Abgezockt durch die Deutsche Bank

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007Bond:

Abgezockt durch die Deutsche Bank

17
14.12.05 08:51
Deutsche Bank verprellt Anleger

von Reinhard Hönighaus, London, Angela Maier und Fidelius Schmid, Frankfurt

In einer bisher einmaligen Aktion hat die Deutsche Bank ihren in Not geratenen Immobilienfonds vorübergehend geschlossen. Jetzt können Anleger ihre Anteile am Fonds Grundbesitz-Invest nicht mehr zurückgeben.

Seit der Auflage des ersten Immobilienfonds vor 40 Jahren ist noch nie ein Fonds geschlossen worden. Zwar hat die Krise am Markt für Büro- und Gewerbeimmobilien eine Reihe von Fonds in Schieflage gebracht. Bislang sprangen aber stets die Mutterhäuser mit Liquidität ein: vergangenes Jahr etwa die Deka-Bank, der Allianz-Konzern und die HypoVereinsbank. Dies sollte eine Vertrauenskrise dieser Anlageform verhindern.

Beim 6 Mrd. Euro schweren Fonds Grundbesitz-Invest haben Anleger Branchenkreisen zufolge allein am Montag Anteile im Volumen von 300 Mio. Euro zurückgegeben. Zuvor war durchgesickert, dass die Deutsche Bank hohen Abschreibungsbedarf bei deutschen Fondsimmobilien festgestellt hat.

Keine Stützungsaktion geplant

Der Rücknahmestopp sei beschlossen worden, "um alle Anteilseigner des Grundbesitz-Invest in ihren Handlungsmöglichkeiten gleichzustellen", teilte DB Real Estate mit. Dies deutet darauf hin, dass die Deutsche Bank keine Stützungsaktion für ihren Fonds plant. Falls die Neubewertung der Immobilien wie erwartet Abschreibungsbedarf ergibt, würde dieser somit den Wert der Fondsanteile senken.

Branchenexperten vermuten, dass die Bank den Fonds abwickeln und die Immobilienbestände über ihr Investmentbanking verkaufen will. Man werde den Wert der Bestände "nicht für etwaige Paketverkäufe oder andere Schließungsaktionen auf das Niveau von Zerschlagungswerten" senken, sagte Gernot Archner vom Bundesverband der Immobilien-Investment-Sachverständigen der FTD.

Furcht vor Branche

Nun befürchtet die Branche, dass Anleger auch bei offenen Immobilienfonds anderer Anbieter massiv Anteile zurückgeben. Konkurrenten fordern, dass die Deutsche Bank ihren Fonds stützt. Auch Jochen Sanio, Chef der Finanzaufsicht BaFin, dringe auf Hilfe durch die Bank, hieß es in Finanzkreisen.

"Die Frage ist, ob den Anlegern aus der anstehenden Neubewertung des Grundbesitz-Invest ein Wertverlust entsteht", sagte Sanio. Abzuwarten sei, "ob ein möglicherweise negatives Ergebnis auf den Wert der Anteile durchschlägt. Und vor allem, welchen Sanierungsbeitrag das Mutterhaus leistet."

Eine Stützungsaktion der Deutschen Bank würde ihr Ziel einer Eigenkapitalrendite vor Steuern von 25 Prozent gefährden. Diese Marke will Bank-Chef Josef Ackermann 2005 erstmals erreichen. Die Schließung des Fonds könnte viele deutsche Privatkunden vor den Kopf stoßen. Zudem konterkariert sie die Anstrengungen der Bank, ihr Image zu verbessern.

In den Fonds hatten 300.000 Anleger investiert. Der Deutschen Bank zufolge bleiben Fondsbesitzer auf ihren Anteilen sitzen, wenn sie diese nicht vor Montagnachmittag zurückgegeben haben.
Viel versprochen

Flexibilität Anbieter von offenen Immobilienfonds werben damit, dass Anleger Anteilsscheine ständig erwerben und jederzeit zurückgeben können - im Gegensatz zu geschlossenen Fonds.

Vorsorge Durchschnittliche Renditen von über sechs Prozent galten bei offenen Immobilienfonds lange als normal. Viele Privatleute setzten in den Jahren der Börsenflaute auf diese Anlageform, um fürs Alter zu sparen.

Flaute Zuletzt ist die Branche in die Krise geraten. Hauptgrund dafür: sinkende Büromieten und viele leer stehende Gebäude.

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007Bond:

Finanzaufsicht schaltet sich ein

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14.12.05 09:19
Finanzaufsicht überprüft Immobilienfonds

Die Immobilientochter der Deutschen Bank hat am Dienstag ihren Flaggschiff-Fonds „Grundbesitz-Invest“ bis Februar geschlossen. Anleger können ihre Anteile weder zurückgeben noch neue Anteile kaufen. Das gab es noch nie in Deutschland. Die Finanzaufsicht ist alarmiert und schaut sich bei anderen Anbietern um.

pot/rrl FRANKFURT. Eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sagte am Dienstag, man werde sich ein Bild über die Lage der übrigen Anbieter machen. Falls notwendig, könne dies auch zu der einen oder anderen Sonderprüfung führen. Flächendeckende Prüfungen über alle Fonds hinweg, über die in Presseberichten spekuliert wurde, seien aber nicht geplant.

Die Deutsche-Bank-Immobilientochter DB Real Estate hatte am Dienstag bekannt gegeben, das sie die Anteilsrücknahme des offenen Immobilienfonds Grundbesitz-Invest bis zur vollständigen Neubewertung der Immobilien Anfang Februar aussetzen wird. Die Rücknahme sei ausgesetzt worden, um alle Anleger gleich zu behandeln, hieß es weiter. DB Real Estate reagiert mit dem Schritt offenbar auf massive Mittelabflüsse. Am Wochenende war durchgesickert, dass das gesamte Fondsvermögen wegen des Preisverfalls am deutschen Immobilienmarkt neu bewertet werden soll.

Am Wochenanfang hatte DB Real Estate zunächst angekündigt, bis zum Abschluss der Prüfung keine weiteren Fondsanteile mehr auszugeben. Über die Höhe der damit verbundenen Abwertungen mochte die Investmentgesellschaft mit Rücksicht auf die Sachverständigen, auf Basis deren Bewertungsergebnissen die Anteilswerte ermittelt werden, nicht spekulieren. Finanzkreise gehen von einem Abschreibungsbedarf in dreistelliger Millionenhöhe aus.

