Das Qualcomm-Stadion in San Diego, USA.
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Qualcomm greift Nvidia und AMD frontal an: Neue KI-Chips sollen Rechenzentren umkrempeln

Der Smartphone-Gigant steigt mit den Beschleunigerkarten AI200 und AI250 in den lukrativen Markt für KI-Infrastruktur ein. Die Ankündigung wurde an der Börse euphorisch aufgenommen: Die Anleger feierten den Schritt mit einem zweistelligen Kurssprung.
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Der Halbleiterkonzern Qualcomm vollzieht eine wegweisende strategische Neuausrichtung. Das von CEO Cristiano Amon geführte Unternehmen gab am Montag seinen offiziellen Einstieg in den Markt für Beschleuniger für künstliche Intelligenz bekannt und nimmt damit die Branchenschwergewichte Nvidia und AMD direkt ins Visier. Die neuen Chips – AI200 und AI250 – sollen ab den Jahren 2026 beziehungsweise 2027 kommerziell verfügbar sein und Rechenzentren mit verbesserter Speicherkapazität und niedrigeren Gesamtbetriebskosten (TCO) versorgen.

Diversifizierung als Schlüssel zum Wachstum

Mit dem Vorstoß in die KI-Infrastruktur setzt Qualcomm (Qualcomm Aktie) seinen Kurs fort, sich vom dominierenden, aber zyklischen Smartphone-Geschäft unabhängiger zu machen. Obwohl Qualcomm den Großteil seines Halbleiterumsatzes (6,33 Milliarden US-Dollar von insgesamt 8,99 Milliarden US-Dollar im letzten Quartal) immer noch mit Mobiltelefonen generiert, stiegen die Umsätze im Automobil- und IoT-Bereich zuletzt deutlich. Die Investition in den schnell wachsenden KI-Markt ist somit ein logischer Schritt zur Diversifizierung.

Der Markt ist allerdings hart umkämpft. Aktuell bilden die Chips von Nvidia (Nvidia Aktie) das Rückgrat des globalen KI-Booms und dominieren das Rechenzentrumssegment, in dem die Umsätze im letzten Quartal um 56 Prozent auf 41,1 Milliarden US-Dollar stiegen.

Architektonische Innovation und jährlicher Rhythmus

Die neuen Beschleunigerkarten basieren auf der Technologie der neuronalen Verarbeitungseinheiten (NPUs) von Qualcomm. Das Unternehmen hob die technischen Vorteile der kommenden Generationen hervor:

  • AI200 (Marktstart 2026): Soll mit 768 GB LPDDR pro Karte eine höhere Speicherkapazität und geringere Kosten ermöglichen.
  • AI250 (Marktstart 2027): Verfügt über eine "innovative Speicherarchitektur basierend auf Near-Memory-Computing", die laut Qualcomm eine zehnmal höhere effektive Speicherbandbreite und einen geringeren Stromverbrauch verspricht.

Durga Malladi, Qualcomm-Managerin, betonte in einer Erklärung: "Mit Qualcomm AI200 und AI250 definieren wir die Möglichkeiten der Rack-Scale-KI-Inferenz neu. Diese innovativen neuen KI-Infrastrukturlösungen ermöglichen es Kunden, generative KI zu beispiellosen [Gesamtbetriebskosten] einzusetzen und gleichzeitig die Flexibilität und Sicherheit zu gewährleisten, die moderne Rechenzentren erfordern."

Qualcomm hat sich zudem zu einem jährlichen Rhythmus für die Vorstellung neuer KI-Beschleuniger verpflichtet, ähnlich wie es die Konkurrenten Nvidia und AMD bereits handhaben. Ein weiterer Beschleuniger soll bereits 2028 folgen.

Fazit: Markt ist bereit für Alternativen

Der Markt für KI-Beschleuniger wird von AMD-Chefin Lisa Su auf 500 Milliarden US-Dollar oder mehr geschätzt. Angesichts dieser Größe ist der Eintritt Qualcomms bemerkenswert. Der Konzern hat zur Stärkung seines Portfolios bereits die Übernahme des Halbleitertechnologie-Entwicklers Alphawave für 2,4 Milliarden US-Dollar angekündigt. Zudem stellte Konkurrent Intel erst kürzlich einen neuen KI-Chip namens Crescent Island in Aussicht.

Die Kooperationen der Unternehmen sind bereits angelaufen: Das saudische KI-Unternehmen Humain kündigte am Montag an, die neuen KI-Beschleuniger von Qualcomm ab 2026 nutzen zu wollen. Qualcomm betonte, dass seine neuen Chips gängige KI-Frameworks und -Tools unterstützen und mit fortschrittlicher Software ausgestattet sind.

Redaktion Ariva/MW

 

 


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