Aroundtown: Stabiles Mietwachstum schafft Raum für Renditekäufe
Die Gewerbeimmobiliengesellschaft Aroundtown wird am 27. August ihre Zahlen für das zweite Quartal vorlegen. Warburg rechnet mit stabilen Umsätzen zwischen 380 und 385 Millionen Euro. "Das starke Mietwachstum auf vergleichbarer Fläche von 2,5 bis 3 Prozent dürfte selektive Verkäufe weiterhin ausgleichen", so die Analysten.
Durch die Platzierung einer Anleihe mit einem Kupon von 3,5 Prozent habe sich zudem der Spielraum für Zukäufe von renditestärkeren Immobilien erweitert. Die operative Vermietungsleistung und die Verlängerung bestehender Verträge könnten sich positiv auf die Bewertung auswirken. Der Verschuldungsgrad (Loan-to-Value) von zuletzt 41 Prozent dürfte im laufenden Quartal weiter sinken. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Warburg einen FFO (operatives Ergebnis) am oberen Ende der Unternehmensprognose von 280 bis 310 Millionen Euro.
Basler: Prognose wirkt zu konservativ – starke Zahlen erwartet
Der Kameraspezialist Basler (Basler Aktie) hatte mit einem Umsatzplus von 37 Prozent und einer EBT-Marge von 10,1 Prozent einen starken Jahresstart hingelegt. Diese Entwicklung ging allerdings auf zwei Großaufträge im vierten Quartal 2024 zurück, weshalb sich das Management mit Blick auf die Gesamtjahresprognose zurückhaltend zeigte.
Zwar rechnet Warburg mit einem schwächeren zweiten Quartal, doch deuten die Halbjahreszahlen auf eine Übererfüllung der Ziele hin. Bei geschätzten 111 Millionen Euro Umsatz und einer EBT-Marge von sieben Prozent könnte Basler sein Jahresziel (186 bis 198 Millionen Euro Umsatz bei null bis fünf Prozent Marge) übertreffen. Trotz kurzer Vorlaufzeiten und eingeschränkter Visibilität könnte das Unternehmen mit einer Prognoseanhebung noch abwarten. "Die starke operative Entwicklung dürfte jedoch das Vertrauen der Anleger nach zwei schwierigen Jahren zurückbringen", betont Warburg Research.
Henkel: Positive Margenüberraschung möglich
Henkel zählt bislang zu den Nachzüglern im DAX. Vor allem im Bereich Consumer Brands hatten rückläufige Absatzmengen im ersten Quartal (minus 5,5 Prozent) belastet. Warburg geht jedoch von einer Verbesserung im zweiten Quartal aus. Im Segment Klebstoffe dürfte das organische Umsatzwachstum von 1,1 auf 1,5 Prozent steigen.
Während der Marktkonsens lediglich mit einem Anstieg der bereinigten EBIT-Marge um 20 Basispunkte rechnet, prognostiziert Warburg eine Verbesserung um 70 Basispunkte im Halbjahr. Treiber seien günstige Rohstoffpreise, positive Preisentwicklungen, Synergieeffekte und der Verkauf margenschwacher Handelsmarken. "Der Bewertungsabschlag von rund 30 Prozent gegenüber der Konkurrenz könnte sich verringern", schreiben die Analysten.
Infineon: KI-Nachfrage stützt Erholung
Infineon könnte laut Warburg seine im Frühjahr gekappte Jahresprognose bereits mit dem Quartalsbericht Anfang August wieder anheben. Der Konzern habe von abklingenden Lagerüberhängen in der Auto- und Industrieelektronik profitiert, während die Nachfrage nach KI-Halbleitern hoch blieb. Die Analysten rechnen mit einer starken operativen Entwicklung und nehmen die Aktie daher in ihre August-Liste auf.
Norma Group: Turnaround mit Potenzial
Am 12. August wird Norma die Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2025 vorlegen. Warburg erwartet nach dem schwachen Jahresauftakt eine deutliche Margenerholung. Diese könnte das Vertrauen in die Unternehmensziele stärken.
Zudem will Norma Details zu ihrem Restrukturierungsplan für die sogenannte "Remain Co" – also das verbleibende Geschäft nach Abspaltung des Wassermanagementsegments – vorstellen.
Ziel sei es, das bereinigte EBIT nachhaltig auf mehr als zehn Prozent zu steigern. Der Verkauf des Wassergeschäfts soll im vierten Quartal abgeschlossen werden. Bei einem erwarteten Verkaufspreis von 750 Millionen Euro nach Steuern sei der verbleibende Unternehmenswert beim aktuellen Kurs von 15 bis 16 Euro gerade noch positiv.
Vonovia: Bewertung lässt Spielraum nach oben
Vonovia gilt für Warburg derzeit als unterbewertet. Die Aktie notiert rund 40 Prozent unter dem Nettoinventarwert, bei einer prognostizierten Dividendenrendite von 4,4 Prozent für 2025.
Der aktuelle Kurs impliziert einen Preisrückgang von etwa 19 Prozent auf einen Quadratmeterpreis von rund 1.820 Euro. Das liegt deutlich unter den bilanzierten Wiederbeschaffungskosten von 2.247 Euro pro Quadratmeter. Im ersten Quartal legte das bereinigte EBITDA um 15,1 Prozent zu, das EBT nach Minderheiten stieg um 17,2 Prozent.
Für das Halbjahr erwarten die Analysten eine positive Neubewertung des Portfolios. Zudem bleibe der deutsche Wohnimmobilienmarkt strukturell unterversorgt, was das Geschäftsmodell langfristig stützt.
Fazit: Klare Favoriten für August
In allen Fällen erwarten die Analysten kurzfristige Kursimpulse. "Wo kurzfristige Katalysatoren fehlen, setzen wir auf Fehlbewertungen, die der Markt mittelfristig korrigieren wird", heißt es im Tracker. Für Anleger auf der Suche nach Chancen im deutschen Aktienmarkt liefert der Bericht damit einen klaren Kompass für den August.
Autor: sbh-Redaktion/neb
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