Nach Angaben einiger betroffener Anleger wurde ihnen bereits gestern Vormittag die Rückgabe der Anteilsscheine und Gutschrift des Anlagebetrages verweigert. Damit wird zum ersten Mal in Deutschland ein offener Immobilienfonds geschlossen – eine Situation, vor der sich die gesamte Branche spätestens seit der Krise des Deka-Immobilienfonds gefürchtet hatte, da sie das Vertrauen in Immobilienfonds nachhaltig erschüttert und somit Mittelabflüsse bei allen Branchenteilnehmern provoziert.

Das Investmentgesetz lässt die Aussetzung der Anteilsrücknahmen bei offenen Immobilienfonds in außergewöhnlichen, die Liquidität des Fonds gefährdeten Situation zu. Der Hintergrund: Anders als Wertpapier-Fonds können offene Immobilienfonds ihre Investitionsobjekte nicht sofort verkaufen.

Offen blieb, wie die Deutsche Bank mit dem Problem ihres Immobilienfonds umgeht. Vor wenigen Wochen kaufte die Hypo-Vereinsbank (HVB) dem Fonds Euro-Immoprofil ihrer Tochter iii Investments für geschätzte 500 Mill. Euro deutsche Gebäude ab, was zu einem Wertberichtigungsbedarf von 210 Mill. Euro bei der HVB führte. Ein Branchenexperte, der ungenannt bleiben möchte, vermutet, dass nun auch die Deutsche Bank gezwungen sei, dem primär in Deutschland investierten 6 Mrd. Euro schweren Fonds Immobilien abzukaufen. Aus dem Umfeld des Instituts hieß es dazu, es sei noch keine Entscheidung gefällt worden. Zurückgewiesen wurden dagegen Mutmaßungen, die Bank könne sich womöglich ganz aus dem Geschäft mit Immobilienfonds verabschieden.

Der Fondsverband BVI hält die Deutschen Bank für einen Einzelfall. "Wir haben von den großen Fondsgesellschaften erfahren, dass keine weiteren Abwertungen zu erwarten sind", sagte ein BVI-Sprecher. Die Einschätzung des Verbands beruht auf einer Telefonumfrage unter den BVI-Mitgliedern nach Bekanntwerden der Probleme bei DB Real Estate.


Quelle: Handelsblatt
backwash:

deren geschäftsgebaren ist in allen bereichen

4
14.12.05 09:21
deutlich sichbar, nicht nur in diesem fall. mann muss sich nur mal die zerti-taxen ansehen und die plötzlichen systemausfälle... von mir kriegen die keinen cent.

Abgezockt durch die Deutsche Bank 2278818  

007Bond:

Deutsche Bank am DAX-Endet

 
14.12.05 13:43
Deutsche Bank am DAX-Ende - Probleme mit Immobilienfonds

FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien der Deutschen Bank sind am Mittwoch stark unter Druck geraten. Händler verwiesen auf die Probleme mit dem offenen Immobilienfonds der Tochter DB Real als Belastung. Für die Titel des Branchenprimus ging es bis 12.45 Uhr um 1,71 Prozent auf 81,40 Euro nach unten. Damit waren sie Schlusslicht im DAX - der deutsche Leitindex verlor 0,36 Prozent auf 5.290,95 Punkte.

"Die Turbulenzen um den Immoblienfonds Grundbesitz-Invest belasten", sagte ein Börsianer. Die DB Real Estate hatte am Vortag die Rücknahme und Ausgabe von Anteilen an dem offenen Immobilienfonds ausgesetzt. Die Rücknahme von Anteilen werde nach der Neubewertung wieder aufgenommen, die für Anfang Februar geplant sei, teilte die DB Real Estate mit.

"Die Aktie der Deutschen Bank ist bereits gut gelaufen, so dass diese Meldung für viele Anleger ein Anlass war, ihre Gewinne mitzunehmen", sagte Analyst Andreas Strobl von der Bayerischen Landesbank. "Wenn sich die Deutsche Bank zu einer Stützung des Fonds entschließen würde, könnte dies die geplante Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern gefährden", fügte er hinzu. Zudem seien die Turbulenzen für die Deutsche Bank, die ihr Image im Retailgeschäft verbessern wolle, nicht gerade förderlich./mw/fat
54reab:

Die Anleger haben allerdings auch

3
14.12.05 13:54
eine gehörige Portion Schuld. Stecken immer weiteres Geld in Immobilien ohne Rücksicht auf den Markt. das ende sind eben Pleiten, von geschlossenen (Falk-Gruppe) bis zu offenen Fonds. In allen Großstädten stehen massenweise Bürogebäude leer. Aber was geht das den Anleger an. Der Fond wird es schon richten ..... leider gelten aber die Marktgesetze für jeden.

MfG 54reab

007Bond:

@54reab

2
14.12.05 14:11
Es kommt wohl primär darauf an, mit welchen Renditen die von der Deutschen Bank ihre Opfer geködert haben. Wenn eine Bank in ihren Verkaufsprospekten von hohen Wachstumsaussichten spricht, kann man mit Sicherheit nicht dem Anleger die Schuld zuweisen. Es handelt sich nicht um irgendeine Bank, sondern um die Deutsche Bank. Gerade hier hätte die Bank dem Anleger reinen Wein einschenken müssen! Für den Verlust sollte die Deutsche Bank zur Haftung herangezogen werden!
007Bond:

Kam gerade in n-tv

 
14.12.05 16:13
Empörung über Deutsche Bank

Die spektakuläre Schließung des Deutsche- Bank-Immobilienfonds Grundbesitz-Invest hat für helle Aufregung in der Branche gesorgt. Von unmöglichem Verhalten gegenüber Anlegern und Schaden für das Produkt Immobilienfonds ist die Rede. Nach Einschätzung von Rechtsexperten haben Anleger Anspruch auf Schadenersatz.

