass ich den Staat wie einen privaten Haushalt behandeln wollte, gibst Du mich nebenbei falsch wieder.)
Genau darum geht es doch in Ludwig von Mises Hauptwerk " Die Theorie des Geldes und seiner Umlaufmittel"
library.mises.org/books/...des%20und%20der%20Umlaufsmittel.pdf
Auch in unseren Diskussionen über einen abnehmenden Grenznutzen von Verschuldung, aber auch solcher Maßnahmen wie QE, bewegen wir uns in dem Bereich von austrian economics.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, zu welchen Punkten Du Dir da von mir eine genauere Stellungnahme wünschen würdest? Über Mises Haltung zum Sozialstaat?
Was bleibt denn da von meiner Seite für Dich unklar?
Oder was was meinst Du mit Austrian School konsequent zu Ende gedacht?
Die Implikationen, die Du an manchen Stellen behauptest, halte ich in der Beobachtung jedenfalls für falsch. Dies zu diskutieren ist allerdings sehr mühsam.
Wer dies so empfindet, den wird man davon nur schwer abbringen können, nicht selten wird derjenige dabei von Mises et. al allerdings gar nichts gelesen haben. Was es dann nicht gerade leichter machte, die Vermutung solcher Implikationen zu diskutieren.
Die Argumentation des Liberalismus ist eine ökonomische, keine Ethische!
Wobei Ethik keinesfalls abgelehnt oder gar negiert wird, um vielleicht dem nächsten Missverständnis vorzubeugen.
Der Liberalismus greift in seiner Analysemethode im Kern im Grunde auf deduktive Logik und einen neo-positivistischen Rationalismus zurück, und stellt dann in der Beurteilung der Ergebnisse auf eine gegenüberstellende Betrachtung von Kosten und Nutzen ab, wobei auch die sozialen Kosten berücksichtigt werden, nicht nur die ökonomischen.
In der Zeitlinie werden dabei nach Möglichkeit vor allem auch die langfristigen Konsequenzen betrachtet. Keynesianer neigen im Gegensatz für gewöhnlich dazu, diese zu vernachlässigen und sich alleine auf die Kurz- bis mittelfristigen Effekte zu konzentrieren.
Der Liberalismus ist dabei keinesfalls herzlos, auch nicht in seinen Implikationen, wie Du zu vermuten scheinst. Dies ist allerdings eine Fehleinschätzung mit der Du leider nicht alleine stündest.