- Renk-Aktie verlor zuletzt fast 50 Prozent an Wert.
- Die Aktie zeigt erste Entspannungssignale bei 50 Euro.
- Ein kurzfristiger Erholungsimpuls könnte bis 70 Euro führen.
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Deutsche Rüstungsaktien: Schmerzhafte Verluste
Die Anteile deutscher und europäischer Verteidigungswerte standen in den vergangenen Wochen unter Verkaufsdruck. Ausgehend von ihren Anfang Oktober erzielten Allzeithochs verloren Titel wie Hensoldt, Renk und Rheinmetall mehr als 30 Prozent ihres Wertes.
Auf dem Höhepunkt des Ausverkaufs standen beim Augsburger Panzergetriebehersteller Renk sogar Verluste in Höhe von fast 50 Prozent zu Buche. Hier kann ohne Not von einem Crash der Aktie gesprochen werden. Nichtsdestotrotz stehen hier gegenüber dem Jahresanfang noch immer Gewinne von 182,0 Prozent zu Buche.
So steht es jetzt nach dem Crash um Renk
Da viele Anlegerinnen und Anleger jedoch erst deutlich später zugestiegen sind, ist die Nervosität nach der Talfahrt in den vergangenen Wochen einerseits sowie die Hoffnung auf eine rasche Erholung der Aktie andererseits verständlich. Wie es um die Renk-Anteile steht, soll eine Chartanalyse klären.
Trendwende nach Rekordlauf vollzogen
Übergeordneten befindet sich die Aktie seit ihrem Börsengang im Februar vergangenen Jahres in einem Aufwärtstrend. Zwar war die zweite Jahreshälfte im letzten Jahr ebenso wie in diesem von Verlusten geprägt, doch eine zwischen Januar und Mai anhaltende Kaufwelle sowie ein weiterer starker Impuls im September bescherten den Anteilen wiederholt neue Allzeithochs und damit technische Kaufsignale.
Doch die Rekordnotierungen im September/Oktober hatten ein Problem: Sie waren technisch unvollständig und nicht durch neue Hochs in den technischen Indikatoren RSI und MACD bestätigt. Damit lagen bearishe Divergenzen vor, die eine Trendwende immer wahrscheinlicher gemacht hatten. Eine solche hat sich in Form der hohen Verluste zuletzt vollzogen.
Erste Entspannungssignale liegen vor
Im Bereich von 50 Euro ist die Renk-Aktie auf Kaufinteresse gestoßen. Kurzfristig hat sich ein Boden gebildet, nachdem das Papier unter seine gleitenden Durchschnitte und damit wichtige Unterstützungen gefallen war. Begleitet wurde die kurzfristige Bodenbildung durch einen Boden auch im RSI.
Der Trendstärkeindikator MACD fiel zwar auf ein weiteres Tief, das die jüngste Verkaufswelle damit bestätigt hat, doch auch hier ist es mit dem Sprung über die Signallinie zu einem ersten Entspannungssignal innerhalb des technisch noch vorherrschenden Abwärtstrends gekommen. Das genügt oft schon für eine Gegenbewegung und Erholungsgewinne.
Am vergangenen Freitag erhielt die Aktie hierfür zusätzliche Unterstützung durch ein Branchenupdate der Bank of America, welche in einer neuen Studie zum Kauf von Renk riet – dafür aber Luftverteidigungsspezialist Hensoldt auf die Abschussliste setzte.
Kurzfristige Erholungschance, aber vorerst keine neuen Hochs zu erwarten
Damit liegt eine kurzfristige Erholungschance vor, die sich zunächst bis zur 200-Tage-Linie bei 61,53 US-Dollar erstrecken könnte. Auch die bei 65,94 Euro verlaufende 50-Tage-Linie sowie der Widerstand bei 70 Euro stellen in den kommenden Wochen erreichbare Ziele dar.
Allerdings sollten Anlegerinnen und Anleger nicht davon ausgehen, dass es zu einer schnellen Rückkehr auf Rekordnotierungen kommt: Dafür ist zuletzt zu viel technisches Porzellan zerschlagen worden – darauf deutet die fallende 50-Tage-Linie hin, die in Kürze unter die 200-Tage-Linie fallen und damit ein Verkaufssignal liefern dürfte.
Fazit: Bewertung unverändert hoch, begrenzte Anstiegschancen
Dazu kommt eine noch immer äußerst ambitionierte Unternehmensbewertung. Für das laufende Geschäftsjahr steht ein KGV von 48,1 zu Buche, das in 2025 auf 35,1 sinken soll. Der Branchendurchschnitt liegt bei 20,7. Technologisch führende Verteidigungsunternehmen gibt es mit Northrop Grumman und Lockheed Martin bereits für KGVe 2026 von 19,1 und 15,5 zu haben.
Auch bei vielen anderen Kennziffern schneidet Renk deutlich schlechter ab als die Konkurrenz. Auch von Seiten der Fundamentalanalyse sollten sich Investoren daher auf ein in den kommenden Jahren gemäßigteres Kursgeschehen einstellen. Die Anstiegsmöglichkeiten der Aktie dürften nach dem Platzen der jüngsten FOMO-Blase begrenzt bleiben.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross
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