Die Deutsche Bank habe die Schließung des sechs Mrd. Euro schweren Fonds bewusst in Kauf genommen, als sie ihren Vertrieb vor einigen Tagen über einen Verkaufsstopp informiert habe, hieß es. Der Brief sei geradezu eine Einladung an Anleger zur Rückgabe von Anteilen gewesen.

Ein Sprecher der Allianz-Tochter Degi wies darauf hin, dass die Immobilienmärkte sich derzeit eigentlich erholten. "Uns stellt sich schon die Frage, was der Anlass für diesen Schritt der Deutschen Bank ist." Ein anderer Experte formulierte es deutlicher: "Eigentlich wird so ein Fonds ja regelmäßig auf seinen Wert hin überprüft. Das sieht so aus, als ob da in der Vergangenheit nicht sauber gearbeitet wurde."

Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, SdK sprach von unprofessionellem Verhalten und warnte vor Imageschäden. "Kommunikation ist nach wie vor eine offene Flanke der Deutschen Bank", sagte SdK-Vorstandsvorsitzender Klaus Schneider. "Es besteht die Gefahr, dass dieser Vorfall sich auch auf den Verkauf anderer Produkte der Deutschen Bank niederschlägt." Für den Grundbesitz-Invest gehe er von "dramatischen Wertabschlägen" aus. Das Verhalten der Bank sei der Situation nicht angemessen.

Am Dienstag hatte Deutsche Bank-Tochter DB Real Estate angekündigt, ihren noch über fünf Mrd. Euro schweren, hauptsächlich in Deutschland investierten Grundbesitz-Invest-Fonds vorerst zu schließen. Die Anleger, zumeist Privatkunden, können damit vorerst ihre Anteile nicht in Geld tauschen. Gerade diese Möglichkeit wird jedoch stets als einer der Vorteile offener Immobilienfonds gepriesen. Als Grund für den Schritt waren hohe Abflüsse aus dem Fonds genannt worden. Nachdem am Wochenende bekannt geworden war, dass die Immobilien im Grundbesitz-Invest von einem unabhängigen Sachverständigen bis Anfang Februar neu bewertet werden sollen, hatten Anleger am Montag und Dienstag etwa eine halbe Mrd. Euro an Mitteln abgezogen. Branchenexperten erwarten, dass der Fonds um bis zu 10 Prozent abgewertet werden könnte.

Wann wird die Deutsche Bank aktiv?

Für Empörung sorgte auch die zurückhaltende Haltung der Deutschen Bank zu diesem Thema. "Es ist für uns absolut unverständlich, dass die Deutsche Bank keine Aktivitäten ergreift", sagte ein Sprecher der zum Genossenschaftsverbund gehörenden Fondsgesellschaft Difa. "Die Situation ist alles andere als geeignet, offene Immobilienfonds zu unterstützen." "Ich kann die Vorgehensweise der Deutschen Bank nicht verstehen", erklärte auch ein Bankenanalyst. Die Bank habe die Wahl zwischen zwei Übeln: "Entweder man springt ein und gefährdet sein Renditeziel, oder aber man lässt es - und beschädigt so das Image der Bank." Die Experten von Merck Finck verwiesen darauf, dass die Finanzaufsicht BaFin Druck auf den Branchenprimus ausüben könnte: "Wir gehen davon aus, dass die Deutsche Bank auch zu Gunsten des Fonds eingreifen wird." Das Geldhaus könne dabei etwa 600 Mio. Euro aufwenden, ohne die angepeilte Renditemarke von 25 Prozent vor Steuern zu unterschreiten.

Die Deutsche Bank hatte zuvor erklärt, weiterhin keine Entscheidung über eine Stützung ihres angeschlagenen offenen Immobilienfonds Grundbesitz Invest getroffen zu haben. Zunächst solle die angekündigte Neubewertung des Fonds-Portfolios abgewartet werden, sagte ein Sprecher der Fondstochter DB Real Estate. Nennenswerte Mittelabflüsse bei dem anderen Fonds der Gesellschaft, dem Grundbesitz Global, seien bisher nicht zu erkennen, hieß es weiter. Andere Häuser wie etwa die HVB oder die DekaBank hatten in ähnlichen Situationen auf eigene Kosten ihre Fonds gestützt.

Fondsanleger haben Schadenersatzanspruch

Einen Trost für die Fondsanleger hat die auf Anlegerrecht spezialisierte Anwaltskanzlei Tilp parat. Ihrer Einschätzung nach haben die Anleger Anspruch auf Schadenersatz. Grundlage seien Prospekthaftungsansprüche sowie Schadenersatzansprüche wegen der rechtswidrigen Aussetzung der Rücknahme von Fondsanteilen, erklärte Rechtsanwalt Andreas Tilp im schwäbischen Kirchentellinsfurt bei Tübingen. "Es ist vielen Anlegern vollkommen unverständlich, dass die Deutsche Bank augenscheinlich ihr Firmenimage weiterhin zu Gunsten drastischer Renditevorgaben opfert."  
joejoe:

Vielleicht verkauft die DB lieber

 
14.12.05 16:20
Aktienfonds und springt deswegen nicht bei der DB Real Estate ein? ;)
Schliesslich ist das die einmalige Gelegenheit, das Image von Immobilienfonds auf Jahre hinweg zu schädigen... 8)

joejoe
Kritiker:

Somit wird langsam klar,

 
14.12.05 16:21
warum die DBk über 1000 Invest-Mitarbtr gefeuert hat.
007Bond:

Betriebsrat der Deutschen Bank staunt Bauklötze

 
14.12.05 16:28
Noch ein nettes "Schmankerl" zum Thema "Deutsche Bank & Co."

Die Zeche zahlen bei der Deutschen Bank die Mitarbeiter

Outsourcing eröffnet neue Karrierpfade - oder führt dirket in die Arbeitslosigkeit. Betroffene IT-Experten schildern ihr Schicksal.

