Laut Daten aus einem aktuellen Bericht von CryptoQuant erlebt Ethereum derzeit ein “doppeltes Momentum”: Einerseits strömt institutionelles Kapital in ETFs und Fonds, deren Bestände sich seit April verdoppelt haben und die nun rund 6,5 Millionen ETH umfassen.

Andererseits halten sogenannte Wal-Wallets mit 10.000 bis 100.000 ETH zusammen mehr als 20 Millionen ETH. Damit ist viel institutionelles Kapital bereits investiert – ein Zeichen für Vertrauen, aber auch ein Hinweis darauf, dass kurzfristig weniger frische Zuflüsse zur Verfügung stehen könnten.

Parallel dazu erreicht die On-Chain-Aktivität neue Höchststände. Die Zahl der täglichen Smart-Contract-Aufrufe überschritt erstmals die Marke von 13 Millionen, während sowohl Transaktionen als auch aktive Adressen-Rekorde verzeichneten. Diese Entwicklung unterstreicht Ethereums Rolle als führendes Settlement-Layer im Bereich DeFi, Stablecoins und Tokenisierung.
Die Angebotsseite von Ethereum verknappt sich weiter. Das Gesamtvolumen der gestakten Ether liegt inzwischen bei 36,15 Millionen ETH, was fast ein Drittel der Umlaufmenge entspricht. Diese Bindung reduziert das frei verfügbare Angebot am Markt und wirkt grundsätzlich preisstabilisierend, auch wenn sie die Liquidität einschränkt.

Aktuelle Daten zeigen zudem, dass die Validator-Queues stark ausgelastet sind. In der Exit-Queue befinden sich rund 1,63 Millionen ETH, deren Auszahlung im Schnitt 28 Tage dauert. Gleichzeitig warten etwa 815.000 ETH auf den Eintritt ins Staking, mit einer geschätzten Wartezeit von 14 Tagen. Die Zahl aktiver Validatoren liegt bei knapp 1,06 Millionen, die durchschnittliche Staking-Rendite (APR) bei 2,86 Prozent.
Trotz dieser starken Fundamentaldaten stößt Ethereum charttechnisch an seine Grenzen. Der jüngste Kursanstieg stoppte knapp unter dem Realized-Price-Upper-Band (rot gestrichelt) bei 5.200 US-Dollar, einem Widerstand, der historisch mehrfach eine Rallye begrenzt hat. Mit Kursen um 4.400 US-Dollar zeichnet sich derzeit eine Konsolidierung ab. Sollte es Ethereum gelingen, die 5.200 US-Dollarmarke nachhaltig zu überwinden, wäre der Weg in Richtung 6.000 US-Dollar frei – andernfalls droht eine längere Seitwärtsphase.

Ein stabilisierender Faktor ist die Angebotsdynamik an den Krypto-Börsen. Seit dem Kurshoch nahe 5.000 US-Dollar sind die ETH-Coins auf den verschiedenen Plattformen deutlich zurückgegangen, was den Verkaufsdruck reduziert und Zuversicht für einen anhaltenden Bullenmarkt signalisiert.

Im November steht mit Fusaka das nächste große Ethereum Upgrade an. Anders als das im Mai implementierte Pectra-Update, das vor allem Nutzerfunktionen brachte (z. B. Account Abstraction), fokussiert sich Fusaka auf die Infrastruktur. Insgesamt elf Ethereum Improvement Proposals (EIPs) werden gebündelt, darunter:
Die Entwickler planen die Aktivierung zwischen dem 5. und 12. November, rechtzeitig vor der Devconnect-Konferenz in Buenos Aires. Ziel ist es, die Netzwerkkapazität zu erhöhen, Validatoren effizienter arbeiten zu lassen und die Basis für künftige Upgrades wie Glamsterdam (2026) zu legen.
Ethereum befindet sich fundamental in einer starken Position: Die institutionelle Nachfrage wächst, Staking reduziert das Umlaufangebot und die On-Chain-Aktivität erreicht Rekordwerte. Mit dem Fusaka Upgrade steht zudem ein technologischer Meilenstein bevor, der die Skalierbarkeit und Effizienz des Netzwerks nachhaltig verbessern soll.
Kurzfristig bleibt allerdings die charttechnische Lage entscheidend. Erst ein Ausbruch über die 5.200-US-Dollarmarke würde die Tür zu einer neuen Rallye öffnen. Bis dahin ist mit einer Konsolidierung im Bereich zwischen 4.100 und 4.900 US-Dollar zu rechnen. Für Anleger gilt: Fundamentale Stärke ist da – doch der Markt muss sie erst noch in höhere Kurse übersetzen.

Quellen
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