Als erster Test wird zumeist ein Arginin-Toleranztest durchgeführt. Die hierbei als Infusion verabreichte Aminosäure Arginin wird ohne Nebenwirkungen toleriert. Leider liefert der Arginin-Toleranztest manchmal niedrige Wachstumshormon-Werte, obwohl sich bei einem späteren Test herausstellt, dass gar kein Wachstumshormonmangel vorliegt. Aus diesem Grund kann es notwendig sein, einen zweiten Test zu machen – entweder wieder einen Arginin-Toleranztest (wenn es sich um ein junges Kind handelt) oder aber einen Insulin-Toleranztest.
Beim Insulin-Toleranztest wird mittels Insulingabe eine Hypoglykämie (Unterzucker) herbeigeführt, da eine Unterzuckerung ein verlässlicher Anreiz für die Ausschüttung von Wachstumshormon aus der Hypophyse ist (ein viel verlässlicherer Reiz als Arginin). Hierfür muss der Blutzucker um 50% des Ausgangswertes abfallen oder aber mindestens unter 40 mg.
Diesen Blutzuckerabfall merkt der Patient an Hungergefühl, leichten Kopfschmerzen, Schwitzen und Schwindel; manche Kinder haben aber gar keine unangenehmen Begleiterscheinungen. Treten stärkere Symptome auf (starker Schwindel, Bewusstlosigkeit) oder fällt der Blutzucker zu weit ab, wird der Test durch die Infusion einer hochprozentigen Glukoselösung sofort unterbrochen, kann dann aber auch meist nicht mehr beurteilt werden.
Während des Tests werden laufend Blutzuckerbestimmungen durchgeführt, der Kreislauf wird überwacht und während der ersten 60 Minuten, die im Hinblick auf die Unterzuckerung kritisch sind, ist immer ein Arzt anwesend. Der Insulintest ist vor mehreren Jahren in Misskredit geraten, da ein Patient während des Tests wegen eines starken Kaliumabfalls einen Kreislaufstillstand erlitt. Es zeigte sich jedoch, dass bei diesem Patienten eine besondere und seltene Störung des Kaliumhaushalts vorlag. Nach sorgfältigen Überprüfungen wurde der Insulin-Toleranztest wieder eingeführt – nicht zuletzt, weil er mit größter Sicherheit die richtigen Ergebnisse liefert. Schließlich handelt es sich um die Entscheidung für oder gegen eine mehrjährige, tägliche Injektionstherapie und deren Wirksamkeit
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