Der Betriebsrat der Deutschen Bank staunt Bauklötze. Was der IBM-Vertriebsmann ihm gerade in der S-Bahn verrät, dürfte vielen bei dem Finanzinstitut beschäftigten IT-Kollegen in den kommenden Wochen schlaflose Nächte bereiten. An die explosive Stimmung in der anderntags anlässlich des bevorstehenden Outsourcing-Projekts einberufenen Betriebsversammlung erinnert sich Doris Keppler, im Frühjahr 2002 Teamleiterin in der Systemprogrammierung, noch heute haargenau. "Jahrelang haben wir uns krumm gelegt", schäumten Mitarbeiter vor Wut, "und als Dank werfen sie uns nun raus."
Anzeige:

In den seltensten Fällen wird die Belegschaft auf einschneidende Veränderungen etwa durch Auslagerungsvorhaben rechtzeitig vorbereitet. Vielen Managern ist vertrauensbildende Kommunikation unbekannt, die Führung und Motivation ihrer Mitarbeiter eher lästig. "in den vergangenen zehn Jahren hat die Beachtung von Mitarbeiterinteressen tendenziell nachgelassen", beobachtet etwa

Viele Unternehmen mit Outsourcing-Plänen verkennen, dass ein erfolgreicher Betriebsübergang den Rückhalt der IT-Mitarbeiter braucht.

Lothar Rolke, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Mainz. Mit der eigenen Belegschaft spricht das Management deutlich weniger als mit Kunden.

Wütende Mitarbeiter

Erst wenn die gewünschten Einsparungs- und Gewinnziele auf beiden Seiten fixiert und Verträge ratifiziert sind, wird die Katze aus dem Sack gelassen. Sickert die Nachricht wie beim Infrastruktur-Outsourcing-Projekt von Deutscher Bank und IBM dennoch frühzeitig durch, haben Betriebs- und Personalräte, Vertrauensleute und Führungskräfte alle Hände voll zu tun, um dem aufschäumenden Gefühlschaos Herr zu werden. Keppler: "Viele Kollegen drohten, alles hinzuschmeißen", schildert Keppler.

Outsourcing-Deals mit Mitarbeiterübergang

Von Mitarbeiterbelangen ist in IT- und Management-Kreisen geführte Outsourcing-Debatte heute gänzlich frei. Statt sich Gedanken um die schlechte Außendarstellung zu machen, die Versäumnisse in der Kommunikation mit den Mitarbeitern bewirken, erwecken die Branchenvertreter den Anschein, der Auslagerungszug lege nun erst richtig an Tempo zu. Laut IT-Verband Bitkom soll der Umfang ausgelagerter IT-Dienstleistungen in Deutschland von zehn Milliarden Euro im Jahr 2003 auf 17 Milliarden Euro in 2008 steigen. "Damit entsteht eine neue Schlüsselindustrie", heißt es in Berlin.
Waleshark:

Paßt doch: " Leistung aus Leidenschaft !! " o. T.

 
14.12.05 16:35
54reab:

@007Bond: keiner kann für die Zukunft

 
14.12.05 16:51
Renditen versprechen und keiner ist so verrückt es zu tun. Wenn z.B. die ganze Welt wie verrückt einen Fond, der nach eigenen Regeln nur in den DAX anlegen darf, kauft, wird eine fürchterliche Blase erzeugt die dann natürlich auch platzen wird. Das kann keine Bank verhindern. Das Gleiche ist hier passiert. Wenn wie verrückt Immobilienfondsanteile gekauft werden, wird eben wie verrückt gebaut.

MfG 54 reab
007Bond:

@54reab

 
14.12.05 17:32
Natürlich kann man Renditen für die Zukunft versprechen! Jede Bank tut dies alleine schon mit ihren Zinsangeboten. Darüber hinaus verlangen wohl alle Finanzinvestoren eine gute Rendite. Andernfalls würden sie doch sicherlich nicht investieren! Die Investoren der Deutschen Bank werden sogar reichlich mit Renditen überschüttet - denn das ist doch eine der Hauptaufgaben des schweizer Herrn Ackermann. Und was ist schon dabei ein paar tausend Mitarbeiter zu feuern? Der Herr Ackermann macht für die Investoren die Drecksarbeit und sichert sich so seinen Arbeitsplatz. Es ist wohl jedem klar, dass er damit nicht gerade wenig verdient.
007Bond:

Deutscher Bank droht Klagewelle wegen Immobilienfo

 
14.12.05 17:44
Heute aus der Süddeutschen:

Deutscher Bank droht Klagewelle wegen Immobilienfonds

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Deutschen Bank drohen nach der Schließung eines milliardenschweren Immobilienfonds tausende Klagen von Kleinanlegern. Die Aussetzung der Rücknahme von Fondsanteilen der "grundbesitz-invest" sei rechtswidrig, erklärte die auf Investorenrecht spezialisierte Kanzlei Tilp am Mittwoch in Frankfurt. Mehrere Tausend Anleger könnten sich dagegen zur Wehr setzen. In den Fonds der größten deutschen Bank hatten rund 300.000 Anleger mehr als sechs Milliarden Euro eingezahlt. Die Schließung gilt als einmalig in der deutschen Geschichte. Derartige Fonds galten jahrzehntelang als sichere Anlage.

Die Deutsche Bank hatte am Vortag entschieden, dass die Anteile an dem Fonds zunächst weder zurückgegeben noch neue Anteile erworben werden können. Dies gilt so lange, bis das Ergebnis einer Neubewertung des Immobilien-Portfolios Anfang Februar vorliegt, wie die Immobiliensparte DB Real Estate mitteilte. Mit dem Schritt sollen alle Anleger gleich behandelt werden, nachdem in den vergangenen Tagen viele ihr Geld bereits abgezogen hatten. Bei anderen Fonds hatten jüngst dagegen die Konzerngesellschaften Geld nachgeschossen, um die Liquidität zu sichern.

Der betroffene Fonds hat vor allem in deutsche Gewerbeimmobilien investiert. Sinkende Büromieten und viele leer stehende Gebäude machen der Branche zu schaffen. Nach den Problemen bei einem Deka- Immobilienfonds 2004 befürchten Branchenexperten eine Massenflucht aus den vermeintlich sicheren offenen Immobilienfonds.

Nach Ansicht der Anwaltskanzlei, die nach eigenen Angaben bereits erste Anfragen von Anlegern erhalten hat, können auch Prospekthaftungsansprüche auf eine komplette Rückabwicklung der Anteilskäufe geltend gemacht werden. So habe der Fonds Zahlungen an Dritte nicht ausreichend dargelegt und das Prospekt auch nicht entsprechend der angespannten Liquiditätslage angepasst.

