24.06.03 10:08
oder werden es nun 0,25 % oder 0,50%
Die Anleger an Wall Street bekommen zittrige Hände - schlecht für die Stimmung in Frankfurt.
Derweil wird in New York heftig darüber spekuliert, wer unter den Zinssenkungs-Auguren
US-Notenbank-Chef Greenspan am nächsten steht.
Frankfurt/New York - Bereits zwölf Mal hat Alan Greenspan in den vergangenen 30 Monaten die
Leitzinsen gesenkt und damit die US-Wirtschaft vermutlich vor ihrer tiefsten Krise bewahrt. Er wird
es auch ein 13. Mal tun, da ist man sich an Wall Street sicher. Eigentlich müssten sie jubilieren,
ihren Notenbank-Chef auf Händen tragen. Doch so recht will unter Ökonomen und Börsianer am
weltgrößten Handelsplatz keine Freude aufkommen. Vielmehr macht sich Unsicherheit breit.
Das könnte mehrere Gründe haben. Zum einen ist ein kleiner Schritt von 25 Basispunkten in den
Aktienkursen längst eingepreist. Zum anderen beschleicht so manchen Beobachter das
beklemmende Gefühl, der aggressivste Zinssenkungszyklus in der Geschichte der Wall Street
dürfte spätestens am späten Mittwochabend sein Ende finden. Gleichzeitig aber zeichnet sich eine
nachhaltige Erholung der US-Konjunktur noch nicht ab.
Einigen Marktteilnehmern mag es daher fast am liebsten sein, Greenspan hielte sein Pulver
trocken, drehe nur vorsichtig um 25 Basispunkte an der Zinsschraube, um dann gegebenenfalls
später ein letztes Mal erneut einzugreifen.
Deshalb dürfte es nicht verwundern, wenn die Fed - entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheit - selbst
ein wenig zu der Unsicherheit am Markt über den nächsten Zinsschritt beigetragen hat. Wie sonst
ließe sich erklären, dass die beiden namhaften Journalisten John Berry ("Washington Post") und
Greg Ip ("Wall Street Journal"), die als intime Kenner der Notenbank gelten, die Wall Street in zwei
Lager gespalten haben? Während Berry 50 Basispunkte am wahrscheinlichsten hält, geht Ip nur
von 25 Basispunkten aus.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung spekuliert am Dienstag hingegen, der ganze Disput um
Basispunkte sei ein "Sturm im Wasserglas", ließe sich womöglich auf das Geltungsbedürfnis der
beiden Journalisten zurück führen. "Berry und Ip erwecken gerne den Eindruck, dass sie mit
Greenspan in einem Bett liegen", zitiert die Zeitung Tony Crescendi, Chefstratege des
Wertpapierhauses Miller Tabak. "Doch die einzige Person im Bett mit Greenspan ist dessen Frau
Andrea Mitchell", lässt sich das Blatt von dem Strategen versichern.
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,254316,00.html
oder werden es nun 0,25 % oder 0,50%
Die Anleger an Wall Street bekommen zittrige Hände - schlecht für die Stimmung in Frankfurt.
Derweil wird in New York heftig darüber spekuliert, wer unter den Zinssenkungs-Auguren
US-Notenbank-Chef Greenspan am nächsten steht.
Frankfurt/New York - Bereits zwölf Mal hat Alan Greenspan in den vergangenen 30 Monaten die
Leitzinsen gesenkt und damit die US-Wirtschaft vermutlich vor ihrer tiefsten Krise bewahrt. Er wird
es auch ein 13. Mal tun, da ist man sich an Wall Street sicher. Eigentlich müssten sie jubilieren,
ihren Notenbank-Chef auf Händen tragen. Doch so recht will unter Ökonomen und Börsianer am
weltgrößten Handelsplatz keine Freude aufkommen. Vielmehr macht sich Unsicherheit breit.
Das könnte mehrere Gründe haben. Zum einen ist ein kleiner Schritt von 25 Basispunkten in den
Aktienkursen längst eingepreist. Zum anderen beschleicht so manchen Beobachter das
beklemmende Gefühl, der aggressivste Zinssenkungszyklus in der Geschichte der Wall Street
dürfte spätestens am späten Mittwochabend sein Ende finden. Gleichzeitig aber zeichnet sich eine
nachhaltige Erholung der US-Konjunktur noch nicht ab.
Einigen Marktteilnehmern mag es daher fast am liebsten sein, Greenspan hielte sein Pulver
trocken, drehe nur vorsichtig um 25 Basispunkte an der Zinsschraube, um dann gegebenenfalls
später ein letztes Mal erneut einzugreifen.
Deshalb dürfte es nicht verwundern, wenn die Fed - entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheit - selbst
ein wenig zu der Unsicherheit am Markt über den nächsten Zinsschritt beigetragen hat. Wie sonst
ließe sich erklären, dass die beiden namhaften Journalisten John Berry ("Washington Post") und
Greg Ip ("Wall Street Journal"), die als intime Kenner der Notenbank gelten, die Wall Street in zwei
Lager gespalten haben? Während Berry 50 Basispunkte am wahrscheinlichsten hält, geht Ip nur
von 25 Basispunkten aus.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung spekuliert am Dienstag hingegen, der ganze Disput um
Basispunkte sei ein "Sturm im Wasserglas", ließe sich womöglich auf das Geltungsbedürfnis der
beiden Journalisten zurück führen. "Berry und Ip erwecken gerne den Eindruck, dass sie mit
Greenspan in einem Bett liegen", zitiert die Zeitung Tony Crescendi, Chefstratege des
Wertpapierhauses Miller Tabak. "Doch die einzige Person im Bett mit Greenspan ist dessen Frau
Andrea Mitchell", lässt sich das Blatt von dem Strategen versichern.
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,254316,00.html