Analyst bullisch nach Q2: Doch die Zalando-Aktie ist mit Abstand DAX-Schlusslicht

"Insbesondere die leichte Beschleunigung des Wachstums bei den aktiven Kunden auf 6,2 Prozent lässt auf ein weiterhin ordentliches Wachstum hoffen", kommentierte Frey. Die Zahl aktiver Kunden stieg auf 52,9 Millionen.

Auch bei der operativen Ertragskraft zeigt sich der Modehädler optimistischer: Das bereinigte EBIT für das laufende Jahr wird nun in einer Spanne von 550 bis 600 Millionen Euro erwartet. Das sind 10 bis 20 Millionen Euro mehr als zuvor von Zalando (Zalando Aktie) allein prognostiziert.

Besonderes Augenmerk gilt der Übernahme von About You, die Zalando zum 11. Juli konsolidiert hat. Warburg Research hatte in seinem Modell bislang 10 Millionen Euro weniger angesetzt, da man davon ausging, dass About You im Geschäftsjahr 2025 kaum zum Ergebnis beitragen würde. Im Vorjahr lag das EBIT von About You noch bei minus 69 Millionen Euro.

Frey fasst zusammen: "Insgesamt sind die Ergebnisse und Prognosen ordentlich und sollten leicht positiv vom Markt aufgenommen werden, auch wenn wir keine wesentlichen positiven Gewinnrevisionen erwarten."

Die Analysten von Warburg Research bestätigen ihre Kaufempfehlung für Zalando und setzen das Kursziel auf 47,00 Euro. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund 85 Prozent gegenüber dem Kurs.

Auch die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie), Baader Bank und Jefferies halten an ihren Kaufempfehlungen fest. Die Analysten verweisen auf das robuste Geschäftsmodell, die anziehende Profitabilität sowie strategische Synergien durch die About-You-Fusion. Die durchschnittliche Kurszielschätzung der von MarketScreener erfassten Analysten liegt aktuell bei rund 39 Euro.

Verhaltener äußert sich hingegen JPMorgan. Die US-Großbank stufte die Aktie auf "Neutral" ein. Zwar sei das zweite Quartal gut verlaufen, doch gebe es wachsende Risiken für das zweite Halbjahr. Der Druck auf die Margen bleibe angesichts steigender Rabattaktionen hoch, gleichzeitig bremse ein erhöhter Lagerbestand mögliche Ergebniszuwächse. Analysten befürchten, dass Konsumzurückhaltung und Wettbewerbsdruck den Handlungsspielraum im zweiten Halbjahr begrenzen könnten.

Autor: sbh-Redaktion/neb