"Es ist vielen Anlegern vollkommen unverständlich, dass die Deutsche Bank augenscheinlich ihr Firmenimage weiterhin zu Gunsten drastischer Renditevorgaben opfert", sagte Rechtsanwalt Andreas Tilp. Die Tübinger Kanzlei ist bereits im Betrugsfall Phoenix und bei den Klagen von Aktionären gegen die Deutsche Telekom tätig.

Ein Sprecher der DB Real Estate Investment GmbH wollte mögliche Klagen nicht kommentieren. "Es ist noch viel zu früh dafür, wir müssen uns erst einmal anschauen, wie die Schadenersatzansprüche begründet werden", sagte der Sprecher. Die Rechtsabteilung werde dies prüfen.

Die Aktie der Deutschen Bank geriet am Mittwoch stark unter Druck. Händler verwiesen auf die Probleme mit dem Immobilienfonds. Die Papiere der größten deutschen Bank sanken bis zum Mittag um 1,71 Prozent auf 81,40 Euro und wurden damit Schlusslicht im DAX . Seit Bekanntwerden der Problem bei ihrem Immobilienfonds gab die Aktie rund drei Prozent nach.

Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche gibt es wegen des Fonds einen Konflikt zwischen der Deutschen Bank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). BaFin-Chef Jochen Sanio habe erst am Dienstagnachmittag von der Schließung erfahren und sei gegen diesen Schritt gewesen. Die Aufsicht warte jetzt auf die schriftliche Begründung der Deutschen Bank, welche "außergewöhnlichen Umstände" sie zu dem radikalen Schritt gezwungen hätten./rg/mt/DP/zb
bauwi:

up - einfach unglaublich!

 
14.12.05 18:25

Abgezockt durch die Deutsche Bank 2280458

One big family:Abgezockt durch die Deutsche Bank 2280458 MfG bauwi
007Bond:

Ergebnis der Deutschen Bank Q3 / 2005

 
14.12.05 18:40
Mehr zum Thema Renditen: Auszüge aus dem Lagebericht Q3/2005 der Deutschen Bank:

Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich im Berichtsquartal gegenüber dem dritten Quartal 2004 um 87% auf 1,9 Mrd €. Darin enthalten waren Restrukturierungsaufwendungen von 156 Mio € und ein Gewinn von 337 Mio € aus dem Verkauf von DaimlerChrysler-Aktien. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern (basierend auf dem durchschnittlichen Active Equity) lag im Berichtsquartal bei 29%. Der Gewinn aus dem Verkauf der DaimlerChrysler-Aktien und die Restrukturierungsaufwendungen erhöhten diese Kennziffer per saldo um drei Prozentpunkte. Für die ersten neun Monate betrug das Ergebnis vor Steuern 5,1 Mrd €. Darin waren Restrukturierungsaufwendungen von 440 Mio € enthalten. Insgesamt erhöhte sich das Ergebnis vor Steuern um 36% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern (basierend auf dem durchschnittlichen Active Equity) lag für die ersten neun Monate dieses Jahres bei 28%. Ohne Berücksichtigung von Restrukturierungsaufwendungen und des Gewinns aus dem Verkauf von DaimlerChrysler-Aktien betrug die Eigenkapitalrendite vor Steuern (basierend auf dem durchschnittlichen Active Equity) im Zeitraum Januar bis September 2005 ebenfalls 28%. Diese Kennziffer vergleicht sich mit unserer Zielgröße von 25% für das Gesamtjahr 2005.

Der Gewinn nach Steuern lag im Berichtsquartal mit 1,0 Mrd € um 46% über dem Wert des Vorjahresquartals. Aus dem Verkauf von DaimlerChrysler-Aktien ergab sich nach Berücksichtigung von Steuern ein Gewinn von 37 Mio €. Dem stand ein belastender Nachsteuereffekt aus Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 97 Mio € entgegen. In den ersten neun Monaten 2005 verbesserte sich der Gewinn nach Steuern gegenüber dem Vergleichszeitraum 2004 um 34% auf 3,0 Mrd €.

Die effektive Steuerquote betrug einschließlich des Ausgleichs des Ertrags aus Steuersatzänderungen infolge des Verkaufs von DaimlerChrysler-Aktien im Berichtsquartal 47%. Bereinigt um diesen Ausgleich, lag die effektive Steuerquote bei 31%. In den ersten neun Monaten betrug die effektive Steuerquote 40% beziehungsweise 34% ohne den Ausgleich des Ertrags aus Steuersatzänderungen.

Aus den Gewinnrücklagen wurden im Jahr 2005 Bardividenden in Höhe von 868 Mio. Euro ausbezahlt. Im Jahr 2004 sah es nicht sehr viel anders aus.

Werft bitte einmal einen Blick auf die Quartals- und Geschäftsberichte. Interessant ist da noch die Eigenkapitalrendite ;-)

 
007Bond:

Agenda: Eiskalt erwischt

 
14.12.05 22:05
Agenda: Eiskalt erwischt

[Von ftd.de, 20:52, 14.12.05]

Mit dem Einfrieren ihres Immobilienfonds erleidet die Deutsche Bank ein Image-Desaster. Die Anleger werden verprellt, die Mitarbeiter fühlen sich hintergangen, und die Wettbewerber toben.

Die Ex-Freundin ist sauer. Was hat er ihr da aufgeschwatzt? Hat gedacht, er liebt sie, er ist Berater, bei der  Deutschen Bank, er kann doch nur ihr Bestes wollen. Und nun muss sie in der Presse lesen, ihr Fonds habe ein Problem. Das hat nun auch der Berater in der Hamburger Filiale. "Sie war etwas ungehalten", sagt er. Und sie war nicht die Einzige, die heute wütend bei ihm angerufen hat. Ständig klingelt es, und schweigt das Telefon mal, wählt der Berater selbst, arbeitet die Kundenliste ab. Erklären, freundlich sein, das ist Motto der Stunde. Aufruhr bei der Deutschen Bank. Erstmals hat eine Bank einen in Not geratenen Immobilienfonds vorübergehend geschlossen. Die Anleger können ihre Anteile vorerst nicht zurück geben, sind sozusagen eingesperrt auf einem schlingernden Schiff. Der Fall ist ein Image-Desaster. Die Bank hat nicht nur die Anleger erbost, auch die Wettbewerber und die Mitarbeiter in den Filialen schimpfen auf die Konzernlenker. Die Vorwürfe: Informationsmängel, Managementfehler und Nestbeschmutzung.

