- Die PayPal-Aktie fällt 20,5 Prozent in diesem Jahr.
- PayPal verkauft ein Kreditportfolio im Wert von 7 Milliarden USD.
- Die Aktie steigt um fast 1 Prozent trotz Marktvolatilität.
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PayPal: Die Aktie, die auch 2025 niemand haben will
Mit einem Minus von 20,5 Prozent weiß die Aktie von Bezahldienstleister PayPal auch in diesem Jahr nicht zu überzeugen. Zwar ist das Papier inzwischen äußerst günstig bewertet, doch das allein genügt Anlegerinnen und Anleger vor dem Hintergrund der wachsenden Konkurrenz, wie der europäischen Alternative Wero, nicht.
Für Ärger sorgten zuletzt außerdem blockierte Zahlungen durch deutsche Banken, nachdem das Sicherheitssystem von PayPal (PayPal Aktie) technische Schwierigkeiten hatte. Solche Nachrichten sind schlecht für das Image, in einer Branche, in der Zuverlässigkeit und Vertrauen an oberster Stelle stehen.
Das Unternehmen lädt seinen Ramsch ab – und wird dafür bezahlt!
Am Mittwoch gab das Unternehmen dann einen Deal mit dem Investmentmanagament-Unternehmen Blue Owl Capital bekannt. PayPal wird einen Teil seines Kreditportfolios an den Spezialisten für alternative Investments verkaufen.
Wie die beiden Konzerne berichteten, handelt es sich dabei um ein Paket aus "Buy-now-Pay-Later"-Krediten (BNPL) mit einem Volumen von rund 7 Milliarden US-Dollar. Die Vertragslaufzeit beläuft sich auf 2 Jahre.
Dabei soll es sich ausschließlich um "Pay in 4"-Kredite handeln. Bei diesen bietet PayPal Kundinnen und Kunden an, Waren und Dienstleistungen über einen Zeitraum von 6 Wochen in 4 zinsfreien Raten abzubezahlen. Auf die Verlängerung dieser Kredite werden jedoch hohe Gebühren fällig – ein grundsätzlich margenstarkes Geschäft, solange die Ausfallraten niedrig sind.
Bei PayPal ist man zufrieden, bei Blue Owl sind Investoren entsetzt
PayPal-Finanzvorstand Jamie Miller gab an, dass der Verkauf dieses Kreditportfolios Teil der Unternehmensstrategie wäre, möglichst wenige Verbraucherkredite in der eigenen Bilanz zu führen.
Bei Blue Owl äußerte sich der Vorstand für alternative Kreditprodukte Ivan Zinn folgendermaßen: "Wir sind begeistert darüber, eine Partnerschaft mit einem der führenden Anbieter von BNPL-Krediten zu schließen und dieses qualitativ hochwertige Asset Teil unseres Portfolios werden zu lassen."
Die Begeisterung der Blue-Owl-Anlegerinnen und -Anleger hielt sich jedoch in Grenzen. Die Aktie verlor unter hohen Handelsumsätzen 7,2 Prozent an Wert. Offenbar wird der Deal von Investoren so bewertet, dass PayPal einen Korb von Ramsch-Krediten an Blue Owl verkauft hat, das jetzt die Risiken in einem sich verschlechternden Verbraucher- und Wirtschaftsumfeld tragen muss.

Aktie legt zu, technische Indikatoren hellen sich weiter auf
Die PayPal-Aktie durfte sich hingegen in einem schwachen Gesamtmarktumfeld über Kursgewinne von knapp einem Prozent freuen. Hier wird die Transaktion positiv bewertet. Während die Ausfallrisiken outgesourced werden konnten, erhält das Unternehmen Mittelzuflüsse aus dem Verkauf.
Zwar ist das Chartbild weiterhin kein Highlight, aber konstruktive Tendenzen sind vorhanden. Vor allem der Trendstärkeindikator MACD macht mit seiner Erholung eine gute Figur. Nur eine geringfügige Steigerung mehr und zeigt mit dem Sprung über die Nulllinie einen Aufwärtstrend der Aktie an. Das würde ein Kaufsignal bedeuten.
Fazit: PayPal macht sich fit für schwierigere Zeiten
Auch die Bewertung der Aktie ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,9 für das laufende Geschäftsjahr sehenswert. Das eigentliche Highlight ist und bleibt jedoch die hohe Cash-Conversion und das Kurs-Cashflow-Verhältnis von 8,9.
Damit liegt PayPal um 40,1 Prozent unter dem Branchendurchschnitt und generiert jede Menge Mittel für Aktienrückkäufe und die mögliche Einführung einer Dividende, sollte sich das Unternehmen dazu entschließen.
Der Verkauf eines Teils seines Kreditportfolios zeigt außerdem, dass Unternehmen um die Minimierung von Risiken bemüht ist. Das könnte sich im Fall einer Rezession in den USA auszahlen, wo die Delinquenzraten schon jetzt in einigen Bereich angestiegen sind.
Auch ohne Rallye: Jetzt bis Weihnachten +125,1 Prozent rausholen?
Für eine steile Rallye der PayPal-Aktie gibt es derzeit keine Hinweise, moderate Kursgewinne sollten angesichts der umsichtigen Strategie, der günstigen Bewertung und der konstruktiven Entwicklungen im Chart in den kommenden Monaten jedoch drin sein.
Das ist das ideale Umfeld für einen Discount-Optionsschein, der zwar die anrechenbaren Kursgewinne deckelt, dafür aber sehr viel günstiger als ein herkömmlicher Call-Optionsschein zu haben ist. MJ1Q1Q bietet die Chance auf bis zu 125,1 Prozent, wenn PayPal bis zum Laufzeitende im Dezember auf 75 US-Dollar oder darüber steigt. Der Basispreis ist 65 US-Dollar. Dazwischen erhalten Anlegerinnen und Anleger eine anteilige Auszahlung entsprechend des folgenden Renditeprofils:
Doch Vorsicht: Sollte die Aktie zum Laufzeitende unter 65 US-Dollar notieren, verfällt MJ1Q1Q wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Daher sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn PayPal nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) unter seine hier verlaufende Unterstützung fällt.
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross
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