Panische Sparer

Hängen bleibt das erst mal an den Beratern vor Ort. Sie müssen den erschreckten Anlegern begreiflich machen, was überhaupt passiert ist: Die Bank hat ein Problem mit dem 6 Mrd. Euro schweren Fonds "Grundbesitz-Invest". Die Immobilien des Fonds sind zu hoch bewertet, es stehen hohe Abschreibung bevor. Als das am Wochenende durchsickert, geraten die Sparer in Panik. Allein am Montag sollen sie rund 300 Mio. Euro zurückgegeben haben.
Der Fonds läuft Gefahr, dass ihm das Geld ausgeht. Am Dienstagnachmittag schließt ihn die Bank. Ihre Fondstochter DB Real Estate schreibt den Vertriebsmitarbeitern, dass sie "die Rücknahme der Anteilsscheine mit sofortiger Wirkung vorläufig aussetzt". Für die 300.000 Anleger gilt also: mitgefangen, mitgehangen. Kein Ausstieg - bis im Februar die Immobilien neu bewertet sind. Bis zu 600 Mio. Euro wird die Bank nach Schätzungen wohl abschreiben. Nach dem Gesetz kann sie den Fonds bis zu zwei Jahre geschlossen halten. Aus Anlegersicht besonders perfide: Der Rücknahmestopp gilt rückwirkend. Laut Kreisen der Deutschen Bank bleiben alle Fondsbesitzer auf ihren Anteilen sitzen, die diese seit Montagmorgen zurückgegeben haben. "Diese Maßnahme dient dem Schutz der Anleger", schreibt die Deutsche Bank in ihr Intranet.

Entfremdete Mitarbeiter

Die Mitarbeiter in den Filialen fühlen sich in diesen Tagen von der Konzernspitze so entfremdet wie lange nicht. Sie hatten die Anteile ihren Kunden als sichere Anlage verkauft, die jederzeit zurückgegeben werden kann. Nun entpuppt sich das Investment - mindestens bis Februar - als unverkäuflich und dürfte den Investoren am Ende Verluste bringen. "Die Abwertung der Immobilienbestände tragen die Kunden", sagt ein Manager der Privatkundensparte. "Natürlich habe ich jetzt ein Glaubwürdigkeitsproblem", klagt ein Investmentberater in einer Hamburger Filiale.

Und die Informationen fließen spärlich. Von der Konzernzentrale, klagt ein Hamburger Mitarbeiter, habe er nur knappe, beschwichtigende Mitteilungen bekommen. Und so empfängt er Kunden mit drei Zeitungsartikeln, die er kurz zuvor ausgedruckt hat. Erst kommende Woche erwartet er mehr Informationen der Zentrale, die an die Kunden verschickt werden sollen. Auch in anderen Geschäftsstellen versuchen die Mitarbeiter mangels Wissens abzuwiegeln. "Kommt es zu einer Abwertung, geht das nicht auf Kosten der Kunden, da muss auch die Deutsche Bank ihren Beitrag leisten", mutmaßt eine Bankerin in der Filiale am Frankfurter Goetheplatz. Doch wenige Hundert Meter entfernt, in den Zwillingstürmen, hat Konzernchef Josef Ackermann längst einen ganz anderen Beschluss gefasst. "Es gibt ganz klar die Tendenz im Konzern, dass man nicht einspringt", verlautet aus Kreisen der Bank.

Beispielloser Schritt

In der deutschen Wirtschaftsgeschichte ist der Schritt ohne Beispiel. Seit vor 40 Jahren der erste Immobilienfonds aufgelegt wurde, wurde nie ein Fonds geschlossen. Zwar traf die Krise auf dem Büroimmobilienmarkt in Deutschland auch die Fonds anderer Anbieter. Doch die zur Sparkassenorganisation gehörende Deka-Bank, die  HypoVereinsbank und der  Allianz-Konzern halfen ihren Töchtern aus der Patsche, kauften ihren Fonds Problemimmobilien im Milliardenwert ab, um eine Vertrauenskrise zu vermeiden. So verlieren ausgerechnet die Kunden des Branchenprimus als Erste mit dieser Anlage Geld. Damit reißt Ackermann in seiner Bank alte Wunden auf. Wieder einmal fühlen sich die hintergangen, die in den Filialen um mehr Geschäft kämpfen. "Es gibt bei den Mitarbeitern keinerlei Verständnis für diese Entscheidung", heißt es aus der Privatkundensparte. Nützen wird die Kritik wenig. Denn vorangetrieben wurde die Aktion nicht am Sitz der DB Real Estate in Eschborn, sondern in New York. Dort sitzen Kevin Parker, Chef der Vermögensverwaltung, und Chuck Leitner, zuständig für das Immobilienfondsgeschäft in Deutschland und den USA. Doch wer, fragen sich Insider, kennt in New York schon offene Immobilienfonds, eine deutsche Spezialität? "Es ist ein Problem, dass die Entscheidungsträger weit weg sind", schimpft ein Frankfurter Deutsch-Banker. Und die Fondsanalystin Alexandra Merz von der Rating-Agentur Scope sagt: "Die Geschäftsführer Kurt Müller, Helmut Ullrich, Harry Gutte dürfen nicht mehr mit uns reden. Da sind jetzt Leute aus New York am Werk, die wir gar nicht kennen."

Ruinierter Ruf

Schon wird in der Bank darüber spekuliert, dass der glücklose Parker seinen Posten räumen muss. Das ist eher unwahrscheinlich. Die Deutsche Bank habe die möglichen Wertverluste der Anleger nicht verursacht, sagt ein Investmentbanker in London. "Schuld ist der Niedergang des deutschen Immobilienmarktes." Und was wiegen schon Probleme mit den deutschen Privatkunden? Das Institut macht nur noch ein Drittel seines Geschäfts in Deutschland und hat die Hälfte seiner Aktionäre im Ausland. Die nehmen kaum Notiz davon, dass die Bank auf den Heimatmarkt ihren Ruf ruiniert. Wieder einmal, nach den PR-Desastern um den Abbau von 6000 Stellen im Februar, und nach Ackermanns "Victory"-Zeichen im Mannesmann-Prozess.

Nicht nur die Kunden, die ganze Branche ist wütend. "Zynisch und skrupellos", brandmarkt der Geschäftsführer einer anderen deutschen Investmentgesellschaft die Schließung des Fonds. "Mein Herz hat höher geschlagen, als ich das gehört habe, und sicher nicht im Positiven", sagt Bärbel Schomberg, Geschäftsführerin des Allianz-Dresdner-Anbieters Degi. "Wir haben Schwierigkeiten, die Argumentation der Deutschen Bank zu verstehen. Es geht im deutschen Immobilienmarkt inzwischen spürbar aufwärts."

Versteckte Agenda

So werten Experten das Vorgehen der Deutschen Bank als Inszenierung. "Die versteckte Agenda dahinter ist die Abwicklung des Fonds", sagt Scope-Analystin Merz. Die Immobilienbestände sollten abgewertet und über das Investmentbanking der Bank verschleudert werden. "Dann wird noch einmal daran verdient, zum Schaden der Anleger", kritisiert die Analystin. Als Indiz gilt der Verkauf eines Pakets von drei deutschen Fondsimmobilien im November für gut 340 Mio. Euro an den Investor Rubicon. Die Immobilien waren zuvor deutlich abgewertet worden. Die Bank arrangierte den Börsengang des Investors. "Das stinkt doch gen Himmel", sagt Merz. Der Ärger der Konkurrenz ist verständlich. Groß ist die Angst, dass die Anleger nun die ganze Branche meiden werden. Cheffinanzaufseher Jochen Sanio lässt sich bereits täglich über die Mittelabflüsse aus allen Fonds berichten. Aus Furcht vor einer Massenflucht stimmen die Geschäftsführer der großen Fondsanbieter ihr weiteres Vorgehen ab. "Jedes Haus hat jetzt die Aufgabe, dem Vertrieb zu sagen: Das ist ein singuläres Problem der Deutschen Bank, kein Branchenthema", sagt Degi-Managerin Schomberg. Viel Arbeit für die Berater. Nicht nur bei der Deutschen Bank. Mitarbeit: Fidelius Schmid, Verena Diethelm und Andre Tauber

Die Rolle der Entscheider bei dem PR-Desaster

Ruhige Hand Vorstandssprecher Josef Ackermann will die Deutsche Bank zur weltgrößten Investmentbank machen und unter allem Umständen eine Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern schaffen. Probleme mit deutschen Privatkunden spielen dabei eher eine Nebenrolle. Missmanagement Kevin Parker verantwortet die Sparte Vermögensverwaltung. Intern wird ihm vorgeworfen, die Krise der DB Real Estate schlecht zu managen. Auch sonst agiert der Amerikaner glücklos. Ein Konzept für seine Sparte - fürs Frühjahr angekündigt - hat er bis heute nicht veröffentlicht. Leidtragender Die Fondsschieflage trifft den Privatkundenvorstand der Deutschen Bank schwer. Er konnte das Schließen des Fonds nicht verhindern. Die Kunden haben Vertrauen verloren, und die Mitarbeiter in den Filialen ärgern sich über mangelnden Rückhalt in der Konzernzentrale.

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baanbruch:

Die Aussage von Nr. 17 ist völliger Quatsch

 
15.12.05 01:38

Ist der Ruf erst ruiniert ....

Da brauchte es dieses Ereignis nun wirklich nicht mehr.

Wer es wissen wollte, weiss schon seit Jahren, dass die Deutsche Bank
(also zumindest die Management-Etage) ein arroganter Dreckshaufen ist
mit der offensichtlichsten Selbstbedienungsmentalität die auf dem
deutschen Finanzmarkt anzutrefen ist.

Und 54reab (Posting 4):

Es geht mir hier nicht darum, ob es sinnvoll ist einen Fonds zu schliessen
oder nicht, sondern darum, dass die Dreckssäcke ihre armen Frontarbeiter
den Scheiss-Schrott noch wie warme Semmeln anpreisen lassen, wenn schon längst
beschlossen ist, das Ding einzufrieren.

Wenn man mir die Geschichte ohne Namen der betreffenden Bank erzählt hätte,
wäre mir sofort klar gewesen, um welchen Abzockerladen es sich handelt.

Leute, tragt Euer Geld wo anders hin! Wir haben soviele andere Banken in BRD.
Alle mehr oder weniger schlecht, aber keine wo der Fisch vom Kopf her so entsetzlich
stinkt wie hier !
007Bond:

Die Deutsche Pannenbank

 
15.12.05 08:08
Die Deutsche Pannenbank

Von Hermann-Josef Knipper / Handelsblatt

Die Deutsche Bank ist die dynamischste, rentabelste, internationalste und damit ohne Zweifel stärkste Bank Deutschlands. Ausgerechnet diese stolze Deutsche Bank ist es, die ihren Führungsanspruch in der Branche und ihre besondere Verantwortung in der Gesellschaft immer wieder ignoriert.

Der fragwürdige Schritt, einen offenen Immobilienfonds zu schließen, beunruhigt viele tausend Anleger, die um ihr Erspartes bangen. Damit beschädigt die Bank nicht nur ihr Image, sondern den Finanzmarkt. Der Schaden, der durch den amateurhaften Umgang mit den Problemen des Fonds entsteht, droht die ganze Branche in Mitleidenschaft zu ziehen und dürfte am Ende viel höher sein als die Verluste, die mit der Aktion verhindert werden sollten.

Diese ohnehin umstrittene Anlageform könnte gänzlich von der Bildfläche verschwinden, wenn sich die Anleger in Panik abwenden. Andere Fondsgesellschaften haben eindeutig professioneller auf derartige Krisen reagiert. Das Desaster der Tochter DB Real Estate reiht sich in eine ganze Pannenserie ein. Mit einem entscheidenden Unterschied: Hier geht es nun wirklich nicht mehr nur um das Ansehen der Deutschen Bank, sondern um den Ruf der gesamten Geldanlagebranche.

Die Deutsche Bank hat offenbar immer noch nicht verstanden, dass sie als Nummer eins unter besonderer Beobachtung steht. Jede ihrer Handlungen wird als symbolhaft für das gesamte Geldgewerbe gesehen. Deshalb hat sie stärker als ihre Konkurrenten eine Vorbildfunktion, ob sie will oder nicht. Sie darf sich nicht wundern, dass sie nun wieder mit Negativschlagzeilen überhäuft wird.

Eines steht fest: Krisenmanagement und Öffentlichkeitsarbeit gehören offenkundig nach wie vor nicht zu den Stärken der Deutschen Bank. Die Liste der spektakulären Fehlleistungen ist lang. Von Hilmar Koppers „Peanuts“ über Rolf Breuers Kirch-Schelte bis zu Josef Ackermanns Victory-Zeichen zu Beginn des Mannesmann-Prozesses – diese und viele andere, weniger Aufsehen erregende Fälle haben in der Vergangenheit gezeigt, dass es den letzten Vorstandschefs allesamt im entscheidenden Augenblick bei Worten und Gesten an Sensibilität mangelte.

Auch das Missgeschick, Anfang dieses Jahres gleichzeitig Rekordgewinn und Stellenabbau einen Tag vor der Bekanntgabe neuer Arbeitslosenzahlen zu publizieren, ließ die Branche am PR-Talent der Deutschen Bank zweifeln.

Das Fondsdesaster beschädigt auch die unterentwickelte Kapitalmarktkultur in Deutschland. Vor ein paar Jahren hatte Ackermann persönlich die „Initiative Finanzstandort Deutschland“ (IFD) ins Leben gerufen, um nach der Bankenkrise, die dem Börsenboom folgte, etwas für den Finanzplatz zu tun. In allen möglichen Bereichen sorgte die IFD mit konkreten Initiativen für Fortschritte und damit für die Wiederkehr von Vertrauen. Der Umgang mit dem Immobilienfonds und die daraus resultierenden Kettenreaktionen zerstören unnötig dieses Vertrauen.

Es ist also höchste Zeit, dass sich die in vielen Bereichen unbestritten führende Deutsche Bank darauf besinnt, welche Rolle sie auf dem deutschen Markt wirklich spielt. Ackermann und Co. müssen jetzt alles tun, um das Vertrauen des Marktes und der Privatanleger wieder zu stärken. Das ist die Bank dem Finanzplatz schuldig.
Knappschafts.:

Die Dummen werden nie Aussterben und das

 
15.12.05 09:35
weiß auch die Deutsche Bank und die sonstige Fondsmanager! Die Fonds werden zwar amateurhaften Verwaltet aber auf der anderen Seite werden die Anleger von diesen Profitgeilen Hai der Banken ausgenommen. Und dieser Immoblienschwindel gibt es nicht nur bei der Deutschen Bank sondern seit Jahren auch bei der Bayerischen Hypobank! Da wird auf beiden Seiten abgezockt und wenn alles heraus gepreßt wurde versucht man es urplötzlich mit der Sozialisierung des Problem.


Ich Frage mich nur, wann wird ein Schwein wie es Ackermann nun mal ist endlich hinter Schwedischen Gardinen eingesperrt! Wie groß muß der Schaden in Deutschland eigentlich noch werden bis man solche Personen endlich außer Verkehr zieht?
alfa119:

...wenn ich das richtig verstehe, ...

 
06.01.06 13:08
...wäre das schon ein hammer:-)


Sparkasse kauft Anteile

Mit einem ungewöhnlichen Angebot will die Sparkasse  Karlsruhe das Desaster der Deutschen Bank rund um den offenen Immobilienfonds  Grundbesitz-Invest zur Kundengewinnung nutzen. Bis Dienstag übernimmt das kommunale Geldinstitut von Privatkunden der Deutschen Bank aus ihrem Geschäftsgebiet die Fondsanteile und zahlt dafür zunächst 90 Prozent des letzten  Rücknahmepreises. Bedingung ist jedoch, dass die Kunden ihre Depots und ihre  Bankverbindung auf die Sparkasse übertragen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.  
Kicky:

Fonds-Debakel verschärft sich

 
07.01.06 20:23

Berliner Sparkasse und Berliner Bank kaufen Anteile des Krisen-Fonds Grundbesitz-Invest auf

Frankfurt/Main - Nach dem Debakel mit dem seit Dezember geschlossenen Immobilienfonds Grundbesitz-Invest wollen andere Institute der Deutschen Bank frustrierte Kunden abjagen. So bieten die Berliner Bank und die Berliner Sparkasse ab sofort ihren eigenen und fremden Privatkunden die Rücknahme von Fondsanteilen zu 90 Prozent (35,53 Euro, vor Ausschüttung) an, sagte eine Sprecherin der Berliner Morgenpost. Dafür stehe aber nur ein Kontingent von insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung. Je Kunde werden allerdings nur Anteile im Wert von bis zu 50 000 Euro zurückgenommen.
Morgenpost heute  
lassmichrein:

Kettenreaktion befürchtet

 
20.01.06 13:15
007Bond:

Neues aus der FAZ zum Thema

 
02.02.06 15:29
Ackermann dämpft Spekulationen um Mannesmann-Vergleich

FRANKFURT (Dow Jones)--Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann hat Spekulationen um einen möglichen außergerichtlichen Vergleich im Fall Mannesmann gedämpft. Es sei "viel zu früh", um diese Frage "überhaupt anzudenken", sagte Ackermann am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bank. Er oder seine Verteidiger hätten keine entsprechenden Signale gesendet. Er wisse auch nicht mehr als die Öffentlichkeit. Daher werde er sich dazu auch nicht weiter äußern, fügte Ackermann hinzu.

Zuvor hatte der ehemalige Mannesmann-Aufsichtsrat deutlich gemacht, dass er im Falle einer Verurteilung und einem Rücktritt als Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzender keine Abfindung erhalten wird.

Quelle: FAZ
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